LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Gespaut bis Gewenner (Gewönner) (Bd. 1, Sp. 178 bis 179)
 
Gespaut, gespien, craché. Part. von speitzen. 't as sei' Papp doir gespaut, er ist seinem Vater wie aus dem Gesichte geschnitten, c'est son père craché; ital. è suo padre sputato.
 
Gespièr, n., das Gesperre (eines Daches), la charpente, les chevrons.
 
Gesponn, pl. Gespönner, n. (arch.), das Gewände, die aufrecht stehenden hölzernen oder steinernen Einfassungen der Thüren und Fenster, le lanci.
 
Géss, pl. -en, f., (forg.) die Gans, la gueuse, pièce de fer fondu non encore purifié.
 
Gestacht, gestochen, piqué. Part. von stièchen. — En hoit em èng gestacht, er hat ihm eins ausgewischt, ihm einen Schlag versetzt, il lui a donné un coup, appliqué un soufflet.
 
Gestallt, part. von stèllen, 1° stellen, setzen, mettre; 2° sich geberden, se démener. — Jn vielen oberdeutschen Mundarten ging dieses Zeitwort ehedem irregulär. Jmperf. ich stallte; Mittelw. gestallt. Daher rühren noch die Zusammensetzungen Anstalt, Gestalt. (Adelung.)
 
Gestekte'voll, gerüttelt voll, plein comme un œuf. — Holl. stikvoll.
 
Gestèll, pl. -er, n. (char.), die Gabeldeichsel, la limonière, les limons.
 
Gestèmpelt. — Dât Peerd as gud gestèmpelt, das Pferd ist starkgliederig, ce cheval est bien gigotté.
 
Gestîcht, part. von stîchten. — Wât hois-de namohl gestîcht? Was hast du wieder gestiftet, gemacht, ausgerichtet?[S. 179]
 
Gestoihl, gestohlen, volé. Part. von stièhlen. — E' ka' mer gestoihl gièn, ich halte nichts auf ihn, je ne fais aucun cas de lui.
 
Gestrèckt, part. von strècken, bügeln, repasser. — E' gestrèckt Hièm, ein gebügeltes Hemd, une chemise repassée; èng ongestrèckt cravat, eine ungebügelte Halsbinde, une cravate non repassée.
 
Gestrèmmt, straff, fest angezogen, eng, gespannt, roide, fort tendu. — Ndd. stramm.
 
Gestuckelt gièn, auf einem stoßenden Wagen, auf einem steif oder hart gehenden Pferde in die Höhe geworfen werden, être secoué.
 
Getaddels, n., das Geschwätz, Gewäsch, le caquet. — Engl. tattle.
 
Getrafft, part. von trèffen, getroffen. — Du hois et getrafft, du hast es getroffen oder errathen, tu l'as deviné, tu as mis le doigt dessus; lat. rem acu tetigisti, du hast die Sache mit der Nadel berührt, erwiederte Cicero seinem Gegner, dem Sohne eines Schneiders.
 
Getratt, getreten. Part. von trièden.
 
Getreips, n., das Gedärm, les boyaux, les intestins. Von Thieren, la tripaille.
 
Getromms, n., das Getrommel, le tambourinage.
 
Gètt, pl. -en, f., für guêtre, die Kamasche. — Altfr. gamache; engl. gaiters.
 
Gewacht, gewichen, quitté. Part. von weichen. — En as net vu' mer gewacht, il ne m'a pas quitté.
 
Gewân, f. (agr.), die Flur, die sämmtlichen zu einem Dorfe gehörigen Getreidefelder, les champs. — Vergl. mittelalt. Gewænde, portio agrorum.
 
Gewannen, part. gewonn, gewinnen, gagner. Prés. Ech gewannen, du gewenns (gewönns), e' gewennt, mir gewannen, dir gewannt, sie gewannen.
 
Gewänner, pl. (arch.), die Seitenmauern oder Pfeiler (einer Thüre, eines Fensters), les jambages, les montants.
 
Gewât, gewettet, parié. Part. von wètten. — Wât as gewât? Was gilt die Wette?
 
Gewenner (Gewönner), der Gewinner, le gagnant. — Prov. Dé éscht Gewenner, dé lèscht Verspiller, wer zuerst gewinnt, verliert zuletzt; Oldenburg. Eerste Gewinn is Kattengewinn; ital. che vince da primo, perde da sezzo.

 

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