LWB Vorworte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
LUXEMBURGER WÖRTERBUCHBAND ILUXEMBURGER |
DENTALE | Phonetik | Rechtschreibung | |
gespannt | s | s oder (deutschem ß entsprechend) ss | |
ungespannt | z | s |
(Stellung des Luxemburgischen)
Die luxemburgische Wörterbuchkommission, Herausgeberin des Luxemburger Wörterbuchs, wurde zuerst ernannt im Jahre 1935 von Herrn Unterrichtsminister Bech und jährlich erneuert bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Im Jahre 1948 wurde sie neu gebildet durch Beschluß von Herrn N. Margue, Minister der nationalen Erziehung.
Mitglieder:
Herr Prof. Robert Bruch, Schriftführer.
Vom März 1950 ab führte Frl. H. Palgen den Vorsitz.
Für den Bezug des Gesamtwerkes wende man sich an Herrn P. Linden, Hofbuchdrucker, Großstraße 50 in Luxemburg.
Die zwei vorigen luxemburgischen Wörterbücher haben sich im Wesentlichen mit der Sprache der Hauptstadt befaßt. Doch wies schon das «Wörterbuch der luxemburgischen Mundart» von 1906 auf die Wichtigkeit der Lokalmundarten hin.
Besonders aber hat der geschätzte Verfasser des «Vokalismus der Viandener Mundart» (1909), René Engelmann, sich in diesem Sinne verwandt. Das seither in reichem Maße gewonnene Material zu sichten, zu ordnen und besonders auf lexikalischem Gebiet zu ergänzen, ist der Zweck, den sich die Wörterbuchkommission in dem «Luxemburger Wörterbuch» gestellt hat.
Ihr Ziel ist die Darstellung der neueren Sprache, wie sie sich in literarischen und lexikalischen Werken, besonders aber in dem Luxemburgischen des 20. Jahrhunderts dokumentiert. Vollständigkeit in dem Wortschatz, besonders dem der Lokalmundarten, ist ja ausgeschlossen. Doch hat die Kommission die einzelnen Landesteile möglichst zur Geltung kommen lassen. In der Verwendung der technischen Vokabulare wie auch in dem, was der Herausgeber des «Dictionnaire Liégeois», Jean Haust, «néologismes», nennt, d. h. Verwendung der Ausdrücke des Französischen, in unserm Fall auch des Hochdeutschen, konnten von dem tatsächlich Vorhandenen nur beschränkte Teile aufgenommen werden. Eine Stellungnahme in der vielumstrittenen Frage der Rechtschreibung war notwendig, um die mundartlichen Teile des Werkes wiederzugeben, doch will die Kommission die von ihr angenommenen Regeln nicht als allgemeingültig hinstellen.
Fleißige und gründliche Mithilfe von Mitarbeitern aus allen Teilen des Landes tut uns sehr not, ebenso die tätige Unterstützung der Gesamtbevölkerung durch Subskriptionen, damit unser Werk desto schneller und besser zu Ende geführt werden kann!
René Engelmann hat uns in dieser Hinsicht einen schönen Passus hinterlassen (Floréal I, S. 164, «Ein luxemburgisches Wörterbuch»):
«Bis jetzt ist viel Gutes getan worden, um uns die Kultur und Wissenschaft der großen Nachbarnationen näher zu bringen, zu wenig aber, um das Gute, das unser Land birgt, für die allgemeine Kultur und Wissenschaft zu erschließen. Für den geistig gebildeten Luxemburger, der mehr als ein Genießer sein will, gibt es kaum eine schönere Lebensaufgabe als in diesem Sinne nach dem Maße seiner Anlagen und Kräfte mitzuwirken.»
Luxemburg, im Dezember 1949.
Die Wörterbuchkommission.Wir gebrauchen im folgenden den Ausdruck Luxemburger Sprache als gleichbedeutend mit den eigentlichen Bezeichnungen: das Luxemburgische, die Luxemburger Mundart. Unsere Art zu sprechen (langage) ist ja keine Hochsprache (langue) geworden, trotz der vielen Anstrengungen, die seit 1945 in diesem Sinne gemacht worden sind. Unser Raum ist nur klein, und was wir sind, fügt sich in größere Räume ein. Die deutsche Philologie (F. Wrede, der Deutsche Sprachatlas) hat uns in der Sprachkarte Europas als «Nachbarmundart» eingegliedert, und als solche wird das Luxemburgische wohl bestehen. Eine gewisse Eigenheit, die zu erörtern ist, hat es ja in unserem fast tausendjährigen politischen Bestehen gewahrt (Gründung Luxemburgs, 963).
Bis zu Conrector M. Hardts «Vocalismus der Sauermundart» (1843) haben wir eigentlich keine Arbeit zu verzeichnen, die als philologisch angesprochen werden kann.
Vor 1815 galt das Luxemburgische als «schlechte» Sprache, im Gegensatz zum «guten» Deutsch2). Unsere Urkunden, Gerichtsakten, Zivilakten, Weistümer u. a. bieten viele alten mundartlichen Ausdrücke, aber keine Texte im Zusammenhang. Einer unserer namhaften Historiker, der sich zugleich hohe Verdienste um die Sprachforschung erworben hat, N. van Werveke (1851—1926), hat aus den Archiven Zettel von früheren Formen luxemburgischer Wörter und von ausgestorbenen Wörtern zusammengetragen, wie auch viele über unsere Orts- und Flurnamen. Beide Sammlungen befinden sich in der Luxemburgischen Nationalbibliothek3).
Unsere reichhaltigen Veröffentlichungen historischer Urkunden jeder Art (Hardt, Würth-Paquet, Grob, van Werveke, Vannérus, Abbé Wampach u. a.) sind natürlich unerschöpfliche Fundgruben für die Onomastik und Toponomastik. Auch die Volkskunde gewinnt dabei reichliches Material.
Der philologisch-wissenschaftliche Ertrag der Periode ist hingegen äußerst gering. In seinem wertvollen Buch «Luxemburgum Romanum» gibt uns Alexander Wiltheim, soweit der Stand der Wissenschaft es damals erlaubte, die alten Formen unserer Ortsnamen und eine Anzahl etymologischer Versuche4).
In den Historikern des 17. und 18. Jahrhunderts befinden sich vielfach ähnliche Versuche, die ziemlich alle überholt, aber als Materialbeiträge unentbehrlich sind.
Der Gelehrte und Journalist F. X. de Feller S. J. machte während eines längeren Aufenthaltes in Ungarn Feststellungen, die zwar der Wissenschaftlichkeit entbehren, aber in den Diskussionen über die luxemburgisch-siebenbürgische Frage, die im 19. und 20. Jahrhundert geführt wurden, dutzendemal wiederkehren. Sie wurden in den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts gemacht, aber erst nach seinem Tode im «Itinéraire ou Voyages en diverses parties de l'Europe» (Lüttich, 1820, 2 Bände) veröffentlicht.
Das vielgelesene Buch von l'Evêque de la Basse Moutûrie, Itinéraire du Luxembourg Germanique (Luxbg., V. Hoffman, 1844) sorgte für ihre Verbreitung. Auf S. III lesen wir: «L'abbé de Feller, Luxembourgeois de naissance, a trouvé dans la Transylvanie des villages entiers où l'on parle le même langage que dans le Luxembourg. Les Saxons à Bistritz et aux environs, dit-il, parlent allemand, mais leur langage propre est l'allemand du Luxembourg; ce qui me ferait croire que les Luxembourgeois sont aussi une colonie saxonne. L'étonnement de ces Saxons comme le mien fut extrême quand nous découvrîmes l'identité de ces langues. De là j'infère que ce langage est le vieux langage allemand. Le ton et les manières de ces Saxons sont justement les mêmes que ceux des Luxembourgeois». «Les habitants de Saad, autre village saxon, en Transylvanie, ont aussi le naturel et le langage luxembourgeois.» («Itinéraire», I, pp. 277, 278, 281.)
Ein erster wertvoller Beitrag zur deutsch-romanischen Sprachgrenze auf unserem Gebiet findet sich in offiziellen Aufnahmen von 1806, die aber erst 1924 veröffentlicht wurden: «La limite des langues en Belgique sous le premier Empire, d'après les documents officiels. Lecture faite par M. Ferdinand Brunot, à l'Académie Royale de Langue et de Littérature Françaises, Bruxelles, séance de novembre 1924. Bruxelles, Palais des Académies. Liège. H. Vaillant-Carmanne.» Brunot sagt über diese «Enquête»: «On dirait aussi bien par endroits d'une enquête de savant que d'une information de ministre.» Sie wurde von einem tüchtigen Beamten, Ch. Coquebert de Monbret, geführt. Die Liste der communes-limites (S. 27—28) weicht stark ab von der alten Trennung in Quartier wallon und Quartier allemand, die seit 1340 für die Gerichtsbarkeit bestand. Auf der Karte Homann, Nürnberg, 1730, begreift z. B. das Quartier wallon die ganze Provinz Belgisch-Luxemburg und im Großherzogtum die Orte Derenbach, Bauschleiden, Redingen, Hollenfels, Olm. Hingegen sagt der obige Bericht (S. 28): «La partie allemande comprend les arrondissements de Luxembourg, Diekirch et Bitbourg en entier et une petite partie de celui de Neuchâteau, savoir: les communes de Rachamp, Tarchamps, Harling, Surré, Boulaide, Tintange, Bondorf ou Bigonville, Warnach, Bodange, Fauxvillers, Wisembach, Martelange, Volvelange, Hachy.» Wir können sowohl die eine wie die andere Feststellung nicht als genau annehmen!
Ein letztes wissenschaftliches Werk der vorwissenschaftlichen Periode, aber gründlicher und zuverlässiger als das von Coquebert de Monbret, weil es von einem Luxemburger verfasst wurde, war Dominik Constantin Münchens «Versuch einer statistisch-bürgerlichen Geschichte des Herzogtums Lützelburg» (1814—1815). Wie die Werke von A. Wiltheim, de Feller und Coquebert de Monbret, wurde es erst lange nach dem Tode des Verfassers gedruckt (Worré-Mertens, 1901, Herausgeber Pfarrer M. Blum u. a.). Es ist ein enzyklopädischer Sammelband, in welchem alle Angaben über das alte Herzogtum und das Wälderdepartement mit aller wünschenswerten Genauigkeit und Vollständigkeit enthalten sind. Geographie und Geschichte, administrative und kirchliche Verhältnisse, Sitten und Gebräuche sind darin behandelt. Ein für die Toponymie und die Volkskunde wichtiges Werk.
Anton Meyer, Mathematikprofessor in Echternach, später in Belgien, ist bekannt als der erste Autor in Luxemburger Mundart («E Schrek op de Letzeburger Parnassus», Lamort, Luxemburg, 1829). Sein Büchlein enthält ein Vorwort sowie ein Nachrede (Noried) über luxemburgische Orthographie. Die vermehrte und verbesserte Neuausgabe des Werkes («Luxemburger Gedichte und Fabeln. Nebst Grammatik und Worterklärung von Gloden». Delavigne & Callewaert, Brüssel, 1854) enthält den ersten Versuch einer luxemburgischen Grammatik S. IX-XXXVIII).
Das Werk von Mathias Hardt, Conrektor am Progymnasium in Echternach «Vocalismus der Sauermundart» (Programmarbeit des Progymnasiums, 1842 bis 1843) leitet die philologische Erforschung der Mundart durch eine gediegene Studie ein. Hardt, der später Archivist der Regierung wurde, gab von 1868 bis 1876 die Luxemburger Weistümer heraus («Luxemburger Weisthümer, als Nachlese zu Jakob Grimms Weisthümern», V. Bück, Luxemburg). Der Ergänzungsband auf diesem Gebiete steht leider noch aus. Hardts Werk ist für seine Zeit eine bedeutende Leistung. Von seinen kleineren Schriften befassen sich zwei mit der Schreibung luxemburgischer Ortsnamen und eine mit der Sprache der Urkunden.
J. F. Gangler, Polizeikommissar und vereidigter Übersetzer beim Gerichtshof in Luxemburg, gab 1841 einen Band luxemburgischer Gedichte heraus («Koirblumen um Lamperbierg geplekt»), nebst einem kurzen Glossar und einer Einleitung «Etwas über die Aussprache». Sein Lebenswerk ist das «Lexicon der Luxemburger Umgangssprache, wie sie in und um Luxemburg gesprochen wird, mit hochdeutscher und französischer Übersetzung und Erklärung», V. Hoffman, Luxemburg, 1847. Der Autor war nicht Sprachkundiger, hatte sich aber durch seine Stellung vielfache Sprachkenntnisse erworben. Das Buch ist reichhaltig und als Materialsammlung der Forschung unentbehrlich.
Auf den Gebieten der Sprachforschung, der Volkskunde und der Toponymie sind in dieser Periode Fortschritte zu verzeichnen. Wirkungen aus Deutschland sind nicht zu verkennen. Die siebenbürgische Frage wird aufgerollt.
Der leider zu früh aus dem Leben geschiedene Dichter Peter Klein übergab 1854 der «Société pour la recherche et la conservation des Monuments Historiques» sein Manuskript «Die Sprache der Luxemburger». Es erschien in Bd. X der «Publications» dieser Gesellschaft, als erste Studie über die Sprache der Hauptstadt. Leider kommt in dieser gediegenen Arbeit der Vokalismus zu kurz.
Die Mundartliteratur nahm mit Dicks, Lentz, Rodange, Duchscher einen großen Aufschwung, während die literarische Produktion dieser Zeit im Deutschen und Französischen kaum nennenswert ist.
Der Dichter Dicks (Edmund de la Fontaine, 1823—1891), welcher 1846—1847 in Heidelberg studiert hatte, nahm in hervorragender Weise an der sprachlichen Sammelarbeit und der volkskundlichen Forschung der Zeit teil. Erwähnt seien «Die Luxemburger Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten», V. Bück, 1857—1858. — «Die Luxemburger Kinderreime». V. Bück, 1877. — «Luxemburger Sagen und Legenden». Jos. Beffort, 1882. — «Luxemburger Sitten und Bräuche». Jos. Beffort, 1883.
Ein Büchlein von 15 Seiten befaßte sich mit der Luxemburger Orthographie (V. Bück, 1855). Nach seinem Tode erschienen: «Die Luxemburger Volkslieder» (1904) und «Die deutsche Götterwelt im Luxemburger Lande». Er legte ein luxemburgisches Wörterbuch an, welches die Grundlage für das offizielle Wörterbuch von 1906 werden sollte.
Die luxemburgische Toponymie der Periode wurde stark von der Keltomanie beeinflußt. Hauptvertreter dieser Richtung ist Gaspar Théodore Ignace de la Fontaine, der Vater des Dichters. Reichhaltiges und wertvolles Material bieten seine in den «Publications de la Section Archéologique» veröffentlichten Studien, die er «Essai Etymologique sur les noms de lieu du Luxembourg Germanique» betitelt (IX, X und XIII), mit Fortsetzungen in Band XV (Belgisch-Luxemburg) und Band XVIII (die früher luxemburgischen Teile Lothringens). Leider ist er in der schwierigen Frage der Etymologie nicht vorgebildet, und die Zeit war auch noch nicht dafür gekommen.
Pfarrer Jos. Kalbersch veröffentlichte 1854 ein volkskundliches Werk in zwei Bänden «Gebrauch und Mißbrauch geistiger Getränke». Dr. Neyen bezeichnet es als «eine interessante Sammlung von Akten und Tatsachen, etwas weitschweifig und manchmal trivial».
Die Periode von 1871 bis 1906 ist besonders durch eine intensive Sammeltätigkeit gekennzeichnet, die jetzt Sache der Allgemeinheit geworden ist. Der Staat interessiert sich mehr und mehr an diesen jetzt als national erkannten Forschungen. Neben den «Publications de la Section Historique», welche schon seit ihrer Gründung auch Artikeln über Sprache, Volkskunde und Toponymie Unterkunft gegeben haben, treten in den achtziger Jahren das «Vaterland», in den neunziger «Ons Hémecht» hinzu, um nur die bedeutendsten zu nennen. Die Linguistik tritt hingegen kaum hervor. Die zwei wirklichen Forscher, Follmann und Schweisthal, leben im Ausland. Gredts Sagenschatz wird ein Standardwerk der Volkskunde. Die überragendste Persönlichkeit dieser Periode in Geschichte, Kulturgeschichte, Volkskunde und Namenkunde ist Prof. N. van Werveke, der auf diesen Gebieten auch noch das erste Viertel des 20. Jahrhunderts beherrschen wird. Die Periode schließt ab mit dem offiziellen Wörterbuch der luxemburgischen Mundart (1906).
N. Gredt, Direktor des Athenäums in Luxemburg, welcher 1871 ein Gymnasialprogramm «Die Luxemburger Mundart. Ihre Bedeutung, ihren Einfluß auf Volkscharakter und Volksbildung» veröffentlicht hatte, gab 1883 das für die Volkskunde wesentlichste Sammelwerk «Sagenschatz des Luxemburger Landes», V. Bück, Luxemburg (Neudruck in Vorbereitung), heraus.
Bei V. Bück erschien ebenfalls Prof. N. Müllers interessante Arbeit «Familiennamen des Großherzogthums Luxemburg (1887)» die einzige wesentliche Studie, die wir auf diesem Gebiete besitzen. (Ergänzungen dazu sind kleinere Zusammenfassungen von van Werveke, Ries und Jos. Meyers.)
Über Prof. van Werveke, s. die folgende Periode.
Prof. F. M. Follmann, ein geborener Echternacher, Professor in Metz und später in Straßburg, veröffentlichte 1886 und 1889 als Programmarbeiten der Realschule in Metz «Die Mundart der Deutschlothringer und Luxemburger» (Archiv der neueren Sprachen) und bei Quelle & Meyer «Das Wörterbuch der lothringischen Mundarten» (1909), ein Werk, das trotz mancher etymologischen Mängel das unentbehrliche Hilfsmittel für diesen Teil der luxemburgischen Mundarten bleiben wird. Eine Studie von ihm «Die Sprache unserer Urkunden» erschien in «Ons Hémecht», 1895.
Dr. phil. Martin Schweisthal, aus Bettborn gebürtig, Sektionschef im Bureau International des tarifs, Bibliothekar des Comte de Flandre und später des Königs von Belgien in Brüssel, muß weit herumgekommen sein, denn er hat nicht weniger als in sechs Ländern Werke veröffentlicht — sie betreffen neun verschiedene Gebiete — teils unter eigenem Namen, teils unter den Decknamen Quiroule, Pierre und Peregrinus5). Er war ein romanischer Sprachforscher, vorgebildet in der Ecole des Chartes und der Ecole des Hautes Etudes in Paris. Seine «Luxemburger Mundart», Separatdruck aus dem «Luxemburger Wort», 1895, 19 S., ist gut und treffend. In «Les Francs des bords de la Moselle et leurs descendants de Transylvanie» (V. Poncin, Arlon, 1904) stellte er sich resolut auf die Seite Prof. Kischs und der Urheimattheoretiker. (S. später «Die Siebenbürger».)
«Das Luxemburger Land», Organ für vaterländische Geschichte, Kunst und Literatur, erschien von 1882 bis 1886. Prof. van Werveke steuerte nicht weniger als 69 Artikel dazu bei und war ihr Leiter von 1885—1886. Aber es war, als der Gründer J. N. Mœs und ein zweiter Volkskundler, Karl Mersch, an der Spitze standen, wo das «Luxemburger Land» zu einer Fundgrube der Luxemburger Volkskunde wurde wie keine andere Zeitschrift vorher und nachher6). Jean Nicolas Mœs hat darin als Sammler eine Riesenarbeit geleistet. Karl Mersch, der leider allzu jung verschiedene Kinderfreund und Herausgeber der «Kinderreime», stand ihm mit Rat und Tat zur Seite, und ganz Luxemburg half in außerordentlichem Maße. Auch G. Spedeners köstliche «Bauernhochzeit in früheren Zeiten» fand hier ihre Stätte (Jahrgang 1886).
Ein überaus interessanter Beitrag zur Volkskunde der Mosel erschien 1885 bei Josef Esslen in Grevenmacher: «Alterthümliche Merkwürdigkeiten der Stadt Grevenmacher. Eine Sammlung von Sagen und Märchen, Sitten und Gebräuchen, Volksmeinungen, Liedern, Sprüchen, Spielen usw., gesammelt und herausgegeben und seinen Mitbürgern gewidmet von X. Mosellanus».
Mit der von Pfarrer Martin Blum gegründeten Zeitschrift «Ons Hémecht» kam in den neunziger Jahren auch reges Leben in das Studium der Luxemburger Sprache. Reichhaltiges Material ist besonders von 1894—1907 darin zusammengetragen, aber es geht auf diesem speziellen Gebiet mehr in die Breite als in die Tiefe. Den Anregungen der Gruppe «Hémecht» ist es jedoch zu verdanken, daß eine Wörterbuchkommission ernannt wurde «behufs Sammlung und Aufzeichnung unseres nationalen Sprachschatzes», wie der Kammerbeschluß vom 19. Februar 1897 sich ausdrückte. Eine Kommission von 7, später 10 Mitgliedern arbeitete von 1897 bis 1907 am «Wörterbuch der luxemburgischen Mundart» (M. Huss, 1906). Der tätigste Mitarbeiter und die eigentliche Seele des Unternehmens war Zahnarzt Joseph Weber, der schon früher ein Spezialglossar «Letzeburgesch-latein-franze'sch-deitschen Dixionèr vun de Planzen» veröffentlicht hatte. Grundlage war, neben Gangler (der aber nicht verzettelt war), der Nachlaß von Dicks. Durch die Mitglieder der Kommission (Gœrgen, Duchscher, Keiffer u. a.) und durch die Aufzeichnungen von Dicks wurden in diesem Wörterbuch die Lokalmundarten reichlich zur Geltung gebracht. Leider sind dabei nirgends die Ortschaften angegeben, woher die Wörter stammen! In seiner Besprechung des Wörterbuchs (Zeitschrift für deutsche Mundarten, II, 1907) weist René Engelmann auf die Unzulänglichkeit des etymologischen Teils hin. Besonders bedauert er, daß das Angelsächsische sich darin so breit macht. Seine Ausführungen haben mit der angelsächsischen Theorie, die damals besonders durch H. Schliep vertreten war, endgültig Schluß gemacht7).
Prof. N. van Werveke, der Meister luxemburgischer historischer und kulturhistorischer Forschung, hat uns als Hauptwerk seines Lebens die Kulturgeschichte des Luxemburger Landes geschenkt (Bde. I und II, 1924; Bd. III, 1926, G. Soupert, Luxemburg8). Neben seinen historischen Arbeiten interessierte er sich zeitlebens sehr stark an luxemburgischer Sprachforschung, an Toponymie und Familiennamen und allen Fragen der Volkskunde. Auf dem luxemburgischen Lehrerkongreß vom 5.—6. Juni 1925 hielt er zwei Vorträge: Archivforschung und Sprachforschung; Luxemburger Toponymie und Sprachforschung, die in den Jahrbüchern der Sprachgesellschaft veröffentlicht wurden. Sein Nachlaß wurde von der Regierung angekauft und befindet sich teils im Regierungsarchiv (rund 180 000 Blätter) in 226 Cartons und Heften, teils in der Nationalbibliothek. Besonders die letzteren sind für unsere Zwecke wertvoll. Sie enthalten: die Zusammenstellung altluxemburgischer Ausdrücke aus unsern archivalischen Quellen (etwa 5300 Zettel), die Nachträge zu Hardts Weistümern und die umfangreichen toponymischen Zettelsammlungen. Der ganze Nachlaß, der 2000 bis 3000 Druckseiten füllen würde, ist ein Schatz, der noch wenig verwertet ist.
Prof. R. Engelmann, welcher unter Anleitung von Prof. John Meier in Basel Germanistik studiert hatte, gab dem wissenschaftlichen Studium des Luxemburgischen eine definitive Basis in seinem «Vokalismus der Viandener Mundart» (J. Schrœll, Diekirch, 1910). In dem Artikel «Ein mittelfränkisches Akzentgesetz» (Paul und Braunes Beiträge, XXXVI, 21. 3, 82 ff.) behandelt er die Korreption, die auch in Luxemburger Mundarten, besonders der Echternacher und der Viandener stark vertreten ist.
Im Jahre 1913 schrieb die Académie Royale de Belgique in Brüssel einen Wettbewerb aus: L'étude phonétique et morphologique d'un patois allemand de Belgique. Prof. Anton Bertrang bewarb sich mit seiner «Grammatik der Areler Mundart» (gedruckt bei Marcel Hayez, Bruxelles, 1921) und gewann den Preis, der ihm aber erst nach dem Kriege überreicht werden konnte. Sein Werk ist nicht bloß ein Monument für die Mundart seiner Vaterstadt, sondern für das Allgemeinluxemburgische. Hier haben wir zum ersten Mal eine Gesamtphonetik und eine wissenschaftliche historische Grammatik und das Verzeichnis der darin behandelten Wörter ist, nach dem Zeugnis des Autors, ein Glossar der Mundart.
Die Zusammenfassung aller Kräfte, die sich im Luxemburger Lande an Sprachforschung, Volkskunde und Toponymie interessierten, wurde durch die am 21. Dezember 1924 auf Anregung von Prof. P. Platz ins Leben gerufene Luxemburger Sprachgesellschaft verwirklicht. Die Gesellschaft wurde 1935 unter dem Titel «Section de Linguistique, de Folklore et de Toponymie» zur vierten Sektion des Großherzoglichen Instituts erhoben9). Die Luxemburgische Sprachgesellschaft und die sprachliche Sektion des Instituts organisierten eine große Reihe öffentlicher Vorträge, von denen besonders der Lehrerkongreß vom 5.—6. Juni 1925 erwähnt sei. Im Jahre 1935 wurde im Rahmen der sprachlichen Sektion die Luxemburgische Wörterbuchkommission ernannt, die von 1935 bis 1939 die Vorarbeiten erledigte und nach langer Unterbrechung am 30. Juni 1948 neu ernannt wurde mit der Anweisung, die Veröffentlichung des Wörterbuchs der luxemburgischen Mundarten unverzüglich in die Wege zu leiten. Ein Kredit von 100 000 Fr. wurde zu diesem Zwecke ins Staatsbudget gesetzt und von der Kammer angenommen. Die Kommission vom 30. Juni 1948 bestand aus den HH. J. Tockert, Vorsitzender; R. Bruch, Schriftführer; Hess, Ludovicy, Meyers, Frl. Palgen, Mitglieder. Herr Prof. Kœnig, der auf seine Ernennung verzichtete, wurde durch Herrn Prof. I. Comes ersetzt. Im Jahre 1949 wurde für die Beiträge zum Dialekt des Öslings Herr Ackerbauingenieur J. P. Zanen in die Kommission aufgenommen. Die Archive und die Bibliothek der Kommission befinden sich in den früheren Arbeitszimmern der Unterrichtskommission, Beaumontstraße. Wöchentlich findet eine Arbeitssitzung statt, außer in den Zeiten, wo die mittleren Lehranstalten Ferien haben. Die Zahl der Lieferungen des Wörterbuchs läßt sich jetzt noch nicht berechnen. Unter den Forschern, die seit 1907 auf den drei in Frage kommenden Gebieten hervorgetreten sind, seien die folgenden erwähnt:
Prof. J. Tockert hat, neben kleineren Studien, drei lexikographische Arbeiten veröffentlicht: «Romanische Elemente im Luxemburgischen», Programmarbeit des Gymnasiums in Luxemburg, 1909 (Separatdruck Jos. Beffort, 1910), «Das Weimerskircher Jenisch», Vierteljahrsblätter 1938, Neudruck in den Cahiers Luxembourgeois (1949) und «Zur luxemburgischen Studenten-, Pennäler- und Schulsprache» (Lux. Sprachgesellschaft, Jahrbuch 1933, SS. 19—83). Außerdem hat er Michel Rodanges Werke in Luxemburger Mundart in zeitgemäß geänderter Schreibweise herausgegeben und mit etymologischem Glossar versehen (P. Linden, 1927). Er hat auch eine zusammenfassende Studie «Über luxemburgische Lexikographie. Ein Wort zum Geleit» verfaßt, welche den Jahrbüchern der Luxemburgischen Sprachgesellschaft als Einleitung und Programm gedient hat (Jahrbuch 1925, SS. 30—60).
Prof. N. Ries bringt in seinem Hauptwerk «Le peuple luxembourgeois. Essai de psychologie» (J. Schrœll, Paul Schrœll, succ. 1911) ein wertvolles Kapitel «Le dualisme linguistique et psychique du peuple luxembourgeois». — «Luxemburger Sprichwörter» ist eine kulturgeschichtliche und psychologische Untersuchung (P. Schrœll, 1909) und sucht ein Thema zu vertiefen, das Gegenstand vielfacher Sammelarbeit gewesen ist. Dicks, J. N. Mœs, Gilson, Pletschette, Warker, Ruden u. a. haben uns neben Ries eine reiche Ernte davon eingebracht. Auch Batty Webers Abreißkalender, Fundgrube des täglichen Folklore in Sprache, Brauch und Volkstypen und seine launige Skizze «De' gudd al Zeit», bieten uns viel Interessantes. Ries war daneben zwanzig Jahre lang Herausgeber der «Cahiers Luxembourgeois», welche auf vielen Gebieten der Volkskunde, besonders der ländlichen, wertvolle Beiträge enthalten.
Prof. M. Tresch hat neben vielen kleineren sprachlichen und volkskundlichen Studien das mit dem Literaturpreis ausgezeichnete Werk «La chanson populaire luxembourgeoise» (V. Bück, 1929) herausgegeben, das aber in vielfacher Hinsicht zu weitschweifig und weitschichtig ist.
Hingegen fand das Volkslied sein Standardwerk in Mathias Thills gründlicher Arbeit «Singendes Volk. Volkslieder aus Luxemburg» (Kremer-Müller, 1937, Esch a. d. Alzette). Es enthält die Gesamtheit der deutschen und deutschluxemburgischen Volkslieder mit Weisen und Varianten.
Prof. I. Comes, ein fruchtbarer Dialektschriftsteller, hat seit 1931 in den Vierteljahrsblättern eine «Idiomatik der Echternacher Sprache» herausgegeben, die sich jetzt ihrem Ende nähert. Es ist ein unerschöpfliche Fundgrube für die Sauermundarten und beruht zum größten Teil, neben Duchschers Werken, auf persönlicher Forschung.
Prof. N. Warker, ein geborener Echternacher, zeitlebens Professor am Athénée von Arlon, Literat und Volkskundler, hat uns in seinem «Wintergrün. Sagen, Geschichten, Legenden und Märchen aus der Provinz Luxemburg» (2. bedeutend vermehrte Auflage, G. Willems, Esch a. d. Alz., und H. Willems, Arlon, 1890) und in dessen Fortsetzung «Was unser Volk hüben und drüben erzählt» (St. Paulus-Druckerei, Luxemburg, 1933) die reiche Ergänzung von Gredts Sagenschatz für die Arloner Gegend gegeben. Auch eine Reihe guter Studien verdanken wir diesem unermüdlichen geistigen Arbeiter (Die deutschen Orts- und Gewässernamen in der belgischen Provinz Luxemburg, J. Perthes, Gotha, 1909. — Karte des belgischen Luxemburg, in Petermanns Geographische Mitteilungen, 1916, Tafel 20. — Sprechwirder a Virniem. Ons Hémecht, 1936. — Wörter und Redensarten aus Arlon und Umgegend. Wörter und Redensarten aus Echternach und Umgegend, beide in den Vierteljahrsblättern, 1937, 3).
