LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Bam bis Band I (Bd. 1, Sp. 68b bis 69b)
 
Bam (phV. cf. Ltb. 88), Pl. Beem, Bäm M.: 1) «Baum» (im eigtl. Sinn) — Wéi de B. sou den Apel — 't as derfir gesuergt, dass d'Bäm nët an den Himmel wuessen ('t wiisst kä B. an den Himmel) — Esou laang de B. bléit, dann dréit en nach — En dire B. dréit nit (Westen) — Den Apel fällt nët weit vum B. (Ga.) — e gesäit vun elauter Bäm de Bësch nët méi — Op den éischten Ha fällt kä B. — 't donnert iwwer dem dire B. (Gewitter im Winter) — Echt.: Woar de Bäämche weist, doar wiisst de Bam — am Vorabend des Nikolaustags sangen die Schaffbaier in Echt.: Hätte mir is Bäm bezoalt, Bäm bezoalt, Bäm bezoalt, en Daler am Sak, e Schwäi geschloacht — riicht ewéi e B. (dafür auch: bäämches-, beemchesriicht, cf. poulriicht); 2) «entästeter Stamm, dicke Stange» (bes. in Zussetz. wie z. B. Wisbam s. d.) — im Pl.: «Langhölzer der Egge, Balken eines Baugerüsts» (cf. Aache-, Kelter-, Läderbam); 3) «Ehrenbaum» — den neie Buurgermeeschter krut e B. gesat; 4) übtr.: een op de B. dreiwen, joen (einen zum Äußersten treiben, in Harnisch bringen) — en as um B. (auch: Beemchen: = en as um héije Päärd, hat die Fassung verloren) — de B. stoen; 5) de B., Beemche stoen — «sich auf den Kopf stellen», beim Turnen Hochstand machen auf den Händen (auch: de B. drécken, halen) — de B. stoen (steif wegstehen) — sain Schip hoat de B. gestanen voan Dreek (C.) — übtr.: sain Schlechtigkät stät de B. (Du.).
 
