LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Kloë'krankheet bis Kluxen (Bd. 1, Sp. 241 bis 243)
 
Kloë'krankheet, f., die Klauenseuche, Kröte, Krankheit der Lämmer, le crapaud.
 
Kloë'wéh, n. (vét.), das Kerbweh, ein Zufall, welchen das Rindvieh an den Füßen in der Kerbe oder Spalte zwischen den Klauen bekömmt, da dieser Spalt schwillt und wund wird, mal, tumeur à la fente de l'ongle.
 
Kloën, part. geklôt, klagen, se plaindre. — Èngem sei' Leed kloën, conter ses peines à quelqu'un. E' klôt óhné Ursâch, il se plaint que la mariée est trop belle.
 
Kloiw, pl. -en. m., 1° der Kloben, die Klammer, le crampon; 2° die Häspe, Angel (einer Thür), le gond. — Nds. Klöve.
 
Kloiw, m., der Stummel (sehr kurze Pfeife), le brûle-gueule, terme populaire qui désigne une pipe très-courte.
 
Kloiw, pl. -en, m., der Kloben oder die Scheere an einer Wage (worin das Wagezünglein schwebt), la châsse. — 't as am Kloiw, das Züngelchen steht senkrecht, ist in vollkommener Ruhe, la balance est en équilibre.
 
Klömmchen, pl, Klömmercher, f., die Stufe, der Auftritt um über einen Zaun zu steigen. S. Stell (Stöll).
 
Klomp, pl. Klömp, m., der Klumpen; Dintenkleks, la masse, le tas; le pâté. — Nds. Klump; engl. clump; holl. klomp.
 
Klompe'popeier, m., das Löschpapier, graues und ungeleimtes Papier, le papier gris.
 
Klompsak, m., der Plumpsack, ein zusammengedrehtes und zuletzt durch einen Knoten geschlossenes Schnupftuch zum Schlagen; das Amtsspiel, le tampon. — Vergl. holl. klompsak, Schlag.
 
Klongel, pl. -en, f., der Bund, das Gebünde, die Kluppe, eine[S. 242] Menge zusammen geflochtener Dinge, la glane, la trousse, la botte. — Èng Klongel OEnnen, ein Stab Zwiebeln, une torche d'oignons, longue botte d'oignons attachés avec leur vieille fane autour de quelques brins de paille ou d'un bâton. 't Klongel Passe-partou'en (serr.), das Sperrzeug, viele Dietriche an einem Bunde, le trousseau de crochets.
 
Klöppel, pl. -en, m., der grobe Mensch, grobe Flegel, Klotz, ungeschlachtete Gesell, le butor, visigoth. — Obd. Kolpel.
 
Klöppelarmée, f., die Klippelarmee, der Aufstand, welcher sich, im October 1798, zwischen der Prüm und der Sauer gegen die französische Herrschaft gebildet hatte. Die Verbündeten waren größtentheils nur mit Picken, Heugabeln und Knitteln bewaffnet. Daher der Name. S. Beitrag zur Geschichte der Ardennen, von M. Bormann, 2. Th., S. 255. — Vergl. die Flegeler (Hist. d'All.), paysans séditieux (au 15° siècle), qui étaient armés de fléaux.
 
Klöppelsteen, pl. Klöppelstèng, m., der Hagelkorn, die Schloße, le grêlon.
 
Klöppelzeg, ungeschlachtet, rude, grossier. — Obd. Kölpig.
 
Klos, Klaus, Abkürzung von Nikolaus.
 
Klót, pl. -en, m., die Hode, in der niedrigen Sprechart: die Klöße, le testicule. — Nds. Klot; holl. kloot; gaunersp. Gluden.
 
Kloteren, part. geklotert, klettern (sich an einer Sache festhalten und dabei fortbewegen), grimper. — Op e' Bâm kloteren; holl. op eene boom klauteren. Kloteren von Klo, wie das nds. klauern von Klaue.
 
Kluck, pl. -en (Schallwort), die Lase, der Engster, Krug mit engem Halse und enger Mündung, weßhalb beim Trinken aus demselben ein Geräusch (glu, glu) entsteht, la cruche à goulot étroit. (Ant. rom.) guttus, sorte de vase à goulot étroit, d'où la liqueur ne pouvait couler que goutte à goutte.

Et ses flots, l'un de l'autre au passage jaloux,
Comblent mon gobelet de leurs petits gloux-gloux.

(Piis, Harm. imit.)
 
Kluck, pl. -en, f. (agr.), ein Haufen von 10 bis 12 Garben, le tas de 10 à 12 gerbes.
 
Klucken, part. gekluckt (onomatopötisch), glu, glu machen, faire glou-glou.
 
Kluder, pl. —en, f., der Klumpen, Haufen (dicht bei einander befindliche Dinge einer Art), die Druffel, l'amas, le peloton. — Vgl. nds. Kluster; engl. cluster.
 
Klunsch, pl. -en, f., die Schaukel, Wippe (von Klunker, etwas Hin= und Herschleuderndes); ein in der Mitte aufliegendes Brett, vermittelst dessen zwei auf den beiden Enden sitzende Personen sich auf und nieder bewegen; ein herabhängendes einfaches oder doppeltes Seil, womit man sich hin und her schwingt; la balançoire, l'escarpolette, f., la bascule, brandilloire. — Milton ayant perdu la vue sur la fin de ses jours, se fit faire une balançoire pour se distraire en se balançant.[S. 243]
 
Klunschen, part. geklunscht, schaukeln, auf einer Schaukel hin und her schwingen, balancer. — Span. columpiar. — Vergl. bairisch klanken, hin und her schwingen. — Ce jeu remonte à une très-haute antiquité.
 
Klunschen, wippen, sich auf dem Stuhl wiegen, se balancer sur une chaise.
 
Kluxen, part. gekluxt, puppern, vor Freude hüpfen, tressaillir de joie, tribouiller. — Ital. galluzzare. — Mein Hièrz kluxt, wann ech dech bekucken, je me sens tout tribouiller le cœur, lorsque je te regarde.

 

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