Prof. Jos. Hess verdanken wir das zusammenfassende Standardwerk «Luxemburger Volkskunde» (Paul Faber, Grevenmacher, 1929) und dessen Fortsetzung «Luxemburger Volksleben in Vergangenheit und Gegenwart. Beiträge zur Luxemburger Volkskunde» (ebendort, 1939), sowie eine stattliche Anzahl von Einzelarbeiten. Er hat auch eine gute Zusammenfassung «Die Sprache der Luxemburger» herausgegeben (Paul Bruck, 1946), in dem besonders der zweite Teil «Der Wortschatz des Luxemburgischen» (S. 42—93) reichliches und wertvolles Material enthält.
Prof. E. Platz, ein luxemburgischer Romanist, der in Frankreich lebt, hat über luxemburgische Sprache, Volkskunde und Toponymie eine große Anzahl Miszellen veröffentlicht, die großes Wissen und unendlichen Fleiß verraten, ohne daß der Autor auf einem Gebiet besonders hervortritt. Eine größere Arbeit ist seine Geschichte der Luxemburger Sprache (Vorträge auf dem Lehrerkongreß vom 5.—6. Juni 1925), die in der Hémecht veröffentlicht wurde.
Jules Vannérus, ein geborener Diekircher, der in Belgien lebt, Archivist, Historiker, Münzenkenner, Toponymiker und seit Jahren Vorsitzender der Commission Royale de Dialectologie et de Toponymie in Brüssel, hat über luxemburgische Toponymie veröffentlicht: A propos des noms de lieu luxembourgeois en -ing ou en -ingen (Bulletin de la Commission Royale de Toponymie et de Dialectologie, Bruxelles, 1928). — Le nom de lieu luxembourgeois Kohn. — Le nom de lieu luxembourgeois Thoul ou Thol et ses congénères. — Du nom de lieu luxembourgeois Pintsch au Pincio de Rome. — Waldbillig, Wasserbillig et les noms de lieu congénères (Diese fünf letzten in unsern Jahrbüchern zwischen 1927 und 1947 veröffentlicht). Über den Helpert verdanken wir ihm eine Arbeit in den Cahiers Luxembourgeois. In Ons Hémecht, Bd. 31, erschien «Notes d'histoire et de toponymie luxembourgeoise. Kahler.» Alle Arbeiten von Vannérus sind wissenschaftlich wertvoll.
Prof. Joseph Meyers hat uns in «Studien zur Siedlungsgeschichte Luxemburgs» (Beiträge zur luxemburgischen Sprach- und Volkskunde Nr. V. Verlag von Walter de Gruyter & Co. Berlin und Leipzig, o. D.) das wesentliche Buch zur Erforschung der Ortsnamen Luxemburgs geschenkt. Wir verdanken überdies seiner Feder eine große Anzahl sprachlicher und toponymischer Aufsätze sowie eine populäre Darstellung der luxemburgischen Sprache: D'Geschicht vun eiser Sproch, Hémecht, 1945. Seine zahlreichen Artikel in deutschen und ausländischen Zeitschriften enthalten außer Geschichte, Luxemburger Sprachkunde und Volkskunde sowie luxemburgischen Familiennamen, eine imposante Reihe von Beiträgen zur luxemburgischen Toponymie: Mecher, Hostert, Weiler und -pelt Namen in Luxemburg (Ons Hémecht, 1932). — Flurnamen von Lamadelaine, 1934. — Luxemburger Wüstungen und Wüstungsnamen (Marienkalender, 1932). — Les noms de lieu luxembourgeois en -dorf. Annuaire 1947 de la Section Linguistique de l'Institut, u. a.
Prof. Robert Bruch, unser jüngster Philologe, hat eine monumentale «Phonétique historique et comparée des parlers luxembourgeois» (mit 205 Karten) ausgearbeitet, die leider aber wegen ihrer Ausdehnung Manuskript geblieben ist.
Prof. Frl. H. Palgen hat in vier gediegenen Studien das Werk von Engelmann fortgesetzt: Kurze Lautlehre der Mundart von Echternach, Linden & Hansen, 1931. — Untersuchungen zur Grammatik der Echternacher Mundart. Jahrbuch 1931—1932 der Luxemburger Sprachgesellschaft. — Vokalismus der Mundart von Knaphoscheid (Kanton Wiltz), Jahrbuch 1933 der L. S. G. — Studien zur Lautgeographie Luxemburgs. Beiträge zur luxemburgischen Sprachund Volkskunde Nr. VI. Linden, 1948. Mit 19 Karten (an 354 Orten aufgenommen).
N. Pletschette gibt in «Biller aus der Letzeburger Sprôch. Riedensarten a Wirder» (Linden & Hansen, 1933) eine reichhaltige Sammlung von Redensarten und Sprüchen von der Mittelsauer. Interessant sind auch seine «Letzeburger Schnoken» (1932) und seine «Fremde Klänge im Luxemburger Dialekt» (Ons Hémecht, 1931 und 1933).
Pfarrer Protts Sagen der Untersauer, die als Feuilleton im Echternacher Anzeiger erschienen sind, können kaum mehr aufgetrieben werden.
Erwähnt sei in diesem Zusammenhang ein köstlicher Beitrag zur Volkskunde von J. M. Ruden, D'Fraen um Kanddaf an der aler Zeit, Linden, 1934.
P. Anen macht in «Luxemburgs Flurnamen und Flurgeschichte» (St. Paulus-Druckerei, 1945) einen ersten Versuch, die Gesamtheit unserer Flurnamen nach geschichtlichen und kulturgeschichtlichen Zusammenhängen zu erklären.
Viele gute Beiträge zur Ortsnamenkunde der luxemburgisch redenden Dörfer in Belgisch-Luxemburg bieten uns auch die historischen und soziologischen Werke von Pfarrer J. B. Weyrich, der lange Zeit in Diedenberg (Thiaumont) tätig war und aus den Archiven dieses alten Orts viel Wertvolles geschöpft hat. Auch über verschiedene Orte unserer Westgrenze (Kahler, Küntzig, Kerschen) hat er ähnliche Forschungen gemacht. Pfarrer V. Balter von Bodingen (Belgisch Luxemburg) hat einige Beiträge über seine Mundart in unsern Vierteljahrsblättern veröffentlicht und uns ein wertvolles Manuskript «Glossar von Bodingen» hinterlassen.
Die Mundartliteratur wurde besonders in ihren Hauptvertretern herangezogen, von den Neueren sind nur die markantesten Werke benutzt worden. Seit der «Kerfegsblo'um» von Ad. Berens und ihrer starken Verwertung der (Grevenmacher) Mundart zu literarischen und volkskundlichen Zwecken wurde dieses Beispiel verschiedentlich nachgeahmt, besonders gut von F. Gremling «Doheem» (westliche Mundart). Pfarrer B. Simminger hat, besonders nach Schweizer Vorbildern, in dem hochdeutschen Roman «Josef Greimel» (Oeslinger Erzählung aus dem ersten Weltkrieg) viele mundartlichen Ausdrücke literarisch zu verwerten gesucht. Im allgemeinen ist die Mundartliteratur für unsere Zwecke immer einer Kontrolle zu unterwerfen. — Vergessen wir, an den Grenzen der Literatur, die komisch-satirischen Zeitschriften und Bühnenwerke (Revuen u. a.) nicht, welche uns seit den vierziger Jahren erfreuen und immer drauf aus sind, das saftigste und drastischste Sprachgut zu verwerten!
Die Zahl der ausländischen Gelehrten, welche in dieser lebenswichtigen Periode unserer Sprache und unseres Volkstums an unserer Forschung teilgenommen haben, ist in demselben Maße gestiegen. Während bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nur Prof. John Meier (Basel) durch seine erstklassige Herausgabe der Yolanda von Bruder Hermann (Untersuchungen über den Dichter und die Sprache der Yolanda. Inauguraldissertation. Freiburg i. B., 1888) in diese Kategorie fällt, zählen wir im 20. Jahrhundert mehrere namhafte Gelehrte, die wir direkt als Mitarbeiter ansehen konnten, und deren Leistungen uns wertvoll waren. John Meier veranstaltete auch in den achtziger Jahren Rundfragen bei der luxemburgischen Lehrerschaft von 323 Orten über die Wenkersätze. Die Antworten befinden sich im Marburger Archiv.
Pfarrer A. Jacoby, ein Elsässer, der von 1912 bis zu seinem Tode in Luxemburg amtierte, hat uns, ohne zu kargen, von seinem reichen Wissen auf sprachlichem und volkskundlichem Gebiete zukommen lassen. Wir konnten ihn in diesen Jahrzehnten als einen der Unsrigen ansehen. Obwohl seine Berufstätigkeit ihn fast ganz in Anspruch nahm, hat er doch in verschiedenen unserer Zeitschriften eine ganze Reihe wertvoller Studien veröffentlicht. Zwei seiner Arbeiten («Spirkel» und die Einleitung zu einer Neuausgabe von Gredts «Sagenschatz») sollen in kurzer Zeit erscheinen.
Der Arzt Jean-L. Hollenfeltz aus Arlon war vor allem volkskundlich orientiert. Die von ihm ins Werk gesetzte Ausstellung «Le visage du Luxembourg» (Arlon, 1934) war von einer Festbroschüre begleitet, die für das belgische wie für das großherzogliche Luxemburg gleicherweise interessant war. Von seinen zahlreichen Publikationen späterer Zeit interessiert uns besonders seine «Introduction au folklore luxembourgeois», ein Werk voll dichterischer Inspiration.
Dem jungen belgischen Philologen C. Schmit aus Belgisch-Martelingen verdanken wir eine gründliche Untersuchung über die Ausdrücke des Ackerbaues an der Obersauer (Manuskript).
Aber es waren vor allem die Siebenbürger, welche, auf G. Kischs Anregung, fast ein halbes Jahrhundert lang ihre Sprachforscher und Volkskundler nach Luxemburg schickten, um die «Urheimatfrage», welche, mangels historischer Urkunden, auf Sprache, Onomastik und Brauch fundieren sollte, definitiv zu lösen. Marienburg hatte als erster 1845 das heute mittelfränkisch genannte Sprachgebiet als das Auswanderunsgebiet der Siebenbürger Sachsen bezeichnet. Keintzel, ein Bistritzer, legte 1887 die Zugehörigkeit der Nösner (Bistritzer) Mundart zum fränkischen Sprachgebiet dar. Hierauf fußend, hatte Kisch eine Doktordissertation: «Die Bistritzer Mundart verglichen mit der moselfränkischen» in Halle veröffentlicht (1893), welcher dann sein Hauptwerk das «Vergleichende Wörterbuch der Nösner und moselfränkischen Mundart, nebst siebenbürgischen-niederrheinischen Orts- und Familiennamenverzeichnis zur Orientierung über die Urheimat der Siebenbürger Sachsen» folgte. Der Verein für siebenbürgische Landeskunde setzte daraufhin eine «luxemburgische Erkundungsfahrt» ins Werk, an der auch Adolf Schullerus, der Herausgeber des siebenbürgischen Wörterbuchs, Andreas Scheiner, der beste Sprachforscher Siebenbürgens und der deutsche Phonetiker Bremer teilnahmen. Kischs Lösung der Urheimatfrage — die Auswanderung aus Luxemburg — triumphierte. Die Südsiebenbürger verlegten ihre Urheimat in unser Ösling, die Nordsiebenbürger in unser Gutland (Vorwort des siebenbürgisch-sächsischen Wörterbuchs). Prof. G. Kisch (Bistritz, Siebenbürgen) verdanken wir eine für uns wertvolle Studie: «Altromanische Lehnwörter im Siebenbürgisch-Moselfränkischen» (Sb. Korrespondenz-Blatt, Jan. 1904).
R. Huss folgte mit einer «Vergleichenden Lautlehre des Siebenbürgisch-Moselfränkisch-Ripuarischen mit den moselfranzösischen und wallonischen Mundarten» (Krafft, Hermannstadt, 1908). Er bereiste, wie Kisch, öfter unser Land und gab 1926 «Luxemburg und Siebenbürgen. Die Einwanderung der Deutschen nach Siebenbürgen» heraus (Krafft, Hermannstadt). 1907 folgten seine «Studien zum luxemburgischen Sprachatlas» (Linden & Hansen, Luxemburg. Diese Studien wurden auf Grund von Fragebogen über die Wenkersätze verfaßt, welche Huss und die Luxemburgische Sprachgesellschaft in 323 Orten des Großherzogtums veranstalteteten. Kisch und Huss haben auch eine große Anzahl Zeitschriftenartikel über die luxemburgisch-siebenbürgische Frage veröffentlicht.
Auch andere siebenbürgische Forscher: Frühm, Holzträger, Misch Orend, Karl Kurt Klein, bereisten unser Land zu demselben Zwecke. Doch hatte mittlerweile sowohl in Deutschland wie in Siebenbürgen eine intensive Erforschung des Ostmitteldeutschen in den Kolonisationsgebieten eingesetzt. W. Mitzka hatte 1922 mit «Sprachausgleich in der Mundart von Dantzig» den Weg gezeigt, und die Siebenbürgische Vierteljahresschrift (April-September 1934) konnte feststellen: «Der Lehrsatz von der moselfränkisch-luxemburgischen Urheimat ist nicht mehr so unangefochten wie vor einem Menschenalter . . . Die neue Richtung der Forschung zeigt nach Kursachsen.» B. Capesius äußert sich seinerseits in «Die deutsche Sprache in Siebenbürgen im Spiegel der Geschichte und als Spiegel der Geschichte». Die heute gesprochene Mundart ist eine aus den verschiedensten Einflüssen entstandene typische Kolonistenmundart, deren Ähnlichkeit mit dem Luxemburgischen auf dem gemeinsamen Reliktcharakter beruht und veranlaßt wird durch die gleiche — hier räumliche, dort politische — Abgeschlossenheit vom großen deutschen Sprachgebiet, keinesfalls aber durch die Herkunft der Siebenbürger aus einem von der heutigen Sprachvergleichung feststellbaren Gebiet» (Zeitschrift für Deutschkunde, 1933, 47. Jahrgang, Heft 4).
Kisch, der vor dem Kriege starb und Huss, der im Kriege fiel, hatten ihre Ansicht ganz behalten. Scheiner behielt die seinige teilweise, aber den Standpunkt der sprachlichen Beweisbarkeit hatte er aufgegeben.
Von Luxemburgern haben sich im Sinne der luxemburgisch-siebenbürgischen Zusammengehörigkeit geäußert: Der Literat N. Steffen10) der Historiker Schœtter11), die Linguisten Schweisthal, Follmann12) und Prof. Feltes13). Prof. Rudolf Palgen schilderte mehr als er beurteilte «Meine Fahrt zu den Siebenbürger Sachsen», (Jahrbuch 1926 der Luxemburgischen Sprachgesellschaft, S. 21—28).
Die Jahrzehnte dauernde Diskussion über die siebenbürgische Frage hat uns sehr große Vorteile gebracht, ohne daß wir dafür kaum die Hand gerührt haben. Erwähnen wir zum Schluß noch ein Wort Erwin Witstocks («Von den siebenbürgischen Mundarten» in «Das Innere Reich», vom 27. August 1942, S. 238): «Der Siebenbürger wechselt, wie etwa der Luxemburger, die sprachliche Plattform. Er spricht die Hochsprache in einem andern sprachlichen Raum (geistiges Doppeldasein). Im Ganzen genommen erschwert die Mundart die innige Beziehung zur Hochsprache nicht, sondern erleichtert sie.» Diese Feststellung wäre ja vom Standpunkt unserer hochdeutschen Literatur zu erforschen!
Das Problem unseres Bilinguismus wird an andere Stelle besprochen. Einige unserer Literaten haben zwischen den zwei Kriegen (als die Flut der Jahrhundertfeier unserer Unabhängigkeit hochging) öfters von Trilinguismus (Deutsch, Französisch, Dialekt) gesprochen. Von unseren Linguisten ist jedoch nur Prof. Feltes darauf eingegangen, und er hat sogar diese Auffassung auf dem internationalen phonetischen Kongreß von Gent, 1938, mit fünf phonetischen und grammatischen Kriterien zu beweisen gesucht.14)
Wir wissen nicht, ob in der Stein- und Bronzezeit die Bevölkerung im Raum des heutigen Großherzogtums mittelmeerischen beziehungsweise mitteleuropäischen Ursprungs war, und näherhin etwa einer sogenannten «ligurischen» und «iberischen» Rasse angehörte. Was die vorgeschichtliche Forschung bisher in dieser Frage ermitteln konnte, weist auf mittel- und südwesteuropäische Kulturlandschaften hin. — Die Sprache liefert nach gewissen Richtungen hin wertvollere Aufschlüsse.
Das Luxemburgische setzt sich aus Elementen zusammen, die den verschiedensten Idiomen angehören. Sie stammen zum Teil aus einer Zeit, die Tausende von Jahren vor der Völkerwanderung liegt. (Das Moselfränkische, aus dem sich unser «Platt» entwickelt hat, wird bei uns wohl erst seit der germanischen Landnahme gesprochen.) — In einer Anzahl Fluß- und Ortsnamen sind die ältesten Wörter enthalten. Wir verdanken einer Mittelmeerkultur, die vielleicht schon 2000—3000 v. Chr. über einen großen Teil Mittel- und Westeuropas ausgebreitet war, Bezeichnungen wie diese: Kar, Kor, Chiers, Gander, Alzicht, Uelzicht, Alzette, Ernz, Ernzen, Garsch, Gaasch.
Übernimmt ein neues Kulturleben, das sich im letzten Jahrtausend v. Chr. in Westeuropa entfaltet, nur wenig aus der älteren Zeit, oder wird vielmehr unter einer neuen, keltischen Herrenschicht einfach das Alte fortentwickelt, verschmolzen mit dem, was neu hinzugekommen ist? Tatsächlich sprechen wir von einer neuen Zeit, in der ein neues Metall, das Eisen, sowie eine neue Sprache, das Keltische, in Westeuropa vorherrscht. Viele luxemburgische Ortsnamen gehen auf das Keltische zurück: Zolver—Soleuvre, Widdenberg (Widdebiereg), Tull, Wawer, Biwer; die mit -acum gebildeten Namen: Billig—Bëlleg, Itzig, Küntzig—Këntzeg, Mertzig.
Die Römer herrschten während eines halben Jahrtausends über einen großen Teil des europäischen Kontinents. Auch unsere Gegenden waren in römische Provinzen eingegliedert. Indem das Keltische mit dem Römischen verschmolz, entstand die Kultur der keltoromanischen Welt. Wir stoßen überall auf Zeugen aus römischer Zeit: Reste römischer Wege, Tempel, Villen, Münzen und Keramik. Die lateinische Sprache verbreitete sich über den ganzen Süden und Westen Europas, sowie über Teile Nord- und Mitteleuropas. — Zahlreiche lateinische Wörter wurden durch die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung hindurch bis tief ins Mittelalter ins Germanische und in die deutsche Sprache aufgenommen: nicht nur Namen, auch sonstiges Sprachgut, zum Beispiel viele Appellativa. Unter den Orts- und Flurbezeichnungen dieser Herkunft seien erwähnt: Kiem, Kehmen, Macher, Maacher, Mecher, Weiler, Mees, Mies, Tomm, Brühl, Brill, Colmar, Kaassel, Kaasselt, Kaaschtel; unter den Appellativen gemeindeutsche wie Wein, Essig, Winzer, Wënzer, Kastanie, Käscht, Birne, Bir, Kirsche, Kiischt, Käse, Kéis, Minze, Mënz, Münze, Mënz, Ziegel, Zill, Kalk, Mauer, Fenster, Fënster, Keller, Schindel, Schëndel, Kammer, Kuamer, Kuemer, Kiste, Këscht, Schrein, Kessel, Schüssel, Schossel, Ier, Iär (= Gang), Sack, Sak, Pesch, Kues (= Eiche), Esel, Iesel, Zins, Zëns, Straße, Strooss, eichen, eechen, stolz, sicher, sëcher, kahl, kuel, éieren, ieren (= pflügen) — der Sprache unserer Mosellandschaft eigentümliche (zum Teil lautunverschobene) Formen: Puart, Puert (Pforte), Patt (Pfote), Pond (Pfund), Peffer (Pfeffer), Pan (Pfanne), Piisch (Pfirsich), Plenter (plantaria), planzen (pflanzen), Kalker (calcatorium), Kueref (Korb), Koffer (Kupfer), afferen (opfern); sodann die bekannten Ënn (= Zwiebel) und Mësch (= Sperling).
Wir gebrauchen griechische Wörter, die aus der Zeit des frühmittelalterlichen Christentums stammen; beispielsweise Kirech (Kirche), Bëschof (Bischof), Engel, Deiwel—Däiwel (Teufel).
Noch unter den Merowingern wurde das lateinische Suffix -arius als Wortbildungselement übernommen: Müller, Mëller (molinarius). — Die hohe Blüte der Klosterkultur in der karolingischen und ottonischen Renaissance (8.—11. Jahrh.) bereicherte die Volkssprache mit neuen lateinischen Lehnwörtern: Klouschter (Kloster), Mënster (Münster), Minnich (Mönch), Kräiz (Kreuz), priedigen (predigen), Segen, Mass, Mëss (Messe), Schoul (Schule), Tofel (Tafel), Tënt (Tinte), Bréif (Brief), Spiegel, Péng (Pein), Kett (Kette), Nonn (Nonne). Andere Beispiele sind: Rous (Rose), Péiterséilich (Petersilie), Seid, Sëd (Seide), Weiher, Kräid (Kreide).
In den darauffolgenden Jahrhunderten des Mittelalters wie der Neuzeit drangen zahlreiche französische Wörter in unsere Sprache ein. Das ist leicht zu erklären: einmal aus der Nähe romanischen Sprachgebiets in Wallonien wie in Frankreich, sodann durch den kulturellen und politischen Einfluß, den Frankreich allgemein in den westlich des Rheins gelegenen Ländern ausübte. Die Hausmachtpolitik unserer Grafen ihrerseits und deren verwandschaftliche Verbindungen im Mittelalter wiesen immer wieder in romanische Kulturräume. Das jahrhundertelange Zusammensein des «Quartier wallon» und «Quartier allemand», also romanischer und nichtromanischer Landesteile, im alten Herzogtum, ließ immer wieder romanische Wörter in unsere nichtromanische Sprache einsickern. Das wurde noch weiter gefördert unter der burgundischen Herrschaft (im 15. Jahrhundert), mit der sich ein erneutes starkes Vordringen französischer Kultur verband; seither ist dem Französischen als Verwaltungssprache ein Vorrang eingeräumt. Vorübergehend stand Luxemburg sogar unmittelbar unter französischer Herrschaft (1684—1697, 1795—1814). Je nach dem Bildungsgang hat der einzelne Luxemburger in seinen Wortschatz eine mehr oder minder große Zahl französischer Elemente aufgenommen; in den Ortschaften an der Sprachgrenze enthält die Mundart mehr romanische Bestandteile als anderswo im Land. Entlehnungen aus der französischen Sprache werden noch tagtäglich bei uns vorgenommen; nach wie vor ist die Sprache starken und andauernden westlichen Einflüssen ausgesetzt.
Unter die romanischen Fremdwörter gehören die Flurnamen einzelner Orte, die an der Sprachgrenze gegen Wallonien oder Frankreich liegen. Dort wurde die romanische Sprache durch das Luxemburgische verdrängt (zum Teil erst im verflossenen Jahrhundert); doch viele romanische Flurnamen sind erhalten geblieben. Die hauptsächlichen Orte sind die folgenden: Helzen (Helzingen), Tratten (Trotten), Grëmmelescht (Grümmelscheid), Donkholz, Soller, Walter (Watringen), Harel (Harlingen), Syr, Rodange, Rolling (Rollingen), Déifferdang (Differdingen). Französische Ortsnamen treten schon in Urkunden des 11. Jahrhunderts auf, um dann in ununterbrochener Folge neben den deutschen Toponymika, besonders die Sprachgrenze entlang, einherzugehen. Greifen wir aus den Dutzenden von Namen bloß einige heraus: Bellain—Beeslick (Besslingen), Sonlez—Soller, Boulaide—Bauschelt (Bauschleiden), Larochette—Fiels (Fels), Soleuvre—Zolwer, Mondercange—Monnerich. Den Ortsnamen auf -ingen entsprechen französische Formen mit der Endung -ange: Rodingen— Rodange. Sonstige französische Orts- und Flurbezeichnungen sind: Lamaragole, Clairchêne, Misère.
Die bürgerliche Freiheit brachte immer wieder aus den westlichen Nachbargebieten romanische Zuzügler zu uns. Daher treten in unsern Personenund Familiennamen besonders seit dem ausgehenden Mittelalter, und zwar erst in den Städten, dann überall im Land, Hunderte von französischen Formen auf: Aubry, Gilbert, Noël, Colin, Bouvier, Dauphin, Lenoir, Witry, Picard, Lallemand, usw.
Latinisierte Familiennamen sind besonders in den ersten neuzeitlichen Jahrhunderten, meist in Gebildetenkreisen, beliebt: Latomus, Mameranus, Vannerus, Mercatoris, Salentiny, Cornely.
Wir haben sonstige fremdländische Familiennamen, infolge Einwanderung, bei uns eingebürgert: Aerts, Nathan, Mathekowitsch, Raudonaitis, Rossi, Tappero, Biava, Isola.
Durch Entlehnung aus dem Französischen kamen im 11.—14. Jahrhundert Bezeichnungen wie diese zu uns: Lanz (Lanze), Panzer, Palas (palais), Kastel, Merci, Äddi (adieu), préiwen (prüfen), die Infinitiv-endung -éieren in regéieren (regieren), das Suffix lä in allerlä (allerlei), die Substantivendung -ei in Zauberei, Stëpplerei.
Im 14.—17. Jahrhundert drangen Elemente aus den verschiedensten fremden Sprachgebieten ein; italienische Wörter in die Kaufmannssprache (Bank, netto, brutto, Kredit), in die Soldatensprache (Alarm, Kavallerie); spanische Wörter wie Infanterie, französische wie Offizéier, Generol, Garnisoun, Bagage; Pistoul stammt aus dem Tschechischen; magyarisch sind Kutsch, Husar; arabisch Lack, Kaffi (Kaffee), Alkohol; aus Amerika kamen herüber: Mais, Kakao; Gauner, schauten, sind aus dem Jüdisch-Deutschen entlehnt.
Aus dem Lateinischen und Griechischen wurden übernommen: Wörter der Kirchensprache wie Requiem, Monstranz; wissenschaftliche Ausdrücke: Medikament, Firmament, dividéieren; Wörter aus dem Rechts- und Verwaltungsleben wie appelléieren, Amnestie; aus der Schulsprache: Aula, Examen, Student; Fachausdrüccke der Musik: Harmonie, Oktav, Takt, komponéieren, usw.
Auch nach dem 17. Jahrhundert (bis heute) wurde der Wortschatz durch zahlreiche Fremdwörter vermehrt; diese mußten sich zum Teil, wie viele sonstige Entlehnungen, der logischen Erstbetonung (Anfangsbetonung) und dem Lautersatz unterwerfen. Italienische Musikausdrücke: Fortissimo, Solo; französische Wörter: Matant, Mononk, Koseng, Paräbbeli, Präbbeli, Prabbeli (parapluie); englische: Scheck, boxen, Football, Tennis, Frack, Pudding: niederländische: Flënt (Flinte), deftig; das norwegische Ski; das litauische Kasawaika, das wir in Kaseweck verwandelten: tschechische Wörter: Tornister, Polka; russische: Bolschewick; arabische: Kotténg (französisch coton), Sofa; das persischtürkische Bazar; judendeutsche: kapores, Schlamassel; aus Amerika stammen: Tubak, Tomat, Schokela (französisch chocolat), Zigar; australischer Herkunft sind tätowéieren, Rum; chinesisch Téi (Tee); japanisch Bonz.
Viele Fremdwörter sind in den Sondersprachen enthalten, die die Buchdrucker, Bergleute, Industriearbeiter, Eisenbahner, Schiffer, Winzer, Jäger, Gauner u. ä. geschaffen haben. Andere gehörten ursprünglich der Studentensprache an: Monéiten, Prosit, Luftikus, burschikos. Von Naturwissenschaften und Technik her werden gebraucht: Chimie, Gas; vom Verkehrswesen: Gare, Lokomotive, Waggon; von der Nachrichtenübermittlung: Timbre, Post, Facteur, Radio, u. a. — Also vorrömisches und römisches, romanisches und sonstiges Fremdgut ist in großer Zahl in unserm «Platt» enthalten. Sehen wir uns nun dieses «Platt» etwas näher an.
In der Zeit der Völkerwanderung wurden das Keltische und Lateinische zusammen mit der römischen Herrschaft aus weiten Teilen Mittel- und Westeuropas verdrängt. Barbarische Germanenstämme führten ihre Sprache ein. In unserm Land waren es die Franken, deren sogenanntes Westmoselfränkisch sich an den westlichsten Rändern des deutschen Sprachgebiets, dicht an der romanischen (französischen) Sprachgrenze, nach und nach zum heutigen Luxemburgischen entwickelt hat. Mit der neuen Sprache brachten die Franken auch eine neue Namenwelt, Personennamen, Ortsnamen, Flurnamen. Von den seit dem 5. Jahrhundert gebräuchlichen Namen und den später bei uns auftretenden Familiennamen gehören die meisten der Sprache der fränkischen Eroberer an.
Im 5.—8. Jahrhundert wurden die neuen Ansiedlungen mit dem Suffix -ingen oder -heim bezeichnet (Reckingen, Leudelingen, Dalheim, Sassenheim), jüngere Orte des ersten mittelalterlichen Ausbaus mit -weiler (Dickweiler, Osweiler); andere Siedlungsnamen dieser Zeit lauten auf -dorf oder -lar (Bettendorf, Consdorf, Holler, Tadler); ferner auf -feld (Binsfeld), -bach (Kautenbach), -born (Rodenborn). Mehr und mehr wurde (im 8.—11. Jahrh.) ahd. aha für «fliessendes Wasser» (Eisenach) durch bach ersetzt (Eisenbach). Im 8.—12. Jahrhundert treten neue Namentypen auf: Roodt, Elcheroth, Lützelburg, Brandenburg, Fels, Holz, Merkholz, Bourscheid, Welscheid; etwas später erschienen die Ortsbezeichnungen auf -hausen (Munshausen, Wahlhausen).
Germanische Personennamen aus der Gegend von Mersch sind im 9. Jahrhundert Folcram, Bernwin, Winilint, Ludila, Hagano; daneben finden wir die fremden christlichen Taufnamen Romanus, Martinus, Daniel. Das Christentum verdrängte immer mehr die altgermanischen, heidnischen Namen durch solche, die es der Bibel oder den Heiligenlegenden entnommen hatte, wie Johannes, Thomas, Michael, Nikolaus, Maria, Margareta, Katharina, Elisabeth. Im 12.—13. Jahrhundert entstanden neben den Personen-, Vor- oder Taufnamen die Familiennamen. Diese gingen oft auf die ersteren zurück (Adam, Thomas, Martin), waren Vaternamen (Diederich, Jakobs, Johanns), oder sie bezeichneten die Wohnstätten (Busch, Pütz, Weyer), die Herkunft (Aspelt, Diedenhofen), den Beruf (Müller, Becker, Kremer); mitunter waren sie bloße Übernamen, Zunamen (Friob, Krebs, König). Viele erscheinen in Genitivform: Brüchers Adam, Thielen Johan.
