LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Grief bis Grompirenzallot (Bd. 1, Sp. 189 bis 191)
 
Grief, m., die Beeinträchtigung, Beschwerde. — Holl. grief; engl. grièvance. — Vergl. ital. grieve, schwer, hart, vom lat. gravis.
 
Griffe, f. Instrument pour faire l'empreinte d'un nom, au lieu de la signature même, der Namenstempel, das Facsimile eines Namenszuges.
 
Griffo mâchen (gemein), lange Finger machen, mausen, voler, escamoter. S. Greewen. — Ital. sgraffignàre. — Vergl. celt. griff, die Hand; ahd. grifan, chripfjan, greifen, raffen, rauben.
 
Grigeleg, griesig, kiesig, grusig, grumeleux, graveleux.
 
Grillage, m., das Gitter, Gitterwerk.
 
Grippe, f. (méd.). Catarrhe épidémique ou rhume tenace qui saisit tout d'un coup, das Schnupfenfieber. — Holl. griep.
 
Grippen, pl. (pap.), die Stauden, kleine Säulen zwischen den Schwingen, les grippes (pièces du moulin à papier).
 
Grisel, pl. -en, m. (vit.), das Fiedermesser, Kröseleisen der Glaser, das am Schnitte überstehende oder das überflüssige Glas an einer Scheibe u. s. w. damit abzufügen, le grésoir.
 
Grisette, f., jeune ouvrière coquette et galante, die junge leichtfertige Weibsperson, junges Mädchen von geringem Herkommen und zweifelhafter Tugend.
 
Gro, grau, gris. — Ahd. gro; mittelalt. gra. Der alte was von alter gra.[S. 190]
 
Gro gièn, anlaufen, schimmelig werden, se chancir.
 
Groâpel, pl. -äppel, m., die graue Renette, la reinette grise.
 
Groën, part. gegrot, grauen, poindre.
 
Grognard, m. Il se dit familièrement des vieux grenadiers de l'Empire et particulièrement de ceux qui ont fait la campagne d'Égypte avec Buonaparte, der Brummbär.
 
Groid, m., der Rückgrath, l'épine dorsale.
 
Groid, 1° gerade, nicht krumm, droit; 2° gerad, pair. — Groid oder ongroid? pair ou impair?
 
Groiw, pl. -en, m., der Graben, le fossé. — Engl. graff.
 
Groiw (op dem), auf dem Graben, Gasse auf dem Graben, rue du Fossé. — Als die Stadt Luxemburg, gegen 1050, ihren zweiten Bering erhielt, fing der Graben in der Wallstraße (rue du Rempart) an, und lief durch den Graben und den Fruchtmarkt (Knoidelergâs) hinab bis zum Anfange der h. Geistgasse.
 
Groiwen, part. gegroiwen, graben, umgraben, creuser, fouiller, bêcher. — Holl. graven.
 
Grommelen, part. gegrommelt, brummen, murren, knurren, durch unverständliche Töne und abgebrochene Worte seine Unzufriedenheit ausdrücken, grommeler, gronder. — Celt. grommelaat; holl. grommelen, grommen; engl. to grumble.
 
Grommeler, pl. Grommeler, m., der Brummbart, Mißvergnügte, le grognard. — Et as en ale' Grommeler; engl. it is a old grumbler.
 
Grompir, pl. -en, f., die Kartoffel, Grundbirne, la pomme de terre. — Grompire' mat der Rob'dechamb', gewällte ungeschälte Kartoffeln, des pommes de terre cuites à l'eau, en chemise, en robe de chambre. — On appelle fèves dérobées celles dont on a ôté la robe. — Man hat verschiedene Arten von Kartoffeln, nämlich: Bondestruppen, Fransóse' Grompiren, Kauleg-, Klóschter-, Pleitrenger-, Steivesch-, Struppe' Grompire', Schwengsmæ.Die Kartoffel stammt aus Peru und wurde von daher zuerst im Jahre 1565 durch einen Sklavenhändler nach England gebracht, aber in Europa bald wieder vergessen. Jm J. 1585 brachte sie Francis Drake von neuem nach England; doch auch jetzt blieb sie noch lange Zeit eine bloße Seltenheit. Zu Ende des XVI. Jahrhunderts machte der päpstliche Gesandte in Holland den ersten Versuch mit ihrem Anbau. Noch zu Anfange des XVII. Jahrh. wurde sie als eine große Seltenheit an der königl. Tafel zu Paris verspeist. Erst 1623 aus Virginien nach Jrland gebracht, fand sie allmählig eine weitere Verbreitung. Seit 1750 wurde sie in Deutschland in Gärten, und seit 1780 im freien Felde immer allgemeiner angebaut, und es hat seitdem ihr Anbau von Jahr zu Jahr zugenommen. (Convers.=Lex.)
 
Grompire'gläf, s. Glæf.
 
Grompirenhæfer, m., s. Hok (agr.).
 
Grompire'kaul, pl. -en, f., die Kartoffelgrube (eine tiefe runde Grube, in welche man die Kartoffeln, welche man aufbehalten und[S. 191] überwintern will, vergräbt), le ravier, fosse creusée en terre pour conserver des pommes de terre etc. pendant l'hiver.
 
Grompirenzallot, pl. -en, f., der Kartoffelsalat, la salade aux pommes de terre.

 

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