| Burgaub. Jn vielen Ortschaften des Großherzogthums Luxemburg hat man im Brauche, daß man jährlich, am ersten Sonntage in den Fasten, auf einem Berge sich versammelt, ein großes Feuer (von zusammen gebetteltem Stroh) anzündet, um dasselbe tanzet, dabei leichte Gewehre abschießet, sich am Ende mit Brod, Branntwein,[S. 67] u. s. w., labet, welche Feierlichkeit man in dem Flecken Feltz die Hexe verbrennen, in andern und den mehrsten Ortschaften aber das Burgbrennen, auch Burgaub nennet. (Muller.)
Bûs, pl. -en, m. (écon.), der Poisse, der im Alter geschnittene Zuchtstier, le taureau châtré. — Vergl. gr. β%??)ος, lat. bos, bœuf.
Bûs, pl. Bîs, m. (meun.), der Wingsel, ein an dem im Bodenstein um das Mühleisen befindlichen Futter mit Nägeln befestigter Sack, der gewöhnlich mit Werg vollgestopft und um das Mühleisen festgebunden wird, damit das Schrot zwischen dem Mühleisen und dem Futter nicht herausfalle. — Gehört zu Büchse. — De' Bûs rennt (rönnt), oder 't Millen as bûswand, wenn bei großer Geschwindigkeit des Mühleisens ein Theil des Werges verbrennt, und Schrot herausfällt.
Busc, m., das Planschett, Blankscheit (ein schmaler Stab von Holz oder Metall, welchen die Frauenzimmer vorn in die Schnürbrust stecken), die Schnürbruststange. — Celt. busq, von buscum, Holz; engl. busk.
Buschel, pl. -en, f. (agr.), das Sechholz, Kolterholz (am Pfluge), auch Scharbaum, Griessäule, le soupeau.
Bûschten, pl., struppiges Haar, stehender Haarzopf, poil planté.
Bûschten (sech), part. gebûscht, sich bei den Haaren zerren, se prendre, se tirer aux cheveux.
Bustaw, pl. -en, m., der Buchstabe, das Schriftzeichen für einen Laut, la lettre. — Angels. boêstäf; ndd. Boockstaf; ahd. bouhstaf. — Les runes (lettres dont se servait l'ancienne race gotho-germanique), primitivement employés par les anciens prêtres du Nord, étaient de petits morceaux de bois qu'ils assemblaient, d'après certaines règles, de manière à former les lettres, Buchstabe (morceau de hêtre). — Prov. dât as e' graffe' Bustaw, das ist etwas ganz Leichtes; ital. questo è un niente.
But- (de) en-blanc, sans examen préalable, geradezu, gerade heraus, ohne Ueberlegung.
Butbut, pl. -en, m., s. Mitock.
Butek, pl. -er, m., der Laden, die Bude, Werkstätte, la boutique. — Mittellat. botiga; ital. bottega; span. botica, botiga. — Prov. dât as ewé 't Metsch um Butek, das hat seinen bestimmten Preis, wie der Weck auf dem Laden, c'est un prix fait comme celui des petits pâtés.
Butek, der Kram, das Zeug, der Plunder, die Geschichte, la boutique. De' ganze' Butek dâgt neischt, toute la machine ne vaut rien. — Butek wird auch scherzweise für eine Frauenzimmerbrust gesagt. Se weist hire' Butek, sie läßt das Schild aushängen, elle étale sa marchandise; ital. mostra la bottega.
Buteksjong, pl. -en, m., der Ladendiener, Kramdiener, le garçon de boutique. — Ital. garzone di bottega.
Butsch, pl. -en, f., die fehlgeschlagene, rückgängig gewordene Heirath, le mariage manqué.[S. 68]
Butschebrech (géo.), Budersberg, Dorf in der Gemeinde Dudelingen.
Buttèll, pl. -en, f., die Flasche, la bouteille. Verkleinerungswort von Butte (Bîden); gæl. potel; mittellat. buticulus, buticula, butella; span. botella; holl. bottel; ital. bottìglia; engl. bottle. — Èng Buttèll Wein kræchen, einer Flasche den Hals brechen, décoiffer une bouteille; engl. to crack a bottle. Gew mer èng hâlw Buttèll Wein; engl. give me half a bottle of wine.
Butz, pl. -en, m., s. Butzemænnchen.
Butzemænnchen, pl. Butzemænnercher, m., der Knirps, Putzel, der kleine winzige Mensch, le bout d'homme, von butt, buttig, klein, unansehnlich, kurz und dick. — Butzemænnchen wird auch in der Kindersprache gesagt für eine Art Kobold, Schreckbild, lutin; holl. Kaboutermannetje.
Butzen, part. gebutzt (èng Schleich), eine Schleifbahn aufhauen, couper une glissoire. — Vergl. butzen, putzen, in der Bedeutung von hauen, schneiden.
Butzert, pl. -en (imp.), der Butzen, ein Kleks von der Farbe, oder wenn die Farbe auf einen Buchstab zu häufig zu liegen kommt. | |