LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Al- bis alignéieren (Bd. 1, Sp. 18a bis 19a)
 
Al-/Alen- in ON. — zu al- «alt» gehören offenbar folgende Zussetz.: Alenuewen: «Altenhofen, frz. Viville», belg. Lux. — B 33; Allënster: «Altlinster», Kant. Grevenmacher, Gem. Junglinster (auch: Alnster, Aanster) — 347; Wat as dat A. en aremt Duerf, sot de Mann, elo wollt ech en Zwanzegfrangschäin an enger Wiirtschaft wiesselen, — mengs de, ech hätt ä gehat? Almënster: «Altmünster», Plateau zwischen Luxemburg u. Clausen, auf dem die 1083 unter Graf Konrad gegründete und zu Beginn der vierziger Jahre des XVI. Jahrhunderts, während der Kriege Karls V. mit François Iʳ, zugleich mit dem Grafenschloß auf dem Bockfelsen zerstörte Benediktinerabtei Altmünster gestanden hatte; nach der Zerstörung wurde «Neumünster» mit der aus jener Zeit stammenden Kirche von Stadtgrund am Ufer der Alzette erbaut (die dort befindliche «schwaarz Muttergottes» hatte schon in der Abteikirche von Altmünster gestanden). Almënstermooss = in Remich, Waldbredimus, Borrig, Kreuzweiler der 22. Teil einer Hotte, einer Kanne, die 4 Pfund wiegt («ce que pèse la pinte de Paris»); Altréier: «Altrier», Kant. Echt., Gem. Bech — 340; al Waasser, (al Baach), «das alte, nicht völlig ausgetrocknete Flußbett».
 
aleg Adj.: «sehr alt, uralt» (fast alle Adjektive können absolute Superl. auf -eg bilden) — vun alecher Zäit (vor sehr langer Zeit).
 
Al- / al- : -fraesummer M.: «Altweibersommer»; — den A. spiren (Johannistriebe verspüren); -fränkesch Adj.: «altfränkisch, altmodisch, veraltet»; -moudesch Adj.: «altmodisch»; -schléieg Adj.: «vom alten Schlag» — wat en alschléiege Moddell; -schliichteg, -ig Adj.: lok. für d. vor. - Echt.: alschlichtig Weerder, dafür an der Mosel: aalsch — a. Wierder.
 
Al (Aël) M.: lok. im Sauer-, Clerf-, Wiltztal «Alluviumanschwemmung (eigtl. «Aue») in einer Flußschleife, das innerhalb einer Flußschleife gelegene Land»; in Flurnamen (z. B.: a Gitschenal, an Hondsal bei Lintgen). cf. A, F.
 
Alamm(Mosel) N.: «Schaf», bes. weibl. Schaf (zu ahd. ou, au, aue «weibl. Schaf»; cf. afrz. oue, nfrz. ouaille, nl. ooi).
 
Alant (Echt. - C.) (Ton: 1 oder 2) M. (Adv.): «Einhalt» hal, maach e bësschen A. (tu etw. Einhalt, bescheidener).
 
Alantwuurzel F.: «Flohkraut, Inula helenium» (bot.) cf. frz. aunée (von vlat. ilunata statt inulata).
 
Alanter (Redingen) (Ton: 1) M. s. Alënter.
 
Alarm M.: z. B. Alarm schloen; Abl.: alarméieren trans. Verb.
 
Alaun M. (phV. des Hpttonvokals cf. Ltb. 79); Abl.: Alaunstän.
 
aläärt Adj. (phV.: A'lεrt, A'le:rt, A'leiərt): «munter, geweckt, flink, aktiv, früh auf» (frz. alerte).
 
Alänter (lok.) M. s. Alënter.
 
Albatter (Redingen) M.: «jem. der feierlich redet»; cf. frz. arbitre.
 
Alben F.: «Elbling, Weißalbe, vitis albuelis» (bot.); in Echt. auch Alberen, an der Mos. dafür häufig Rhäifränsch, heute vorherrschende Varianten: Elbling(er), Elber.
 
Albert Vorname, erscheint als: Albär(chen), Abbes, Abbi, Äbbes.
 
Albes F.: «Alandblecke, Weißfisch», s. Aalbes, Alëf.
 
Albümin (Ton: 3) N. u. M.: 1) eigtl. «Eiweiß», frz. albumine; 2) Eiweißüberschuß im Blut, im Urin — en huet A. (Albuminurie).
 
Alëf F.: 1) «Weißfisch, alburnus lucidus, frz. able(tte)», auch: Aalbes, Albes, Ablett, Schielalëf; 2) «Alandblecke, alburnus bipunctatus, frz. able éperlan», auch: Schneider(fësch), Mazendeckelchen, Matzendeckelchen, Maassendeckelchen (cf. wall. alvin, frz. alevin).
 
Alëf, Alf(Ga.) F.: «Chorhemd», lat. Alba.
 
Alënter (Ton: 1) M.: gängige Bezeichnung für die «gemeine Erle, alnus», daneben auch: Alänter, Aländer, Aler (Vianden), Alert (Obersau.), Aller, Allert (Liefringen), Älenter, elenter, Ellrecher.
 
Aler F.: lok. Var. für d. vor.; F. sind auch Alert, Aller, Allert. [Bd. 1, S. 19]
 
alestéieren (sech) refl. Verb.: «es sich gemütlich machen» — du hoa si sich alestéiert (gemaacht), Echt. - C., zu frz. lester (= manger ou boire qqch. de fortifiant, fam.).
 
Alexander, Alexis Vorname, erscheint als: Alex, Lex(i), Sander.
 
Alfanserei F.: «leeres Geschwätz», ähnl.: Alfraegeschwätz, Mummentréischterei.
 
Alfred Vorname, erscheint als: Fred, Fredchen, Freddi, Fridchen.
 
Alfrankenholz N.: «Bittersüß, Alpranke, Elfranke, Alfrank, solanum dulcamara» (andere Bezeichnungen: Maisholz, Hondskraut).
 
Alfons Vorname, erscheint als: Fons, Fooss, Föss.
 
alignéieren trans. Verb.: «ausrichten» (mil.).

 

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