Nach der Völkerwanderungszeit wurde an unserer Westmosel, die von Franken besiedelt war, zwischen Metz und Kochem, und bis an die Ausläufer der Ardennen-Waldgebiete ihrerseits, anderseits bis an die Hunsrück-Höhenzüge, allmählich eine einzige fränkische Mundart herausgebildet; denn dieses Westmoselland war ein einziger großer offener Verkehrsraum, so wie jenseits der Ardennen Brabant—Flandern—Holland, im deutlichen Gegensatz zu allen benachbarten verkehrsarmen Waldgebirgslandschaften.
Im weiteren Verlauf entwickelte sich die eine westmoselfränkische Mundart je nach den politischen Territorien, die im Moselgebiet zwischen Metz und Kochem entstanden, in verschiedener Weise. Die Machtpolitik unserer Grafen setzte Luxemburg von Trier, also von der östlichen Hälfte der Westmosellandschaft ab; in der Folgezeit wurde unser Herzogtum immer schärfer vom gesamten Ostraum getrennt, mit dem es sprachlich zusammenhing. Das hatte zur Folge, daß sich allmählich eine luxemburgische Eigenart ausprägte. In dem Maße, wie wir von Trier losgelöst wurden, verketteten wir uns mit dem romanischen Westen. Dadurch geriet unser Sonderleben unter fremde Einflüsse, die es sprachlich noch weiter vom Moselfränkischen differenzierten.
Eine besondere Eigentümlichkeit Luxemburgs besteht darin, daß hier Groß und Klein im täglichen Umgang ausschließlich Mundart, das heißt unser «Platt» spricht. Das sichert diesem ein stärkeres Eigenleben. Nebenher werden zwei Verwaltungs-, Schul-, Schrift-, Kultursprachen gebraucht, Deutsch und Französisch. Das Hochdeutsche herrscht in der Kirche. Diese Zweisprachigkeit, die ins Mittelalter hinaufreicht, hat unserer Volkssprache ihren Stempel unverkennbar aufgedrückt. Sowohl das Schriftdeutsche als auch das Französische stellten uns Lehnwörter zur Verfügung, oder sie beeinflußten die Formenlehre, die Wortbildung und den Satzbau unserer Umgangssprache. Eine große Schrift- und Kultursprache verfügt über einen reicheren Wortschatz als eine einfache Mundart; deshalb müssen wir, falls das Luxemburgische im Sinn einer Schrift- oder Kultursprache gebraucht werden soll, deutsche oder französische Wörter entlehnen. Das ist ein sehr natürlicher Vorgang in allen Sprachen, die mit dem Fortschritt des Kulturlebens nicht nur in die Höhe und Tiefe, sondern auch in die Breite wachsen und für neue Begriffe und Ideen neue Ausdrücke benötigen. Je nach der politischen Lage, wenn diesem oder jenem der Vorzug gegeben war, übte bald das Hochdeutsche, bald das Französische eine stärkere Wirkung aus. Im allgemeinen jedoch waren dem Einfluß der deutschen Schriftund Kultursprache auf die Mundart bei uns engere Grenzen gezogen als im Regierungsbezirk Trier, dessen Bevölkerung gleichfalls westmoselfränkisch spricht; und umgekehrt wird das Luxemburgische in der Gegend um Diedenhofen und Arlon stärker als bei uns vom Französischen beherrscht. Anderseits gebrauchen wir mehr französische Lehnwörter als die Bitburger oder Trierer, und mehr hochdeutsche als unsere belgischen Nachbarn in Messancy und Arlon.
Im 12. Jahrhundert zogen von der Mosel und Sauer Auswanderer nach Siebenbürgen; dort wird stellenweise heute noch eine Sprache gesprochen, die der unsern gleicht. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts wanderten Tausende von Luxemburgern nach Amerika aus; bei einem Teil dieser Luxemburger Amerikaner blieb die alte Muttersprache im Gebrauch.
Unser Luxemburger «Platt» erstreckt sich weiter als das Gebiet des heutigen Großherzogtums; es greift hinüber in die Gegend von Bitburg und St. Vith, nach Arlon und nach Diedenhofen. Innerhalb dieses mehr oder minder geschlossenen Sprachraums bildeten sich in den einzelnen Teillandschaften Untermundarten aus, wie die Clerfer, Wiltzer, Viandener (auf den Territorien alter Grafschaften), die Diekircher, Echternacher (das Abteistädtchen war ein Kulturmittelpunkt), die Moseler (am wichtigen alten Strom), die Stadtluxemburger, Escher (im Minettebassin), die Mundart des Merschertals, usw. Je weiter die Orte vom Zentrum Luxemburg entfernt liegen, umso ältere Formen weist die Sprache auf, umso deutlicher tritt deren «Relikt»charakter hervor; ausgesprochenstes Reliktgebiet ist das Land im Westen und Süden, jenseits der politischen Grenzen Luxemburgs, also um Arlon und Diedenhofen.
Trifft der Öslingbauer mit dem Arbeiter aus Esch, oder der Remicher mit dem Stadtluxemburger zusammen, so gebrauchen sie eine Koinè, eine Gemeinsprache, eine Art Reservesprache, die jedermann versteht: diese, die auch der Bürger oder allgemeiner der Mittelstand spricht, ähnelt sehr der Alltagssprache im Alzettetal, zwischen Eich und Ettelbrück. An den Landesgrenzen, wo die sehr bodenständigen Lokalmundarten ältere Wörter und Formen erhalten haben, ist sie weniger verbreitet.
Das Luxemburgische gehört zur kontinentalen Gruppe der germanischen Sprachen, innerhalb deren es auf die Stufe der mitteldeutschen Mundarten zu stellen ist. Es hat während des Mittelalters und in der Neuzeit im allgemeinen auch dieselbe Entwicklung wie das Mitteldeutsche durchgemacht. Doch in einzelnen Lauterscheinungen und Formen ging es nicht den Weg des Hochdeutschen (Oberdeutschen) mit, das die deutschen Mundarten weiter entwickelte; es blieb im Gegenteil zurück, ebenso wie das Plattdeutsche (Niedersächsische), Friesische, Niederländische, Vlämische (Niederfränkische), sowie das Angelsächsische (Englische). Denn es hielt wie diese eine ausgesprochene Grenzlandstellung besetzt, und zwar an den westlichen Rändern des deutschen Sprachraums. Ein solcher Grenzraum trägt kulturell stets Reliktscharakter, indem Neuerungen, die von zentralen Strahlungsherden ausgehen, ihn später oder auch gar nicht erreichen, und also Altes länger und überhaupt erhalten bleibt. Luxemburg ist typisches Erhaltungsgebiet. Wir haben mit dem Niederdeutschen, Holländischen, Englischen manche Lauterscheinungen gemeinsam, zum Unterschied vom Hochdeutschen (Schriftdeutschen).
Wir haben, ähnlich dem Anglo-Friesischen, hé (engl. he) für «er» behalten (hé kënnt, «er kommt»), ferner hen («er») sowie hem, him («ihm» — engl. him!); ebenso als bestimmten Artikel (ähnlich dem englischen the) de (de Mann, «der Mann»). Wie das Anglo-Friesische erhielten wir die Form gos für «Gans», us, eis für «uns» (gegenüber ons). (Ingwäonische Reste im Luxemburgischen.)
Die althochdeutsche Lautverschiebung (zwischen 800 und 1200) entwickelte in bestimmten Fällen p, t, k zu pf, (t)z, kch, oder zu f (ff), s, hh, sodann b, d, g zu p, t, k. — Wir haben diese Lautverschiebung nur teilweise mitgemacht. So sagen wir Pond (engl. pound) für «Pfund», Damp (engl., nl. damp) für «Dampf», Apel (engl. apple) für «Apfel», Kapp (nl. kop) für «Kopf». In op (engl. up, nl. op) für «auf» blieb p unverschoben.
Folgende Wörter haben unverschobenes t: dat (engl. that, nl. dat) für «das», wat (engl. what, nl. wat) für «was», hat für «es», dët für «dieses», alt für «eben, halt» (alt it . . . gezam 13. Jahrh., «als es . . . geziemte»), schéint für «schönes», tëschen für «zwischen», satte (13. Jahrh. für «setzte»; heute noch gilt die Form gesat (die schon im Trierer Capitulare, 9.—10. Jahrh., auftritt) für «gesetzt».
Wgm. b entwickelte sich, noch vor dem 14. Jahrhundert, im Inlaut nach Vokal, nach l und r zu w, im Auslaut zu f: have (Trierer Capitulare) (vgl. engl. have) für «habe», dreiwen (driven 13. Jahrh.) (engl. drive, nl. drijven) für «treiben», ierwen (nl. erven) für «erben», kaalwen (engl. calve, nl. kalven) für «kalben», demselwen (themo selvemo, Trierer Capitulare) für «demselben», wîf (13. Jahrh.) für «Weib», Gréif (engl. greve, greave) für «Griebe».
Im Auslaut wurde wgm. mb dementsprechend zu mp: Kamp, «Kamm», Schwamp «Schwamm» — doch dann sehr früh zu mm assimiliert: kromm, schlamm, «krumm».
Wgm. d wurde (im 10.—11. Jahrh.) zu d im Anlaut vor Vokal und vor Konsonant: Danz (danz 13. Jahrh.) (engl. dance, nl. dans) für «Tanz», Drauf (nl. druif) für «Traube»; im intervokalischen Inlaut sowie im Inlaut nach r: vader (Trierer Capitulare) für «Vater», Rudden (ruoden 13. Jahrh.) für «Ruten», roden ech (râden ich 13. Jahrh.) für «rate ich», Guarden (engl. garden) für «Gärten». Im ursprünglichen Inlaut wurde wgm. d nach l und n meist assimiliert: falen, «falten», bal, «bald», anescht, «anders». Doch treten bis ins 16. Jahrhundert Formen wie diese auf: behaldan (Trierer Capitulare) für «behalten», hylde (13. Jahrh.) für «hielte», kunde (13. Jahrh.) für «konnte», dy alden für «die Alten», hinder ander herren (16. Jahrh.).
Im 8.—11. Jahrhundert wurden wgm. ai und wgm. au monophthongiert: bän, «Bein», Mä, «Mai» (vielleicht trat dieser Wandel schon im 7. Jahrhundert auf), Dram, «Traum», Kaf, «Kauf». Wgm. ê und ô wurden hingegen diphthongiert: Bréif, «Brief», kréich, «Krieg», (neben Krich), Fouss, «Fuß», Bloum, «Blume» (neben Blumm).
Der i-Umlaut wurde durchgeführt: droen, dréit («tragen, trägt»), Schlof schléifrig («Schlaf, schläfrig»), Boussicht, béis («Bosheit, böse»), lafen, lääft («laufen, läuft»), usw.
Wgm. w verschwand in der Anlautsverbindung von w + Konsonant: reiwen, «reiben», räissen, «reißen». — Wgm. hs wurde im 10.—11. Jahrhundert zu ss assimiliert: wuessen, «wachsen», Uess, «Achse».
Das r wurde zuweilen umgestellt: Burna-Brunike («Born»), Girste-Kriske (Girst).
Der Diphthong io ging, teilweise schon im 9. Jahrhundert, zu ie über: lioht wurde lieht («Licht»), iouuelîch, nio (Trierer Capitul.) «jeglich», «nie (mals)».
Volle Endsilbenvokale wurden im 10. und 11. Jahrhundert zu dumpfem e abgeschwächt: sachun, uuerthan (Trierer Capitulare), «Sachen, werden»; die Vorsilben za-, ga-, ar-, far- im 8.—9. Jahrhundert durch zi-, gi-, fir- ersetzt: irvangida (Trierer Capitulare), irgeban («herausgeben»), firgeban («vergeben»); neben zi erscheint auch ze: ce gevene (Trierer Capitul.), «zu geben». Ersatz von -s durch -st in der 2. Person Singul. (du nimis — du nimist, im 9.—10. Jahrhundert) trat bei uns nicht ein: du danzes 13. Jahrh., «du danz», du maches 13. Jahrh., «du mëchs» (du tanzest, du machst).
Als Neuerungen im 11.—14. Jahrhundert sind zu erwähnen:
Die Abschwächung voller Vokale in schwachbetonten Endsilben (11. Jahrh.); avent, dohter (13. Jahrh.), Owend, Duechter («Abend, Tochter»). Die Beseitigung des auslautenden e, die in ihren Anfängen in diese Zeit zurückreicht: Speis, «Speise», Ried, «Rede», Wöllef, «Wölfe». Sonst wurde das unbetonte e, namentlich nach r und l besser bewahrt als in oberdeutschen Mundarten: fueren, «fahren», huelen, «holen».
Der i-Umlaut wurde überall, auch vor hs und ht, durchgeführt: mächtig, usw. Rückumlautsformen liegen in gestallt für «gestellt», gehouert für «gehört», gehutt für «gehütet», erzalt für «erzählt» u. ä. vor.
Wgm. â ging in o über: Sprooch («Sprache»), Schoof («Schaf»). — Die Diphthonge ie, uo, üe wurden vielfach monophthongiert: gout, goot, guut, gutt («gut»), léif, liif, leef («lieb»), Bréider, Bridder («Brüder») usw.
Schon im 11. Jahrhundert ging sk zu sch über: schéin («schön»), wäschen («waschen»); im 13. Jahrhundert s im Anlaut vor Konsonant zu sch: schwammen («schwimmen»), Schlaang («Schlange»), Schnéi («Schnee»); st im Inund Auslaut stellenweise zu scht: Nascht («Nest»), Këscht («Kiste»), fescht («fest»).
Die Verbindung ft verwandelte sich in ht: Luucht («Luft»), Gruecht («Gruft»), stiichten («stiften»), uechter (mhd. after). — Zwischen Vokalen wurde h vielfach ausgestoßen und es folgte Kontraktion: Tréin, «Träne» (mhd. trahen, trähene, trêne), gesin, «sehen», e schléit, «er schlägt» (mhd. slähet, slêt), Véi, «Vieh» (mhd. vihe, vie). Schwund von h trat außerdem nach r und l vor Vokal ein: Mier, «Stute» (mhd. merhe, mere); ferner zwischen r und t: fiärten, «fürchten» (mhd. vorhte, vorte = «Furcht»); im Auslaut no, «nach» (mhd. nâch, nâ), Hougeriicht, «Hochgericht» (mhd. hôch, hô = «hoch»), Schong, Schou, «Schuh» (mhd. schuoch, schû).
Im 14.—17. Jahrhundert wurden alte Kurzvokale in offener Silbe teils gedehnt, teils diphthongiert, oder sie blieben erhalten: Friid, Fridd («Frieden»), Liewen («Leben»), Stouf, Stuff («Stube»). Vor Doppelkonsonanz wurden alte Längen teils gekürzt, teils diphthongiert: Frënd, Fréind («Freund»), Houffert, («Hoffahrt»). Die langen Vokale i, u, ü wurden meist in Diphthonge verwandelt: mäin («mein»), nei («neu»), Häus («Haus»); doch sind Formen erhalten wie mään, Hoos, u. ä.
Manche Neuerungen erstreckten sich auf den Formenbau, auf die Wortbildung und den Satzbau. Statt des Genitivs wurde der possessive Dativ gebraucht: dem Kand sei Nekleeschen («des Kindes Nikolausbescherung»), dem Papp seng Päif («des Vaters Pfeife»), mëngem Brudder sein Haus («meines Bruders Haus»).
Das Gebiet des Umlauts wurde erweitert: Haff, Häff («Hof, Höfe»); doch blieben Ortsnamen ohne Umlaut: Diddenhuewen («Diedenhofen»). Auch die Mehrzahlform -er wurde mehr und mehr angewendet: Haiser («Häuser»), Kanner («Kinder»), Bëscher («Büsche»), Gääschter («Geister»); indes sagen wir noch zwee Haus, drei Mann. In unsern Ortsnamen auf -hausen ist die alte Form erhalten geblieben (Munshausen, Rodershausen).
Attributiver Genitiv und Eigenschaftswort wuchsen mit dem Dingwort zusammen: Sonneschäin («Sonnenschein»), Sauermous («Sauerkraut»), Wëldschwäin («Wildschwein»).
In der Beugung des attributiven Eigenschaftswortes haben wir die mittelalterliche Freiheit nicht völlig aufgegeben: e gudde Mann, gudd Männer («ein guter Mann, gute Männer»), eng gutt Fra, gutt Fraen («eine gute Frau, gute Frauen»).
Die Akkusativform lautet: ein weingart, vor ein baumgart, 17. Jahrh., «einen Weingarten, Baumgarten»; die Dativform: hinder ander herren, 16. Jahrh.
Die Zahl 2 gebrauchen wir in 3 Formen, für die 3 Geschlechter: dy zwâ (femin.), zwêne spileman (mascul.), 13. Jahrh., zwene gulden, 15. Jahrh., die zwen (mascul.), zwoe verscheidene commissiones, 17. Jahrh., zwéi Männer, zwou Fraen, zwee Médercher.
Das Geschlecht der Nomina ist nicht in allen Fällen dasselbe wie im Schriftdeutschen: Baach, Femin., «der Bach», Laascht, Masculin., «die Last».
Die alte Vergangenheitsform des Zeitworts ging unter: ech hu geschriwen, gelaacht, ech si getratt, gefall, geklotert («ich schrieb, lachte, trat, fiel, kletterte»).
Die 3. Person Singul. lautet: kost, 16. Jahrh., kascht, «kostet»; das Imperfektum sach und gesach, 13. Jahrh., gesouch, «sah», quam, 13. Jahahr., kuoum, koum, «kam», das Partizipium Perfekti kommen sint, 16. Jahrh., si komm, «sind gekommen», gebrach, «gebrochen», gekleit, 13. Jahrh., gekleet, «gekleidet», gewiescht, «gewesen», gerechenet 16. Jahrh. gerechent, «gerechnet», das Partiz. Perf. geléiert in der Bedeutung «gelehrt» und «gelernt». Die 2. Person Singul. Imperativ heißt sëf, sief neben séi (für «sei»), die 3. Person, et sief, «es sei». «Ich bin» wird übersetzt mit ëch sin; für «werden» gebrauchen win gin: ëch gi gesond, «ich werde gesund». Es heißt nicht: «er ist gestanden, gesessen», sondern en huet gestanen, en huet gesiess.
Im Erhaltungsgebiet leben viele alte Wörter weiter, die anderswo untergegangen sind: altes inde, ende in lux. an für «und», hînaht, hînet (= diese Nacht) in lux. héint, hënt, mhd. dicke (= oft) in lux. dack, dacks, lux. haart für «laut», nëmmen für «nur», die alte Form van (im Ösling) für «von», näischt, näist für «nichts», âr 13. Jahrh., or (im Ösling) für «oder», drëchen für jüngeres «trocken», Sëschter für «Schwester», Schaf für «Schrank», usw.
Manche Wörter starben aus: michel, «groß», lützel, «klein», diet, «Volk»; doch ihr Andenken ist in Ortsnamen niedergelegt: Michelau, Michelbuch, Diekirch, Lützelburg (Luxemburg).
Auf die luxemburgische Sprachgrenze wirkten bestimmend die Waldbedeckung des Geländes, die Hydrographie, die Römerstraßen und vielleicht auch alte gallische Karrenwege. In jüngster Zeit taten es aber besonders die Staatsgrenzen. Welche Rolle diesen Faktoren im Einzelnen zukommt, in wieweit sie bei der fränkischen Landnahme zur Völkerwanderungszeit und später bei der Rückromanisierung in Erscheinung traten, soll hier nicht erörtert werden. Kurth, Dubois, Petri, Steinbach und J. Meyers haben verschiedentlich zu den betreffenden Fragen Stellung genommen. (S. Literaturverzeichnis.)
Das Luxemburgische ist im gesamten Großherzogtum Volkssprache und dazu weitgehend Gebildetensprache. Jenseits der Landesgrenzen, vorzüglich in den ehedem luxemburgischen Landesteilen Belgiens, Lothringens und des Rheinlandes, gilt es nur als Umgangssprache mit rückläufiger Tendenz. Die Abgrenzung gegen das französische und wallonische Sprachgebiet läßt sich dort in ziemlich scharfer Linienführung darstellen. Nach Norden, Osten und Südosten hingegen, wo es mit deutschen Mundarten zusammenfällt, ist die Scheidung unbestimmbar. Einzelne Spracherscheinungen mögen, und das meist nur auf kurze Strecke, mit einem Male ausfallen, aber immer werden Spracheigentümlichkeiten aus einem Gebiet in das andere übergreifen, sich überschneiden und bestenfalls einen mehr oder minder breiten Grenzsaum, nicht aber eine Grenzlinie zulassen. Übrigens liegen allgemein die Grenzverhältnisse der Mundarten untereinander nicht anders.
Verfolgen wir zunächst die scharfe Absetzung zwischen Luxemburgisch und Französisch-Wallonisch! Von der Dreiländerecke bei Rodingen ausgehend, finden wir auf romanischem Sprachgebiet Halanzy, Rachecourt, Meix-le-Tige, Habay und Fauvillers; luxemburgischer Zunge sind Athus (Athem), Messancy (Mietzeg), Aubange (Ibeng), Habergy (Hieverdang), Torgny (Tierneg), Hachy (Herzeg), Nobressart (Elcheroth), Bodange (Bedingen), Wiesenbach (Wisbech), Martelange (Marteleng oder Martel), Tintange (Tinnen). Nordwärts verläuft die Sprachgrenze in enger Anlehnung an die Landesgrenze zwischen Belgisch-Luxemburg und dem Großherzogtum.
Auch diese Teilung ist im einzelnen strittig. Nach A. Bertrang15) zählt Aixsur-Cloix (Esch op der Hurt) zum wallonischen Gebiet; vor zwei Jahrzehnten war der Ort noch als vorwiegend luxemburgisch eingereiht. Die Karte von J. M. Remouchamps16) (1927), die ohne persönliche Einsichtnahme des Verfassers auf Grund von offiziellen Statistiken urteilt, mußte schon 1935 überprüft werden, weil die Zuteilung von Halanzy (Hueldang), Meix-le-Tige (Deutsch-Meer) und Rachecourt (Rösig) zum luxemburgischen Mundartgebiet den Tatsachen zuwiderläuft. Wie Alfred Bertrang klarlegt, ist infolge des Zuzugs von Romanen in vordem luxemburgisch sprechende Dörfer das Luxemburgische in Belgisch-Luxemburg, besonders in den Industriegebieten längs der französischen Grenze im Rückgang. Auch beantworten die Einwohner die bei Volkszählungen gestellte Frage nach der sprachlichen Zugehörigkeit übereilt mit französisch, sei es, daß die Verwaltungs- und Gerichtssprache französisch ist, sei es, daß sie infolge der kriegerischen Ereignisse von 1914 bis 1918 und erneut von 1940 bis 1944 ihre Abneigung gegen Deutschland auch auf die deutsche Sprache, sogar in ihrer luxemburgischen Abart, ausdehnen wollen. So sprechen in Athus laut Volkszählung von 1930 211 begin_of_the_skype_highlighting 1930 211 end_of_the_skype_highlighting begin_of_the_skype_highlighting 1930 211 end_of_the_skype_highlighting begin_of_the_skype_highlighting 1930 211 end_of_the_skype_highlighting begin_of_the_skype_highlighting 1930 211 end_of_the_skype_highlighting Einwohner nur luxemburgisch oder deutsch, dagegen 2933 nur französisch und 1860 beide Sprachen. Dabei liegt Athus von alters her im luxemburgischen Sprachgebiet. In Aubange sei der offiziell ausgedrückte Rückgang noch ausgeprägter, schreibt Bertrang17), und ebenso in der Provinzhauptstadt Arlon mit ihrer von auswärts zuziehenden Beamtenbevölkerung. Nach einem sprachlich ausgerichteten Stadtplan wird dort luxemburgisch mehrheitlich in dem Alt-Arloner Stadtteil um die «Knippchen» (St. Donatushügel) gesprochen; die neueren Stadtanlagen, auch die nach dem Großherzogtum führenden Straßenviertel verfielen mehr und mehr der französischen, nicht aber, wie irrtümlich behauptet wurde, der wallonischen Sprache. Diese Richtigstellung zeigt, daß Arlon, ein ehedem luxemburgisch sprechendes Städtchen, seit 1830 nicht durch eine sprachliche Grenzverschiebung, sondern durch Infiltrierung von französisch-sprechenden Beamten und Militärs eine Umwandlung erfuhr (wie auch Brüssel, in flämischem Sprachgebiet, sich seit seiner Erhebung zur Hauptstadt des belgischen Königsreichs 1831 gallizisiert hat).
Die westlich Arlon liegenden Dörfer bis nach Hachy, dem westlichen Ausläufer luxemburgischen Sprachtums, behielten ihre luxemburgische Ausdrucksweise bei. Immerhin kommt in dem Visitationsbericht von 162818) zum Ausdruck, daß Arlon schon damals eine starke französische, richtiger wallonisch zu nennende Minderheit, aufwies. Es hieß hier nämlich, daß die «Lingua Gallica seu Wallonica aeque vulgaris ac communis est hic aut parum est ac Germanica.» Die Kapuziner auf der «Knippchen» predigten schon früher und auch damals in französischer Sprache, dagegen war die Kirchensprache der Pfarrei St. Martin deutsch.
Wie stark die politische Lage auf die sprachlichen Verhältnisse im Grenzsaum einwirkte, zeigt andrerseits die Verschiebung zu Gunsten des Luxemburgischen diesseits der Grenze. Nach Legros19) besteht Viersprachigkeit in den kleinen luxemburgischen Grenzorten Doncols und Sonlez (Soller), wo Luxemburgisch die Umgangssprache und Deutsch in beschränktem Umfang die Verwaltungssprache ist, wo aber einige Familien von alters her, andere durch Einheirat von der wallonischen Seite, sich im Hausinnern des Wallonischen und zur Lektüre des Französischen bedienen. Tarchamps (Ischpelt) sei im gleichen Fall, doch sei dort niemals französisch gepredigt worden. In Watrange (Walter) läßt sich kaum eine zuverlässige Behauptung wagen; der Ort zählt nur wenige Häuser, so daß durch Heirat und Zuzug innerhalb einer Generation ein Wandel möglich ist. Seit 1925 ist das Wallonische dort so gut wie verschwunden, obschon einige Alteingesessene es noch beherrschen. Trotten ist, entgegen der Behauptung Bernadots, niemals wallonisch gewesen.
Gegen Frankreich fällt, von Deutsch-Lothringen abgesehen, die politische Grenze mit der Sprachgrenze zusammen. Eine Ausnahme macht das Bergmannsdorf Lasauvage: dies ist eine Neugründung im Gefolge der Eisenerzgewinnung und wird meist von Belgiern bewohnt. Der südliche Teil von Rodange (heute Ober-Rodingen), das ehedem im französischen Sprachgebiet lag, ist heute luxemburgisch geworden20). Hier, wie übrigens auch in den entwallonisierten Orten Watrange, Sonlez und Doncols, blieben, als Zeugen früherer sprachlicher Zugehörigkeit die Flurnamen romanisch.
Die Sprachgrenze folgt im Süden der ehemaligen politischen Grenze zwischen Französisch-Lothringen und Deutsch-Lothringen, längs Redingen, Rüssingen und Deutsch-Oth (Audun-le-Tiche), während Thil, Tiercelet und Villerupt französisch sind. Ein Teil der Ortschaft Tiercelet, luxbg. Lahr, heißt frz. Bourenne und wird in den lateinischen Urkunden mit Fontibus bezeichnet, welche Wörter das Luxemburgische mit Buren (Pl. von Bur, hd. Brunnen) wiedergibt. Heute französisch, scheint es früher luxemburgischer Mundart gewesen zu sein. Südlich richtet sich die Sprachgrenze gegen Uckange (Ückingen), dann westlich bis in die Nähe von Busendorf (Bouzonville), wo sie sich nordwärts wendet, mit Sierck als Eckpfeiler. Da Sierck nie unter luxemburgischer Herrschaft war, wie auch der deutsche Nachbarort Perl die längste Zeit als kurfürstlich Trierer Korridor zur Mosel fremdhörig war, bieten diese beiden Orte weniger luxemburgische Spracheinheiten als die weiter östlich gelegenen Orte der Wasserscheide zwischen Mosel und Saar bis zu der Flußmündung bei Konz. Im deutschen Moseltal bildet Igel als ehedem luxemburgischer Besitz eine Einbuchtung luxemburgischen Sprachtums bis hart an die Trierer Vororte.
Nordostwärts ist die Sprachgrenze, wie schon hervorgehoben wurde, unbestimmbar. Hier, wie auch in Lothringen, macht sich durch die politische Zentralisierungskraft, durch die Einwirkung der Schule und durch den Militärdienst in anderssprachlicher Umgebung ein rascher Rückgang der luxemburgischen Mundart bemerkbar. Nur abseitige kleinere Orte bleiben alter Ausdrucksweise treu. Immerhin halten solche, die früher luxemburgisch waren, wie Bitburg, Dudeldorf (eine Enklave), zäher an der Sprache ihrer früheren Landesherrlichkeit fest. Die ehedem kurfürstlichen Trierer und die Prümer nennen diese Landesteile «Jrofeland» (Land der Grafen von Luxemburg) und deren Bewohner «Sponier», in Erinnerung an die weit zurückliegende spanische Herrschaft in Luxemburg.
Alles in allem ergibt sich, daß bei der gewollten Abkapselung des Großherzogtums von den sprachlichen und politischen Einflüssen von Preußen her die Auseinandersetzung des ursprünglich einheitlichen Sprachgebietes sich seit dem ersten Weltkrieg längs der politischen Flußgrenze (Mosel, Sauer und Our) stark bemerkbar macht. Linguistisch sind die Außenteile des Luxemburgischen, besonders die Arloner Exklave, Reliktgebiete und bilden demgemäß einen luxemburgischen Reliktbestand von hierlands aussterbenden Wörtern und Wendungen, wie ihn das Luxemburgische überhaupt, am Rande des lebendigen deutschen Sprachstroms in stiller Bucht verankert, für das gesamtdeutsche Sprachgebiet bildet.
Bei einer Höhenschau über den Verbreitungsbereich der luxemburgischen Sprachlandschaft zeichnet sich also eine dreigeteilte Stufung ab: ein Kerngebiet innerhalb des Großherzogtums zeigt mäßige Durchsetzung mit deutschen und französischen Fremd- und Lehnwörtern; das preußische Gebiet enthält geringen ältesten Wortbestand, und eine viel jüngere Vermengung mit neudeutschem Sprachgut; die belgischen und lothringischen Gebiete hingegen sind durch vereinzelte Archaismen und starke Überfremdung durch französische Wörter und Wendungen gekennzeichnet21).
Luxemburgisch ist Umgangssprache im ganzen Luxemburger Land, mit Ausnahme der Bergarbeitersiedlung Lasauvage. Wie eben ausgeführt wurde, sind wallonische Überbleibsel in Soller und Doncols am Aussterben.
