| Geleeenheet, pl. -en, f., die Gelegenheit, l'occasion, f. — Prov. 't Geleeenheet mecht den Déw, l'occasion fait le larron. Eeer Geleeenheet noh, nach Jhrer Gelegenheit, à votre loisir. Mat ènger Geleeenheet zu Fós, per pedes Apostolorum, auf Schusters Rappen, sur la haquenée des cordeliers; span. en el caballo de san Francisco; ital. sul cavallo di s. Francesco.
Gelemp (mat) dervoi kommen, wohlfeil (glimpflich) wegkommen, en être quitte à bon marché.
Geléslech, umgänglich, handlich, traitable. — Èng geléslech Strôf, eine gelinde Strafe, une douce punition.
Gelîchts, n., das Geleucht, die Beleuchtung, l'éclairage, m.
Gelièwt, s. Lièwen. — Prov. Wé gelièwt, só gestoirwen, wie das Leben, so das Ende, telle vie, telle fin.
Geliwt (wât)? was beliebt? plaît-il. — Holl. wat belieft u?
Gèlle', gèlleg, pur, unvermischt, pur. — Celt. gle, glean. — Gèlle' Koir, purer Roggen, du seigle pur; gèllege' Wees, purer Weizen, du froment pur.
Gèlleg, f., der Jubel, die gellende Freude, die lustige Unterhaltung, das Gaudium, le plaisir, la joie, la réjouissance. — Vergl. gr. γελαιν, lachen; altfr. gale, gaîté, galer, se réjouir, danser, sauter; lat. gallare, se réjouir à la mode des prêtres de Cybèle, qu'on nommait galli; ital. gallàre, sich freuen; holl. gelletje, Spaß, joelen, jubeln; engl. gayly, lustig, fröhlich; celt. jolach, Fröhlichkeit; deutsch Gelach, Gelächter. — An der gréster Gèlleg, in süßem Jubel, in Saus und Braus. — Lat. in dulci jubilo.
Gèlleren, part. gegèllert, kollern, abprallen, gellen, faire des bonds, des ricochets.
Geloiden, geladen, chargé. — Part. von Loiden.
Geloigt, gelegt, mis, couché; pondu. — De' Want hoit sech geloigt, le vent s'est abattu.
Gelömps, n., der Plunder, les guenilles, chiffons.
Gelöschtereg, gelüstig, lüstern, verlangend, begehrlich, convoiteux, qui convoite; auch leckerhaft, friand.
Gèlp, pl. -en, f., die Gelte, Schleifkanne, eine hölzerne aus Dauben zusammengesetzte Kanne mit einer Schnauze und Handhabe, le broc. — Gèlpen wird zuweilen gesagt für steife Stiefel, Courier= Stiefel, bottes fortes.
Gélzeg, ranzig, galstrig, geil, rance.
Gélzen, part. gegélst, garsten, garzen, ranzig sein, sentir le rance, avoir un goût de rance. — Mittelalt. æltzen, Stamm, alt.[S. 173]
Gèlzen, part. gegèlzt, verschneiden (ein Schwein), châtrer.
Gemâch, n., das Gemächt (Zeugungsglied), les parties génitales.
Geméht, gemähet, fauché. — Prov. D'as mer èng geméht Wies, das ist mir eine erwünschte Gelegenheit. Jn Bayern sagt man auf ähnliche Art, das ist mir eine gemähte Wiese, c'est besogne faite.
Gemèlleg, 1° gemächlich, bequem, commode, commodément; 2° langsam, doucement. — Mittelalt. gemmelich; hunsr. Mdt. gemellig.
Gemèng, gemein, commun. — E' gemèngen Zaldot, ein gemeiner Soldat, un simple soldat, s. Putsch.
Gemèng, pl. -en, f., die Gemeinde, la commune.
Gemènger, pl. id., m., der Einwohner einer Gemeinde, der Holzungs= und Weideberechtigte, l'habitant d'une commune, l'usager.
Gemidelt, s. Midelen.
Gemièrts, n., der Quark, Plunder, Trödelkram, das Gerümpel (alles Hausgeräth von geringem Werthe), le fatras, mélange confus de choses de peu de valeur.
Gèmm, pl. -en, f. (Gassenwort), die Lustdirne, la fille de joie. — Vergl. engl. game (gehm). | |