LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Sésselhoimer bis So (Bd. 1, Sp. 416 bis 417)
 
Sésselhoimer, m., der Dingelhammer, le marteau à chapler.
 
Sét, pl. -en, f., die Gosse, Gassenrinne, der Abfluß von unreinem Wasser, l'égout, la flaque, la rigole. — Obd. Sutte. — Vergl. altd. Sod, Wasser; engl. sink.
 
Seton, m. (lat. seta, soie.) Longue mèche ou linge effilé qu'on passe avec une aiguille à travers la peau et le tissu cellulaire pour entretenir un exutoire, die Haarschnur, die man, um eine künstliche Eiterung zu bewirken, durch die Haut zieht. — Engl. seton; ital. setòne; span. sedal.
 
Sètz (hölzen, eisen), pl. -en, f. (tonn.), der Triebel, Treibel die Reife anzutreiben, le chassoir, maillet.
 
Sètzeisen, pl. id., n. (charp.), der Vorreißer, la rainette, outil pour tracer et pour arranger les scies.
 
Séwèek, pl. -en, m. (agr.), das Sechholz, le soupeau.
 
Siädlen, part. gesiädelt, satteln, seller.
 
Siädler, pl. id., m., der Sattler, le sellier.
 
Siamoise, f., der Siamstoff, ein siamesisches Zeug aus Baumwolle. Étoffe de soie et de coton dont l'usage fut introduit en France par les ambassadeurs du roi de Siam, sous Louis XIV.
 
Siät (ech, e') ich, er würde sagen, je dirais, il dirait. S. Soën.
 
Sichenhäffchen, m., der Siechenhof, les Bons-malades. — Die Siechenhofskapelle liegt vor dem Eicher Thor am rechten Ufer der Alzette. Jährlich am dritten Sonntage nach Ostern wallfahrtet man dahin, und legt verschiedene Gaben, als Schinken, Kinnbäcke, Flachs, Seide, u. s. w., auf den Altar nieder. — Altd. sundersiechen, sind die, welche mit einem unheilbaren, sich mittheilenden Uebel behaftet, in abgesonderten Krankenanstalten unterhalten wurden. Wenn sie um Almosen bettelten, waren sie in schwarze Mäntel gehüllt, und hatten einen sogenannten Kres um den Hals, einen hochspitzigen Hut auf dem Kopfe, und hölzerne Klappern in den[S. 417] Händen. — Um Sichenhäffchen droën, wenn zwei Personen die Hände zusammenschlingen, um jemand darauf zu tragen; Ital. portar uno a predellino (kleiner Schemel).
 
Sideren, part. gesidert, zischen, frémir. — Dât Wâsser kacht nach net, et sidert eréscht, cette eau ne bout pas encore, elle ne fait que frémir. — Vergl. schwz. sodern, sieden.
 
Sidlech, sanft, doux. — E' sidleche' Reen, ein sanfter Regen, une pluie douce.
 
Siècht, sanft, zart, doux, moëlleux. — Jm holst. sutze.
 
Sieste, f., repos pris après le dîner durant la chaleur; die Siesta, Mittagsruhe, der Nachmittagsschlaf während der stärksten Sonnenhitze (in Spanien und Jtalien). — Span. siesta.
 
Sièschter, pl. id., m., der Sester, Scheffel, das Kornmäßchen, le bichet, ancienne mesure de capacité pour le blé et pour d'autres grains, contenant en blé-froment environ vingt-deux livres. Il se disait également de la mesure et de ce qu'elle contenait. — E' Sièschter Wein, un setier de vin (8 pintes).
 
Siff, pl. -en, m., das Sieb, le sas, tamis, crible. — Engl. sieve (sif); holl. zeef.
 
Siffen, part. gesifft, sieben, durchsieben, tamiser. — Engl. sift.
 
Simmer (géo.), Siebenborn, Septfontaines, Dorf im Canton Capellen.
 
Simmeren, in einigen Gegenden für Glannen, welches s.
 
Sinn, pl. von Sônn, die Söhne, les fils.
 
Sinner, pl. id., auch Kirche'sinner, Kirchenvorsteher, Kirchenältester, diejenigen Personen einer Gemeinde, welchen die Verwaltung der Güter und Einkünfte der Kirche eines Ortes anvertraut ist, weil man dazu ehedem die ältesten Personen der Gemeinde zu wählen pflegte, le marguiller. — Mittelalt. altermänner, seniores, curatores templorum. Senior, das älteste Mitglied, der Vorsteher einer Versammlung.
 
Skröpeléss, gewissenhaft, ängstlich, allzu bedenklich, scrupuleux. Engl. scrupulous; ital. scrupuloso.
 
Skura (Scura), pl. -en, m., der muthwillige, bösartige Bub, der kleine Schelm, le garnement, l'espiègle, le garçon mièvre. — Vergl. lat. scurra; span. escurra, Possenreißer, farceur. — On a reproché à Cicéron d'avoir trop aimé à dire de bons mots, ce qui le fit appeler, par dérision, scurra consularis (le bouffon consulaire).
 
Sniäp (Schniäp), pl. -en, f., 1° der Ausschuß eines Zweiges, le bourgeon; 2° die Schneppe an einem Kleide, la pointe d'un corsage.
 
So, pl. -en, f., 1° die Sage, Rede, der Spruch. — 't as nömmen èng So, ce n'est qu'un on dit; 2° eine von einem zum andern, von Geschlecht zu Geschlecht fortgepflanzte Mitheilung von einer Begebenheit in früheren Zeiten, und der Jnhalt dieser Mitheilung, la tradition.

 

Eingabe
Wörterbuchtext:
Stichwort:
 
  

 

© 2010 - Projekt LexicoLux des Laboratoire de linguistique et de littératures luxembourgeoises der Universität Luxemburg, in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier
Hinweis zum problematischen Wortgut