Dem mit sprachlichen Dingen wenig Vertrauten gilt das Großherzogtum vielfach als ein zwei- und sogar dreisprachiges Land. Jeder Luxemburger aus jeder Gesellschaftsschicht spricht jedoch seine Mundart, die für ihn als eine Art Hochsprache gilt, in allen Lagen des privaten und selbst in vielen Beziehungen des öffentlichen Lebens. Er sieht darin den vorzüglichsten Ausdruck seiner Eigenart. Nur in ihr besitzt er ungezwungene Leichtigkeit und ursprüngliche Frische, äußert sich sein Gemüt oder sein Humor. Luxemburger Nationalgefühl und Nationalwille beruhen zum großen Teil auf dieser gemeinsamen Basis. Die Heimatsprache (das «Platt») wird im täglichen Gebrauch von keiner Schriftsprache verdrängt, höchstens wird sie heute langsam von innen ausgehöhlt.
Für die höheren geistigen Werte, die Technik und die Verwaltung treten die beiden erwähnten Weltsprachen, deutsch und französisch, ergänzend hinzu. Nach Art. 29 der Verfassung ist ihr Gebrauch jedem Luxemburger freigestellt, ohne daß er irgendwie darin eingeschränkt werden darf.
Dieser «Bilinguismus» geht auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurück. Seit dem 12. Jahrhundert umfaßte die Grafschaft Luxemburg einen deutschsprachigen und einen wallonischen Teil. Das Luxemburger Grafenhaus unterhielt kulturelle und sogar verwandtschaftliche Beziehungen zum französischen Königshaus. Ämter und Bräuche französischer Art wurden seit Ermesinde (1196 bis 1247) in Luxemburg eingeführt. Die ersten Urkunden, die das Lateinische aufgeben, sind in französischer Sprache verfaßt. Unter Johann dem Blinden (1310—1346) und besonders unter den luxemburgischen Kaisern tritt das Deutsche hinzu. Seit der burgundischen Eroberung (1443) drang unter den wechselnden Fremdherrschaften das Französische immer stärker in die Verwaltung ein. Als Bildungssprache erfaßte es Teile des Adels und der Bürgerschaft; aber im Volke blieb sein Gebrauch beschränkt; auch das Hochdeutsche drang wenig ins Volk.
Die sogenannte Zweisprachigkeit Luxemburgs ist auch heute ausschließlich eine Bildungsangelegenheit. Sie spielt allerdings in dieser Hinsicht eine entscheidende Rolle. Kein irgendwie gebildeter Luxemburger kann des Deutschen oder des Französischen entraten. Vor- und Nachteile dieser Lage ergeben ein beliebtes Diskussionsthema. Die Nachteile sind vor allem die lange Zeit der Ausbildung und des geistigen Reifeprozesses, das Erlernen von Wörtern statt Sachen, das mangelnde Hineinwachsen in einen bestimmten Kulturverband, die Unsicherheit im Gebrauch einer jeden der beiden Sprachen, die geringe Produktivität im Geistigen mit gewissen Hemmungen im Charakter; zu Gunsten der luxemburgischen «Zweisprachigkeit» («Dreisprachigkeit») ließe sich sagen, daß der gebildete Luxemburger eine verhältnismäßig weitgehende Kenntnis von zwei wichtigen Sprachen und Kulturen besitzt, und daß er sie praktisch zu verwerten und geistig zu erarbeiten imstande ist. Schließlich macht die geographische und politische Lage des Landes daraus eine praktische Notwendigkeit und eine Bedingung luxemburgischer Selbstbehauptung!
Im Literarischen kommt seit dem 2. Viertel des XIX. Jahrhunderts der Mundart eine Stellung neben deutsch und französisch zu. Natur-, Heimat- und Liebesdichtung, Tierepos, Humor in Gedichten, Lustspielen und Schwänken, sowie erzählende Prosa bilden ihren Hauptbestandteil. Dem einfachen, im Konkreten ziemlich reichen, saftigen, manchmal derben, im Abstrakten dagegen recht dürftigen Charakter der Mundart entspricht diese natur- und volksnahe Dichtung.
Was die Schule angeht, so lehren die Elementarklassen vornehmlich in deutscher Sprache. Am Ende des zweiten Jahres tritt das Französische als Fremdsprache hinzu. Luxemburgisch ist erst seit 1945 besonderes Lehrfach und kann sich bei den großen Anforderungen der andern Fächer kaum halten. In den unteren Klassen der höheren Schulen wird vor allem deutsch, in den oberen französisch unterrichtet; auch hier ist in den zwei unteren Klassen je eine Wochenstunde für das Studium des Luxemburgischen vorgesehen (die Bildungsnotwendigkeiten der Schule schließen einen weiteren Gebrauch der Mundart aus). Hochschulen besucht der Luxemburger im Ausland nach freier Wahl.
Kirche und Zeitung wenden sich ans Volk, gebrauchen jedoch nur selten das Luxemburgische. Die Kirche verwendet im allgemeinen die hochdeutsche Schriftsprache; nur gelegentlich werden Versuche gemacht, dem Luxemburgischen im Gebet und Gesang, sowie vor allem in der Predigt Eingang zu verschaffen. Die Zeitungen und Zeitschriften sind zwar deutschsprachig, veröffentlichen aber auch französiche und luxemburgische Artikel. In Luxemburg gedruckte französische Zeitungen hatten jederzeit Mühe, gegen die Konkurrenz der Pariser Blätter aufzukommen. Heute besteht nur noch eine Luxemburger Ausgabe der belgischen Zeitung «La Meuse». Das Luxemburgische hat sich im Zeitungswesen nicht durchzusetzen vermocht, trotz der Bemühungen der «Unio'n» (1945—1948). Es ist wohl gut so, denn die Reinheit der Mundart litt unter der täglichen Zeitungsproduktion, die wahllos französische und hochdeutsche Ausdrücke übernahm und den Charakter der Sprache zu verwischen drohte.
Im öffentlichen Leben ist nach der Verfassung, wie oben erwähnt, der freie Gebrauch des Deutschen wie des Französischen gesichert. Notare müssen (laut Art. 24 des kgl. Beschlusses vom 3. Oktober 1841 über die Notariatsverfassung) die von den Parteien gewählte Sprache anwenden.
Vor den Gerichten wird, schon wegen der Beibehaltung des Code Napoléon, durchgängig das Französische gebraucht, vor allem in Anklage- und Verteidigungsreden. In Strafsachen werden jedoch die Urteile in deutscher Sprache abgefaßt. Im direkten Kontakt mit dem Volk (bei Verhören und Zeugenaussagen) wird meist luxemburgisch gesprochen.
Die Kammerdebatten fanden vor dem zweiten Weltkrieg in französischer oder deutscher Sprache statt, wobei es dem einzelnen freistand, seine Sprache zu wählen. Heute hat das Luxemburgische das Deutsche verdrängt. Selbst die Sitzungsberichte wurden bis vor kurzem — zum Leidwesen der ausländischen Diplomaten — zum Teil in der Mundart gedruckt. Auch hier gilt, was oben über das Luxemburgische im Zeitungswesen gesagt wurde.
Die Veröffentlichung der Gesetze im offiziellen «Memorial» geschah früher nebeneinander in französischer und deutscher Sprache; der französische Text, welcher der Kammer vorgelegen hatte, war jedoch allein maßgebend. Heute erfolgt die Veröffentlichung nur auf französisch.
Die Verwaltungen gebrauchen beide Sprachen, vor allem wenn sie sich an das Volk wenden. Vereinzelte Versuche, nach dem Krieg auch hier das Luxemburgische hinzuzuziehen, sind ohne Erfolge geblieben.
Ständiger Kontakt an der Sprachgrenze sowie dauernde kulturelle Beeinflussung brachten es seit Römerzeiten mit sich, daß eine Menge romanischer Ausdrücke in unsere Sprache eingedrungen ist. Ältere romanische Elemente reichen zum Teil über das ganze deutsche Sprachgebiet, andere sind über Moselund Rheingegend verbreitet. Sie betreffen z. B. den Ackerbau (Fimmel, Kolter, ieren, Är), den Weinbau (Kelter u. a., dazu viele Orts- und Flurnamen), den Gartenbau (Praum, Biir, Ënn), die Viehzucht (Päsch, Plaum), die Fauna (Märel, Mësch, Peiperleck), sowie Wegebau (Kiem), Hausbau (Käffer, Stäil, Stäip), Handwerk (Ketten, Klauschter, Aulebäcker). Die Kirchensprache lieferte u. a. afferen, Aarmes, Duxal.
Bei neueren Entlehnungen aus dem Schriftfranzösischen oder aus französischen Nachbardialekten (wallonisch, gaumais, frz. lothringisch) ist der Unterschied zwischen Lehn- und Fremdwort gleitend, und die Zahl der übernommenen Wörter läßt sich nicht feststellen, da sich von der einmaligen Verwendung bis zur völligen Einbürgerung alle Zwischenstufen finden.
Das Fremdwort bleibt dabei zum Teil unverändert, zum Teil ändert es die Betonung oder auch den Lautbestand.
Bei französischen Verben wird -er zu -éieren, Dingwörter ändern -tion zu -tioun, -ment zu -ment ohne Nasalierung des Vokals. In häufigen Entsprechungen wird auch französisch -el(le) oder -eille zu unbetontem -el (z. B. Rondel, Kordel, Kurbel). Französisches -on (oft auch -ot) wird -ong (Prisong, Paltong), die Aussprache von anlautendem s in romanischem Lehngut ist z (Zalot, Zaldot, Zerwis, Ziniklos). Anlautender Nasallaut (in-, en-, em- usw.) wird oft zu an- am-, ohne Nasalierung des Vokals (Antressi, Ambra, Amplejéiert). Die Endung -ier ist vom Sprechenden als Deminutivendung (chen) aufgefaßt (Klautchen, Bijhutchen, Kärtchen, Gischtchen, Zalättchen). Das gleiche gilt vereinzelt von anderen Endungen (Bëffchen, Oschtchen). Einzelne Wörter werden, zum Teil in Anlehnung an wallonische Formen, durch Metathese entstellt (Dicks [disque], Block [boucle], Barlaff [balafre). Hybridenbildungen (wie veraccordéieren, Untack, flemmzeg), Wortentstellungen und -verwechslungen (ridicule für réticule, Fisek für fusil), volksetymologische Verstümmelungen (Aarmes, Birefank) finden sich häufig bei stärker eingebürgerten Wörtern. Manchmal trägt ein Wort das französische Geschlecht (Botter [m.], Zalot [f.]). Lehnübersetzungen sind leider bisher nicht erforscht (z. B. engem es wöllen). Auch über Satzmelodie und Satzbau in ihren fremden Beeinflussungen stehen Untersuchungen aus. Im Gegensatz zum Hochdeutschen verbindet die luxemburgische Satzphonetik die Wörter, jedoch nach anderen Gèsetzen als das Französische.
Nach Sachgebieten gibt es vor allem Entlehnungen in Gruß- und Höflichkeitsformeln (Bonjour, Merci, Pardon), aber auch in Flüchen, Verwünschungen und Beleidigungen (Nondidieu, Kanaljen u. a.).
Viele Berufe (z. B. Coiffeur, Modiste, Caissier, Chauffeur, Monteur, Notaire, Avoué) tragen französische Namen. Manchmal bestehen zwei Bezeichnungen: facteur tritt neben Bréifdréier, dentiste neben Zänndokter, Cheminde-ferriste neben Eisebunner.
Bergbau und Eisenindustrie sowie Eisenbahnwesen gehen in ihren Ursprüngen auf französische Gesellschaften und Verwaltungen zurück. Über die Eisenindustrie s. bei Hess: Die sprachliche Eigenart der Luxemburger Eisenindustrie, Jb. 1926; zum Eisenbahnwortschatz vgl. z. B. Gare, Billet, Guichet, Chemin-defer (riste).
Handwerker machten bis etwa gegen Ende des 19. Jahrhunderts häufig ihren «Tour de France». So haben Schuster (s. Pletschette: Der Dorfschuster, Vjbl. 19/20) und Schreiner, Schmied und Schneider eine Menge handwerklicher Ausdrücke aus dem Französischen übernommen und zum Teil entstellt (z. B. Zerjhant [serre-joints).
Besonders zahlreich sind die Bezeichnungen in Mode und Bekleidung (brodéieren, appretéieren, Brosch, Plott; Paltong, Jhili, Getten); im Hausbau (Plafang), in Mobiliar und Haushaltsausstattung (Buffet, Fotell, Forchette). Die Küche liefert Biwelemout, Jhelli, Purée. In der Gärtnersprache finden wir Choufleur, Kabes, Kornischong, Rénglotten und Piijhen; und Blumennamen wie Aarmenäer und Vioulen u. a. (Lilas und Pensée haben ihre französische Form behalten).
Selbstverständlich gibt es viele Lehn- und Fremdwörter in der Sprache des Handels (Affaire, Boutique), der Schule (s. Tockert: Zur Luxemburger Studenten-, Pennäler- und Schulsprache [Jhb. 1933]), des Gerichts- und Verwaltungswesens (Barreau, Stage, Avoué, Arrêté), sowie der Kirche (Abbé, Soutane). Viele dieser Wörter haben den französischen Lautbestand beibehalten, höchstens die Betonung gewechselt.
Auch die Verwandtschaftsbezeichnungen sind teilweise romanischer Herkunft, wie Mononk, Matant, Nevi, Nies, Koseng, Cousine.
Endlich werden aus dem Französischen wie aus dem Hochdeutschen viele Bildungswörter übernommen. Sie sind oft mangelhaft eingebürgert und der Mode unterworfen, weil sie Bestehendes verdrängen oder überlagern. Sagt man Gediechtnes oder Mémoire? (Verhalt ist dafür das luxemburgische Wort); Zoukonft oder Avenir, mit Betonung auf der ersten Silbe? Keines von beiden! Man sucht eine andere Wendung. Allein bei dem Buchstaben a finden sich französische Wörter gehäuft: abuséieren, accabléieren, acceptéieren, acclaméieren, accomodéieren, accouchéieren, acquittéieren, affichéieren. Diese Verben werden zum Teil häufig gebraucht und zeigen die Leichtigkeit von sprachlich uninteressanten Entlehnungen. Auch hochdeutsche Bezeichnungen wie ëmzéihen, statt plënneren, sogar Schmetterling für Peiperlek, Maikäfer für Kiewerlek, oder seit statt zënter werden heute in stärkerem Maße gebraucht; man bildet unschöne, unluxemburgische Partizipien. Selbst neuere Entlehnungen machen Bedeutungsverschiebungen mit, wie z. B. Blinddarm für Blinddarmentzündung, Flieger (neben Äroplan und Avion) für Flugzeug.
Im ganzen bildet die Leichtigkeit der Entlehnung eine Gefahr für die Mundart. Gebildete und Halbgebildete bringen je nach ihrer politischen und kulturellen Einstellung oder nach dem Ort ihrer Ausbildung ganze Wagenladungen fremder Ausdrücke in die Heimatsprache hinein. Die Grenze des Zulässigen ist dabei schwer zu ziehen; doch sollte im allgemeinen nur das Aufnahme finden, wofür sich im ursprünglichen Wortbestand keine Entsprechung finden läßt. Sätze mit zahlreichen französischen und hochdeutschen Brocken fordern immer wieder die Spottlust des Volkes und seiner Lustspieldichter heraus (Koseng Ficelle in Dicks' «Kirmesgäscht»). Wenn wir nun einmal das Luxemburgische als ein Hauptkennzeichen des Luxemburgers ansehen, müssen wir ihm seine Eigenart möglichst bewahren! Daher nimmt auch unser Wörterbuch allgemein nur solche Wörter und Wendungen auf, die in Form oder Bedeutung etwas Eigenes bieten.
Das Luxemburgische ist in seinem Kerngebiet, dem Großherzogtum Luxemburg, die Sprache der Luxemburger. Die Volkszählung von 1947 stellte für das Großherzogtum eine Bevölkerung von 290 992 Einwohnern fest. Darunter gab es 29 142 Fremde, von denen aber eine große Anzahl sich ebenfalls des Dialektes bedient.
Das alte Herzogtum Luxemburg begreift viel größere Territorien, und so war seine Sprache nach N., S. und O. auf ansehnlicherem Raum verbreitet. Das heutige Luxemburger Wörterbuch muß sich natürlich auf das politische Gebiet Luxemburgs beschränken, wie es übrigens auch seine beiden Vorgänger getan haben.
Es sei auch darauf hingewiesen, daß in den verflossenen Dezennien die Vokabulare früherer luxemburgischer Territorien sowohl von deutscher wie von französischer und belgischer Seite veröffentlicht worden sind22).
Nur das Wörterbuch der 20 luxemburgisch sprechenden Gemeinden von belgisch Luxemburg steht noch aus. Die meistbekannten Werke, die über Sprache und Volkstum dieser Gemeinden erschienen sind, haben übrigens in unseren Verzettelungen Platz gefunden.
Das Luxemburgische gehört linguistisch zum Mitteldeutschen und in dieser Gruppe zum Westmoselfränkischen.
Der Begriff moselfränkisch ist allerdings, wie Andreas Scheiner sagt, ein «bequemer Ausdruck». Die neuere Sprachforschung nimmt deshalb das Aufgehen des Luxemburgischen im Gesamtgebiet des Moselfränkischen nicht an. Josef Müller, der verstorbene Herausgeber des Rheinischen Wörterbuchs, faßte Luxemburgisch und Prümisch als Westmoselfränkisch zusammen: es kommt ihm zwar, wegen der Verschiebung von rp zu rf und wegen seiner stimmlosen Medien und aspirierten Tenues, hochdeutscher Charakter zu, aber es liegt, wie mehrfach u. a. von John Meier, dem Herausgeber von Yolanda, von A. Wiltheim, erkannt worden ist, zur ripuarischen Seite der rd/rt-Grenze, und sein Konsonantismus ist vorwiegend stimmhaft. Bei der wissenschaftlichen Behandlung des Luxemburgischen tut man deshalb immer gut, sich an die Sprachlinien zu halten, die ausführlich von Theodor Frings in «Kulturströmungen und Kulturprovinzen in den Rheinlanden» erörtert und gezeichnet worden sind.
Seit der Unabhängigkeit Luxemburgs und dem Erblühen seiner DialektLiteratur, welche rasch populär wurde, entstand auf Grund der Sprache des früheren Kantons Luxemburg-Land, die Koinè oder Luxemburger Gemeinsprache.
Die ältesten luxemburgischen Texte, welche wir besitzen (Erhebungen Coquebert de Montbret, 1807), geben nur Lokalmundarten wieder. Gedruckte Texte, die im Luxemburg der zwanziger Jahre erschienen sind, sind in der Sprache der Hauptstadt verfaßt. Das älteste literarische Werk wurde zwar in Echternach geschrieben, ist aber auch in derselben Mundart. Durch Ganglers literarische Tätigkeit und besonders sein Wörterbuch übernahm das Zentrum des Landes definitiv die Führung. Die Lustspieldichter und Satiriker benutzten natürlich die Lokalmundarten zu komischen Wirkungen. Rodange arbeitete sie sogar belehrend zu einer Art farbigen Teppichs aus in seinem «Renert».
P. Klein stellte zuerst die Theorie der vier Untermundarten auf (Alzette-, Sauer-, Mosel- und Öslinger Mundart), die dann Geltung behielt, bis Engelmann in seinem Vokalismus der Viandener Mundart (1909) mit ihr aufräumte und die seit Paul Passys Zeiten allgemein angenommene Auffassung der Mundart zur Geltung brachte, die eingangs entwickelt wurde.
Es bleibt eine Haupteinteilung unserer Mundarten bestehen, die sowohl historisch wie geographisch begründet ist: Ösling und Gutland. Die Sprache des ersteren ist besonders durch die Kölner Velarisierung gekennzeichnet.
Die wichtigsten Arbeiten über unsere Lokalmundarten haben René Engelmann, Joseph Meyers, Frl. Helene Palgen und R. Bruch zu Verfassern; die vollständigste lexikographische Idiomatik, ein Musterwerk von Lokalwörterbuch und zugleich ein Lebenswerk, ist die «Idiomatik der Echternacher Mundart» von I. Comes. Von zahlreichen kleineren Arbeiten seien erwähnt: Senninger, «Die Winzersprache der luxemburgischen Mosel», Tockert, «Beiträge zur Idiomatik des Öslings», Schmits schon erwähnte Arbeit über die Ausdrücke des Ackerbaus in Martelingen (Ms.).
Besondere Studien hat J. Tockert dem Jenischen von Weimerskirch und der Studenten-, Pennäler- und Schulsprache gewidmet.
Nach den vorhergehenden Ausführungen konnten die von den Gebildeten im täglichen Verkehr benutzten hochdeutschen oder gut französischen Wörter nicht aufgenommen werden, sofern sie nicht von den luxemburgischen Sprachgesetzen berührt sind und die Kennzeichen der Einbürgerung tragen. Fast die ganze Terminologie der Technik und Wissenschaft fällt unter diesen Ausschluß. Hingegen ist zu erwarten, daß das durch den weiteren Aufbau des Wörterbuchs geweckte Interesse aller Volksklassen noch manches wertvolle alte Gut zu Tage fördern wird.
Übrigens darf nicht vergessen werden, daß kein Wörterbuch vollständig sein kann. Die Sprache ist ein soziologisches Gebilde, und als solches in beständigem Fluß. Täglich zählt sie Verluste und Gewinne, ihr Bestand wechselt von Ort zu Ort, von Sprachgruppe zu Sprachgruppe, ja von Individuum zu Individuum. Eine Sprache und im besondern eine Mundart ganz zu erfassen, ist deshalb unmöglich, bei uns und sonstwo.
Wir haben als Grundlage für unsere Stichwörter (Lemmata) die Gemeinsprache (Koinè) des 20. Jahrhunderts angenommen. Gemeinsprache ist, nach René Engelmanns Definition (Floréal, I, 159): «Die durch das ganze Land von Beamten gesprochene und die dialektischen Idiotismen vermeidende Sprache.»
Daneben haben wir den Wortbestand des 19. Jahrhunderts aufgenommen, soweit er schriftlich niedergelegt ist. Die ältere Sprache, soweit sie aus van Wervekes kostbarer Zettelsammlung und aus sonstigen Urkunden erforscht wird, muß einem späteren Bande vorbehalten bleiben.
Die Mundarten sind, was jegliche Art der Nachforschung angeht, möglichst herangezogen worden. Wir begreifen darin auch die luxemburgisch sprechenden Orte der belgischen Provinz Luxemburg.
Die Volkskunde wurde nur in ihrem sprachlichen Bestandteil, besonders in Sprüchen und Sprichwörtern, an denen das Land reich ist, herangezogen. Von Personennamen waren es die Vornamen und ihre vielen Varianten, die wir aufnehmen mußten. Die Orte des Großherzogtums und der angegebenen belgischen Landstriche haben wir, neben der mundartlichen Form, auf Hochdeutsch und Französisch wiedergegeben. Flurnamen wurden gelegentlich erwähnt, soweit sie auf Gattungsnamen zurückgehen.
Über Lehn- und Fremdwörter und ihre Aufnahme im Wörterbuch war oben die Rede.
Manches ist auf etymologischem Gebiete in den zwei früheren luxemburgischen Wörterbüchern verfehlt. In beiden ist, bei anerkannt wertvoller Sammeltätigkeit, die Linguistik zu kurz gekommen.
Die Kommission ist der Ansicht, daß auf diesem schwierigen Gebiete eher zu wenig als zu viel geboten werden muß. Der Veröffentlichung jeder Lieferung werden deshalb Studien zur Seite treten, welche in den Vierteljahrsblättern der linguistischen Sektion des Instituts unter dem Namen ihrer Verfasser erscheinen werden. Ein etymologisches Gesamtwörterbuch kann also erst viel später erscheinen. Es wird das Material des hiermit begonnenen Wörterbuches und die dazu gehörigen Studien in geeigneter Weise verwerten.
Hauptaufgabe der Wörterbuchkommission war naturgemäß die möglichst vollständige Sammlung des luxemburgischen Wortschatzes, nicht nur der Gemeinsprache, sondern auch möglichst aller Lokalmundarten. Sie verfolgte also vorderhand ein wissenschaftliches Ziel, trachtete aber nicht minder darnach, dem breiten, an seiner Muttersprache interessierten Publikum ein leicht lesbares und allgemeinverständliches Nachschlagwerk zu bieten. Sie übernahm somit bewußt die heikle Aufgabe, Wissenschaftlichkeit und Volkstümlichkeit miteinander zu vereinbaren.
Schon die alphabetische Anordnung des Wortschatzes allein stellte die Kommission von Anfang an vor zwei schwierige Probleme, an deren Lösung sie mit äußerster Vorsicht herangehen mußte, wenn sie vermeiden wollte, daß das Publikum ihr Werk von vornherein ablehne. Dabei erweist sich die Beantwortung beider Fragen nur von geringer Bedeutung für den wissenschaftlichen Wert des Vorhabens: in welcher Haupt- oder Untermundart und in welcher Rechtschreibung sollten die Stichwörter und allgemeingültigen Beispielsätze dargeboten werden?
Es stand für die Kommission außer Zweifel, daß für die Grundformen der einzelnen Wörter und Ausdrücke nicht die besondere Aussprache des Stadtluxemburgers, sondern die der «Koinè» maßgebend sein mußte. Im ersten Teil der Einleitung (Kapitel E/II) wird angedeutet, was der Kommission unter diesem schillernden Begriff vorschwebte. Die praktische Ausführung des Grundsatzes förderte eine Unzahl von Schwierigkeiten zutage.
Als Beweis genüge ein Beispiel: Unstimmigkeiten tauchten jedesmal auf, wenn es zwischen dem langen geschlossenen «ee» Großluxemburgs und dem ländlichen, halboffenen oder offenen «ä» zu wählen galt. Damit nicht alle Vorarbeiten immer wieder in Frage gestellt seien, wurde von Fall zu Fall das innerhalb der Kommission vorhandene Verhältnis als endgültige Norm gewählt; diese Lösung erschien umso annehmbarer, als im Schoß der Kommission alle Landesteile vertreten waren. So ergab sich die Notwendigkeit, auf den Buchstaben A einen besonderen Buchstaben Ä folgen zu lassen, der alle, mit jenem strittigen «ee/ä»-Laut beginnenden Wörter umfaßt, die einem hochdeutschen «ei» oder a-Umlaut entsprechen.
Um allen wissenschaftlichen oder lokalpatriotischen Anfechtungen zu begegnen, werden in diesem und in vielen anderen Fällen, ebenso oder fast so häufige Spielformen als «gleichberechtigt» neben das Stichwort gestellt, und häufige Verweise versuchen weitgehend jeder Aussprache Rechnung zu tragen.
Die Kommission verwandte sechs Monate ihrer Arbeitszeit auf die Festlegung einer Rechtschreibung. Als René Engelmann von der luxemburgischen Regierung mit der Standardisierung der allgemeinen luxemburgischen Rechtschreibung betraut wurde, war der wesentliche Schritt getan, um die Sprache aus der Gesetzlosigkeit und dem bisherigen unwissenschaftlichen Experimentieren zu retten. Ein Fortschritt trat ein durch die Verfügung, daß Engelmanns System in den Schulbüchern von N. Welter zur Anwendung kam, weshalb sie vielfach die Engelmann-Weltersche Rechtschreibung heißt. Aber Engelmann hatte nur die Regeln für die Koinè aufgestellt. Die luxemburgischen Literaten hatten je länger je mehr an manchen Details der herrschenden Schreibweise auszusetzen. Die Vereinfachung machte aber durch sie erfreuliche Fortschritte, und die Orthographie der Lokalmundarten bahnte sich durch dieselben Faktoren ihre Wege. Jüngste Erfahrungen haben zur Genüge bewiesen, wie schwierig es ist, selbst in unserem engen Sprachraum, auf dem Gebiete der Orthographie zwischen Wissenschaftlichkeit und Tradition zu vermitteln. Wenn dieses Wörterbuch lediglich ein linguistischen Zwecken dienendes Forschungsinstrument sein wollte, so wäre die Lösung der Rechtschreibungsfrage ein Leichtes gewesen; so aber verlangte sie langwierige, oft irrwegige und unfruchtbare Erörterungen, ohne daß dadurch die eigentlichen lexikographischen Arbeiten auch nur um einen Schritt weitergekommen wären, und ohne daß die Kommission nach dem endgültigen Abschluß ihrer Beratungen die Hoffnung hegen darf, sich auf ein System geeinigt zu haben, das auch nur einem Teil der sich in dieser Frage schroff widersprechenden Meinungen Genüge leisten könnte. Sie betont im Gegenteil, daß sie eine weitgehende wissenschaftliche (phonetische) Genauigkeit keineswegs mit Hilfe der nachfolgenden Rechtschreibungsnormen zu erreichen hofft, sondern lediglich durch die Lauttabellen der Einleitung, die eingestreuten Beispiele in Lautschrift und die parallel erscheinenden Laut- und Wortkarten.
Die Rechtschreibung des Wörterbuches erhebt nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Sie dient vorderhand der einheitlichen Schreibung der lx. Koinè, der die überwiegende Mehrzahl der Stichwörter angehören.
Lokale Spielformen, die nicht in der Koinè gebräuchlich sind, stehen an ihrer alphabetischen Stelle; besondere Lautungen in lokalen Redensarten, Beispielsätzen und Sprichwörtern erfordern nur geringe, der Schreibweise lokaler Gewährsleute entlehnte Abweichungen von der angegebenen Rechtschreibung.
Es wird in den folgenden Regeln bewußt auf phonetische Logik verzichtet: sie möchten lediglich, mit Rücksicht auf die landläufige Tradition und unter weitgehender Beachtung des dt. resp. frz. Wortbildes, das schnelle Auffinden und bequeme Lesen der Stichwörter und Beispielsätze ermöglichen. Nur zur Bezeichnung lx. Eigenheiten werden etliche wenige Sonderzeichen und Buchstabenverbindungen verwandt.
Diese volkstümliche Schreibweise erscheint umso begründeter, als die genaue Aussprache in der Koinè sowie in den hauptsächlichsten Lokalmundarten hinter dem Stichwort vermittels der allgemein üblichen, im Lautinventar eingehend erklärten Zeichen der A. P. I. (Association Phonétique Internationale) angedeutet wird.
I. — Anfangsbuchstaben.
Mit großen Anfangsbuchstaben werden geschrieben:
1.
2.
Alle andern Wörter werden mit kleinem Anfangsbuchstaben geschrieben.
II. — Apostroph.
Alle gesprochenen Laute werden grundsätzlich geschrieben. Lediglich in schneller Rede ausfallende Laute und Lautgruppen werden durch einen Apostroph angedeutet.
ët reent — 't reent
hatt sot — 't sot
Anmerkung: Der regelmäßige Sandhi-Ausfall der auslautenden ekthliptischen (sogenannten Eifel-) n vor folgendem Konsonanten außer vor h und dentalen Verschlußlauten wird demnach nicht vermerkt.
III. — Französisches Lehngut.
1. Frz. Lehnwörter oder aus dem Frz. entlehnte Wortteile folgen möglichst der frz. Rechtschreibung; sie werden nicht durch eine besondere Schriftart gekennzeichnet.
«le cours» — de Cours
2. Lx. End- und Flexionssilben werden ohne besonderes Trennungszeichen an den frz. Wortteil angehängt.
«les cours» — d'Couren
«les terrains» — d'Terrainen
3. Die Nasalierung der Lautgruppe Vokal + m oder n wird, wenn erforderlich, durch ein Zirkumflex über dem m oder n angedeutet.
