LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Bauerekniwwel bis bauzeg (Bd. 1, Sp. 76b bis 78a)
 
-kniwwel F.; -knuet M.: «derbes, dralles Bauernmädchen»; -lëmmel M.: Schimpfwort; -lëmmelzegkät, -keet F.: in dem Spw.: Bauerelëmmelzegkeet, Stämetzeschruckelzegkeet a Pafebegierlechkeet daueren an all Éiwegkeet; -meedchen N.: «Mädchen vom Lande»; -mimchen F.: «alte Frau vom Lande»; -moud M.: «Bauernmode» gew. im Gegs. zum guten Geschmack der Städter — blo a rout as B. (häufig mit dem Zus.: a gréng as Schënnesch — weil das Leinen früher bei den Bauern rot und blau gefärbt wurde, während der Schinder einen grünen Hut trug); -päärd N.: «schwerer Ackergaul»; -regel F.: «Wetterregel der Landleute»; -schong M.: in der Ra.: op e Bauereschong no (bis auf einen Bauernschuh, d. h. ohne genaue Bestimmung [Bd. 1, S. 77] der Länge); -stolz M.: «Bauernstolz»; -zoossiss F.: «Bauernwurst».
 
baueresch Adj./Adv.: «nach Bauernart» — z. B.: e baueresche Rack — cf. verbaueren.
 
Bauf F.: «dumpfer Aufschlag, Stoß» (cf. d. f.).
 
bauf(teg/dig) Interj.: 1) onomat.: «plumps»; 2) «da haben wir die Bescherung»; dazu das intr. Verb.: bauwen «dumpf aufschlagen».
 
baupsen intr. Verb.: 1) «kläffen»; 2) «barsch entgegnen, schreiend reden» (s. baapsen).
 
baupseg Adj.: 1) «kläffend, zum Kläffen geneigt»; 2) «barsch».
 
Baupsert M.: 1) «kurzer Anschlag eines Hundes»; 2) «Kläffer»; 3) übtr.: «Maulheld, belangloser Widersprecher».
 
Baus (kurz: bAus) Dim. Baischen ('bAisçən) F.: 1) «Schwellung durch Stoß oder Schlag», bes. am Kopf; 2) übtr.: «Kopf» — en huet näischt an der B. (keine Grütze im Kopf); 3) «Aufschnitt vom Brotlaib» — dafür auch: Bausknupp F. (sonst auch: Bootsch, Jhack, Knaus, Opschnatz) — zu mhd. bûs(e).
 
Bausch(t) M. u. F.: 1) «Büschel» (von Halmen, Gräsern, Salat) — e B. Päinetsch (Spinat), Ongkraut . . . — si iwerspréngt d'B. (F.) fir den Halem ze kréien (törichte Sparsamkeit); 2) «Bund» (Stroh), auch eng B. Blummen (großer Blumenstrauß); Zussetz.: Bauschestréi N.: Strohart, im Gegs. zum Schiefstréi, das mit dem Flegel oder auf dem Plauschbock gedroschen wurde.
 
Bauschelt Ortsname, «Bauschleiden» (Boulaide), Gem. Bauschleiden, Kant. Wiltz — 136.
 
bauschen trans./intr. Verb.: 1) «dreschen» bes. Bed.: a) «das beste Korn aus den Garben schlagen» — b) «das Unkraut aus dem gedroschenen Stroh schütteln» (dafür auch: feën); 2) bei der Versteigerung: «die Preise in die Höhe treiben»; 3) von Kleidern: «einen Wulst bilden, bauschige Falten werfen»; 4) bisw.: «fürchten» (aus dem Jenischen).
 
bauscheg (Osten: baujheg) Adj.: 1) «wulstig, faltig» (Kleidung); 2) «vollwachsend» (Pflanzen; Gegs.: gakeg, s. d.)
 
