LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Ad libitum bis Affront (Bd. 1, Sp. 14 bis 15)
 
Ad libitum (lat.), nach Belieben, nach Willkür, à volonté.
 
Ad notam hoilen, sich etwas merken, sich hinters Ohr schreiben, marquer, écrire quelque chose sur ses tablettes.
 
Ad patres goën (zu den Vätern gehen), sterben, mourir.
 
Adwis, pl. -en, m., das Gutachten, der Rath, die Meinung, l'avis, m. — Engl. adwise (ädweis); holl. advies.
 
Aeddé! adieu! Gott befohlen! lebe wohl! — Ital. addio! engl. adieu (ädiu).
 
Aelter, pl. -en, m., der Altar, l'autel, m. — Engl. alter (älter). — Eigentlich ein Feuerherd, Opferherd, von dem alten nordischen Elt, Feuer, und Ar, Herd. — Angels. äl, Feuer, älmesse, Brandopfer.
 
Aelterdoch, pl. -dicher, n. S. Antépènniom.
 
Aëmôs, f., das Augenmaß, die Fähigkeit die Größe und Menge gewisser Gegenstände, nach dem bloßen Anblick, ziemlich richtig anzugeben, le coup d'œil.
 
Aëntróscht, m. (bot.), der Augentrost, l'enfraise. — Fig. Du bas mein Aëntróscht, tu fais mes délices, ma consolation.
 
Aeppelschiäl, pl. -en, f., die Aepfelschale, la pelure de pomme. — Holl. appelschel.
 
Aeppeltaart, pl. -en, f., die Apfeltorte, la tarte aux pommes. — Holl. appeltaart; engl. apple-tart.
 
Ae'schein, pl. -en, m. (arch.), das Satzloch, ein Loch, d. h. eine nicht ausgemauerte Stelle in einer Zwischenmauer zwischen zwei Häusern. Befindet sich dasselbe nur auf der einen Seite der Mauer in dem einen Hause, so zeigt es an, daß die Mauer zu diesem Hause gehöre; befindet sich aber ein solches Satzloch auf beiden Seiten, so zeigt es an, daß die Mauer beiden gemeinschaftlich gehöre. Le retaux, retrait, l'armoire, f. (Enfoncement, niche, armoire indiquaut la mitoyenneté d'un mur.)
 
Aesche'kaul, pl. -en, f., das Aschenloch, le cendrier.
 
Aesche'pidelchen, pl. -pidelcher, m., der Aschenbrödel, le cendrillon. — Holl. aschepœster.
 
Aeschtlech, äußerst, extrêmement, excessivement.[S. 15]
 
Afe'gesîcht (e' selwer), n., wird gesagt auf dem Lande für Richtkorn am Laufe der Schießgewehre, la mire, visière.
 
Affabilitét, f., affabilité, qualité des personnes qui reçoivent et écoutent avec bonté, die Leutseligkeit, Freundlichkeit, das liebreiche Betragen, die Gesprächigkeit (fari), sprechen. — Lat. affabilitas; engl. affability; ital. affabilità. — Supplément à l'esprit et au sentiment.
 
Affecôt, pl. -en, m., der Advokat, Sachwalter, derjenige Rechtsgelehrte, welcher vom Staate die Berechtigung zur Führung fremder Rechtsstreitigkeiten vor Gericht erhalten hat, l'avocat.
 
Affen (géo.), Fouches, Dorf in der Gemeinde Hachy.
 
Affener-Weiher, ein erdichteter Ort, wohin man scherzweise die alten Jungfern zu schicken pflegt, die nicht mehr im Falle sind unter die Haube zu kommen. — (Es befindet sich übrigens ein Weiher dieses Namens in Fouches.)
 
Afferen, part. geaffert, affere' goen, opfern, zur Opferung gehen, aller à l'offrande. — Holl. ten offer gaan; engl. offer.
 
Afferstack, pl. afferstæck, m., der Opferkasten, Almosenstock, le tronc.
 
Affiche, f., der Anschlagzettel. — Lat. libellus publice affixus.
 
Affichéren, part. affichéert, afficher, anschlagen, ankleben, libellum affigere. — En as affichéert, ein Auszug des Verkündigungsaetes seiner Heirath ist an der Thür des Gemeinde=Hauses angeheftet, un extrait de l'acte de publication de son mariage est affiché à la maison commune. — S. Kescht (Köscht).
 
Affranchéren, part. affranchéert, affranchir, frankiren (einen Brief), postfreimachen. — Mittellat. affranchire.
 
Affront, pl. -en, m., die Beleidigung, Beschimpfung, Schmach, Kränkung, Schande, l'affront, m., injure de parole ou de fait. — Engl. affront; ital. affronto; span. afrenta.

 

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