«le membre» — de Mem̂ber
«les membres» — d'Mem̂beren
IV. — Quantität.
Wir unterscheiden zwischen kurzem und langem a, ä, e, i, o, u.
1. Der Vokal ist kurz vor folgendem Doppelkonsonanten oder vor Konsonantenverbindungen:
a
ä
e
ë
i
o
ö
é
u
2. Der Vokal ist lang vor folgendem einfachen Konsonanten (als solcher gilt auch z); vor Konsonantenhäufungen wird der lange Vokal doppelt geschrieben:
a
ä
e
i
o
u
Anmerkung:
a)
s
g
c) h steht als Dehnungszeichen und zur Silbentrennung ausnahmsweise in unverändert aus dem Dt. übernommenen Lehnwörtern:
Ausnahm, dehnen, fehl- (+ Komposita), Hehl, Afahrt, weihen.
d) Nach kurzem Vokal bleibt der ehemalige Endkonsonant des ungebeugten Stammwortes auch vor folgendem endungsanlautenden Konsonanten verdoppelt:
Vull | — | Villchen; |
stellen | — | gestallt; |
kill | — | killt Waasser; |
hell | — | den hellsten Dag. |
e) Bei einsilbigen Vor-, Für- und Bindewörtern, sowie in den einsilbigen Formen der Zeitwörter hun, sin, gin, gon, ston, don steht auch nach kurzem Vokal einfacher Konsonant:
ën, ës, ët, hat, him, um, am, an, mat
ech sin, gin, stin, din, dun, hun . . .
V. — Die e-Laute.
1. offener e-Laut:
a) der kurze offene e-Laut wird lediglich als Umlaut von dt. oder lx. a durch ä, sonst immer durch e bezeichnet.
Fra | — | Frächen | dt. «fangen» — fänken |
Mann | — | Männer | dt. «Mathias» — Mätt |
falen | — | e fällt | sonst: Geck, stemmen, Bett, |
Sak | — | Säck | frech, besser, fett |
b)
Här, Kär, Häärz, Päärd, fäärdeg;
2. der betonte gerundete e-Laut wird lediglich als Umlaut von dt. oder lx. o durch ö, sonst immer durch ë bezeichnet.
kommen | — | e könnt | sonst: nëmmen, drëtten, zëssen, |
voll | — | völleg | Schëff, gëscht, gëllen (gelten), |
Schold | — | schölleg | Bëlz, Brëll, Brëtsch . . . |
Loscht | — | löschteg | |
rolzen | — | rölzen, rölzeg | |
Gold | — | göllen |
Anmerkung: In unbetonten Flexions- und Ableitungssilben steht grundsätzlich, wie im Dt., einfaches e; ë wird lediglich dort geschrieben, wo es in schwer lesbaren Vokalhäufungen zur Klärung des Wortbildes beiträgt.
gëeelzt, gëiirt, bëierwen, gëéiert;
3. der geschlossene e-Laut (dt. «quer») wird lediglich vor den velaren Konsonantenverbindungen ck, ng, nk (ab und zu vor ch) zur Vermeidung von Zweideutigkeiten durch é, sonst immer durch e bezeichnet.
strécken, flécken, réckelen, schrécken, fléck (flink), zécken, déck, Réck, néng, zéng, Réng, flénk, Méchel, Séchel
aber: Ekel, ech, dech, sech.
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit und zur Vermeidung von Verwechslungen kann das lange geschlossene (vorwiegend städtische) e auch vor einfacher Konsonanz (nach dem Vorgang von dt. Schnee, Meer, scheel . . .) doppelt geschrieben werden:
Steen, Been, neen, keen, See (Säge), deen (dieser) zur Unterscheidung von «den» (unbetonter Artikel).
(Die ländl. Maa. sowie die älteren Generationen ziehen diesem spitzen e/ee ein breiteres ä vor. Im lux. Wb. folgt daher auf den Buchstaben A der Buchstabe Ä, unter dem Wörter wie «än, een — Äfalt, Efalt usw.» aufzusuchen sind.)
VI. — Wir schreiben, ohne zwischen Länge und Kürze zu unterscheiden:
ue Fuesend, fuerderen, Ues, lues, Kueder, Flued; ie iessen, Kniecht, stiechen, Fieder, Liewer; éi wéi, schwéier, Schnéi, genéissen, Knéi; ou Kou, grouss, wouer, Patroun, dout, Doud; au — umgelautet ai Maus — Mais Laus — Lais Mauer — Maierchen; ei Weis, Schwéngerei, nei, Leit, Scheier; äi Wäin, Schwäin, Täissel, wäiss.Anmerkung: Wörter wie Äifer, Äis usw. sind also unter Ä aufzusuchen.
VII. — Quantität.
Laut Regel IV/1. bezeichnet die Verdoppelung der Konsonanten lediglich die Kürze des vorhergehenden Vokals. Die gedehnten Konsonanten (sogenannte «Schwebelaute») werden nicht besonders bezeichnet.
Hand, Land, Kand, Mann, Stall, hell, Damp, dämpen, Schwanz, Franz.
VIII. — Verschluß- und Reibelaute im An- und Inlaut.
Die Lippenlaute b, p, w, f, v — die Zahnlaute d, t, z (verdoppelt tz), weiches s, scharfes ss, der scharfe Zischlaut sch — die Gaumenlaute j, g, ch — die Hintergaumenlaute k (verdoppelt ck), qu, g, ch werden dem dt. Schriftgebrauch entsprechend verwandt.
verléieren — fer (Kurzform zu «für»)
vir («vor») — fir (Vollform zu «für»)
vill («viel») — fillen («fühlen»)
rosen, blosen, räsen/reesen,
rëselen, bëselen, haseleg, Musel
wäiss, räissen, Waasser, Spaass, Fuuss
Schëpp, fëschen, Dréischlek
jo, Joer, Jäer, Jupp, Judd, juppelen, jäizen
Spigel, Digel, Juegd, Gaalgen
Spichten, diichten, Fliichten, riicht, rechts, Kichelchen
kal, baken, Bäckelchen
gin, schuggeleg, suggelen
ondugen, Kugel, Dugend, verlugen
puchen, kachen, gekachte Kéis.
Anmerkungen:
a)
d'Mamm, d'Kand, d'Elteren;
c) «schp» und «scht» werden im Anlaut sp- und st-, im In- und Auslaut hingegen schp und scht geschrieben:
Stän/Steen, Spaass
Bascht, baschten, Kiischpelt
(also auch: Häsprénger);
d) jh bezeichnet den im Dt. nicht vorhandenen weichen (stimmhaften) Zischlaut:
Piisch | — | Piijhen |
Giisch | — | Giijhen |
Aasch | — | Ääjhelchen; |
(unverändert aus dem Frz. übernommene Wörter behalten gemäß Regel III/1. die ursprüngliche Rechtschreibung);
e) In allen lx. Wörtern, denen kein gleichlautendes im Dt. entspricht, wird der inlautende weiche Gaumenreibelaut durch j bezeichnet:
Kanaaljen, Trueljen, Familjen.
IX. — Verschluß- und Reibelaute (oder -lautgruppen) im Auslaut.
1. Wenn einem lx. Verschlußlaut im entsprechenden dt. Wort ein Verschlußlaut, bzw. einem lx. Reibelaut im entsprechenden dt. Wort ein Reibelaut gegenübersteht, so dient die dt. Schreibung als Vorbild:
Rad | — | «Rad» | aber: | Rat | — | «Ratte» |
Pad | — | «Pfad» | Patt | — | «Pfote» | |
Bud | — | «Bude» | gutt | — | «gut» | |
Lidd | — | «Lied» | Gemitt | — | «Gemüt» | |
Ridd | — | «Rüde» | Rutt | — | «Rute» | |
Ribb | — | «Rübe» | Kopp | — | «Kuppe» | |
bëlleg | — | «billig» | renglech | — | «reinlich» |
2. In allen übrigen Fällen werden scharfe (stimmlose) auslautende Verschluß- und Reibelaute (oder -lautgruppen) geschrieben:
af/of | — | «ab» | Kramp — «Krampf» |
op | — | «auf» | Knapp — «Knopf» |
Gof | — | «Gabe» | Strëmp — «Strumpf» |
Bouf | — | «Bube» » | Schnapp — «Schnupfen» |
hallef | — | «halb» | desgl.: Stupp, Stopp, Knupp |
Kuerf | — | «Korb» | Napp (Graul), Naup (Laune) |
Stuff | — | «Stube» | Schaf (Schrank), Roff (Schorf) |
Siff | — | «Sieb» | usw. |
ähnlich: ë schreift, du kliefs, dir stierft, Léift («Liebe»).
Anmerkung: Im betonten Auslaut steht -ch immer nach kurzem Vokal statt dt. g (als Gaumen- oder Hintergaumenlaut):
genuch, Zuch, Zich, Krich, Träch (Tröge), ewech (weg).
X. — Die übrigen Konsonanten und Konsonantenverbindungen.
Die Liquiden 1 und r — die Nasenlaute m, n, ng, nk — der im Anlaut hörbare Hauchlaut stehen wie im Dt.
Anmerkung:
a) zum Gebrauch von h, s. Regel IV/Anm. c;
b) die Lautverbindung k + s wird im allgemeinen durch x bezeichnet. Dem dt. Vorbild oder der Abstammung eines Wortes gemäß steht zuweilen -chsoder -cks-:
x | Hex, faxen, lax, Felix, Box | ||
chs | Fochs, Ochs, Dachs, sechs | ||
cks | dack | — | dacks |
lecken | — | Gelecks | |
vrecken | — | zu vrecks | |
tucken | — | eng Tucks | |
baken | — | Gebäcks. |
c) Alle außerhalb der zehn Regeln liegenden Besonderheiten werden von Fall zu Fall entschieden.
(1) Alle im Wörterbuch verwandten Lautzeichen entsprechen dem System der A. P. I. (Association Phonétique Internationale).
(2) Das vorliegende Werk ist vorderhand eine Sammlung des lx. Vokabulars. Es verzichtet somit bewußt auf die Feinheiten eines phonetischen Atlasses. Für die Wiedergabe des lx. Vokalismus genügen 10 Zeichen, während der Konsonantismus mit Hilfe von 20 Zeichen angedeutet wird. Zu dieser Zahl treten zwei Zeichen für die Semivokale. Alle übrigen Besonderheiten werden, falls erforderlich, durch diakritische Zeichen vermittelt, die ihrerseits weitgehend dem System der A. P. I entsprechen.
(3) Übersicht über die verwandten diakritischen Zeichen.
Quantität:a) Vokalismus.
Der kurze Vokal wird einmal geschrieben. Der halblange Vokal ist gefolgt von einem Punkt über der Zeile (a·). Der lange Vokal wird durch nachgestellten Doppelpunkt (a:) bezeichnet. Überlange Vokale werden zweimal geschrieben (aa).
b) Konsonantismus.
Der kurze Konsonant wird einmal geschrieben (n). Der lange Konsonant wird durch nachgestellten Doppelpunkt bezeichnet (n:). Der sogenannte «Schwebelaut» (eigtl. Doppelkonsonant) wird durch Doppelschreibung angedeutet (nn); cf. hierzu Passy («Petite Phonétique Comparée» 1922, S. 54): «. . . mais il faut se rappeler qu'il n'y a pas en réalité deux consonnes. On peut considérer la première lettre comme marquant l'arrivée, la deuxième la détente.»
c) Schärfung.
Die rheinische Akzentuierung, auch «Schärfung» genannt, hat einen gewissen Einfluß auf den Organismus der lx. Maa. ausgeübt. In verschiedenen Lokalmaa. des Ostens (bes. in Vianden u. Echternach) ist es noch klar erkennbar. Cf. hierzu Palgen («Kurze Lautlehre der Ma. von Echternach, 1931, S. 8): «Die Schärfung besteht darin, daß der betr. Laut von dem Moment seines Eintretens an mit vollem energischen Exspirationsdruck gebildet, bei starkem Vibrieren der Stimmbänder, plötzlich in jähem Fall den Exspirationsdruck verliert: die Stimmbänderschwingungen hören mit einem plötzlichen Ruck auf, und der folgende Laut erfolgt rein als Artikulation der Mundorgane, ohne daß Exspiration und Stimmbänderschwingungen Zeit hätten, wieder einzutreten.»
Die Schärfung wird angedeutet durch ein zwischen Vokal und Konsonant der geschärften Lautgruppe gestelltes Komma (blai,l).
Qualität:a) Vokalismus.
Besonders schwach an- oder abklingende Elemente der Zwielaute werden höher geschrieben (ua:).
Ein Punkt unter e, ɛ und o (ẹ ɛ̣ ọ) zeigt an, daß der Vokal geschlossener als üblich gesprochen wird.
Unter ə zeigt der Punkt dessen anormale Rundung an (ə̣). Das Sternchen hinter ɔ (ɔ*) zeigt dessen dem Dialekt des Arloner Raums anhaftende besondere Trübung an. Vgl. hierzu Bertrang (Grammatik der Areler Ma., 1921, p. 35): «Die Klangfarbe des Lautes liegt zwischen der von ɑ und ɔ, mit ziemlicher Neigung zum gemischten Klangeffekt. Der Laut ist lang und weit.»
Eine über den Vokal gestellte Tilde bezeichnet dessen Nasalierung (õ, ẽ, ã).
b) Konsonantismus.
Ein Punkt unter einem Konsonanten bezeichnet dessen Stimmlosigkeit (ʃḍ).
Das Sternchen hinter den palatalo-alveolaren und palatalen Reibelauten zeigt deren zwischen Ettelbrück - Vianden - Echternach und besonders im Südwesten um sich greifende Trübung und Vermengung in einem Zwischenlaut an (j* = Ʒ*/ʃ* = ç*).
Im Osten (besonders in und um Echternach) wird das -r der Lautgruppe -ər- vor Konsonant oder im Auslaut vokalisiert. Diese Erscheinung wird durch ə· bezeichnet, obwohl der Laut sich (besonders im Munde der jüngeren Generationen) einem ɑ nähert.
Hauptton:
Die Haupttonsilbe wird durch einen ihr vorgestellten Apostroph (ku'ra:ʃ) bezeichnet.
In den folgenden Tabellen wird der Gebrauch der 32 in vorliegendem Werk (insbesondere den lautgeographischen Tabellen) angewandten Lautzeichen erläutert, und der im lx. Text befolgten Rechtschreibung der Umgangssprache gegenübergestellt. Die Zahlen unter der Rubrik «Rechtschreibung» verweisen auf die «lautgeographischen Tabellen».
Rechtschreibung | |||
Palatal- oder Vordervokale | geschlossen | i | immer i (ii) geschrieben |
halbgeschlossen | e | 1. vor den velaren Konsonantenverbindungen | |
ck, ng, nk zur Vermeidung von Zweideutig | |||
keiten durch é bezeichnet; | |||
2. sonst überall e (ee) geschrieben | |||
Anm.: | |||
zur besseren Lesbarkeit und zur Vermeidung | |||
von Verwechslungen wird das lange oder | |||
halblange geschlossene e häufig (auch vor | |||
einfacher Konsonanz) doppelt geschrieben. | |||
halboffen | ɛ | 1. kurz: | |
(die aus Quanti- | a) als offenbarer Umlaut von lx. und dt. | ||
tät oder Mund- | a durchgehend ä geschrieben; | ||
stellung sich er- | b) sonst überall wie im Dt. durch e bezeich | ||
gebenden Klang- | net; | ||
farbenunter- | 2. lang: | ||
schiede werden | immer ä (ää) geschrieben. | ||
in der phon. Wie- | |||
dergabe nicht be- | |||
achtet) | |||
offen | a | immer a (aa) geschrieben | |
Velar- oder Hintervokale | geschlossen | u | immer u (uu) geschrieben |
halbgeschlossen | o | ^#(GZG) immer o (oo) geschrieben | |
halboffen | ɔ | ^#(GZG) | |
offen | ɑ | immer a (aa) geschrieben | |
Anormale Vokale | medial | ə | 1. Haupttonsilben: |
a) als offenbarer Umlaut von lx. und dt. | |||
o durchgehend ö geschrieben; | |||
b) sonst überall ë geschrieben. | |||
2. Flexions- und Ableitungssilben: | |||
a) zur Klärung schwer lesbarer Vokalhäu | |||
fungen vereinzelt ë geschrieben; | |||
b) sonst überall e geschrieben. | |||
getrübter halbof- | ɔ* | entspricht dem Umgangs-au in der Lokalma. | |
fener Velarlaut | des Arloner Westens; vgl.: X/74, 78, 79, 81 | ||
anormaler Pala- | y | immer ü geschrieben | |
tallaut |
I. — Die sogenannten "gebrochenen" Vokale. | ||||
| ||||
Gebrochenes i und u | Rechtschreibung | |||
Anlaut | Nachschlag | |||
KOINÈ | geschlossener | medialer Ab- | iə | immer ie geschrieben |
Palatallaut | klang | |||
geschlossener | id. | uə | immer ue geschrieben | |
Velarlaut | ||||
GUTLAND | enger halbge- | |||
schlossener | id. | ẹ:ə | entspricht dem Umgangs-ie; | |
Palatallaut | vgl.: V/17, 18, 24, 41 | |||
gerundeter | id. | ẹ:e | entspricht dem Umgangs-ue; | |
Mediallaut | vgl.: V, VII/35—37 | |||
ÖSLING | palataler Halb- | halboffener | ^#(GZG) | |
vokal | Palatallaut | jɛ | ^#(GZG) entsprechen im Ösling dem Um | |
id. | Mediallaut | jə | ^#(GZG) gangs-ie; vgl.: I. II, III/17, 27, 41 | |
bilabialer | halboffener | ^#(GZG) | ||
Halbvokal | Palatallaut | wɛ | ^#(GZG) | |
id. | halboffener | wɔ | ^#(GZG) | |
Velarlaut | ^#(GZG) entsprechen im Ösling dem Um | |||
id. | offener Velar- | wɑ | ^#(GZG) gangs-ue; vgl.: I, II, III/35—38 | |
laut | ^#(GZG) | |||
id. | Mediallaut | wə | ^#(GZG) |
Gebrochenes e und o | Rechtschreibung | |||
Anlaut | Nachschlag | |||
KOINÈ | halbge- | |||
schlossener | geschlossener | ei | immer éi geschrieben | |
Palatallaut | Palatallaut | |||
halbge- | ||||
schlossener | geschlossener | ou | immer ou geschrieben | |
Velarlaut | Velarlaut | |||
LOKAL | halbge- | ^#(GZG) | ||
schlossener | geschlossener | oi | ^#(GZG) entsprechen spor. im Kanton Capel | |
Velarlaut | Palatallaut | ^#(GZG) len dem Umgangs-éi; | ||
Mediallaut | id. | əi | ^#(GZG) vgl.: IX/61, 69, 99 | |
id. | geschlossener | əu | entspricht lschftl. häufig dem Um | |
Velarlaut | gangs-ou; vgl.: IV, V, VIII, XX/69... |
Lokale Trübungen | Rechtschreibung | |||
Anlaut | Nachschlag | |||
LOKAL | entspricht häufig, vor allem südl. | |||
halboffener | offener | ɔɑ | Mersch dem Umgangs-aa; | |
Velarlaut | Velarlaut | vgl.: XI, XII, XIII . . ./2, 38 . . . | ||
halbge- | ||||
schlossener | medialer Ab- | e:ə | entspricht zerdehntem Umgangs-ee; | |
Palatallaut | klang | vgl.: V/25, 58, 82, 83, 90, 106 | ||
halboffener | id. | ɛ:ə | entspricht zerdehntem Umgangs-ää; | |
Palatallaut | vgl.: VII, IX/ 82 |
II. — Die eigentlichen Diphthonge. | ||||
| ||||
«au»-Laute | Rechtschreibung | |||
Anlaut | Nachschlag | |||
KOINÈ | offener | geschlossener | au | immer au geschrieben |
Palatallaut | Velarlaut | |||
offener Velar- | id. | ɑu | immer au geschrieben | |
laut | ||||
LOKAL | halboffener | id. | ɛu | entspricht häufig dem Umgangs-au; |
Palatallaut | vgl.: VII, VIII, IX/78—81 | |||
entspricht, bes. längs der Ostgrenze, | ||||
halboffener | id. | ɔu | dem Umgangs-au; | |
Velarlaut | vgl.: VI, XII/78—81 |
«ei»-Laute | Rechtschreibung | |||
Anlaut | Nachschlag | |||
KOINÈ | offener | geschlossener | ai | 1. als Umlaut von lx. oder dt. au |
Palatallaut | Palatallaut | durchgehend durch ai bezeichnet; | ||
offener | id. | ɑi | 2. sonst immer mit ei wiedergege | |
Velarlaut | ben | |||
LOKAL | halboffener | geschlossener | ɛi | immer äi geschrieben |
Palatallaut | Palatallaut | |||
halbge- | entspricht spor. im Westen dem | |||
id. | schlossener | ɛ:ẹ | Umgangs-äi; | |
Palatallaut | vgl.: V/66, 67, 68 und IX/ 68 |
I. — Plosivlaute. | |||||
Phonetik | Rechtschreibung | ||||
Anlaut | Inlaut | Auslaut | |||
Bilabiale | dem Schriftdt. | ||||
gespannt | p | p | p (pp) | entspr. p (pp) | |
oder b (bb) | |||||
sonst | |||||
ungespannt | b | b | b (bb) | immer p (pp) | |
Dentale | gespannt | t | t alle best. | t (tt) | dem Schriftdt. |
Artikel dem | entspr. d (dd) | ||||
Schriftdt. | oder t (tt) | ||||
ungespannt | d | d entspr. d' | d (dd) | sonst | |
immer t (tt) | |||||
Velare | dem Schriftdt. | ||||
gespannt | k | k | k (ck) | entspr. g (gg) | |
oder k (ck) | |||||
sonst | |||||
ungespannt | g | g | g (gg) | immer k (ck) |
II. — Frikativlaute. | |||||
Rechtschreibung | |||||
Phonetik | Anlaut | Inlaut | Auslaut | ||
Labio-dentale | dem Schriftdt. | dem Schriftdt. | |||
entsprechend f | entspr. f (ff), w | ||||
gespannt | f | oder v | f (ff) | oder v | |
sonst immer f | sonst | ||||
immer f (ff) | |||||
w | |||||
ungespannt | v | in fr. Lehngut | w (ww) | ||
zuweilen v | |||||
Palatal-alveolare | sch | sch | sch | ||
gespannt | ʃ | st | scht | scht | |
sp | schp | — | |||
ungespannt | Ʒ | jh | jh | — | |
Palatale | gespannt | ç | — | ch | 1. nach kurzem |
Vok. immer ch | |||||
1. dem Schrift- | 2. sonst dem | ||||
dt. entspre- | Schriftdt. ent | ||||
ungespannt | j | j | chend g1) | sprechend ch | |
2. sonst im- | oder g | ||||
mer j | |||||
Velare | gespannt | x | — | ch | id. |
ungespannt | γ | — | g1) | ||
1) Intervokalisches -g- nach kurzem Vokal nie verdoppelt |
III. — Nasale und Liquiden. | ||||||
Bilabial | Dental | Lingual | Velar | Uvular | ||
Lateral | Apikal | |||||
Phonetik | m | n | l | r1) | ŋ | R1) |
Rechtschr. | m (mm) | n (nn) | l (ll) | r (rr) | ng, nk | r (rr) |
1) In der Lautschrift wird der Einfachheit halber fast ausschließlich das | ||||||
Zeichen r verwandt |
IV. — Semivokale. | ||
Bilabial | Palatal | |
Phonetik | w | j |
Rechtschreibung | immer u | i oder j |
(Bsp.: qu) | (Bsp.: -tioun) |
V. — Konsonantenverbindungen. | |
Phonetik | Rechtschreibung |
ts | z (tz) |
kw | qu |
ks | 1. dem Schriftdt. entspr. chs |
2. gemäß Wortbildung cks (ks) | |
3. sonst immer x |
Die folgenden Tabellen dienen der Gegenüberstellung der Lokalvarianten von 112 Stichwörtern, so wie sie am 8., 9. und 10. Juni 1949 in 22, über das ganze Land verteilten Ortschaften an Ort und Stelle von einheimischen Zeugen vorgesprochen worden sind.
Die Stichwörter sind so gewählt, daß sie einen gedrängten Querschnitt durch den gesamten Vokalismus und Konsonantismus der 22 in Frage kommenden Lokalmundarten bieten. Im Text des Wörterbuchs wird weitgehend auf diese Tabellen verwiesen, wobei die lateinischen Zahlen (wie übrigens auch auf der beigefügten Karte des luxemburgischen Sprachraums) die Bezeugungsorte und die arabischen die Stichwörter bezeichnen.
Der Titelkopf ist in «fetter Antiqua», der gesamte luxemburgische Text, also Varianten der Umgangssprache, vereinzelte lokale Spielformen, idiomatische und sprichwörtliche Wendungen, Beispielsätze und Zitate, ist in «gewöhnlicher Antiqua» gedruckt. Für den deutschen und gelegentlich anderssprachigen Text wird ausnahmslos «Kursivschrift» verwandt. Wenn der Titelkopf vor Zusammensetzungen sowohl den kleinen als den großen Anfangsbuchstaben hat, so gilt der große Anfangsbuchstabe selbstverständlich nur für die im Artikel vorkommenden Dingwörter.
Die Wortgattung wird sowohl beim Simplex als beim Kompositum hinter dem Titelkopf angegeben. In Klammern steht die Ortsangabe bei solchen Vokabeln, die nicht für das gesamte Sprachgebiet Geltung haben. Die Haupttonsilbe wird, wenn nötig, besonders hervorgehoben.
Die lokalen phonetischen Varianten (phV.) werden nur hinter dem Simplex vermerkt. Dies geschieht auf drei Arten:
Bei den Kompositen werden die Varianten nur angegeben, wenn sie von denjenigen des entsprechenden Simplex verschieden sind.
Die Bedeutungen werden in längeren Artikeln, hauptsächlich mit Hilfe der deutschen Übersetzung zwischen Gänsefüßchen, hintereinander, angegeben. Erklärende Zusätze stehen in Klammern. Darnach folgen in den längeren Artikeln sprichwörtliche (Spw.:) und idiomatische (Id.:) Wendungen und Metaphern (Met.:), wenn möglich dem Hauptwort oder dem Sinn nach alphabetisch geordnet. In kürzeren Artikeln folgen die Redensarten gleich hinter der Angabe der verschiedenen Bedeutungen. Bei Wörtern, deren Bedeutungen und Gebrauchsmöglichkeiten gegenüber dem Deutschen keine Besonderheiten aufweisen, die mit der deutschen Übersetzung gleichlauten und nur der Vollständigkeit halber angeführt werden, sowie bei Lehnübersetzungen wird die deutsche Übersetzung häufig nicht angegeben: es genügt meist ein angefügtes Objekt oder ein Beispielsatz, um eine eigentümliche Gebrauchsweise klarzulegen.
Die Komposita stehen an ihrer alphabetischen Stelle hinter einem gemeinsamen Titelkopf. Nur diejenigen werden eingehend behandelt, deren Bedeutung oder eigentümlicher Gebrauch aus einem Vergleich mit dem betr. Simplex nicht hervorgeht. Dies geschieht namentlich bei mit Praefixen gebildeten Verben, von denen ein Simplex im Luxemburgischen nicht besteht.
Bei den Ortsnamen folgt hinter der Übersetzung die Angabe des Kantons und der Gemeinde sowie die Zahl, unter welcher der betr. Ort auf der Arbeitskarte der sprachwissenschaftlichen Sektion des großherzoglichen Instituts vermerkt ist.
Die wichtigsten Varianten der Vornamen stehen an ihrer alphabetischen Stelle. Alle Spielformen werden noch einmal wiederholt hinter der Grundform des betr. Namens.
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
R
S
T
U
V
W
Z
|
Erst nach Abschluß des gesamten Werkes wird es möglich sein, eine vollständige Liste aller zu Rate gezogenen Veröffentlichungen aufzustellen.
Im Text der vorliegenden und aller folgenden Lieferungen wird auf die einschlägigen Werke nur verwiesen, wenn:
Damit das Wörterbuch möglichst weiten Kreisen zugänglich und verständliche bleibe, werden Abkürzungen nur für besonders häufig zitierte Autoren verwandt.
Die folgende Liste ist notgedrungen unvollständig. Sie wird nötigenfalls von Lieferung zu Lieferung ergänzt. Die vollständige Rubrik wird erst mit dem Nachtrag veröffentlicht.
C
Isidor Comes: Idiomatik der Echternacher Mundart (veröffentlicht in den «Vierteljahrsblättern für Luxemburgische Sprachforschung, Volks- und Ortsnamenkunde» von Heft 2, 1935 an).D
Dicks (wenn nötig, wird die zitierte Stelle näher präzisiert).
Du
André Duchscher (wenn nötig, näher präzisiert).
Ga
J. F. Gangler: Lexicon der Luxemburger Umgangssprache (Luxemburg, 1847).Gœ
Willy Gœrgen (wenn nötig, näher präzisiert).
Grimm
Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch (Leipzig, 1854, ff.).Haust
Jean Haust: Le Dialecte wallon de Liège (Dictionnaire des Rimes, 1927) — (Dictionnaire Liégeois, 1933) — (Dictionnaire Français-Liégeois, 1948), Liège.Hémecht
Ons Hémecht (Organ des Vereins für Luxemburger Geschichte, Literatur und Kunst).HVk.
Joseph Hess: Luxemburger Volkskunde (Grevenmacher, 1929).Kluge
Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Alfred Gœtze (11. Aufl., Berlin und Leipzig, 1934).PE
Hermann Paul: Deutsches Wörterbuch, bearbeitet von Karl Euling (4. Aufl., Halle, 1935).R
Renert (mit Angabe des Gesangs und des Verses).
Rh. Wb.
Josef Müller: Rheinisches Wörterbuch (Bonn und Berlin, 1928, ff.).Rod.
Michel Rodange (wenn nötig, näher präzisiert — Léiw. = Dem Léiweckerche säi Lidd).Sanders
Daniel Sanders: Wörterbuch der deutschen Sprache (Leipzig, 1860—76).Vjbl.
Vierteljahrsblätter für Luxemburgische Sprachforschung, Volks- und Ortsnamenkunde (Luxemburg, 1935, ff.).Wa
Nikolaus Warker (wenn nötig, näher präzisiert — W = «Wintergrün», Sagen, Geschichten, Legenden und Märchen aus der Provinz Luxemburg, Arlon, 1890).Wb. 06
Wörterbuch der Luxemburger Mundart (Luxemburg, 1906).
Zéliqzon
Léon Zéliqzon: Dictionnaire des Patois Romans de la Moselle (Strasbourg, 1924).Zur Einleitung haben beigetragen:
Herr Prof. Tockert † (Anordnung des Ganzen, Geschichte der luxemburgischen Philologie und Lexikographie), Herr Prof. Hess (Sprachgrenzen), Herr Prof. Meyers (Sprachgeschichte), Herr Prof. Ludovicy (Stellung der Luxemburgischen zum Hochdeutschen und Französischen), Prof. Frl. H. Palgen und Herr Prof. Robert Bruch (phonetische Aufnahmen), Herr Prof. Robert Bruch (Lautinventar, Text des zweiten Teils).
1) Ausführlicheres über das spezielle Gebiet der luxemburgischen Lexikographie sehe man in Tockerts Artikel «Zum Geleit» im Jahrbuch 1925 der Luxemburgischen Sprachgesellschaft, S. 30 ff.
