LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Bosse bis Bougren (Bd. 1, Sp. 54 bis 56)
 
Bosse, f. (anat.), die Hervorragung, Erhöhung im Gehirne. Eminences arrondies à la surface des os plats. Protubérances du crâne considérées comme indices des penchants, des dispositions morales.
 
Bosseg, bucklich, bossu. — Engl. bossed.
 
Bosseg, possierlich, bouffon plaisant. — Holl. potsig; mittelalt. bosz, homo facetus.
 
Bossette, f., der Buckel (am Pferdegebisse).
 
Bôtsch, pl. -en, f., der Anstoß, das Kleberänftchen am Brode (die Stelle wo es im Ofen an ein anderes angestoßen und angebacken ist), la baisure, le biseau, l'endroit par où les pains se baisent. — Vergl. ital. baciare, küßen, bacio, Kuß; engl. kissingcrust.
 
Bôtsch, pl. -en, f., der Wagenkorb, die Flechte (ein geflochtener Korb, den man auf einen Wagen zu setzen pflegt, la banne. — Man sagt gewöhnlich Koihle'bôtsch, welches sieh. — Vergl. lat. bascauda; gall. bascod; engl. basket, Korb.
 
Bott, pl. -en, das Bund, Gebund, la botte, — Engl. bottle.
 
Bott, pl. -en, die Butte, Gelte, la botte.
 
Bott, pl. -en, f. (esc.), der Stoß, la botte. — Ital. botta.
 
Botter, m.. die Butter, le beurre. Die Butter soll, wie Plinius angibt, eine Erfindung der Deutschen sein. Griechen und Römer bedienten sich ihrer nicht zur Bereitung der Speisen, sondern nur als Salbe bei ihren Bädern. — Holl. boter; engl. butter (botter). — Botter op 't Bród schmièren; holl. boter op het brood smeren, étendre du beurre sur du pain. — Prov. E' steet do wé de' Botter an der Sonn, il fait une triste figure, il est dans une position embarrassante, couvert de confusion.
 
Botterblum, pl. -en, f. (bot.), die Ranunkel, la renoncule des prés.[S. 55]
 
Botterkichelchen, pl. Botterkichelcher, m. (boul.), das Salzküchelchen, la galette.
 
Botterschmièr, pl. -en, f., das Butterbrod, die Butterschnitte, Butterbämme, la beurrée. — Èng owgelèckt Botterschmièr, fig. in der gemeinen Sprechart, eine verwelkte, abgenutzte Person, une personne fanée, usée.
 
Botterstölp, pl. -en, f., die Butterbüchse, eine Büchse oder ein ihr ähnliches Gefäß, worin die Butter zum Verspeisen aufbehalten wird, la boîte au beurre, le beurrier.
 
Bottine, f., der Halbstiefel, Stiefeletten. — Ital. stivaletti.
 
Botzen, part. gebotzt (maré.), den Huf eines Pferdes auswirken, parer le pied d'un cheval. — S. feeen.
 
Boucan, m., dans le langage populaire, bruit, vacarme, das Gelärm, Getöse vieler ungestümmen Menschen beisammen. — Ital. baccano. — Boucan mâchen, viel lärmen; ital. far baccano.
 
Bouche-trou, m., der Lückenbüßer, Vertreter, Lückenvertreter, die unbedeutende Nebenperson oder Nebenrolle in Schauspielen.
 
Boucle, f., die Locke, Haarlocke. — Nds. Bukel; engl. buckle; mittellat. bucula; span. bucle.
 
Boucléren, part. boucléert, boucler, das Haar ringeln, aufringeln. — Engl. buckle.
 
Boudoir, m., petit cabinet de retraite, qui fait partie de l'appartement d'une femme, der Launenwinkel, Schmollwinkel, das Grillenstübchen. — Gewöhnlich ein kleines Kabinet zum Alleinsein, oder zum Empfang näherer Bekannten, besonders für Damen, dann meist vorzüglich elegant geschmückt. Es mag wohl seinen Namen einem mißvergnügten Ehemann danken, dessen Gattin, wenn sie zu schmollen Neigung hatte, sich in ihr Zimmer einschloß! Das Boudoir ist ein Eigenthum der Dame und ihr Heiligthum. Hier flieht sie vom geräuschvollen Zwange der großen Gesellschaft in die Ruhe der Einsamkeit. Hat sie die Schwelle überschritten, die Thüre hinter sich geschlossen, so ist sie sich selbst zurückgegeben. Musik, Lesen, Nachdenken, eine leichte Arbeit, aber alles aus Neigung, natürlich, gefällig und von den Fesseln der großen Welt entbunden, füllen die erholende Zeit im Boudoir. Kein Fremder darf es betreten. Auch die Freundin, der Gemahl selbst hat nicht freien Zutritt. Es gehört eine Erlaubniß dazu, und diese Erlaubniß ist eine Gunst, eine Auszeichnung. Aber der Ton des Boudoir's, immer anständig, ist auch freier, vertraulicher, natürlicher, gefälliger, als der abgemessene Ton des Gesellschaftszimmers. (Rhein. Convers.=Lex.)
 
Bouffée (de fumée de tabac), f., der Stoß, jählinger Stoß Rauch, die Portion Rauch, welche man beim Tabacksrauchen mit jedem Zuge ausstößt.
 
Bouffon, m., celui qui paraissait sur le théâtre avec une joue enflée (bouffie) pour recevoir des soufflets, der Possenreißer, Faxenmacher. — Engl. buffoon; ital. buffóne; span. bufon. — Le bouffon d'Élisabeth,[S. 56] reine d'Angleterre, ayant été longtemps sans oser approcher d'elle, à cause de ses paroles piquantes et hardies, eut enfin permission de venir vers cette princesse, qui le voyant lui dit: Hé bien, ne nous venez-vous point maintenant reprocher nos fautes? Nenni, madame, répond le bouffon, car ce n'est pas ma coutume de discourir des choses dont toute la ville parle.
 
Bougie, f. (de Bugia, ville d'Afrique, d'où l'on exportait beaucoup de cire), der Wachsstock. — Span. bugìa. — Èng Bougie's Kièrz, ein Wachslicht, une chandelle de bougie.
 
Bougran, m. (grosse toile fortement gommée et calendrée), die Steifleinwand. — Celt. bougran; mittellat. bucaranum; engl. buckram; ital. bugrane.
 
Bougren, part. gebougert (niedrig), schelten, fluchen, gronder.

 

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