LLU Lexikon der Luxemburger Umgangssprache
 
Uresch bis Uwois (Bd. 1, S. 461)
 
Uresch, schmutzig, unsauber (wird nur von schmutziger Wäsche gesagt), sale. — Altfranz. ord; lat. sordidus, olidus; mittelalt. horig, ich weisz wol das horige handt selten macht wisz gewandt; ndd. urrig. Vergl. celt. hort, Fleck; angels. urig, korig, gran, schmutzfarbig; obd. Hor, Koth, Schmutz. — Vergl. Hornung, Spirckel.
 
Urtel, pl. -en, n., das Urtheil, die richterliche Entscheidung, le jugement. — Prov. Ohné Urtel a' Rècht, aus eigener Gewalt und ohne Recht, eigenmächtig und widerrechtlich; lat. de facto et absque jure.
 
Urtzen, pl. f., zerbröckelte Ueberbleibsel vom Essen, bribes, restes froissés d'un repas. — Uretzig wird in den gemeinen Mundarten von dem Viehe gesagt, wenn es satt ist, und nur in dem Futter herumwühlet. — Holl. oorætig, überfressen; nds. Ort, Ortes, dasjenige, was das Vieh von dem Futter übrig läßt und verwirft; Ortstroh, das von dem Viehe übrig gelassene Futterstroh; bair. Urez, das Verworfene. — Vergl. verurzen, muthwillig verderben.
 
Usch! S. Ausch. — En hoid wéder usch nach wéh gesot, er hat keinen Laut von sich gegeben, il n'a pas soufflé le mot; holl. hij zeide boe noch ba.
 
U'schmièren, part. u'geschmièrt (még.), die Felle anschwöden, auf der Fleischseite mit Kalk beitzen, enchaussener les peaux.
 
U'schmièrer, pl. id., m., der Schwödewedel, le guipon.
 
Uweng, f., der Lärm, die Bewegung, das Treiben, l'agitation, la vie, le mouvement, le sabbat.
 
Uwènner, pl. id., m. (agr.), der Anwendel, der Wendeacker, das Angewende, der äußere Rand eines Feldes wo beim Pflügen der Pflug gewendet wird, le tournail. — Angewende oder Anwendel sind Stücke, auf welchen die Aufstößer wenden, wenn diese ihre Äcker pflügen, und nicht eher bestellt werden können, bis die Aufstößer fertig sind. — Ndd. die Umwende.
 
Uwo, f., 1° der Versuch, l'essai, m., la tentative; 2° die Unterlage, Widerlage, pierre ou autre matière solide que l'on met sous le levier pour lui donner de la force, afin qu'il lève un corps pesant.
 
Uwois, m. (Ef.), der Anwuchs, la crue, croissance.

 

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