2) Noch Jakob Grimm sah den Dialekt als eine «verderbte Sprache» an. (Deutsche Grammatik, Erster Teil, 2. Ausg., Göttingen, 1822, S. XII ff.) — Erst Schmellers epochemachenden Arbeiten über die Mundarten Bayerns (Grammatik, 1821, Bayrisches Wörterbuch mit urkundlichen Belegen, 1827 ff.) begründeten das Studium der Mundarten. «Über Schmeller ist das 19. Jahrhundert im Grunde nicht hinausgekommen». (A. Bach, Deutsche Mundartforschung, Winter, Heidelberg, 1934.)
3) Über van Wervekes andere Beiträge zur luxemburgischen Philologie s. Jahrbuch 1925 der luxemburgischen Sprachgesellschaft, S. 110—112. (Joseph Tockert, «Nik. van Werveke».)
4) A. Wiltheim, S. J. «Luciliburgensia sive Luxemburgum Romanum». Erst 1842 von A. Neyen veröffentlicht. (J. P. Küborn, Luxemburg.)
5) In Blums Bibliographie nehmen seine Publikationen 34 Nummern ein.
6) S. Cahiers Luxembourgeois 1948, Nr. 4: Jos. Tockert, «J. N. Mœs, Volkskundler und Journalist» (S. 296—302).
7) S. weiteres über den Gegenstand in Jahrbuch 1925 der Luxemburgischen Sprachgesellschaft (Joseph Tockert, Ein Wort zum Geleit).
8) Bibliographie seiner Werke s. Cahiers Lux. 1924-25, Bd. II (Ed. Oster). Über van Wervekes Tätigkeit auf sprachlichem Gebiete s. Jahrbuch 1925-26 der Lux. Sprachgesellschaft, S. 111 (J. Tockert).
9) Publikationen seit 1925: Jahrbücher 1925—1933, 1947. — Vierteljahrsblätter seit 1935 (26 Nummern). — «Beiträge»: Batty Weber, De' gud al Zeit (Moseler Volkskunde aus seiner Jugendzeit), Linden, Luxemburg, 1925. — R. Huss, Luxemburg und Siebenbürgen, W. Krafft, Hermannstadt (Siebenbürgen), 1926. — R. Huss, Studien zum luxemburgischen Sprachatlas, Linden, 1927. — Prof. Jos. Meyers, Studien zur Siedlungsgeschichte Luxemburgs, Doktordiss., Walter de Gruyter, Berlin und Leipzig o. D. — Prof. Frl. H. Palgen, Studien zur Lautgeographie Luxemburgs (die luxemburgisch sprechenden Teile Belgiens einbegriffen), Linden, 1948.
10) «Vergleichung unseres Dialektes mit denen des siebenbürgisch-sächsischen Sprachstammes» («Das Vaterland», 1869).
11) «Luxemburger Wort», 1906.
12) «Bistritzer Zeitung», 8. Oktober 1902.
13, 14) Erster Kongreß der internationalen Gesellschaft für experimentelle Phonetik, Bonn.
15) Alfred Bertrang: Die sterbende Mundart. Vierteljahrsblätter für lux. Sprach. wissenschaft, Volks- und Ortsnamenkunde. 2. Jahrgang 1936. Heft 7. S. 135—152.
16) J. M. Remouchamps: Carte systématique de la Wallonie. Bulletin de la Commission royale de Toponymie et de Dialectologie. Bd. 9. 1935.
17) Alfred Bertrang: Grammatik der Areler Mundart. 1925.
18) Joh. Bapt. Kaiser: Das Archidiakonat Longuyon am Anfang des 17. Jahrhunderts. Visitationsbericht von 1628—1629. Bd. 2. Colmar 1929. S. 153.
19) Elisée Legros: Frontières des langues romanes en Belgique. Liège, 1948.
20) Joseph Meyers: Sprachgrenzen und Kulturkreise im Spiegel der Orts- und Gemarkungsnamen: Rodingen. Ons Hémecht 37. Jahrgang. Heft 3. S. 17—18.
21) F. Brunot: Histoire de la langue française. Tome IX. 1
re partie. Paris 1937. P. 541—571.
22) In Betracht kommen, außer den großen Wörterbüchern der Nachbarsprachen, besonders die folgenden: Rheinisches Wörterbuch, Erika Klopp-Verlag, Berlin und Bielefeld (im Erscheinen); Jean Haust, Dictionnaire Liégeois, H. Vaillant-Carmanne, Liège, 1933; Léon Zéliqzon, Dictionnaire des parlers romans de la Moselle, Librairie Istra, Strasbourg, 1922 ff.; Léon Pirsoul, Dictionnaire wallon-français du dialecte de Namur, Imprimerie Commerciale et Industrielle, Namur, 1934; M. Follmann, Wörterbuch der lothringischen Mundarten, Quelle & Meyer, Leipzig, 1909; P. Christa, Wörterbuch und Sprachgesetze der Trierer Mundart (2 Teile), Honnef, 1927, Selbstverlag.
Sie verlor am 22. Juli 1959 durch einen tragischen Autounfall ihren Schriftführer Prof. Dr. Robert Bruch.
Robert Bruch hatte 1940-1942 an den Universitäten München und Erlangen, nach dem Krieg in Paris Sprachwissenschaften (Romanistik, Germanistik) studiert und war in der 1948 durch Regierungsbeschluß geschaffenen Wörterbuchkommission, unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Joseph Tockert, mit dem Sekretariat betraut worden. Diesem Amt, bei dem auch viel mühselige Kleinarbeit zu erledigen ist, hatte er sich mit uneigennütziger Liebe gewidmet, und dabei, ganz abgesehen von seinen philologischen Kenntnissen, ein großes Organisationstalent entwickelt. Seine germanistischen Studien hatte Robert Bruch 1952 in Marburg mit einem Doktorexamen abgeschlossen. Mehrere größere Werke sowie Aufsätze des allzufrüh Verstorbenen entwickeln völlig neue sprachgeschichtliche Gesichtspunkte, mit denen die Sprachwissenschaft sich noch auseinandersetzen muß.
Nach dem Tod von Robert Bruch wurde Dipl.-Ingenieur Jean Dumont mit dem Sekretariat und der Redaktion des Wörterbuchs beauftragt, die schon vorübergehend, 1951-1952, in seinen Händen waren. Eine heimtückische Krankheit zwang Herrn Dumont, Ende 1961 seine Arbeit niederzulegen. Doch sein Interesse an den Arbeiten des Wörterbuchs blieb wach bis zu seinem Tod am 13. Juni 1962.
Der Weggang eines Mitglieds der ersten Stunde Prof. Dr. Isidor Comes, Echternach, bedeutete für die Kommission einen weiteren sehr empfindlichen Verlust. Prof. Comes starb am 14. 2. 1960. Er hat in seinen Sammlungen luxemburgischen Sprachguts, an denen er Zeit seines Lebens emsig arbeitete, dem Wörterbuch große Mengen wertvollen Materials hinterlassen, wie sie kaum von einem andern luxemburgischen Forscher vorliegen. Seine Idiomatik der Echternacher Mundart, die in den Vierteljahrsblättern von 1931 bis 1950 erschienen ist, zeugt von der Gründlichkeit, mit der Prof. Comes sich dem Studium der Echternacher Umgangssprache hingab. Über diese hinaus sammelte Prof. Comes auch Wortmaterial zu Idiomatiken anderer einheimischer Ortsmundarten.
Der Tod griff in den weiteren Kreis der Wörterbuchmitarbeiter ein. Herr Pierre Würth, Gewährsmann der Wörterbuchkommission für die Winzersprache des Moselgebiets, starb am 6. Dezember 1957. Er beteiligte sich seit 1950 uneigennützig und mit größter Pünktlichkeit an den wöchentlichen Arbeitssitzungen und half buchstäblich bis zum letzten Atemzug bei der Arbeit sowohl am vorbereitenden Text als auch an allen Korrekturfahnen, die ihm auf seinen ausdrücklichen Wunsch bis auf das Krankenlager zugestellt wurden.
Weiter verlor die Kommission am 22. Februar 1957 Herrn Dr. Karl Lessel, der dem Wörterbuchunternehmen zeitlebens ein zuverlässiger Ratgeber und ein uneigennütziger Korrektor war.
Am 30. 9. 1961 starb Herr Nik. Pletschette, Lehrer i. R., in Rümelingen, der im Jahr 1958 in die Reihen der regelmäßigen Mitarbeiter eingetreten war.
Die Erneuerung der Wörterbuchkommission am 27. September 1955 ergab die Ernennung von Herrn Henri Rinnen, Postbeamter, Luxemburg-Cessingen, zum wirklichen Mitglied. Henri Rinnen hatte schon seit 1950 an den regelmäßigen Arbeitssitzungen teilgenommen; er konnte, dank dem Entgegenkommen des Ministers für Künste und Wissenschaften, Pierre Grégoire, sowie des Postdirektors E. Raus, während der Wintermonate 1960-1961 und 1961-1962 im Großherzoglichen Institut für Sprachwissenschaft, Volks- und Namenkunde, besonders aber am Luxemburger Wörterbuch hauptamtlich arbeiten. Nach dem Tod von Herrn Dipl.-Ingenieur Jean Dumont wurde Henri Rinnen interimistisch mit der Redaktion betraut.
Prof. Dr. Eugen Beck wurde 1960 zum wirklichen Mitglied der Wörterbuchkommission ernannt; seit Januar 1962 gehört auch Herr Wilhelm Reuland, Lehrer in Greiveldingen, derselben Kommission als wirkliches Mitglied und Gewährsmann für die Moselmundarten an.
Nach der Demission von Frl. Dr. Helene Palgen, Direktorin des Mädchenlyzeums, Luxemburg, im Jahre 1959, wurde Prof. Dr. Jos. Meyers, Museumsdirektor, Luxemburg, zum Präsidenten der Wörterbuchkommission ernannt. Prof. Dr. Ernst Ludovicy übernahm die Vizepräsidentschaft.
Herr Pierre Faber stellt seit 1957 seine vorzüglichen Kenntnisse der Luxemburger Stadtmundart in den Dienst der Wörterbuchkommission, während Herr Ferd. Gremling, Gewährsmann für einen Teil der Öslingmundarten, 1958 in den Kreis der regelmäßigen Mitarbeiter trat.
Die Wörterbuchkommission ist im Jahr 1962 zusammengesetzt wie folgt:
Präsident: Prof. Dr. Jos. Meyers; Vizepräsident: Prof. Dr. Ernst Ludovicy; Mitglieder: Frl. Prof. Dr. Helene Palgen, Prof. Dr. Eugen Beck, Prof. Dr. Jos. Hess, die Herren Jacques Kintzelé und Lehrer Wilh. Reuland; mit der Redaktion interimistisch betraut: Postbeamter Henri Rinnen. — Regelmäßige Mitarbeiter sind: Dr. G. Faber, Direktor i. R., Luxemburg; eine Gruppe Diekircher Professoren: Dr. Paul Jost, Dr. Eugen Leytem, Dr. Otto Scholer und Dr. Marcel Werdel; Pierre Faber, Arbed-Beamter, Luxemburg; Dr. Max Gœrgen, Wilwerwiltz; Ferdinand Gremling, Lehrer i. R., Rodange; Jos. Thein, Lehrer, Wiltz; Henri Trauffler, Oberprimärlehrer i. R., Mamer.
Der zweite Band des Luxemburger Wörterbuchs wird zum Preis von von 80,— Franken eingebunden. Die Ausführung geschieht in Ganzleinen, in den Farben grün, rot oder gelb. Aufträge und Bestellungen sind an die Druckerei P. Linden, Grand-rue 50, Luxemburg, zu richten.
Die Wörterbuchkommission verlor während der Arbeiten am dritten Band verschiedene eifrige und tüchtige Mitarbeiter.
Am 5. Oktober 1964 starb unvermutet Prof. Joseph Meyers im Alter von 64 Jahren. Prof. Meyers hatte im Jahre 1959 den Vorsitz der Kommission übernommen, der er seit der ersten Stunde als Mitglied angehörte. Er war am 19. August 1900 in Rodingen geboren. Nach seinen Studien am Athenäum in Luxemburg und an den Universitäten von Nancy, München und Paris, wurde er 1928 vom damaligen Unterrichtsminister Joseph Bech zur Spezialausbildung in Philologie, Toponymie und Archäologie an die Universität Bonn und an das dortige Institut für geschichtliche Landeskunde geschickt. Dort promovierte er im Jahre 1931 zum Doktor mit seiner Arbeit: «Studien zur Siedlungsgeschichte Luxemburgs». Als beigeordneter Sekretär trat er 1926 der im Jahre 1924 von Jos. Tockert gegründeten Luxemburger Sprachgesellschaft bei. Er war seit 1931 der verantwortliche Herausgeber der Jahrbücher der Gesellschaft und leitete von 1935 ab, als diese zu einer Sektion des Großherzoglichen Instituts wurde, die Veröffentlichungen der sprachwissenschaftlichen, folkloristischen und toponymistischen Sektion des Großherz. Institus. — Als Geschichtsprofessor, Direktor der Staatlichen Museen, Dozent an der Universität Lüttich, Mitglied der historischen Sektion des Großherz. Instituts, Förderer des musikalischen Lebens, war Jos. Meyers eine Persönlichkeit des kulturellen Lebens in Luxemburg. (s. Nekrolog, Bulletin linguistique et ethnologique, fasc. 11, 1967.)
Am 1. Juli 1965 starb Herr Jacques Kintzelé, Agronom auf Scherffenhof in der Nähe von Fels. Er war ein großer Freund der Luxemburger Mundart, der mit besonderer Liebe, noch 90jährig an den wöchentlichen Sitzungen der Wörterbuchkommission teilnahm. Sein Versbändchen «Déi siwe Jofferen am laange Muer» ist als klassisches Werk der Luxemburger Mundartdichtung anzusehen. Sein Roman «Auf der Wasserscheide» zeigt seine Anhänglichkeit an das Bauerntum. Er war seit 1953 Mitglied der Kommission, bis sein hohes Alter ihm den Weg zu den Sitzungen nicht mehr erlaubte. Sein Interesse am Wörterbuch verblieb ihm bis zum Tode. (s. Nekrolog, Bulletin linguistique et ethnologique, fasc. 11, 1967.)
Am 27. Dezember 1969 starb Prof. Eugène Beck im Alter von 77 Jahren. Herr E. Beck, ein äußerst liebenswürdiger und zuvorkommender Mensch, gehörte der Wörterbuchkommission seit dem Jahre 1960 an. Durch seine genaue Kenntnis der Sprache, vor allem in seinem Fachgebiet der Biologie, hat er dem Wörterbuch sehr große Dienste geleistet. Leider gestattete ihm sein Gesundheitszustand im letzten Lebensjahr kaum noch einer Sitzung beizuwohnen.
Herr Henri Klees stellte der Wörterbuchkommission zahlreiche Pflanzennamen zur Verfügung, die er in einem unveröffentlichten Manuskript von Edm. de la Fontaine (Dicks) auffand. Die von ihm gesammelten Pflanzennamen werden in nächster Zeit im Bulletin linguistique et ethnologique veröffentlicht.
Nach dem Tode von Prof. Jos. Meyers wurde Prof. Ernest Ludovicy zum Präsidenten der Wörterbuchkommission ernannt. Zu neuen Mitgliedern wurden ernannt: Ernest Steinmetzer (1964), Pierre Faber (1965), Léon Senninger (1965), Marcel Werdel (1965), Joseph Weydert (1965), Théodore Schroeder (1970) und Alain Atten (1970).
Die Wörterbuchkommission setzt sich im Jahre 1970 wie folgt zusammen:
Präsident:
Sekretär:
Das Einbinden des dritten Bandes geschieht, wie bisher, durch die Druckerei Pierre Linden, Grand-rue 50, Luxembourg.
Nach 25jähriger Redaktionsarbeit liegt nun das Luxemburger Wörterbuch in seiner Gesamtheit vor. Die Arbeiten am Nachtrag (Auffüllung von Lücken, Berichtigung von Irrtümern, wie sie leider jedem größeren Sammelwerk anhaften) werden vielleicht noch im Jahre 1975 abgeschlossen; dieser Nachtrag, der etwa drei bis vier Lieferungen umfaßt, wird dann wohl gegen Ende 1976 in einem Band erscheinen können.
Während der Arbeit am vierten Band verlor die Wörterbuchkommission wieder verschiedene wertvolle Mitarbeiter.
Am 15. Dezember 1971 verschied, im Alter von 80 Jahren, Herr Henri TRAUFFLER, Ehren-Oberprimärlehrer in Mamer. Dieser langjährige, eifrige und gewissenhafte Mitarbeiter hatte bereits in jungen Jahren in seiner Kinderzeitschrift «Morgenglocken» viele Pflanzen- und Tiernamen gesammelt. Seine Bemerkungen und Ergänzungen trugen wesentlich zur Vervollständigung des Wörterbuchs bei, vor allem was den Wortschatz und die Formen des südlichen West-Öslings betrifft.
Professor Joseph HESS, Ehrenpräsident der sprach- u. volkskundlichen Sektion des Großherzoglichen Instituts und Mitarbeiter am Wörterbuch von der ersten Stunde an, ist am 14. März 1973, im 84. Lebensjahr, nach kurzer Krankheit gestorben. Bereits als Vorstandsmitglied der 1924 ins Leben gerufenen Sprachgesellschaft (der späteren Institutsektion) stellte er seine umfassenden Kenntnisse in den Dienst dieses Sammelunternehmens. Seit den Vorkriegsjahren gehörte er der 1935 erstmals ernannten staatl. Wörterbuchkommission an. Als Präsident stand er der sprach- u. volkskundlichen Sektion von 1958—1968 vor. Seit seiner aus zehnjähriger Forschungsarbeit erwachsenen grundlegenden Luxemburger Volkskunde (1929) blieb er der namhafteste Vertreter seines Hauptarbeitsgebiets bis ins hohe Alter (Altluxemburger Denkwürdigkeiten: 1960). Nicht nur hat er während 40 Jahren keinem einheimischen volkskundlichen Unternehmen ferngestanden, auch die luxbg. Linguistik verdankt ihm die Herausgabe eines wertvollen Glossars in einer geschichtlich bedeutsamen Stunde (Die Sprache der Luxemburger: 1946). Als Verfasser zahlreicher brauchu. gerätekundlicher Monographien galt er innerhalb des Mitarbeiterkreises als sicherste Autorität bes. in Fragen bäuerlicher Kultur, leistete als volkskundlicher Referent dem Wörterbuch unschätzbare Dienste und erwies sich für seinen engeren Heimatraum (Südwestkantone u. belg. Provinz Luxemburg) zudem als bester Dialektologe. Leider sollte der um das Luxemburgische hochverdiente Forscher die letzten Arbeitssitzungen vor dem vorläufigen Abschluß des Wörterbuches (Sommer 1973) nicht mehr erleben.
Joseph THEIN, Ehrenlehrer, seit Jahren Mitarbeiter am Lux. Wörterbuch, starb am 2. August 1973 in Wiltz. Bereits während seiner Lehrertätigkeit in Consthum veröffentlichte er in der inzwischen eingegangenen Zeitschrift JongHemecht (um 1930) sprachliche u. volkskundliche Beiträge. Durch seine Kenntnis verschiedener Ortsdialekte (Consthum, Ospern, Wiltz) war er ein geschätzter Gewährsmann u. Mitarbeiter des Lux. Wörterbuches.
Am 10. September 1974 verschied dann völlig unerwartet bei einem Ferienaufenthalt an der beigischen Küste Herr Ehrenlehrer Léon SENNINGER, im Alter von 78 Jahren. Er gehörte unserer Kommission von 1965 an, doch schon seit der Gründung des Luxemburger Sprachvereins 1924/25 hatte er sich an den Sammel- und sonstigen Vorarbeiten des geplanten Wörterbuchs beteiligt; als Mitarbeiter, dann als Mitglied der Kommission trug er wesentlich zur Textgestaltung und -vervollständigung bei. Vor allem war er unser Gewährsmann für volkskundliche Fragen, sowie für die Mundart von Ehnen. Als Volkskundler entwickelte er eine grenzenlose Sammlertätigkeit; sein Hauptziel war die Erforschung der Echternacher Springprozession und vieler damit zusammenhängender Fragen; dazu kamen die Volkslied- und Sagenforschung. Leider verhinderte ihn seine wissenschaftliche Akribie daran, noch irgendwie Lückenhaftes zu veröffentlichen; sein von der sprachwissenschaftlichen Sektion des Instituts erworbener Nachlaß enthält viel Wertvolles, der späterer Forschung von großem Nutzen sein wird.
Präsident:
Sekretär:
Während den abschließenden Arbeiten am Ergänzungsband verlor die Wörterbuchkommission erneut zwei verdienstvolle Mitglieder.
Am 30. 10. 1975 starb Pierre FABER im Alter von 75 Jahren. Er war seit 1957 Mitarbeiter und ab 1965 Mitglied der Kommission. Als Gewährsmann für die Mundart der Stadt Luxemburg und als Pflanzenkenner trug er Wesentliches zum Ganzen bei. Seine handschriftliche Sammlung Luxemburger Pflanzennamen übergab er der sprachwissenschaftlichen, volks- und namenkundlichen Sektion des großherzoglichen Instituts, dessen Vize-Präsident er ab 1970 war. An den vorbereitenden Arbeiten des Ergänzungsbandes konnte er noch teilnehmen, auf dem Krankenbett nur mehr die ersten Korrekturbogen lesen; es blieb ihm versagt, den Abschluß zu erleben (s. Nekrolog, Bulletin linguistique et ethnologique, fasc. 21, 1977).
Professor Ernest LUDOVICY erlag am 23. 11. 1975 einem Schlaganfall im 72. Lebensjahr. Er gehörte der Wörterbuchkommission seit deren Bestehen (1936) an und übernahm nach dem Tod von Prof. Jos. Meyers im Jahre 1964 den Vorsitz.
1928 trat er der Luxemburgischen Sprachgesellschaft bei, die 1935 zur sprachwissenschaftlichen, volks- und namenkundlichen Sektion des großherzoglichen Instituts erhoben wurde. In der Sektion war er anfangs Kassierer, dann, bis zuletzt, Sekretär.
Nach Abschluß seiner Studien am Gymnasium in Luxemburg, dann der Ecole Normale Supérieure in Paris, wurde er zu Spezialstudien in der Romanistik vom damaligen Unterrichtsminister Joseph Bech für ein Jahr freigestellt.
In der Wörterbuchkommission war er, neben Pierre Faber, ein zuverlässiger Gewährsmann der Mundart der Stadt Luxemburg und romanischer Einschläge. Als Präsident verstand er es, Meinungsverschiedenheiten mit Ruhe und Sachlichkeit zu schlichten und zu überbrücken. Prof. E. Ludovicy konnte noch die ersten Korrekturbogen (A—Be-) des Ergänzungsbandes durchsehen, sein Erscheinen leider nicht mehr erleben (s. Nekrolog, Bulletin linguistique et ethnologique, fasc. 21, 1977).
Herrn Henri KLEES verdankt die Wörterbuchkommission manche Ergänzungen zu örtlichen Necknamen. Aus seiner Sammlung «Luxemburger Tiernamen», die in der Reihe «Beiträge» von der sprachwissenschaftlichen und volkskundlichen Sektion in nächster Zeit herausgegeben wird, konnten manche Bezeichnungen im Nachtrag beigefügt werden.
Herr Charles WINANDY, Gasperich, übermittelte der Kommission Ergänzungen zum Ortsdialekt von Heiderscheid.
Berichtigung. Band IV. Prof. Jos. Hess starb am 2. 4. 1973. Er war Mitglied der Kommission seit 1936.
Weitere Ergänzungen und Mitteilungen zum Wörterbuch werden im «Bulletin linguistique et ethnologique» veröffentlicht.
Präsident: ........................
Sekretär: Henri RINNEN
Mitglieder: Alain ATTEN, Hélène PALGEN, Guillaume REULAND, Théodore SCHROEDER, Paul SCHUMACHER, Ernest STEINMETZER, Marcel WERDEL Mitarbeiter: Paul JOST, Henri KLEES, Eugène LEYTEM, Fernand LORANG, Cornel MEDER, Victor RASQUÉ, Joseph SCHEER, Othon SCHOLER. Nach dreißigjähriger redaktioneller Arbeit -- die erste Lieferung erschien
1950 -- liegt nun das dritte Luxemburger Wörterbuch vor. Anfangs waren zwei
Bände geplant, doch wuchs es auf vier Bände an, zu denen nun abschließend
der Ergänzungsband erscheint.
Das seit 1925 gesammelte Material wurde aus später erschlossenen Quellen
und Korrespondentenkreisen laufend vervollständigt. Über den Verlauf der Ar-
beiten berichteten die «Vierteljahresblätter für Sprachwissenschaft, Volks- und
Ortsnamenkunde» (1936, 1938, 1939) und anschließend das «Bulletin linguis-
tique et ethnologique» (1953).
In vier Ausstellungen wurde der Werdegang des Wörterbuchs der Bevölke-
rung vorgestellt (Luxemburg 1965, Petingen 1971, Luxemburg 1975, Diekirch
1976). Bei der Ausgabe der einzelnen Lieferungen erschienen in Tageszeitungen
und Zeitschriften Hinweise und Berichte.
Ab 1948 wurde die Wörterbuchkommission jeweils für drei Jahre ernannt
und ergänzt. Dank dem Entgegenkommen von Minister Albert Bousser und
Postdirektor Emile Raus erhielt sie ab 1965 einen hauptamtlichen Sekretär.
Die Rechtschreibung der Wörterbuchkommission hat seit der Veröffent-
lichung zusehends breitere Verwendung gefunden. Durch Beschluß von Kultur-
minister Robert Krieps wurde sie am 10. Oktober 1975 zur offiziellen Schreib-
weise des Luxemburgischen erklärt (Mémorial, Journal officiel du Grand-Duché
de Luxembourg -- Recueil administratif et économique -- B N° 68 -- 16 no-
vembre 1976 -- Arrêté ministériel du 10 octobre 1975 portant réforme du
système officiel d'orthographe luxembourgeoise: Wéi ee lëtzebuergesch schreift
-- Text: Alain Atten -- cf. Einführung, Band I, LXV ff.).
Auf eine wichtige Änderung der Rechtschreibung (ab Buchstabe D) sei hier
nochmals verwiesen. Die, Seite XVIII, V. 2., aufgestellte Regel lautet nun: «der
betonte, gerundete e-Laut wird immer durch ë bezeichnet, z. B. Bösch = Bësch»
(cf. Bd. I, S. 171). Nur sinnstörende Druckfehler wurden berichtigt.
Das Wörterbuch ist ein Wortinventar; es informiert also nicht voll-
ständig über den heutigen Wortgebrauch, denn manche hochsprachliche Be-
zeichnungen, wie Eidechs(e), Maikäfer, Schmetterling u. a. blieben unberück-
sichtigt, obwohl sie heute bereits weitgehend gebraucht werden. Man vergleiche
dazu die Angaben in der Einführung (Bd. I, S. XL, II.) über das im Wörter-
buch aufgenommene Material. In ihren wöchentlichen Arbeitssitzungen befand
die Wörterbuchkommission über die Wortaufnahme. Im Verlauf der redaktio-
nellen Arbeiten wurden allerdings hinsichtlich neueren Wortgutes nüanciertere
Entscheidungen getroffen.
Zum Gebrauch des Luxemburgischen in der Öffentlichkeit (Einführung S.
XXV ff., XXXIV ff.) ist zu ergänzen, daß die Verwendung im Gottesdienst
seit Vatikan II zunimmt. Meß- und Gebetstexte (Tauf-, Hochzeits-, Begräbnis-
riten, Kanon II, Perikopenfragmente) wurden in luxemburgisch veröffentlicht.<-P> <-P>In der Kirche erfolgen Begrüßungsansprache und Predigt meist in der Mund-
art. In den Zeitungen erscheinen Vereinsmitteilungen und Familienanzeigen
häufiger in luxemburgisch (Sterbefälle, Nachrufe, Verlobungen, Hochzeiten, be-
sonders Geburtsanzeigen); etwas weniger in Geschäftsanzeigen, wobei jedoch
festzustellen bleibt, daß diese gelegentlich mehrsprachig sind (luxemburgisch,
deutsch, französisch, bisweilen sogar mit englischem Einschlag).
Die französische Zeitung «Le Républicain Lorrain», Ausgabe für Luxem-
burg (mit deutscher Ausgabe «France-Journal»), in Metz gedruckt, hat ab 1961
die belgische Zeitung «La Meuse» (Ausgabe für Luxemburg) weitgehend ver-
drängt. Die Auflage beträgt z. Z. (1976/77) rund 30 000 Stück.
Der freie Gebrauch der Hochsprachen Deutsch und Französisch ist durch
die Verfassung (cf. S. XXXV) garantiert. Nach Art. 29 (Révision du 6 mai 1948)
soll ein eigenes Gesetz den Sprachgebrauch im Verwaltungs- und Justizbereich
regeln: Dieses Gesetz wurde bislang nicht erlassen.
In der Kammer sprechen die Abgeordneten seit 1945 meist luxemburgisch,
in geringerem Maße französisch. Seit 1949-1950 erscheinen die Sitzungsberichte
der Kammer und der Gemeinden in deutsch.
In den dreißig Jahren der Arbeit am Wörterbuch hatte die Kommission
herbe Verluste zu beklagen. Wenn auch in den einzelnen Bänden über diese
Ereignisse bereits berichtet wurde, so bleibt es doch eine Dankbarkeitspflicht,
an verstorbene Kommissionsmitglieder und Mitarbeiter zu erinnern.
Der Dank der Wörterbuchkommission gilt einerseits den Regierungsstellen
für deren Verständnis während der langen Arbeitsjahre, andererseits der
Druckerei Linden für die oft mühevolle, doch bereitwillige Mitarbeit bei Satz
und Druck.
«Das Wörterbuch ist kein Gesetzbuch» (J. u. W. Grimm, 1845). Es will
jedem von Nutzen sein, der sich über das Luxemburgische informiert. Dem
Mundartforscher bietet es sich als Nachschlagewerk an, das ihm als Grundlage
zu weiterer Forschung dient.
Joseph TOCKERT | 1936--1940; 1948--1950 |
Hélène PALGEN | 1950--1959 |
Joseph MEYERS | 1959--1964 |
Ernest LUDOVICY | 1964--1975 |
Hélène PALGEN | 1936--1940 |
Robert BRUCH | 1948--1951; 1952--1959 |
Jean DUMONT | 1951--1952; 1960--1961 |
Henri RINNEN | 1961-- |
Joseph TOCKERT
Hélène PALGEN
Joseph HESS
Lucien KOENIG
Ernest LUDOVICY
Joseph MEYERS
Paul JOST (ab Oktober 1938)
Joseph TOCKERT | 30. 6. 1948 -- † 20. 2. 1950 |
Robert BRUCH | 30. 6. 1948 -- † 22. 7. 1959 |
Joseph HESS | 30. 6. 1948 -- † 2. 4. 1973* |
Ernest LUDOVICY | 30. 6. 1948 -- † 23. 11. 1975 |
Joseph MEYERS | 30. 6. 1948 -- † 5. 10. 1964 |
Lucien KOENIG | 30. 6. 1948 -- Ende 1948 |
Hélène PALGEN | 30. 6. 1948 |
Isidor COMES | 26. 4. 1949 -- † 14. 2. 1960 |
Jean-Pierre ZANEN | 13. 10. 1949 -- † 17. 6. 1953 |
Jean DUMONT | 30. 11. 1952 -- † 13. 6. 1962 |
Jacques KINTZELÉ | 24. 8. 1953 -- † 1. 7. 1965 |
Henri RINNEN | 20. 7. 1954 |
Eugène BECK | 30. 9. 1961 -- † 27. 12. 1969 |
Guillaume REULAND | 28. 12. 1961 |
Ernest STEINMETZER | 24. 9. 1964 |
Pierre FABER | 22. 3. 1965 -- † 30. 10. 1975 |
Marcel WERDEL | 22. 3. 1965 |
Joseph WEYDERT | 13. 11. 1965 |
Léon SENNINGER | 29. 9. 1967 -- † 10. 9. 1974 |
Alain ATTEN | 20. 1. 1970 |
Théodore SCHROEDER | 20. 1. 1970 |
Paul SCHUMACHER | 29. 9. 1973 |
* in der Einleitung zum 4. Band berichtigen.
