LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Glósen bis Goss (Bd. 1, Sp. 183 bis 184)
 
Glósen, part. geglóst, glimmen, ohne Flamme, mit schwachem Feuer brennen, brûler sans flamme, couver. — Obd. glüßen; nds. glösen; bair. glosen; engl. glow (gloh).
 
Glott, lüstern, leckerhaft, friand. — Vergl. gr. γλωττη, Zunge; ital. ghiotto, Leckermaul. — Du bas net glott, tu n'es pas dégoûté, se dit très-familièrement et populairement de celui qui veut avoir une chose qu'il est fort difficile d'obtenir.
 
Glotterei, pl. -en, f., die Leckerei, das Naschwerk, la friandise.
 
Gobelé, Goubelé, Goubeltchen, pl. Gobeléen, Goubeléen, Goubeltcher, der Becher, die Trinkschale, le gobelet. — Gr. πύπελλον, petite coupe; mittellat. gobeletus; engl. goblet; span. gubilete. — Vergl. lat. cupa — cupus — cupellus — cupelletus — gobelettus — gobelet. — Officier du gobelet, Hofdiener beim Schenk= und Obstamte.
 
Gobéren, part. gobéert, gober, nach etwas schnappen, alles glauben was gesagt wird. — Vergl. celt., engl., gob, Mund, Schnabel, Bissen.
 
Goën, part. gângen, gehen, aller, marcher. Prés. Ech gin, du gees, e' geet, mir gin, dir git, sie gin. Imparf. Ech góng. Cond. Ech géng. — Ahd. gôn; angels. gan; holl. gaan; engl. go. — Stièhle' goën as verboiden. Goë' woir de Kæser zu Fóss geet, aller où le Roi va à pied.
 
Goid, pl. -en, m., das Gegenstück, der, die, das Gleiche; Eins von zwei Dingen, welche ein Paar ausmachen (der Wortform nach Gatte; holl. gade), le pareil.
 
Goid, f., s. Gièdel.
 
Goiden (sech), part. gegoidt, zusammen passen, s'assortir, se convenir. — Dât hoit mer net gegoidt, das war nicht meiner Sache, cela ne me convenait pas, ce n'était pas là mon fait.[S. 184]
 
Goidber (géo.), Godbringen, Dorf in der Gemeinde Junglinster, Godbrange.
 
Goider, s. Boxe'goider.
 
Goirgel, pl. -en, m. (tonn.), der Gergel (Rinne in den Dauben der Fässer), le jable (rainure, entaille dans les douves pour arrêter les pièces du fond); la partie des douves qui dépasse chaque fond.
 
Gôk, pl. -en, m., der Gauch, Einfaltspinsel, le niais. — Engl. gawk (gahk). — Vergl. celt. coeg, dumm; obd. Gagg, Gogg, langer schleudernder Mensch; mittelalt. govch. Ist das er nit het wisheit, so spricht man er si ein Govch.
 
Gölde'goitskand, n., wörtlich: goldenes Gotteskind, wird gebraucht in der Bedeutung von Glückskind, ein Kind der Glücksgöttin, eine Person welcher alles glückt, die vor allen Andern ein bestimmtes Ziel erreicht, das Sonntagskind, le fils aîné de la fortune, fils de la poule blanche. — Deen 't éscht do as, deen as Gölde'goitskand, wer zuerst ankömmt, der ist der Hahn im Korbe.
 
Gölden Hóchzeit, f., die Jubelhochzeit (nach 50 Jahren der Ehe), noces jubilaires, le jubilé (hébr. jobel, cinquante), mariage de jubilé, fête religieuse et domestique à l'occasion de la cinquantième année d'un mariage.
 
Göldenzopp, pl. -en, f., das Kräpfchen, die goldnen Schnitte, le beignet.
 
Göldenzoppe' mâchen, das Plätscherspiel, Jungfern werfen (Scherben oder platte Steine über das Wasser werfen, so daß sie einige Mal nach einander davon abspringen), faire des ricochets. — Ndd. bämmeln, Bräutli machen; in Niedersachsen: ein Butterbrod werfen.
 
Goldlach, n., das Civil= und Criminal=Gefängniß in der Unterstadt Grund, erbaut in den Jahren 1806 und 1807. Den Namen Goldlach hat es von seinem ersten Bewohner, einem Handelsmanne, erhalten, der immer das Wort Gold im Munde führte.
 
Goldschmet, pl. id., m. (hist. nat.), der Goldkäfer, mit goldgrünen Flügeldecken, l'émeraudine, f., scarabée à élytres dorées.
 
Gomme arabique, f., gomme qui découle spontanément de plusieurs acacias d'Afrique, arabisches Gummi.
 
Gomme élastique, f., le caoutchouc, das Lederharz, Federharz. — Ital. gomma elastica.
 
Góreg, mager, hager, maigre, décharné, desséché. — Celt. cur, gur. — Jm Dict. rom., wal., celt. et tud. kommt gored, gorre, für mager vor.
 
Gorge de pigeon, taubenhalsfarbig.
 
Gorgette für gorgerette, f., der Halskragen, die Krause. —Ital. gorgereden; engl. gorget.
 
Gós, pl. Gés oder Gais, f., in einigen Gegenden, die Gans, l'oie, f. — Celt. goas; nds. goos; engl. goose; gaunersp. gy.
 
Goss, m. (pêch.), der Fischlaich, Froschlaich, Samen der Fische und Frösche, le frai.[S. 185]

 

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