LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Schnaupeg bis Schniäwelen (Bd. 1, Sp. 401 bis 403)
 
Schnaupeg, schnippisch, moqueur, dédaigneux, brusque.
 
Schnautzvull, pl. -en, m., der Gelbschnabel (junger, unerfahrener Mensch), le béjaune.
 
Schnauw, der Schnupftaback, le tabac en poudre. — Engl. snuff; holl. snuif; Gaunersp. Schniffling.[S. 402]
 
Schnauw, pl. -en, f., die Prise Schnupftaback, la prise de tabac. — Holl. snuifje.
 
Schnauwböx, pl. -en, f., die Dose, Schnupftabacksdose, la tabatière. — Holl. snuifdoos; engl. snuffbox; Gaunersp. Schnifflingskasten, la trefflière.
 
Schnauweg, mit Schnupftaback besudelt, barbouillé de tabac.
 
Schnauwen, part. geschnauwt, schnupfen, prendre du tabac, priser. — Engl. snuff; holl. snuiven; nds. schnuven.
 
Schnauwdöppen, pl. id., n., pot dans lequel on conserve du tabac en poudre.
 
Schnauwert, pl. -en, m., 1° der Schnupfende, le preneur de tabac. — Engl. snuffer; holl. snuiver; 2° der Förschler, Schnüffler, die Spürnase, le tâtillon, furet. — Holl. snuffelaar.
 
Schnauwnois, pl. -en, f., nez à tabac. — Holl. snuifneus.
 
Schnébaichler, pl. id., m. (maré.), das bauchbläsige, herzschlächtige Pferd, cheval qui fait la corde, qui, en respirant, retire la peau du ventre à soi au défaut des côtes.
 
Schnéklatz, pl. -en, f., der Schneeball, la pelote de neige.
 
Schneider, pl. -en, m. (hist. nat.), der Weberknecht, ein den Spinnen ähnlicher, unschädlicher Ziefer mit langen Beinen, zwei Augen, eckig gebogenen Fühlhörnern, zwei sehr langen, zum Anpacken geschickten Fühlern und einem fast runden Körper, welcher sich an den Wänden und in den Steinritzen aufhält; auch der Schuster, Kanker, u. s. w., le faucheur, faucheux.
 
Schneiderlach, pl. Schneiderlächer, n., der Seitenschlitz an Weiberröcken, le trou de poche dans une jupe (fente à la robe ou à la jupe pour passer la main à la poche). — Holl. krasgat.
 
Schneitz, pl. -en, f., der derbe Verweis, der Vorwurf, la réprimande, mercuriale. S. Ramass.
 
Schnèll. — 't Schnèll schloën, einem ein Schnippchen schlagen, die Handlung, da man mit dem mittlern Finger der Hand von dem Daumen in die Hand herabschnallet, claquer des doigts pour narguer quelqu'un.
 
Schnepp (Schnöpp), pl. -en, f., eine Schnitte (Brod), der Schnitt, Schnitz, ein kleines, besonders breites abgeschnittenes Stück, une tranche (de pain), un petit morceau. — Holl. sneedje; engl. snip.
 
Schnèpp, pl. id., f., die Schnepfe, la bécasse, bécassine, von bec. — Holl. snep; engl. snipe (sneip); nds. Snebbe, von Snab, Schnabel, also der Schnabelvogel.
 
Schnèppchen, pl. Schnèppercher, m., die naseweise, vorlaute Person, die spitzig im Neden ist, la raisonneuse, la femme jaseuse, mordicante. — Obd. das Schnäbeli; mittelalt. schnabelschnell (rostro promto).
 
Schneppel (Schnöppel), pl. -en, m., in neuern Zeiten, der Frack, Leibrock, le frac, habit à queue de morue, quand les pans du frac sont[S. 403] étroits vers l'extrémité, Schwalbenschwanz. — Èngem de' Schneppel schneiden, einem in irgend einem Vorhaben zuvorkommen, Jemandes Plan vereiteln, ihm einen Vortheil wegschnappen, déjouer quelqu'un, déranger les projets de quelqu'un, lui couper l'herbe sous le pied.
 
Schnésâk, pl. Schnésäk, m. (arch.), die Dachkehle, das Schnee= Loch, jede Stelle auf Dächern oder vorspringenden Theilen eines Gebäudes an Hohlkehlen, Dachluken, wo der Schnee bei eingetretenem Thauwetter länger liegen bleibt, als an frei von der Sonne beschienenen Flächen, le nouet, noulet.
 
Schnetz, pl., die Abfälle, Abschnitzel, Abgänglinge, was in den Küchen als unbrauchbar abfällt, les épluchures.
 
Schnetzel, pl. -en, m. (tonn.), das Kerbmesser, le cochoir.
 
Schniäwel, pl. -en, m., 1° der Schnabel, le bec. — Holl. snavel. 2° die vorwitzige Person, die alles wissen will, alles vorwitzig durchsucht, la personne curieuse, le fureteur, la fureteuse. — Holl. snuffelaar, snuffelaarster.
 
Schniäweleg, vorwitzig, curieux, indiscret.
 
Schniäwelen, part. geschniäwelt, schnüffeln, überall herumschnüffeln, durchstöbern, fureter, fourrer son nez partout. — Holl. snuffelen.

 

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