Pierre LINDEN | 1936 -- † 12. 11. 1969 |
Armand BODÉ | 1949 -- 1951 |
Nic. KIEFFER | 1949 -- 1951 |
Henri RINNEN | 1949 |
Paul JOST | 1949 |
Dr. SCHWACHTGEN | 1949 -- 1951 |
Pierre WÜRTH | 1950 -- † 6. 12. 1957 |
Franz BINSFELD | 1950 -- † 5. 8. 1956 |
Gust. FABER | 1950 -- 1972 |
Karl LESSEL | 1950 -- † 22. 2. 1957 |
Nic. PLETSCHETTE | 1950 -- † 30. 9. 1961 |
Pierre FABER | 1957 († 1975) |
Ferd. GREMLING | 1958 -- † 9. 9. 1970 |
Eugène BECK | 1958 († 1969) |
Eugène LEYTEM | 1960 |
Othon SCHOLER | 1960 |
Marcel WERDEL | 1960 |
Joss THEIN | 1961 -- † 2. 8. 1973 |
Léon SENNINGER | 1962 († 1974) |
Jos. SCHEER | 1964 |
Alain ATTEN | 1964 |
Théodore SCHROEDER | 1964 |
Henri TRAUFFLER | 1964 -- † 15. 12. 1971 |
Henri KLEES | 1967 |
Paul SCHUMACHER | 1967 |
Victor RASQUÉ | 1970 |
Fernand LORANG | 1972 |
und viele andere, besonders Lehrer und Lehrerinnen, die in den dreißiger
Jahren die Fragebogen beantwortet haben.
Comes, Isidor: Zettelsammlung zu verschiedenen Ortsmundarten.
Engelmann, René: Vianden.
Faber, Peter: Luxemburger Pflanzennamen.
Fragebogen und Wenkersätze.
Hess, Joseph: Volkskundliche Notizen.
Hurt, Joseph: Idiomatik der Mundart von Grevenmacher.
Linden, Pierre: Buchdruckersprache.
Palgen, Hélène: Esch-Alzette, Echternach und Umgegend.
Reding, Lehrer: Notizen zum Luxemburger Wörterbuch von 1906.
Rinnen, Henri: Binsfeld.
Roilgen: Grubenbetrieb, Esch-Alzette.
Schaus, Emile: Landwirtschaftliche Ausdrücke aus Reimberg.
Annuaire | Annuaire (Jahrbuch). Luxemburgische Sprachgesellschaft 1925 ff., ab 1947 Sprachwissenschaftliche, volks- und ortnamenkund- liche Sektion des Großherz. Instituts. Beiträge zur luxemburgischen Sprach- und Volkskunde. 1925 ff. Berens, Adolf: d'Kerfegsbloum. I. -- III. Deel. Letzeborreg, 1925--1928. Bertrang, A.: Grammatik der Areler Mundart. Bruxelles, 1921. |
BGra | Bruch Robert: Luxemburger Grammatik in volkstümlichem Ab- riß. Luxemburg. 1953 (2. durchgesehene Auflage von Léon Senninger. 1968. 3. durchgesehene Auflage von Léon Senninger. 1973, mit Angabe des Abschnitts und der Kartennummer. |
BGrdl | Bruch, Robert: Grundlegung einer Geschichte des Luxemburgi- schen. Luxemburg. 1953, mit Angabe des Abschnitts und der Kartennummer. Bruch, Robert: Die Mundart des Nordöslings. In: Annuaire. 1952. |
Bulletin | Bulletin linguistique et ethnologique. Luxembourg. 1953 ss. -- cf. Vierteljahresblätter. |
C | Comes, Isidor: Idiomatik der Echternacher Mundart. In: Vier- teljahresblätter, Heft 2 (1935) bis Heft 33-34 (1950). Comes, Isidor: Sprachliches und volkskundliches zur Winzer- sprache. In: Annuaire. 1929. Christa, Peter: Wörterbuch der Trierer Mundart usw. Honnef. 1927. Christa, J.: Wörter und Wendungen der Prümer Mundart. Prüm. 1935. Demuth, Franz: Dermatologische Bezeichnungen in der luxem- burgischen Mundart. In: Vjbl. 1936. |
* Siglen für abgekürzt zitierte Autoren und Werke stehen vor der Titelangabe.
D | Dicks: Gesammelt Wierker. Luxemburg. 1923 (wenn nötig, näher präzisiert). De la Fontaine, Edmond: Luxemburger Sagen und Legenden. Luxemburg. 1882. De la Fontaine, Edmond: Sitten und Gebräuche. Luxemburg. 1885. De la Fontaine, Edmond: Die deutsche Götterwelt im Luxembur- ger Lande. Luxemburg. De la Fontaine, Alphonse: Faune du pays de Luxembourg etc. Luxembourg. 1865--1870. |
Du | Duchscher, André: Theater (Villa Fina, Den dawe Jhang, De Fënstermates -- wenn nötig, näher präzisiert). |
MaDu | Duchscher, Max: Ausdrücke und Sprüche aus Wecker und Um- gegend. In: Vjbl. 1935--1949. Eis Sprooch. 1952--1962. |
Engelmann | Engelmann, René: Der Vokalismus der Viandener Mundart. In: Programm des Gymnasiums Diekirch 1909--1910. Follmann, Michael Ferdinand: Wörterbuch der Deutsch-Lothrin- gischen Mundarten. Leipzig. 1909. Ferrant, Victor: Die einheimische Vogelwelt im Haushalt der Natur. Luxemburg. o. J. Ferrant, Victor: Faune du Grand-Duché de Luxembourg. Luxem- bourg. 1915--1931. Ferrant, Victor und Mathias Kraus: Lokalnamen der einheimischen Tiere. In: Fauna. 1894--1896. |
Ga | Gangler, J. F.: Lexicon der Luxemburger Umgangssprache. Lu- xemburg. 1847. Glaesener, Jean-Pierre: Le Grand-Duché de Luxembourg, histo- rique et pittoresque. Diekirch. 1885. |
Goe | Goergen, Willy: Dialektwerke (wenn nötig, näher präzisiert). |
Gr. | Gredt, Nik.: Sagenschatz des Luxemburger Landes. Luxemburg. 1883, mit Angabe der Sagennummer -- ab Lfg. XIII (3. Band). II. Auflage 1963. Grimm, Jakob und Wilhelm: Deutsches Wörterbuch. Leipzig. 1854--1956. Hardt, M.: Sauer-Mundart. Trier. 1843. Hardt, Mathias: Luxemburger Weisthümer. Luxemburg. 1870. |
Haust | Haust, Jean: Le dialecte wallon de Liège. Dictionnaire des rimes. 1927. Dictionnaire liégeois. 1933. Dictionnaire français-liégeois. Liège. 1948. |
Hemecht | Ons Hemecht. Organ des Vereins für Luxemburger Geschichte, Literatur und Kunst. 1895 ff. |
HDk. | Hess, Joseph: Altluxemburger Denkwürdigkeiten. Beiträge zur Luxemburger Sprach- und Volkskunde. VIII. Luxemburg. 1960. |
HVk. | Hess, Joseph: Luxemburger Volkskunde. Grevenmacher. 1929. Hess, Joseph: Die Sprache der Luxemburger. Luxemburg. 1946 Hess, Joseph: Die sprachliche Eigenart der luxemburgischen Erzindustrie. In: Jahrbuch 1926. Heuertz, Félix: Souvenirs d'Echternach. Animaux, plantes et métiers qui s'en vont. Luxembourg. 1940. Jahrbuch -- s. Annuaire. Jong-Hémecht. Zeitschrift für heimatliches Theater, Schrift- und Volkstum. Esch-Alzette. 1926--1940. (Sprachliche u. volkskund- liche Notizen von J. Thein [1930--1935] und Léon Senninger [1928--1930]). |
Kalbersch | Kalbersch, J.: Gebrauch und Mißbrauch geistiger Getränke oder Wein und Branntwein im Mittelalter und in unserer Zeit. Die- kirch. 1854. Klees, Henri: Luxemburger Pflanzennamen. Beiträge zur Luxem- burgischen Sprach- und Volkskunde. VIII. 1973. Klein, J. Edmond: Die Flora der Heimat. In: Programme du Gymnase de Diekirch. 1896--1897. Klein, P.: Die Sprache der Luxemburger. Luxemburg. 1855. |
Kluge | Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Alfred Goetze (11. Auflage. Berlin und Leipzig. 1934; ab Lieferung XIII. [3. Band] 19. Auflage. Berlin. 1963, bearbeitet von Walter Mitzka). Kraus, Mathias -- s. Ferrant, Victor. |
Ksp. | Hummer, Paul (Laup): Die Luxemburger Kinderspiele. Luxem- burg. 1886, mit Angabe der Nummer. Lauth, Victor -- s. Tockert, Joseph. Luxemburger Bienenzeitung (Beiträge von Ferd Gremling). Luxemburger Hauskalender. Luxemburg. 1863--1868. |
LSA | Luxemburger Sprachatlas. Laut- und Formenatlas von Robert Bruch. Hrsg. von Ludwig Erich Schmitt, für den Druck vorbe- reitet von Jan Goossens. Marburg. 1963, mit Angabe der Kar- tennummer. Meyer, Anton: E Schréck op de Lëtzebuerger Parnassus. Luxem- burg. 1829. Meyer, Anton: Oilzegt-Kläng. Liège. 1853. Meyer, A. und Gloden: Luxemburger Gedichte und Fabeln. Brüssel. 1845. Meyers, Joseph: Mhd. a in der Mundart von Rodingen. In: An- nuaire. 1930. |
MKr. | Mersch, Karl: Die Luxemburger Kinderreime. Luxemburg. 1884, mit Angabe der Nummer. |
Mosellanus | Mosellanus, X. (Anton Wagner): Altertümliche Denkwürdigkei- ten der Stadt Grevenmacher. Grevenmacher. 1885. Müller, Jean-Pierre: Der Werdegang des Leinens. In: Luxem- burger Lehrerzeitung. November. 1938. |
Pa.L. | Palgen, Hélène: Kurze Lautlehre der Mundart von Echternach. Luxemburg. 1931. In: Beiträge Nr. IV. |
Pa.St. | Palgen, Hélène: Studien zur Lautgeographie Luxemburgs. Lu- xemburg. 1948. mit Angabe der Kartennummer. In: Beiträge Nr. VI. Palgen, Hélène: Der Vokalismus der Mundart von Knaphoscheid (Kanton Wiltz). In: Jahrbuch 1933. |
PE | Paul, Herrmann: Deutsches Wörterbuch, bearbeitet von Karl Euling. 4. Auflage. Halle. 1935. 5. Auflage, Tübingen. 1966. |
Pletschette | Pletschette, Nik.: Der Luxemburger Dorfschuster. In: Vjbl. 1939. Pletschette, Nik: Luxemburger Sprichwörter. In: Vjbl. 1936-- 1938, 1947, 1948. Pletschette, Nik: D'A am Spigel vun der Lëtzeburger Sprooch. In: Annuaire. 1947. Pletschette, Nik: Biller aus der Lëtzebuerger Sprooch. Riedens- aarten a Wierder. In: Vjbl. 1950. Pletschette Nik: Volk und Wetter. In: Annuaire. 1952. |
R | Rodange, Michel: Renert. Jubiläumsausgabe von Jos. Tockert Luxemburg. 1927, mit Angabe des Gesangs und des Verses. Reuland, Marcel: Dem Marcel Reuland säi Wierk. Luxemburg. 1969. |
Rh.Wb. | Rheinisches Wörterbuch. Bonn und Berlin. 1928 -- 1971. Ries, Nic.: Luxemburger Sprichwörter. Diekirch. 1909. Rinnen, Henri: Luxemburger Vogelnamen. In: Bulletin ling. et ethn. 1969. |
Rod. | Rodange, Michel: (wenn nötig, näher präzisiert) R = Renert; Léiw. = Dem Léiweckerche säi Lidd. |
Ruden | Ruden, J. M.: D'Fraen um Kanddaf an der aler Zäit. Lëtzebuerg. 1934. Ruden, J. M.: Eng Uucht an der aler Zäit Lëtzebuerg. 1939. Seimetz, Franz: Feuersalamander. Grevenmacher. 1933. Senninger, Léon: Die Winzersprache der Luxemburger Mosel. In: Jahrbuch. 1929. Senninger Léon -- s. Jong-Hemecht. Spedener, Gregor: Die Bauernhochzeit in früheren Zeiten: In: Cahiers Luxembourgeois. 1933. Thein, Joseph: D'Wiewer an d'Wiewen an der Lëtzebuerger Sprooch. In: Bulletin ling. et ethn. 1967. Thein, Joseph -- s. Jong-Hemecht. Thill, Mathias: Singendes Volk. Esch-Alzette. 1939. Thill, Mathias: Sprichwörter. In: Ons Hemecht. Festschrift 1894--1924. |
Tockert | Tockert, Joseph: Beitrag zu einer Idiomatik des Öslings. In: Vjbl. 1939. Tockert, Joseph: Zur luxemburgischen Studenten-, Pennäler- und Schulsprache. In: Jahrbuch. 1933. Tockert, Joseph und Lauth, Victor: Die Winzersprache der lu- xemburgischen Mosel. In: Jahrbuch. 1928. Tockert, Joseph: Michel Rodange. Jubiläumsausgabe. Luxemburg. 1927. Tockert, Joseph: Das Weimerskircher Jenisch, auch Lakerspra- che oder Lakerschmus genannt. In: Vjbl. 1937--1938. Cahiers Luxembourgeois. 1948--1949. |
Vjbl. | Vierteljahresblätter für Luxemburgische Sprachforschung, Volks- und Ortsnamenkunde. Luxemburg. 1935--1950 -- s. auch: Bul- letin linguistique et ethnologique ab 1953. |
Wa | Warker, Nikolaus: (wenn nötig, näher präzisiert) W. = Winter- grün. Sagen, Geschichten und Märchen aus der Provinz Luxem- burg. Arlon. 1890. Warker, Nikolaus: Wörter und Redensarten aus Arel und Um- gegend. In: Vjbl. 1937. Warker, Nikolaus: Wörter und Redensarten aus Echternach und Umgegend. In: Vjbl. 1937--1938. Warker, Nikolaus: Spréchwierder a Virniem. In: Ons Hemecht. 1936. Weber, Batty: Déi gutt al Zäit. Beiträge Nr. I. 1925. |
Wb.06 | Wörterbuch der Luxemburger Mundart. Luxemburg. 1906 |
Zéliqzon | Zéliqzon, Léon: Dictionnaire des Patois romans de la Moselle. Strasbourg. 1924. |
A
Abkz. | Abkürzung |
Abl. | Ableitung |
abs. | absolut |
Abstr. | Abstraktum |
Adj. | Adjektiv |
adjektiv. | adjektivisch |
Adv. | Adverb |
adverb. | adverbial |
afries. | altfriesisch |
afrz. | altfranzösisch |
agfr. | anglofriesisch |
agr. | agronomisch |
ags. | angelsächsisch |
ahd. | althochdeutsch |
akad. | akademisch |
alem. | alemannisch |
Allit. | Alliteration |
amerik. | amerikanisch |
anat. | anatomisch |
anord. | altnordisch |
Anm. | Anmerkung |
API | Association phonétique internationale |
arch. | architektonisch |
Art. | Artikel |
asächs. | altsächsisch |
astr. | astronomisch |
B
bair. | bairisch |
Bd. | Band |
Bed. | Bedeutung |
belg. | belgisch |
Belg. | Belgien |
belg. Lx. | belgische Provinz Luxemburg |
bes. | besonders |
best. | bestimmt |
bet. | betont |
bisw. | bisweilen |
bot. | botanisch |
Bsp. | Beispiel |
C
cf. | vergleiche (zwecks Ergänzung) |
D
Dat. | Dativum |
d. f. | das folgende |
d. ff. | die folgenden |
dial. | dialektisch |
Dim. | Diminutivum |
dsgl. | desgleichen |
dt. | deutsch |
d. vor. | das vorige |
E
Echt. | Echternach |
eifl. | eiflerisch |
eigtl. | eigentlich |
engl. | englisch |
euph. | euphemistisch |
europ. | europäisch |
ev. | eventuell |
F
F. | Femininum |
f. | folgend |
ff. | folgende |
fläm. | flämisch |
Fln. | Flurname |
FN. | Familienname |
folkl. | folkloristisch |
fränk. | fränkisch |
Frdw. | Fremdwort |
fries. | friesisch |
frz. | französisch |
G
gebr. | gebraucht |
gelegtl., gelgtl. | gelegentlich |
gen. | genannt |
germ. | germanisch |
ges. | gesamt |
gew. | gewöhnlich |
Ggs. | Gegensatz |
gleichbed. | gleichbedeutend |
Grd. | Grund- |
Grdbed. | Grundbedeutung |
Grdf. | Grundform |
griech. | griechisch |
got. | gotisch |
H
hd. | hochdeutsch |
hdw. | handwerklich |
holl. | holländisch |
Holl. | Holland |
Hpt. | Haupt- |
hydr. | hydrographisch |
I
ibid. | ibidem |
ID. | idiomatisch |
id. | idem |
idg. | indogermanisch |
imp. | impersonnel |
indekl. | indeklinabel |
Interj. | Interjektion |
intr./itr. | intransitiv |
iron. | ironisch |
isl. | isländisch |
ital. | italienisch |
iterat. | iterativum |
J
jem. | jemand |
jüd. | jüdisch |
jur. | juristisch |
K
kelt. | keltisch |
Kindspr. | Kindersprache |
klass. | klassisch |
Kollekt. | Kollektivum |
Kompar. | Komparativ |
Komp. | Kompositum |
Konjkt. | Konjunktion |
Konjug. | Konjugation |
kontr. | kontrahiert |
L
lat. | lateinisch |
Lehnübs. | Lehnübersetzung |
lok. | lokal |
LSA | Luxemburger Sprachatlas |
Ltb. | Lauttabelle |
Lux., Luxbg. | Luxemburg |
lx. | luxemburgisch |
M
M. | Maskulinum |
Ma. (Maa.) | Mundart(en) |
ma. | mundartlich |
mater. | materiell |
md. | mitteldeutsch |
med. | medizinisch |
mengl. | mittelenglisch |
metaph. | metaphorisch |
mhd. | mittelhochdeutsch |
milit., Mil. | militärisch |
mlat. | mittellateinisch |
mnd. | mittelniederdeutsch |
mnl. | mittelniederländisch |
mor. | moralisch |
Mos. | Mosel |
mosfränk. | moselfränkisch |
N
N. | Neutrum |
nb. | neben |
Nb. | Neben- |
Nbf. | Nebenform |
nd. | niederdeutsch |
Neol. | Neologismus |
nfränk. | niederfränkisch |
nfrz. | neufranzösisch |
nhd. | neuhochdeutsch |
nl. | niederländisch |
nnd. | neuniederdeutsch |
nnl. | neuniederländisch |
nnord. | neunordisch |
nord. | nordisch |
Nösl. | Nordösling |
Nr. | Nummer |
Num. | Numerale |
O
obd. | oberdeutsch |
O. Mos. | Obermosel |
Obersau. | Obersauer |
obsz. | obszön |
od. | oder |
Oesl./Ösl. | Oesling |
ON./On. | Ortsname(n) |
Ord. | Ordinale |
ostgerm. | ostgermanisch |
P
Part. | Partizipium |
pej. | pejorativ |
Perf. | Perfekt |
Pers. | Person |
pers. | persönlich |
phV. | phonetische Varianten |
Pl. | Pluralis |
Pleon. | Pleonasmus, pleonastisch |
Plur. tant. | Plurale tantum |
Pos. | Positiv |
Präf. | Präfix |
Präp. | Präposition |
Präs. | Präsens |
Prät. | Präteritum |
Pron. | Pronomen |
R
Ra. (Raa.) | Redensart(en) |
Redupl. | Reduplikation |
refl. | reflexiv |
reg. | regional |
Reg.-Bez. | Regierungsbezirk |
roman. | romanisch |
S
S. (SS.) | Seite(n) |
s. | siehe (zwecks Erklärung) |
sächs. | sächsisch |
schw. | schwach flektierend |
schwäb. | schwäbisch |
Sd. | Süden |
s. d. | siehe dies |
Simpl. | Simplex |
Sg. | Singularis |
sp. | species |
spor. | sporadisch |
Spr. | Sprache |
Spw. (Spww.) | Sprichwort (-wörter) |
Subst. | Substantivum |
substantiv. | substantiviert |
Suff. | Suffix |
Superl. | Superlativ |
SW. | Südwesten |
Synon. | Synonym(a) |
T
techn. | technisch |
Ton: 1, 2, 3 ... | Hauptton auf der 1., 2., 3. ... Silbe |
tour. | touristisch |
trans., tr. | transitiv |
U
u. | und |
u. ä. | und ähnliche |
übtr. | übertragen |
unpers. | unpersönlich |
Unt. | Unter- |
Untsau./ U. Sauer | Untersauer |
urgerm. | urgermanisch |
uridg. | urindogermanisch |
urkundl. | urkundlich belegt |
U. Sauer | Untersauer |
usw. | und so weiter |
V
v. | von |
Var. | Variante |
Verb. | Verbum (trans. u. intr.) |
Verbadj. | Verbaladjektiv |
Verbalwz. | Verbalwurzel |
Verbdg. | Verbindung |
Verkl. | Verkleinerung |
veter. | tierheilkundlich |
vlat. | vulgärlateinisch |
vorahd. | voralthochdeutsch |
vorgerm. | vorgermanisch |
vorhd. | vorhochdeutsch |
vulg. | vulgär |
W
W. | Westen |
wall. | wallonisch |
Wb. | Wörterbuch |
Wendg. | Wendung |
W. ösl. | Westösling |
Wz. | Wurzel |
Z
z. B. | zum Beispiel |
zusges. | zusammengesetzt |
zool. | zoologisch |
Zt. | Zeit |
Ztw. | Zeitwort |
Zus. | Zusatz |
Zussetz. | Zusammensetzung |
1 | Schmiede |
2 | Oberbesslingen |
3 | Niederbesslingen |
4 | Biwisch |
5 | Helzingen |
6 | Hoffelt |
7 | Weiler (Clerf) |
8 | Asselborn (Clerf) |
9 | Sassel |
10 | Boxhorn |
11 | Huldingen |
12 | Beiler |
13 | Leithum |
14 | Goedingen |
15 | Wemperhardt |
16 | Wilwerdingen |
17 | Weiswampach |
18 | Drinklingen |
19 | Holler |
20 | Breidfeld |
21 | Lieler |
22 | Ulflingen |
23 | Binsfeld |
24 | Lausdorn |
25 | Fünfbrunnen |
26 | Maulusmühle |
27 | Hüpperdingen |
28 | Heinerscheid |
29 | Kalborn |
30 | Stockem |
31 | Rümlingen |
32 | Lentzweiler |
33 | Deiffelt |
34 | Trotten |
35 | Lullingen |
36 | Doenningen |
37 | Eselborn |
38 | Crendal |
39 | Wintger |
40 | Heisdorf (Clerf) |
41 | Boegen |
42 | Allerborn |
43 | Weicherdingen |
44 | Oberwampach |
45 | Derenbach |
46 | Brachtenbach |
47 | Selscheid |
48 | Kleinhoscheid |
49 | Knaphoscheid |
50 | Niederwampach |
51 | Schimpach |
52 | Grindhausen |
53 | Urspelt |
54 | Fischbach (Clerf) |
55 | Kocherei |
56 | Reuler |
57 | Clerf |
58 | Marnach |
59 | Roder |
60 | Marburg |
61 | Mecher (Clerf) |
62 | Munshausen |
63 | Dorscheid |
64 | Rodershausen |
65 | Neidhausen |
66 | Drauffelt |
67 | Siebenaler |
68 | Bockholtz (Clerf) |
69 | Hosingen |
70 | Fennberg |
71 | Obereisenbach |
72 | Untereisenbach |
73 | Soller |
74 | Ischpelt |
75 | Walter |
76 | Harlingen |
77 | Eschweiler (Wiltz) |
78 | Enscheringen |
79 | Wilwerwiltz |
80 | Schleif |
81 | Grümmelscheid |
82 | Noertringen |
83 | Erpeldingen (Wiltz) |
84 | Doncols |
85 | Winseler |
86 | Niederwiltz |
87 | Weidingen |
88 | Wiltz |
89 | Pommerloch |
90 | Rullingen |
91 | Merkholtz |
92 | Berl |
93 | Nocher |
94 | Nothum |
95 | Pirmesknupp |
96 | Büderscheid |
97 | Dahl |
98 | Boewen (Wiltz) |
99 | Mecher (Wiltz) |
100 | Kaundorf |
101 | Goesdorf |
102 | Bockholtz (Wiltz) |
103 | Pintsch |
104 | Hosingerdickt |
105 | Lellingen |
106 | Holzthum |
107 | Wahlhausen |
108 | Alscheid |
109 | Consthum |
110 | Schüttburg |
111 | Hoscheiderdickt |
112 | Stolzemburg |
113 | Weiler (Vianden) |
114 | Pütscheid |
115 | Kautenbach |
116 | Friedbusch |
117 | Oberschlinder |
118 | Merscheid (Viand.) |
119 | Nachtmanderscheid |
120 | Hoscheid |
121 | Schlindermanderscheid |
122 | Unterschlinder |
123 | Gralingen |
124 | Masseler |
125 | Landscheid |
126 | Goebelsmühle |
127 | Ringel-Dierbach |
128 | Lipperscheid |
129 | Biwels |
130 | Vianden |
131 | Walsdorf |
132 | Bettel |
133 | Syr |
134 | Flebur (Wiltz) |
135 | Baschleiden |
136 | Bauschleiden |
137 | Bilsdorf |
138 | Bondorf |
139 | Liefringen |
140 | Lultzhausen |
141 | Esch (Sauer) |
142 | Tadler |
143 | Bonnal |
144 | Heiderscheidergrund |
145 | Insenborn |
146 | Eschdorf |
147 | Heiderscheid |
148 | Neunhausen |
149 | Herheck |
150 | Küborn |
151 | Merscheid (Wiltz) |
152 | Arsdorf |
153 | Heispelt |
154 | Brattert |
155 | Dellen |
156 | Rindschleiden |
157 | Grevels |
158 | Koetschette |
159 | Wahl |
160 | Burscheid |
161 | Brandenburg |
162 | Asselborn (Diekirch) |
163 | Kehmen |
164 | Michelau |
165 | Scheidel |
166 | Bastendorf |
167 | Welscheid |
168 | Bürden |
169 | Diekirch |
170 | Erpeldingen (Diekirch) |
171 | Niederfeulen |
172 | Warken |
173 | Oberfeulen |
174 | Ettelbrück |
175 | Ingeldorf |
176 | Mertzig |
177 | Fuhren |
178 | Tandel |
179 | Longsdorf-Marxberg |
180 | Hoesdorf |
181 | Bettendorf |
182 | Clairefontaine (Diekirch) |
183 | Wallendorferbrücke |
184 | Gilsdorf |
185 | Moestroff |
186 | Reisdorf |
187 | Bigelbach |
188 | Dillingen |
189 | Eppeldorf |
190 | Folkendingen |
191 | Befort |
192 | Grundhof |
193 | Bollendorferbrücke |
194 | Weilerbach |
195 | Rombach |
196 | Wolwelingen |
197 | Obermartelingen |
198 | Perl |
199 | Holtz |
200 | Roodt (Redingen) |
201 | Klein-Elcheroth |
202 | Obercolpach |
203 | Niedercolpach |
204 | Schwiedelbruch |
205 | Rambruch |
206 | Buschrodt |
207 | Escheid |
208 | Grosbous |
209 | Folscheid |
210 | Hostert (Redingen) |
211 | Pratz |
212 | Vichten |
213 | Bettborn |
214 | Reimberg |
215 | Schandel |
216 | Lannen |
217 | Nagem |
218 | Ospern |
219 | Platen |
220 | Reichlingen |
221 | Ewerlingen |
222 | Useldingen |
223 | Ell |
224 | Redingen |
225 | Niederpallen |
226 | Rippweiler |
227 | Grentzingen |
228 | Schieren |
229 | Birtringen |
230 | Michelbuch |
231 | Welsdorf |
232 | Berg (Mersch) |
233 | Colmar |
234 | Beisten |
235 | Schrondweier |
236 | Cruchten |
237 | Bissen |
238 | Rost |
239 | Niederglabach |
240 | Oberglabach |
241 | Essingen |
242 | Boewingen (Attert) |
243 | Pettingen |
244 | Moesdorf |
245 | Grevenknapp |
246 | Angelsberg |
247 | Beringen |
248 | Finsterthal |
249 | Buschdorf |
250 | Binzrath |
251 | Stegen |
252 | Ermsdorf |
253 | Pletschette |
254 | Haller |
255 | Rinkenberg (Medernach) |
256 | Medernach |
257 | Savelborn |
258 | Nommern |
259 | Freckeisen |
260 | Waldbillig |
261 | Christnach |
262 | Müllerthal |
263 | Fels |
264 | Breidweiler |
265 | Ernzen |
266 | Meysemburg |
267 | Heffingen |
268 | Colbette |
269 | Schoos |
270 | Reuland |
271 | Kobenbur |
272 | Hersberg |
273 | Birkelt |
274 | Berdorf |
275 | Echternach |
276 | Steinheim |
277 | Rosport |
278 | Kalkesbach |
279 | Lauterborn |
280 | Melicksheck |
281 | Osweiler |
282 | Dickweiler |
283 | Girsterklause |
284 | Consdorf |
285 | Scheidgen |
286 | Michelshof |
287 | Girst |
288 | Bursdorf |
289 | Bech (Echternach) |
290 | Mompach |
291 | Hinkel |
292 | Born |
293 | Schwebach |
294 | Levelingen |
295 | Noerdingen |
296 | Hüttingen |
297 | Kappweiler |
298 | Oberpallen |
299 | Beckerich |
300 | Elvingen (Redingen) |
301 | Calmus |
302 | Saeul |
303 | Hovelingen |
304 | Schweich |
305 | Ehner |
