LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Keele'bænk bis Kennerchesmârt (Bd. 1, Sp. 231 bis 233)
 
Keele'bænk, pl. -en, f., die Kegelbahn, anf welcher man von dem einen Ende derselben nach den am andern Ende stehenden Kegeln mit Kugeln schiebt, le quilier.
 
Kees, keinmal, nie, niemals, jamais. — Mittelalt. keis, keins.
 
Kèffer, pl. -en, m., der Sparren, Dachsparren, le chevron. — Celt. keff, ceibr (keibr), formé de cay, cey, bois, et de ber, par crase br, long, grand. (Mém. sur la langue celt.)
 
Kéflapp, pl. Kéflæpp, m.; der Kuhfladen, der dünne sich ausbreitende Auswurf des Rindviehes, la bouse de vache. — Holl. (burl.) een pannekoek in de zon gebakken (un gâteau cuit au soleil). — La bouse ou fiente de vache est sacrée chez les Indiens. Ils se mettent, tous les matins, au front, sur la poitrine et aux deux épaules de la cendre de cette fiente desséchée. Ils croient qu'elle purifie l'âme, et les Bramines en mêlent, pendant leur noviciat, dans tout ce qu'ils mangent.
 
Kéfóss, m., der Krummfuß, Klumpfuß, le pied bot.
 
Keidel, pl. -en, m., der Beutel (die sackförmige Falte an einem Kleide), la poche. — Dât Kleed mecht Keidelen, as keideleg, cet habit fait la grimace.[S. 232]
 
Keiken, pl. dim. Kikelcher, wird zuweilen im gemeinen Leben für Augen gebraucht. — Gaunersp. der Kikerling, das Auge; holl. kijkers.
 
Keil, pl. -en, m. (serr.), der Dorn, Schlüsseldorn, der runde Stift im deutschen Schlosse, um welchen sich der hohle Schlüssel dreht.
 
Keilen, part. gekeilt (pap.), schlagen. — Gaunersp. keilen. — Vgl. engl. kill, tödten, umbringen.
 
Keilkapp, pl. -käpp, m. (Schimpfwort), so viel wie Hartkopf, Dummkopf, homme stupide, bûche.
 
Keimen, part. gekeimt, ächzen, stöhnen, gémir, lamenter. — Vergl. goth. quainon; ahd. chûman, seufzen, jammern; ndd. quimen; holl. keimen.
 
Kél, pl. Kél, m. (jard.), der junge Kohl, der Kohlsprößling, jeunes choux, rejetons de choux. — Ndd. Köl; engl. kale (kihl).
 
Kèllerlär, pl., die Lagerbäume in einem Keller, le chantier d'une cave, pièces de bois couchées en long, sur lesquelles on pose des tonneaux de vin.
 
Kèllerlîcht, pl. -en, f., das Kellerloch, le soupirail.
 
Kèlsch, m., der Zwillich, le coutil. — Der Golsch, ein nur in einigen oberdeutschen Gegenden übliches Wort eine Art eines Barchentes mit blauen Streifen zu bezeichnen, der besonders zu Ulm häufig verfertigt wird, wo dieses Wort auch Kolsch und Kölsch lautet. Frischling nennt dieses Gewirk gällischen Zwilch, entweder weil es eine gallische, d. i. französische oder wälsche Erfindung ist, oder auch von dem oberdeutschen Kulle, Kölsche, blaue Striemen von Schlägen, wegen der blauen Streifen dieses Gewirkes. (Adelung.)
 
Kémaufel, pl. Kémaifel, m., der dicke Bissen, Mundvoll (so viel eine Kuh auf einmal ins Maul nimmt), la grosse bouchée.
 
Kendcheszocker (confis.), m., der Zuckerschrot, die Zuckerkörner, des dragées.
 
Kendel (Köndel), pl. -en, m., der Christkuchen, Christstriezel, le gâteau de Noël. — Ein in Gestalt eines langen Brotes gebackener Kuchen, wie man deren zu Weihnachten zu backen pflegt, la pompe, espèce de gâteau que les parrains donnaient à leurs filleuls le jour de Noël.
 
Kèng, keine, nulle, nuls, nulles. — 't as kèng Rós óhne Dâr; ital. non v'è rosa sense spine; non si può aver il mele senza fiele; span. no hay rosas sine espinas; lat. nulla est sincera voluptas.
 
Keng, kühn, hardi, courageux. — Keng wé e' jonge' Léw, courageux comme un jeune lion.
 
Keng, pl. -en, f., der Keim, le germe. — Ndd. Kien.
 
Keng, f., der Eikeim, Hahnentritt im Ei (zwei Knöpfchen im Weissen des (Eies), le germe de l'œuf.
 
Kengen, pl. (brass.), das Malzkehrigt (der getrocknete Keim des Getreides), le touraillon.
 
Kenn (Könn), pl. -en, m., das Kinn, le menton. — En doibele' Kenn, ein doppeltes Kinn, un menton à double étage.[S. 233]
 
Kennerchesdâg (Könner-), m., der Kindleinstag, der Tag der unschuldigen Kinder, welcher in der Kirche dem Andenken der auf Herodes Befehl gemordeten Kinder gewidmet ist, la fête des Innocents.
 
Kennerchesmârt, m., Menschenmarkt, der jährlich am Kindleinstag (28. December) zu Luxemburg stattfindet. Landleute beiderlei Geschlechtes kommen in Menge hin ihre Dienste auf eine bestimmte Zeit, gegen einen billigen Lohn und einige Kleidungsstücke anbieten.

 

Eingabe
Wörterbuchtext:
Stichwort:
 
  

 

© 2010 - Projekt LexicoLux des Laboratoire de linguistique et de littératures luxembourgeoises der Universität Luxemburg, in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier
Hinweis zum problematischen Wortgut