LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Äppel- bis äs, ees (Bd. 1, Sp. 58b bis 59a)
 
Äppel- Zussetz. (s. auch Apel:): -bam M.; -bléi F.: 1) «Apfelblüte»; 2) «Zeit, in der die Apfelbäume blühen»; -bongert M.; -botter M.: «-mus»; -branntewäin M.; -bräi M.: «-mus»; -briet N.: «-gestell»; -brot M.: «gekochte Äpfel zum Belegen des Brotes»; -déif M.: «Äpfeldieb» (auch Spottname für Scouten) — Adam an Éiv waren déi zwéin éischt Ä. — du wäissen Ä. (spaßhaft zu einem hellblonden, durchtriebenen Buben); -dompes N./M.: «-mus»; -esseg M.: Ä. as eng Midzin (folkl.); -flued M.: = taart; -fra F.: «Apfelhändlerin, Obsthökerin im allg.» — 't geet nët wéi bei der Ä. (es muß der Reihe nach gehen); -gebääss, -gebeess N.: «-mus»; -jhelli M.: «Apfelgelee»; -kéiz F.: = -kuerf; -klatz F.: «in Teig eingebackener Apfel»; -kompott M.; -kuerf M.; -kraut N.: «-mus»; -mous (Dim. -méischen) N.: «-mus»; -päipchen F.: «-mus»; -pléck F.: «Apfelpflücker» (dafür auch: Geier); -praum F.: «dicke, rötlichgelbe, frühreifende Pflaume»; -schnëtz M.: «Apfelschnitzel» (werden auf Hürden oder im Backofen getrocknet und an einer Schnur, meist auf dem Speicher, aufgehängt) — Virwëtz mat Ä. (zu einem Vorwitzigen, der nach dem Inhalt eines Pakets fragt u. überhaupt Entgegnung auf Fragen, deren Beantwortung man sich entzieht); -speis F.: «-mus»; -stellage F.: =- briet; -taart F.: «Apfeltorte» — entweder mit kreisförmig aufgelegten Apfelscheiben oder mit Apfelmus, worüber sich Teigriemen kreuzen (= Rautentaart), mit einer dünnen Teigdecke belegt (= Deckelstaart); [Bd. 1, S. 59] -téitsch, -tëtsch F.: «mit getrockneten, aufgekochten Apfelscheiben belegte Torte» (bisw. für das Obst allein); -viz M.: «Apfelwein».
 
Äppelchen M. (Dim. zu Apel): 1) «Äpfelchen»; 2) «Oberschenkelkopf, Kopf des Oberarmbeins» — en huet den Ä. aus der Pännchen (hat den Arm od. das Bein ausgekugelt).
 
Äppelter M.: «Apfelbaum».
 
är possess. Pron. der 2. Pers. Pl. — Flektion: Masc. ären, -es, -em, -en; Fem. är, -er, -er, är; Neutr.: äärt, äres, -em, äärt; Pl. är, -er, -en, är — PhV.: im Westen: i:ər, iε:r; im Osten vereinzelt: eiər; im Sauerkreis in und um Echt.: aiər —: «euer» — auch als Höflichkeitsform gebr.: «Ihr» — dat do as äres näischt (das wird euch, Ihnen nicht zusagen) — ech wëll äres nët (auch: begieren — ich will euch, Sie nicht schädigen) — dir sëtzt an ärem (in eurem, Ihrem eignen Hause).
 
Är, Ären, Ieren (Norden: 'jεrən) M.: «Hausflur».
 
Är (εεr) M. = Air (s. d.).
 
ären (bisw. ieren, im Oesl. 'iεrən) intr. (bisw. trans.) Verb.: «pflügen, ackern» (meistens zum 2. Mal, vor der Einsaat); Part. prät.: gëuer, gëuer(en).
 
Ärholz (bisw. Ierholz) N.: «Holz vom Berg-, Feldahorn» (cf. Aaschtert).
 
Ärsseng (Ton: 1) On.: Gehöft zwischen Rodange, Lasauvage u. Differdingen (frz. Airsain).
 
Ärtchen M.: en Ärtchen (ein wenig). (s. Äärtchen) — keen Ä. Onkraut am Wangert.
 
äs, ees urspr. der Gen. zum Zahlwort än («ein») mit Ausfall des -n vor s; im Rip., Niederfr., Holl. ist das n erhalten (ents, eens; cf. Rh. Wb. II/68); lediglich längs der Ostgrenze im allgem. für das nebentonige emol (s. d.) der Koinè gebr.: 1) «einst» — 't war äs e Mann; 2) «mal, halt, bei Gelegenheit» (Einschiebewort) — kuck äs, denk äs, komm äs — e könnt äs nët (er kommt wieder einmal nicht) — haut äs, mor äs (Echt.: von einer Schlafmütze); 3) in der Ra.: 't as äs ewi äs (a) = gehoppst wéi gesprongen; (b) «unveränderte Lage».

 

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