Bauschesch (Osten: Baujhesch) F.: «Frau, die leicht aufbraust» (cf. opbrausen, -bauschen).
 
bausen (Untersau.) intr. Verb: «bieseln» — d'Kéi si gebaust, (cf.: beisen, bëselen).
 
baussen ('bA:usən): 1) Adv.: «draußen, auswärts» — häufig korrel. in Verb. mit bannen (s. d.) — mit vorhergeh. Ortsadv.: do-, duer, heibaussen (bisw. gesteigert: -baussechen) — mit vorges. Präp.: en as vu b. eran (eingeheiratet, zugezogen, oft pejor.) — vu b. gesin (gesehen) — e weist (zeigt) näischt no b. (verbirgt seine Gefühle, Gedanken) — d'Dir geet no b. op — bleif mer nëmmen dobaussen! —fragend: wou b.?; 2) Präp., daneben auch: baussecht, baussicht, bauss(en)t: a) «außerhalb» — örtl. u. zeitl. zur Bez. der Ruhelage, mit Dat. — blaif mer b. der Dir, b. den Aen — e mécht dat b. sénger Zäit, a sénger Baussenzäit (in seiner Freizeit) — b. der Dir doheem (wenn man nicht ins eigene Haus gelangen kann) — b. sei Wëll (gegen seinen Willen) — d'Auen baussicht dem Koap (außer sich vor Angst, Zorn); b) «ohne, außer» — ech sin derbaussent (= dersonner s. d.).
 
baussenzeg (seltener: bausseg), baussewenn(z)eg: 1) Adv. wie baussen 1 — b. schéin, bannenzeg faul — ech kennen hie b. a bannewennzeg; 2) Adj.: «außen-» — déi baussewenn(z)eg Maueren.
 
Baussenzäit F.: «Freizeit, übrigbleibende Zeit» (s. baussen 2).
 
bausswenneg Adv.: «auswendig» — eppes b. opsoen (wie ndl.: van buiten opzeggen).
 
Baustert M.: 1) «engbrüstiger Mensch»; 2) «aufgeblasener Mensch»; (häufig als Familienname).
 
Bauwel, Bawel (seltener: Bawoll) F. (M.): 1) «Baumwolle», meist in ungesponnenem Zustand, bisw. auch für den Baumwollstoff (dafür eher: Kotteng); 2) «Watte» — een a B. leën (verhätscheln) — ech hu keng B. an den Oueren (du brauchst mich nicht anzuschreien, ich höre noch gut) — du kriss nach een a B. agewéckelt (zu einem spröden Mädchen, dem kein Liebhaber recht ist; s. auch: baken); 3) bisw. lok.: «Strickgarn» — de B. gët gerappt (Marienfäden fliegen, Berdorf); Ablt.: bawöllen Adj.: «baumwollen» (Wb. 06).
 
Bauz (bA:uts) M.: 1) «Kalb, Kälbin» (meist über ein Jahr alt) — das Dim. Bäiz(el)chen bezeichnet ein kleines Kalb; 2) verallgem.: «Rind, Kuh» — bes. in der Ammenspr. — mat de Bauze fueren, ausfueren (die Kühe auf die Weide führen) — Kälber, Rinder ruft man: komm Bäizchen, Bäizi — Zussetz.: Mubauz M.: «Kuh» (Mu = onomatop. Bez. der Kuh, bes. in der [Bd. 1, S. 78] Ammenspr.) s. d.; 3) übtr.: «Tölpel, Dummkopf» — du (domme) B. — sech de B. stellen (sich töricht, tollpatschig benehmen); 4) e Bäizchen (auch: e Källefchen) «das Erbrochene» — en huet e B. geluegt (= en huet dem Wiirt nogemooss); 5) volkstümliche Angleichung: «Bauch» — cf. auch die Zussetz.: Nakebäizchen M.: «nacktes Kind» (cf. wall. bouzou, bizou «jeune veau» nach Grandgagnage).
 
bauzeg Adj.: «tölpelhaft» bes. in der Rede — Zussetz.:

 

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