Bam- : -aast (Echt.) M.: Weihnachtsgebäck (frz. bûche de Noël); -baart M.: «Art der an Stämmen und Ästen der Wald- und Obstbäume [Bd. 1, S. 69] sich ansetzenden Flechten, in specie: Usnea barbata» (cf. auch: -gräz, -krätz, -kräz); -bësch M.: «Baumbusch» (eigtl. Bannbusch) Stadtwald bei Luxemburg — wien 't lescht lieft, kritt de B. (wer zuletzt lebt, wird Eigentümer des Gemeindeguts); -graatsch, -gratsch M.: «Spechtmeise, Kleiber, Sitta europaea caesia» (cf. auch -krécher, -läfer, grousse -läferchen); -gräz, -greez M. (bisw. F.): «Baumkrätze, unterschiedlose Bezeichnung versch. Flechtenarten - Baumgrind od. -schorf, unterschiedlose Bezeichnung für die durch die Mycelien verschiedener Pilzarten gebildete Kruste» — Volksmedizin: ein Absud von Eechegräz soll von der Tuberkulose Befallene heilen; -kraz F.: «Gerät zum Reinigen der Stämme und stärkeren Äste der Obstbäume von abgestorbener Rinde, Moos und Flechten» (Form: sichelartig gebogene Klinge mit schwach gezahnter Schneide, Stahlbürste); -krätz M.: = baart oder -gräz, -greez; -kräz, -kreez M.: «Waldlappenflechte, Dictyonema sericeum» (eigtl. «Baumkreis»); -krécher M. = -graatsch, -gratsch (cf. -läfer); -kromm F.: «Hippe», an einem langen Stiel zum Auslichten der Bäume; -kuch M.: «Baumkuchen» (der «echte» B. entsteht durch Aufgießen des Teigs auf eine waagerechte über dem Feuer drehende Holzwalze; der «gewöhnliche, falsche» B. besteht aus verschiedenen pyramidenartig aufeinandergesetzten runden Kuchen, Bond genannt) — Der B. wird bei besonders feierlichen Anlässen (Taufe, Kommunion, Hochzeit) aufgetragen; -lach N.: «Setzloch für einen Baumpflänzling»; -läder, -leeder F.: «Obstleiter zum Pflücken des Obstes»; -läfer(t), -leefer(t)chen M.: häufigster Name für «Kleiber, Spechtmeise, certhia familiaris» (s. -graatsch, -krécher); auch: Kuesläferchen (Kues = alter Stamm) und Schäärzbaierchen (Schäärz = Borke) genannt — bisw. wird unterschieden zwischen: grousse B. (= Blauspecht) und bloe klenge B. (= Baumläufer, Kleiber); -määrder M.: «Baumwürger, Celastrus scandens» (Liane, welche die dicksten Bäume umschlingt und erwürgt); -noss F.: «Wallnuß» — esou déck ewéi eng B. — beim Mähen heißt es: e Knuet (esou déck) ewéi eng B., kä Stéch emsoss; -pech M.: «Propfpech»; -rat M.: «Siebenschläfer, Myoxus»; -schäärz F.: = schuel; -schéier F.: 1) «Baumschere» (zum Ausästen der Bäume); 2) «Astgabelung»; -schënner M.: «Baumfrevler»; -schieler(t) M.: «gemeiner Hase»; -schoul F.: «Baumschule»; -schuel F.: «Baumrinde»; -see F.: 1) meist: «kleine Säge zum Ausästen der Bäume»; 2) Wb. 06: «große Säge, womit die Bäume abgesägt werden»; -ueleg M.: gew. für «Arachidenöl», eigtl. «Olivenöl» bes. als Zutat zum Salat: fir gutt Zalot ze machen . . . braucht man u. a. en Dropmécher fir de B. dropzedun (cf. Zalot) — ech haen dech, dass de B. piss — B. kräischen (Triefaugen haben) — engem B. gin (prügeln) dazu: Steeke-, Stiekebamueleg (Stockschläge); Abl.: Bamueleg(s)an «Triefaugen»; -wuess M.: «Baumwachs»; -zaang F.: «Baumzange, -schere», dafür auch die frz. Bezeichnung sécateur ('tsεkAtə:r).
 
Bamboche (bÃ:m'boS), Bamboscherei (bes: Echt.) F.: 1) Schwelgerei, Ausschweifung im Trinken (bisw. auch im Essen), ausgelassenes Gelage; 2) Echt. «Prahlerei, Übertreibung» — B. dreiwen, maachen.
 
bambochéieren intr. Verb.: «ausschweifen, schwelgen».
 
Bamboschert M.: «Schlemmer» (frz. bambocheur).
 
bambratzlech (neben: bal-) Adj.: (Osten): «ungeduldig, zappelig».
 
Bampel (daneben: Bompel) F.: 1) allg.: etw. Herabbaumelndes; 2) «Troddel, Zierquaste».
 
bampeleg Adj.: 1) «herabbaumelnd»; 2) «unruhig» (= wibbeleg).
 
bampelen intr. Verb.: «baumeln» (auch: bompelen) — beim Spiel: do hu mer e b. (jetzt ist er verloren).
 
Bampelmann (lok.) M.: «Hampelmann».
 
Band I Pl. Bänn M.: 1) «der Band» (eines Buches) — da's der eng Geschicht, et géife Bänn voll; 2) «Metallreifen» um Fässer, Gefäße, Karrenräder — übtr.: en as ausser Rand a B. (ausgelassen).

 

Eingabe
Wörterbuchtext:
Stichwort:
 
  

 

© 2010 - Projekt LexicoLux des Laboratoire de linguistique et de littératures luxembourgeoises der Universität Luxemburg, in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier
Hinweis zum problematischen Wortgut