306 | Greisch |
307 | Simmern |
308 | Hobscheid |
309 | Roodt (Capellen) |
310 | Eischen |
311 | Koerich |
312 | Goeblingen |
313 | Reckingen (Mersch) |
314 | Berschbach |
315 | Mersch |
316 | Rollingen (Mersch) |
317 | Bruch (Mersch) |
318 | Gosseldingen |
319 | Lintgen |
320 | Tüntingen |
321 | Hollenfels |
322 | Schoenfels |
323 | Prettingen |
324 | Bour |
325 | Ansemburg |
326 | Lorentzweiler |
327 | Blascheid |
328 | Keispelt |
329 | Hünsdorf |
330 | Dondelingen |
331 | Meispelt |
332 | Helmdingen |
333 | Bofferdingen (Mersch) |
334 | Müllendorf |
335 | Nospelt |
336 | Steinsel |
337 | Kehlen |
338 | Heisdorf (Luxbg.-Land) |
339 | Fischbach (Mersch) |
340 | Altrier |
341 | Blumental |
342 | Koedingen |
343 | Godbringen |
344 | Graulinster |
345 | Rippig |
346 | Weyer |
347 | Altlinster |
348 | Beidweiler |
349 | Junglinster |
350 | Eschweiler (Grevenmacher) |
351 | Weidig |
352 | Burglinster |
353 | Imbringen |
354 | Eisenborn |
355 | Gonderingen |
356 | Rodenburg |
357 | Ernster |
358 | Olingen |
359 | Roodt (Syr) |
360 | Herborn |
361 | Givenich |
362 | Moersdorf |
363 | Zittig |
364 | Hemstal |
365 | Berburg |
366 | Bruch (Grevenmacher) |
367 | Budler |
368 | Lellig |
369 | Breinert |
370 | Biwer |
371 | Manternach |
372 | Wasserbillig |
373 | Münschecker |
374 | Mertert |
375 | Wecker |
376 | Hagelsdorf |
377 | Betzdorf |
378 | Berg (Grevenmacher) |
379 | Grevenmacher |
380 | Steinfort |
381 | Goetzingen |
382 | Olm |
383 | Hagen |
384 | Kleinbettingen |
385 | Capellen |
386 | Gras |
387 | Kahler |
388 | Holzem |
389 | Garnich |
390 | Hivingen |
391 | Fingig |
392 | Grossbivingen |
393 | Dahlem |
394 | Küntzig |
395 | Dippach |
396 | Kopstal |
397 | Walferdingen |
398 | Helmsingen |
399 | Bereldingen |
400 | Bridel |
401 | Beggen |
402 | Dommeldingen |
403 | Mamer |
404 | Reckental |
405 | Rollingergrund |
406 | Mühlenbach |
407 | Eich |
408 | Kirchberg |
409 | Strassen |
410 | Limpertsberg |
411 | Pfaffenthal |
412 | Weimerskirch |
413 | Clausen |
414 | Neudorf |
415 | Luxemburg (Oberstadt) |
416 | Bartringen |
417 | Grund (Luxbg.) |
418 | Hamm |
419 | Neumerl |
420 | Verlorenkost |
421 | Pulvermühl |
422 | Merl |
423 | Bahnhof (Luxbg.) |
424 | Schleifmühl |
425 | Hollerich |
426 | Bonneweg |
427 | Gasperich |
428 | Cessingen |
429 | Rammeldingen |
430 | Hostert (Luxbg.-Land) |
431 | Oberanven |
432 | Senningerberg |
433 | Niederanven |
434 | Mensdorf |
435 | Senningen |
436 | Münsbach |
437 | Übersyren |
438 | Birelergrund |
439 | Neuhäusgen |
440 | Schüttringen |
441 | Sandweiler |
442 | Schrassig |
443 | Canach |
444 | Oetringen |
445 | Itzig |
446 | Contern |
447 | Mutfort |
448 | Flaxweiler |
449 | Machtum |
450 | Oberdonven |
451 | Beyren |
452 | Niederdonven |
453 | Ahn |
454 | Gostingen |
455 | Dreiborn |
456 | Wormeldingen |
457 | Oberwormeldingen |
458 | Lenningen |
459 | Ehnen |
460 | Greiveldingen |
461 | Schuweiler |
462 | Sprinkingen |
463 | Oberkerschen |
464 | Bettingen |
465 | Niederkerschen |
466 | Linger |
467 | Limpach |
468 | Petingen |
469 | Rodingen |
470 | Rollingen (Esch) |
471 | Sassenheim |
472 | Pissingen |
473 | Fond de Gras |
474 | Niederkorn |
475 | Monnerich |
476 | Lasauvage |
477 | Differdingen |
478 | Zolver |
479 | Ehleringen |
480 | Oberkorn |
481 | Beles |
482 | Howald |
483 | Roedgen |
484 | Hesperingen |
485 | Leudelingen |
486 | Reckingen (Mess) |
487 | Alzingen |
488 | Pulverfabrik |
489 | Fentingen |
490 | Ehlingen |
491 | Wickringen |
492 | Bivingen (Esch) |
493 | Roeser |
494 | Steinbrücken |
495 | Abweiler |
496 | Berchem |
497 | Crauthem |
498 | Foetz |
499 | Livingen |
500 | Bergem |
501 | Hüncheringen |
502 | Fenningen |
503 | Bettemburg |
504 | Peppingen |
505 | Schifflingen |
506 | Noertzingen |
507 | Hellingen |
508 | Medingen |
509 | Ersingen |
510 | Trintingen |
511 | Roedt |
512 | Syren |
513 | Waldbredimus |
514 | Bous |
515 | Hassel |
516 | Assel |
517 | Rolling (Remich) |
518 | Weiler zum Turm |
519 | Dalheim |
520 | Erpeldingen (Remich) |
521 | Welfringen |
522 | Filsdorf |
523 | Aspelt |
524 | Ellingen |
525 | Frisingen |
526 | Altwies |
527 | Mondorf |
528 | Elvingen (Remich) |
529 | Stadtbredimus |
530 | Remich |
531 | Kleinmacher |
532 | Bech (Remich) |
533 | Wellenstein |
534 | Schwebsingen |
535 | Wintringen |
536 | Esch (Alzette) |
537 | Büringen |
538 | Budersberg |
539 | Kayl |
540 | Düdelingen |
541 | Tetingen |
542 | Rümelingen |
543 | Emeringen |
544 | Bürmeringen |
545 | Remerschen |
546 | Schengen |
B 1 | Tintange = Tintingen |
B 2 | Warnach |
B 3 | Bodange = Bödingen |
B 4 | Grumelange = Greimlingen |
B 5 | Wiesembach |
B 6 | Radelange = Radelingen |
B 7 | Martelange = Martelingen |
B 8 | Parette |
B 9 | Rodenhof |
B 10 | Nothomb |
B 11 | Schockville = Schockweiler |
B 12 | Heinstert |
B 13 | Grendel |
B 14 | Post |
B 15 | Attert |
B 16 | Schadeck |
B 17 | Luchert |
B 18 | Nobressart = Elcheroth |
B 19 | Luxeroth |
B 20 | Almeroth |
B 21 | Tontelange = Tontelingen |
B 22 | Lischer = Lischert |
B 23 | Metzert |
B 24 | Thiaumont = Diedenburg |
B 25 | Tattert |
B 26 | Bonnert |
B 27 | Guirsch = Girsch |
B 28 | Heckbous |
B 29 | Hachy = Herzig |
B 30 | Lottert |
B 31 | Heinsch = Heischlingen |
B 32 | Freylange = Freylingen |
B 33 | Viville = Altenhofen |
B 34 | Frassem |
B 35 | Seymerich |
B 36 | Fouches = Offen |
B 37 | Sampont = Saas |
B 38 | Stockem |
B 39 | Arlon |
B 40 | Waltzing = Walzingen |
B 41 | Gaichel |
B 42 | Clairefontaine = Bardenburg |
B 43 | Stehnen |
B 44 | Sesselich |
B 45 | Weyler |
B 46 | Barnich |
B 47 | Autelhaut = Oberelter |
B 48 | Autelbas = Niederelter |
B 49 | Sterpenich |
B 50 | Toernich |
B 51 | Udange = Uedingen |
B 52 | Wolkrange = Wolkringen |
B 53 | Hondelange = Hondelingen |
B 54 | Buvange = Büwingen |
B 55 | Meix-le-Tige = Deutsch-Meir |
B 56 | Habergy = Heverdingen |
B 57 | Differt |
B 58 | Bébange = Bebingen |
B 59 | Turpange = Türpingen |
B 60 | Sélange = Selingen |
B 61 | Jovillancourt = Gelf |
B 62 | Rachecourt = Roesig |
B 63 | Messancy = Metzig |
B 64 | Noedlange = Niedlingen |
B 65 | Battincourt = Bettenhofen |
B 66 | Aix-sur-Cloie = Esch auf der Hurt |
B 67 | Longeau = Laser |
B 68 | Guerlange = Gerlingen |
B 69 | Aubange = Ibingen |
B 70 | Halanzy = Holdingen |
B 71 | Athus = Athem |
Abweiler: 495
Ahn: 453
Allerborn: 42
Almeroth: B 20
Alscheid: 108
Altenhofen: B 33
Altlinster: 347
Altrier: 340
Altwies: 526
Alzingen: 487
Angelsberg: 246
Ansemburg: 325
Anven
= Niederanven
= Oberanven
Arlon: B 39
Arsdorf: 152
Aspelt: 523
Assel: 516
Asselborn (Clerf): 8
Asselborn (Diekirch): 162
Athem: B 71
Athus = Athem: B 71
Attert: B 15
Aubange = Ibingen: B 69
Autelbas = Niederelter: B 48
Autelhaut = Oberelter: B 47
Bahnhof (Luxemburg): 423
Bardenburg: B 42
Barnich: B 46
Bartringen: 416
Basbellain = Niederbesslingen
Bascharage = Niederkerschen
Baschleiden: 135
Bastendorf: 166
Battincourt = Bettenhofen: B 65
Bauschleiden: 136
Bavigne = Boewen (Wiltz)
Beaufort = Befort
Bébange = Bebingen: B 58
Bech (Echternach): 289
Bech (Remich): 532
Beckerich: 299
Befort: 191
Beggen: 401
Beidweiler: 348
Beiler: 12
Beisten: 234
Bel Air = Neumerl
Beles: 481
Belvaux = Beles
Berburg: 365
Berchem: 496
Berdorf: 274
Bereldingen: 399
Berg (Grevenmacher): 378
Berg (Mersch): 232
Bergem: 500
Beringen: 247
Berl: 92
Berlé = Berl
Berschbach: 314
Bertrange = Bartringen
Besslingen
= Niederbesslingen
= Oberbesslingen
Bettborn: 213
Bettel: 132
Bettemburg: 503
Bettendorf: 181
Bettenhofen: B 65
Bettingen: 464
Betzdorf: 377
Beyren: 451
Bigelbach: 187
Bigonville = Bondorf
Bilsdorf: 137
Binsfeld: 23
Binzrath: 250
Birelergrund: 438
Birkelt: 273
Birtringen: 229
Bissen: 237
Bivingen (Capellen) = Grossbivingen
Bivingen (Esch): 492
Biwels: 129
Biwer: 370
Biwisch: 4
Blascheid: 327
Blaschette = Blascheid
Blumental: 341
Bockholtz (Clerf): 68
Bockholtz (Wiltz): 102
Bodange = Bödingen: B 3
Boegen: 41
Boevange (Clerf) = Boegen
Boewen (Wiltz): 98
Boewingen (Attert): 242
Bofferdingen (Mersch): 333
Bollendorferbrücke: 193
Bondorf: 138
Bonnal: 143
Bonnert: B 26
Bonnevoie = Bonneweg
Bonneweg: 426
Born: 292
Boulaide = Bauschleiden
Bour: 324
Bous: 514
Boxhorn: 10
Brachtenbach: 46
Brandenburg: 161
Brattert: 154
Breidfeld: 20
Breidweiler: 264
Breinert: 369
Bridel: 400
Bruch (Grevenmacher): 366
Bruch (Mersch): 317
Budersberg: 538
Büderscheid: 96
Budler: 367
Bürden: 168
Burglinster: 352
Büringen: 537
Bürmeringen: 544
Burscheid: 160
Bursdorf: 288
Buschdorf: 249
Buschrodt: 206
Buvange = Büwingen: B 54
Calmus: 301
Canach: 443
Capellen: 385
Cessingen: 428
Christnach: 261
Cinqfontaines = Fünfbrunnen
Clairefontaine (Diekirch): 182
Clairefontaine = Bardenburg: B 42
Clausen: 413
Clemency = Küntzig
Clerf: 57
Clervaux = Clerf
Colbette: 268
Colmar: 233
Colpach
= Niedercolpach
= Obercolpach
Consdorf: 284
Consthum: 109
Contern: 446
Crauthem: 497
Crendal: 38
Cruchten: 236
Dahl: 97
Dahlem: 393
Dalheim: 519
Deiffelt: 33
Dellen: 155
Derenbach: 45
Deutsch-Meir: B 55
Dickt = Hoscheiderdickt
Dickt = Hosingerdickt
Dickweiler: 282
Diedenburg: B 24
Diekirch: 169
Dierbach = Ringel
Differdingen: 477
Differt: B 57
Dillingen: 188
Dippach: 395
Doenningen: 36
Dommeldingen: 402
Dondelingen: 330
Doncols: 84
Donven
= Niederdonven
= Oberdonven
Dorscheid: 63
Drauffelt: 66
Dreiborn: 455
Drinklingen: 18
Düdelingen: 540
Echternach: 275
Ehleringen: 479
Ehlingen: 490
Ehnen: 459
Ehner: 305
Eich: 407
Eischen: 310
Eisenbach
= Obereisenbach
= Untereisenbach
Eisenborn: 354
Elcheroth: B 18
= Klein Elcheroth
Ell: 223
Ellingen: 524
Elvingen (Redingen): 300
Elvingen (Remich): 528
Emeringen: 543
Enscheringen: 78
Eppeldorf: 189
Ermsdorf: 252
Ernster: 357
Ernzen: 265
Erpeldingen (Diekirch): 170
Erpeldingen (Remich): 520
Erpeldingen (Wiltz): 83
Ersingen: 509
Esch (Alzette): 536
Esch auf der Hurt: B 66
Esch (Sauer): 141
Eschdorf: 146
Escheid: 207
Eschette = Escheid
Eschweiler (Grevenmacher): 350
Eschweiler (Wiltz): 77
Eselborn: 37
Essingen: 241
Ettelbrück: 174
Ewerlingen: 221
Fels: 263
Fenningen: 502
Fentingen: 489
Feulen
= Niederfeulen
= Oberfeulen
Filsdorf: 522
Fingig: 391
Finsterthal: 248
Fischbach (Mersch): 339
Fischbach (Clerf): 54
Flaxweiler: 448
Flebur (Wiltz): 134
Foetz: 498
Folkendingen: 190
Folscheid: 209
Folschette = Folscheid
Fond de Gras: 473
Fouches = Offen : B 36
Frassem: B 34
Freckeisen: 259
Freylange = Freylingen: B 32
Friedbusch: 116
Frisingen: 525
Fuhren: 177
Fünfbrunnen: 25
Gaichel: B 41
Gare = Bahnhof (Luxemburg)
Garnich: 389
Gasperich: 427
Gelf: B 61
Gerlingen: B 68
Gilsdorf: 184
Girsch: B 27
Girst: 287
Girsterklause: 283
Givenich: 361
Glabach
= Niederglabach
= Oberglabach
Godbringen: 343
Goebelsmühle: 126
Goeblingen: 312
Goedingen: 14
Goesdorf: 101
Goetzingen: 381
Gonderingen: 355
Gosseldingen: 318
Gostingen: 454
Gralingen: 123
Grand-Bivange = Grossbivingen
Gras: 386
Graulinster: 344
Greimlingen: B 4
Greisch: 306
Greiveldingen: 460
Grendel: B 13
Grenzingen: 227
Grevels: 157
Grevenknapp: 245
Grevenmacher: 379
Grindhausen: 52
Grosbous: 208
Grossbivingen: 392
Grumelange = Greimlingen: B 4
Grümmelscheid: 81
Grund (Luxemburg): 417
Grundhof: 192
Guerlange = Gerlingen: B 68
Guirsch = Girsch: B 27
Habergy = Heverdingen: B 56
Hachiville = Helzingen
Hachy = Herzig: B 29
Hagelsdorf: 376
Hagen: 383
Halanzy = Holdingen: B 70
Haller: 254
Hamiville = Heisdorf (Clerf)
Hamm: 418
Harlingen: 76
Hassel: 515
Hautbellain = Oberbesslingen
Hautcharage = Oberkerschen
Heckbous: B 28
Heffingen: 267
Heiderscheid: 147
Heiderscheidergrund: 144
Heinerscheid: 28
Heinsch = Heischlingen: B 31
Heinstert = B 12
Heischlingen: B 31
Heisdorf (Clerf): 40
Heisdorf (Luxbg.-Land): 338
Heispelt: 153
Hellingen: 507
Helmdingen: 332
Helmsingen: 398
Helzingen: 5
Hemstal: 364
Herborn: 360
Herheck: 149
Hersberg: 272
Herzig: B 29
Hesperingen: 484
Heverdingen: B 56
Hinkel: 291
Hivingen: 390
Hobscheid: 308
Hoesdorf: 180
Hoffelt: 6
Holdingen: B 70
Hollenfels: 321
Holler: 19
Hollerich: 425
Holtz: 199
Holzem: 388
Holzthum: 106
Hondelange = Hondelingen: B 53
Hoscheid: 120
Hoscheiderdickt: 111
Hosingen: 69
Hosingerdickt: 104
Hostert (Luxbg.-Land): 430
Hostert (Redingen): 210
Hovelingen: 303
Howald: 482
Huldange-Forge = Schmiede
Huldingen: 11
Hüncheringen: 501
Hünsdorf: 329
Hüpperdingen: 27
Hüttingen: 296
Ibingen: B 69
Imbringen: 353
Ingeldorf: 175
Insenborn: 145
Ischpelt: 74
Itzig: 445
Jovillancourt = Gelf: B 61
Junglinster: 349
Kahler: 387
Kalborn: 29
Kalkesbach: 278
Kappweiler: 297
Kaundorf: 100
Kautenbach: 115
Kayl: 539
Kehlen: 337
Kehmen: 163
Keispelt: 328
Kerschen
= Niederkerschen
= Oberkerschen
Kirchberg: 408
Klein Elcheroth: 201
Kleinbettingen: 384
Kleinhoscheid: 48
Kleinmacher: 531
Knaphoscheid: 49
Kobenbur: 271
Kocherei: 55
Koedingen: 342
Koerich: 311
Koetschette: 158
Kopstal: 396
Küborn: 150
Küntzig: 394
Lamadeleine = Rollingen (Esch)
Landscheid: 125
Lannen: 216
Larochette = Fels
Lasauvage = 476
Laser: B 67
Lausdorn: 24
Lauterborn: 279
Leithum: 13
Lellig: 368
Lellingen: 105
Lenningen: 458
Lentzweiler: 32
Leudelingen: 485
Levelingen: 294
Liefringen: 139
Lieler: 21
Limpach: 467
Limpertsberg: 410
Linger: 466
Lintgen: 319
Lipperscheid: 128
Lischer = Lischert: B 22
Livingen: 499
Longeau = Laser: B 67
Longsdorf-Marxberg: 179
Lorentzweiler: 326
Lottert: B 30
Luchert: B 17
Lullingen: 35
Lultzhausen: 140
Luxemburg (Oberstadt): 415
Luxeroth: B 19
Machtum: 449
Mamer: 403
Manternach: 371
Marburg: 60
Marnach: 58
Marscherwald = Kobenbour
Martelange = Martelingen: B 7
Martelingen
= Obermartelingen
= Rombach
Marxberg = Longsdorf
Masseler: 124
Mecher (Clerf): 61
Mecher (Wiltz): 99
Medernach: 256
Medingen: 508
Meispelt: 331
Meix-le-Tige = Deutsch Meir: B 55
Melicksheck: 280
Mensdorf: 434
Merkholtz: 91
Merl: 422
Mertert: 374
Mersch: 315
Merscheid (Vianden): 118
Merscheid (Wiltz): 151
Mertzig: 176
Messancy = Metzig: B 63
Metzert: B 23
Metzig: B 63
Meysemburg: 266
Michelau: 164
Michelbuch: 230
Michelshof: 286
Moersdorf: 362
Moesdorf: 244
Moestroff: 185
Mompach: 290
Mondercange = Monnerich
Mondorf: 527
Monnerich: 475
Mühlenbach: 406
Müllendorf: 334
Müllertal: 262
Münsbach: 436
Münschecker: 373
Munshausen: 62
Mutfort: 447
Nachtmanderscheid: 119
Nagem: 217
Neidhausen: 65
Neudorf: 414
Neuhäusgen: 439
Neumerl: 419
Neunhausen: 148
Niederanven: 433
Niederbesslingen: 3
Niedercolpach: 203
Niederdonven: 452
Niederelter: B 48
Niederfeulen: 171
Niederglabach: 239
Niederkerschen: 465
Niederkorn: 474
Niederpallen: 225
Niederschieren = Schieren
Niederwampach: 50
Niederwiltz: 86
Niedlingen: B 64
Nobressart = Elcheroth: B 18
Nocher: 93
Noedlange = Niedlingen: B 64
Noerdingen: 295
Noertringen: 82
Noertzingen: 506
Nommern: 258
Nospelt: 335
Nothomb: B 10
Nothum: 94
Oberanven: 431
Oberbesslingen: 2
Obercolpach: 202
Oberdonven: 450
Obereisenbach: 71
Oberelter: B 47
Oberfeulen: 173
Oberglabach: 240
Oberkerschen: 463
Oberkorn: 480
Obermartelingen: 197
Oberpallen: 298
Oberschlinder: 117
Oberwampach: 44
Oberwormeldingen: 457
Oetringen: 444
Offen: B 36
Olingen: 358
Olm: 382
Ospern: 218
Osweiler: 281
Pallen
= Niederpallen
= Oberpallen
Parette: B 8
Peppingen: 504
Perl: 198
Perlé = Perl
Petingen: 468
Petit-Nobressart = Klein Elcheroth
Pettingen: 243
Pfaffenthal: 411
Pintsch: 103
Pirmesknupp: 95
Pissingen: 472
Platen: 219
Pletschette: 253
Pommerloch: 89
Pontpierre = Steinbrücken
Post: B 14
Poudrerie = Pulverfabrik
Pratz: 211
Prettingen: 323
Pulverfabrik: 488
Pulvermühl: 421
Pütscheid: 114
Rachecourt = Roesig: B 62
Radelange = Radelingen: B 6
Rambruch: 205
Rammeldingen: 429
Reckental: 404
Reckingen (Mersch): 313
Reckingen (Mess): 486
Redingen: 224
Reichlingen: 220
Reimberg: 214
Reisdorf: 186
Remerschen: 545
Remich: 530
Reuland: 270
Reuler: 56
Rindschleiden: 156
Ringel-Dierbach: 127
Rinkenberg (b. Medernach): 255
Rippig: 345
Rippweiler: 226
Rodenburg: 356
Rodenhof: B 9
Roder: 59
Rodershausen: 64
Rodingen: 469
Roedgen: 483
Roedt: 511
Roeser: 493
Roesig: B 62
Rolling (Remich): 517
Rollingen (Esch): 470
Rollingen (Mersch): 316
Rollingergrund: 405
Rombach: 195
Roodt (Capellen): 309
Roodt (Redingen): 200
Roodt (Syr): 359
Rosport: 277
Rullingen: 90
Rümelingen: 542
Rümlingen: 31
Saas: B 37
Saeul: 302
Saint-Pirmin = Pirmesknupp
Sampont = Saas: B 37
Sandweiler: 441
Sanem = Sassenheim
Sassel: 9
Sassenheim: 471
Savelborn: 257
Schadeck: B 16
Schandel: 215
Scheidel: 165
Scheidgen: 285
Schengen: 546
Schieren: 228
Schifflingen: 505
Schimpach: 51
Schleif: 80
Schleifmühl: 424
Schlinder
= Oberschlinder
= Unterschlinder
Schlindermanderscheid: 121
Schmiede: 1
Schockville = Schockweiler: B 11
Schoenfels: 322
Schoos: 269
Schrassig: 442
Schrondweiler: 235
Schüttburg: 110
Schüttringen: 440
Schuweiler: 461
Schwebach: 293
Schwebsingen: 534
Schweich: 304
Schwiedelbruch: 204
Sélange = Selingen: B 60
Selscheid: 47
Senningen: 435
Senningerberg: 432
Septfontaines = Simmern
Sesselich: B 44
Seymerich: B 35
Siebenaler: 67
Simmern: 307
Soller: 73
Soleuvre = Zolver
Sonlez = Soller
Sprinkingen: 462
Stadtbredimus: 529
Stegen: 251
Stehnen: B 43
Steinbrücken: 494
Steinfort: 380
Steinheim: 276
Steinsel: 336
Sterpenich: B 49
Stockem: 30
Stockem: B 38
Stolzemburg: 112
Strassen: 409
Surré = Syr
Syr: 133
Syren: 512
= Uebersyren
Tadler: 142
Tandel: 178
Tarchamps = Ischpelt
Tattert: B 25
Tetingen: 541
Thiaumont = Diedenburg: B 24
Tintange = Tintingen: B 1
Toernich: B 50
Tontelange = Tontelingen: B 21
Trintingen: 510
Troine = Trotten
Troisvierges = Ulflingen
Trotten: 34
Tüntingen: 320
Turpange = Türpingen: B 59
Udange = Uedingen: B 51
Uebersyren: 437
Ulflingen: 22
Untereisenbach: 72
Unterschlinder: 122
Urspelt: 53
Useldingen: 222
Verlorenkost: 420
Vianden: 130
Vichten: 212
Viville = Altenhofen: B 33
Wahl: 159
Wahlhausen: 107
Waldbillig: 260
Waldbredimus: 513
Walferdingen: 397
Wallendorferbrücke: 183
Walsdorf: 131
Walter: 75
Waltzing = Walzingen: B 40
Walzingen: B 40
Wampach
= Niederwampach
= Oberwampach
Warnach: B 2
Warken: 172
Wasserbillig: 372
Watrange = Walter
Wecker: 375
Weicherdingen: 43
Weidig: 351
Weidingen: 87
Weiler (Clerf): 7
Weiler (Vianden): 113
Weiler zum Turm: 518
Weilerbach: 194
Weimerskirch: 412
Weiswampach: 17
Welfringen: 521
Wellenstein: 533
Welscheid: 167
Welsdorf: 231
Wemperhardt: 15
Weyer: 346
Weyler: B 45
Wickringen: 491
Wiesembach: B 5
Wiltz: 88
= Niederwiltz
Wilwerdingen: 16
Wilwerwiltz: 79
Wincrange = Wintger
Winseler: 85
Wintger: 39
Wintringen: 535
Wolkrange = Wolkringen: B 52
Wolwelingen: 196
Wormeldingen: 456
= Oberwormeldingen
Zittig: 363
Zolver: 478
Almeroth: B 20
Altenhofen: B 33
Arlon: B 39
Athem: B 71
Athus = Athem: B 71
Attert: B 15
Aubange = Ibingen: B 69
Autelbas = Niederelter: B 48
Autelhaut = Oberelter: B 47
Bardenburg: B 42
Barnich: B 46
Battincourt = Bettenhofen: B 65
Bébange = Bebingen: B 58
Bettenhofen: B 65
Bodange = Bödingen: B 3
Bonnert: B 26
Buvange = Büwingen: B 54
Clairefontaine = Bardenburg: B 42
Deutsch-Meir: B 55
Diedenburg: B 24
Differt: B 57
Elcheroth: B 18
Esch auf der Hurt: B 66
Fouches = Offen: B 36
Frassem: B 34
Freylange = Freylingen: B 32
Gaichel: B 41
Gelf: B 61
Gerlingen: B 68
Girsch: B 27
Greimlingen: B 4
Grendel: B 13
Grumelange = Greimlingen: B 4
Guerlange = Gerlingen: B 68
Guirsch = Girsch: B 27
Habergy = Heverdingen: B 56
Hachy = Herzig: B 29
Halanzy = Holdingen: B 70
Heckbous: B 28
Heinsch = Heischlingen: B 31
Heinstert = B 12
Heischlingen: B 31
Herzig: B 29
Heverdingen: B 56
Holdingen: B 70
Hondelange = Hondelingen: B 53
Ibingen: B 69
Jovillancourt = Gelf: B 61
Laser: B 67
Lischer = Lischert: B 22
Longeau = Laser: B 67
Lottert: B 30
Luchert: B 17
Luxeroth: B 19
Martelange = Martelingen: B 7
Meix-le-Tige = Deutsch Meir: B 55
Messancy = Metzig: B 63
Metzert: B 23
Metzig: B 63
Niederelter: B 48
Niedlingen: B 64
Nobressart = Elcheroth: B 18
Noedlange = Niedlingen: B 64
Nothomb: B 10
Oberelter: B 47
Offen: B 36
Parette: B 8
Post: B 14
Rachecourt -- Roesig: B 62
Radelange = Radlingen: B 6
Rodenhof: B 9
Roesig: B 62
Saas: B 37
Sampont = Saas: B 37
Schadeck: B 16
Schockville = Schockweiler: B 11
Sélange = Selingen: B 60
Sesselich: B 44
Seymerich: B 35
Stehnen: B 43
Sterpenich: B 49
Stockem: B 38
Tattert: B 25
Thiaumont = Diedenburg: B 24
Tintange = Tintingen: B 1
Toernich: B 50
Tontelange = Tontelingen: B 21
Turpange = Türpingen: B 59
Udange = Uedingen: B 51
Viville = Altenhofen: B 33
Waltzing = Walzingen: B 40
Walzingen: B 40
Warnach: B 2
Weyler: B 45
Wiesembach: B 5
Wolkrange = Wolkringen: B 52
Band I 1950--1954 LXX-429 Seiten
I. | Februar | 1950 | Einleitung, A -- Aaschtert |
II. | Oktober | 1950 | Aascht -- Bereimerei |
III. | Mai | 1951 | berieden -- Buz |
IV. | Juni | 1952 | C -- eer |
V. | Mai | 1953 | eer -- verdroen |
VI. | Mai | 1954 | Verdross -- Phylloxera |
Band II 1955--1962 490 Seiten
VII. | Mai | 1955 | Ga -- Grippert |
VIII. | Mai | 1956 | Grippe-sou -- Himmel |
IX. | Juli | 1957 | Himmel -- Joër |
X. | August | 1958 | Joër -- Käser |
XI. | September | 1959 | Käserkroun -- Klun(t)schelmrei |
XII. | September | 1962 | Klun(t)schert -- Cuvette |
Band III 1965--1970 396 Seiten
XIII. | Januar | 1965 | L -- mag |
XIV. | Januar | 1967 | Mag(a)rin -- mockeleg |
XV. | Januar | 1968 | Mockendrischel -- O |
XVI. | Februar | 1969 | O -- Passajhéier |
XVII. | Februar | 1970 | Passajhéierschëff -- puzeg |
Band IV 1971--1975 527 Seiten
XVIII. | Februar | 1971 | R -- Sak |
XIX. | Februar | 1972 | Sak-auer -- Schmot |
XX. | Februar | 1973 | Schmotz -- spéngelen |
XXI. | Oktober | 1973 | Spéngelskapp -- Tälli |
XXII. | April | 1974 | täls -- Waasserhiresch |
XXIII. | April | 1975 | Waasserholz -- Zypress |
Band V 1976--1977 228 Seiten
Dezember | 1977 | Ergänzungsband |