LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Streckschanck bis Strofen (Bd. 1, Sp. 438 bis 440)
 
Streckschanck (ströck), pl. -en, f., die Strickscheide, eine halbe hohle kleine hölzerne oder beinerne Scheide, welche an dem Leibe befestigt wird, im Stricken die Stricknadel darein zu stecken, le porte-aiguille.
 
Streech, pl. id., m., der Streich, le coup. — Zu Streech kommen, zu Stande kommen, fertig werden, venir à bout.
 
Streichen, part. gestracht, melken, die Milch aus den Zitzen ziehen durch Streichen, traire. — Vgl. Strich, Zitze am Euter, trayon.[S. 439] — Oldenburg. Sprüchw. De sien Koie vor Ossen anspannt, mag sien père melken. Dee' seng Ké aplâtz Oissen oi'spânt, dee' ka' seng Peerd streichen.
 
Streidesch, pl. -en, f., die Zänkerin, la querelleuse.
 
Streidmæcher, pl. id., m., der Aufwiegler, Anhetzer, Unruhestifter, le boute-feu, celui qui cherche à semer la division dans une société, dans une famille.
 
Streidmæchesch, pl. -en, f., die Aufhetzerin, Zuträgerin, l'instigatrice, la rapporteuse.
 
Streipes, Streifes (Streichfaß), pl. -en, m., der Melkkübel, der kleine Zuber, ein Gefäß, in welches man melkt, le trayot, sceau à lait, à traire. — Vergl. engl. strip, melken; tray, Milchgelte; ndd. Strubbe, kurzes weites Gefäß.
 
Strèmmen, part. gestrèmmt, stauchen (das Wasser), brider. — Holl. stremmen, stemmen; ndd. strammen. — Gestrèmmt, straff, fest angezogen; ndd. stramm.
 
Strènz, pl. -en, f., die Gießkanne, Spritzkanne, l'arrosoir, m.
 
Strenzen, part. gestrènzt, begießen, besprengen, arroser. — 't Blud as gestrènzt, das Blut spritzte heraus, le sang jaillit.
 
Strepp (ströpp), pl. -en, f. (agr.), der Sackhase, das Saunest, fehlerhafte Stelle in einem gepflügten Acker, wenn der Pflüger die Pflugsterze nicht überall gleich fest hält, partie d'un champ où la charrue n'a pas passé.
 
Strepp, pl. -en, f.. die Strippe, Bandöse, la coulisse.
 
Strepp, pl. -en, f. 1° (écon.), die Riffel, der Riffelkamm, 2° (pêch.), das Zugnetz, la drége.
 
Streppen, part. gestreppt, abriffeln (den Flachs oder Hanf), die Samenknospe mit der Riffel davon raufen, drager le lin.
 
Streppen, streifen, einem Thiere die Haut oder den Balg, ohne sie am Bauche aufzuschneiden, über den Kopf ziehen, schinden, écorcher. — Ndd. strepen; holl. stroopen; engl. stripp. — En dét èng Laus streppen fir de Pèlz ze kréen, il écorcherait un pou pour en avoir la peau.
 
Streppert, pl. -en, der Leuteschinder, l'écorcheur, m., s. Schranzmajór.
 
Stretz, pl. -en, f., die Spritzbüchse, ein kleines, hohles, walzenförmiges Geräth eine Flüssigkeit daraus zu spritzen, la seringue.
 
Stretzböx, pl. -en, f. (Spottwort), die Seichbüchse, ein unreifes Mädchen, fille qui pisse au lit. — Ital. pisciosa, pisciacchera.
 
Stretze'gebæcks, n. (cuis.), der Spritzkuchen, eine Art Gebackenes, wozu der Teig durch eine besonders dazu verfertigte Spritze in das heiße Schmalz getrieben wird, espèce de pâtisserie injectée. — Lat. streblita.
 
Stretzen, part. gestretzt, spritzen, begießen, lancer de l'eau. — Mittelalt. struitzen. Vergl. celt. strisa, étrécir, serrer; schwäb. stritzen.
 
Stretzer, m. (gemein), der Durchlauf, Durchfall, le dévoiement, la foire, quia stercora liquidiosa facile feruntur foras.[S. 440]
 
Strièw, pl. -en, f. 1° (charp.), die Strebe, eine schräg gerichtete Stütze, la contre-fiche, l'étrésillon, l'étançon, m.; 2° (arch.) die Strebemauer, Widerlage, le contrefort.
 
Strièwen, part. gestrièwt, streben, tendre à, s'efforcer de. — Ags. straefan; engl. strive (streif); holl. streven. Vergl. celt. striv, effort.
 
Strièwen (sech), part. gestrièwt, sich sträuben, se roidir, résister.
 
Stroiwelen, part. gestroiwelt, strampeln, mit den Beinen in liegender Stellung arbeiten, von sich stoßen; ndd. stangeln (wie mit Stangen stoßen), gambiller; fig. sich bemühen, zerarbeiten, s'évertuer. — Schwäb. strabeln. — Vergl. holl. strobbelen, straucheln, stribbelen, spartelen, sich sträuben; engl. strive (straihw).
 
Strofen, part. gestroft, strafen, züchtigen, punir, châtier. — En Lacedemone, le maistre chastioit les enfants en leur mordant le poulce. (Montaigne.)

 

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