LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Bäärbel bis bäikommen (Bd. 1, Sp. 78b bis 79b)
 
Bäärbel, Vorn. zu Barbara.
 
Bäärbreg s. Berbuurg.
 
Bäärdref s. Berduerf.
 
Bäärtes, Vorn. zu Hubert, s. Bert.
 
Bäässel, Beessel M.: 1) «Meißel» (dafür: Schloper) — hie wiisst wi de B. am Schuppsak; 2) «eiserner oder hölzerner Keil zum Holzspalten» — du stees do wéi en hölze B.; 3) übtr.: «Zunge» (lok. im Oesling).
 
bäätschen, beetschen 1) intr. Verb.: «schmatzen» beim Essen; 2) trans. Verb.: «auf den Hintern prügeln» — esou beetscht de Mëller (Miller) seng Kanner (spaßhaft, wenn man ein Kind quer über den Schoß legt um es zu prügeln) — e Gesiicht ewéi e gebäätschte(ne) Kanneraasch (rot und aufgedunsen) — Echt.: bäätsch de bise Keepchen (zum Kind, das mit dem Kopf anrannte und darob weint) — du verdéngs gebäätscht ze gin, 't sollt een dech b. (Tadel).
 
Bäbb, Bäb, Beebi Vorn. zu Barbara.
 
Bächelchen F.: «kleiner Bach» — Ammenspr.: eng B. maachen (urinieren) cf. Baach.
 
Bäckecht F.: «ein Backofen voll» — cf. Bakecht.
 
Bäckelchen M.: «kleine Wange» — Bäckelcher wéi Äppelcher (so rund und rot), wéi Kiischten — e kritt scho rout Bäckelcher.
 
Bäcker (lok. Osten und Norden: 'be:ker) M.: «Bäcker» — 't huet ä besser bei de Bäcker (a bei de Metzeler) wéi bei den Dokter (an an d'Aptékt) ze goen — 't as gerode, B. (zu jem., dem ein Werk, ein Unternehmen geglückt ist) — übtr.: Beeker (Echt.) Maikäfer, mit weißlichem Flaum auf dem Rücken.
 
Bäckesch ('bεkəS, lok.: 'be:kəS) F.: «Bäckersfrau» — dafür auch: Bäckeschfra, -madam.
 
Bäckesch- bedeut. in Zussetz.: «nach Bäckerart, dem Bäcker gehörig, vom Bäcker stammend», z. B.: -brout (neben seltenerem Bäckerbrout) N.: «Brot wie die Bäcker es backen», im Gegs. zum hausbackenen Brot (Hausmaacher-, Bauerebrout); -dosen ('dozən) F.: «dreizehn Stück», dafür auch: Siercker D.; -gesell M.; -jong M.; -kuelen M. Pl.: «Holzkohlen» (bes. für das Bügeleisen od. die Wärmepfanne).
 
bäi (Koinè bε:i, Stadtlux. bA:i/ba:i — die Präpos. lautet lediglich längs der Ostgrenze bε:i, sonst überall bAi — s. Artikel bei) Adv., meist prädikativ gebraucht: 1) «nahe, dabei» — en as [Bd. 1, S. 79] weder (wéider) b. nach no (nirgends) — 't war kä Mënsch (weder) b. nach no — 't as no b. (kurz vor einem Ereignis) — elo si mer vir b. an hanne widder, dafür in Echt.: hanne widder a vir b. (festgerannt, in verzweifelter Lage); 2) «am Ziel, am Ende, nicht im Hintertreffen» — beim Spiel: bäi sin, kommen (das Resultat der andern erreichen) — in diesem Sinn bisw. auch im Superl.: am bäisten (am nächsten beim Ziel) — Echt.: Mer si mat isem Speck b. (am Ende); 3) adjektivisch: «angelehnt» (von Tür und Fenster) — d'Fënster as b. — maach d'Dir nëmme b.; 4) «hinzu, dazu» (statt: derbäi), häufig in unfesten Verbindungen — en huet nach allerhand b. gelunn (hinzugelogen) — mer hun en Aarbechter b. kritt (hinzugekommen) — en huet sech nach eng Bauplaz b. kaf.
 
bäi- / Bäi- : -behalen trans. Verb.: «beibehalten»; -bës M.: «gemeiner Beifuß, artemisia vulgaris» — Oesl. auch: Päifëls; dafür hat Wb. 06 -fousszu spätahd., mhd. bîfôz, so genannt nach einem uralten Glauben, wonach derjen., der sich B. in die Schuhe legt, beim Wandern nicht ermüdet (nach Kluge); bisw. auch für «Balotta nigra» (andere Namen: Weiwësch, Gottvergiess); -bréngen trans. Verb.: 1) «bei-, aufbringen» — e bréngt et nët méi (zur Zäit er)bäi (er bringt das nötige Geld nicht mehr zur Zeit auf) — alles, wat een op- a bäibréngt (alles nur Mögliche); 2) engem eppes b.: a) «lehren» — e léisst sech näischt b. — ech wäärd em Manéiere b.; b) «schonend zu verstehen geben» — wann ech nëmme wéisst, wéi ech em et am beschte könnt b.; c) «rügen, gewaltsam zu verstehen geben» — mam Bengel b.; 3) «überlisten» — ech wäärd em et scho b. — ech hun e bäibruecht; -drag M.: «Beitrag» (Lehnw., dafür auch das frz. Cotisatioun); -dréien trans./intr. Verb.: 1) «die Bremsen anziehen» — de Won b.; 2) übtr.: «bedächtiger vorgehen, nicht übereilen»; -drécken trans. Verb.: 1) «andrücken» z. B.: de Buedem (die Erde an einen Pflänzling andrücken); 2) übtr.: «mit Geld aushelfen» — de Mononk dréckt em alt hei ans do (eppes) bäi; -droen trans.: «beitragen» — dat huet vill derzou bäigedroen (s. apperen); -dun trans. Verb.: «aufs Feuer setzen» (eine Speise); -falen intr. Verb.: 1) pers.: «abfallen, mager werden» — en as vill bäigefall (dafür auch: falléiert); 2) unpers.: «einfallen» — 't as mer bäigefall (dafür neuerdings unter Anlehn. ans Hd.: agefall); -fall M.: wie hd.; -fälleg Adj.: wie hd.; -flécken trans. Verb.; -gin trans. Verb.: 1) «zugeben» (z. B. beim Verkauf — cf. -luecht); 2) «beisteuern» — jidderee muss alt eppes Klengs b. — auch absol. gebr.: wa s'all (mat) b. da geet et duer; 3) intr.: «nachgeben» bes. in der Ra.: kleng b. (kleinlaut werden); 4) intr.: «die Garben heranbringen» (beim Dreschen); -hal F.: «Vorrichtung zum Drücken», z. B. beim Einschlagen eines Nagels; -halen Verb.: 1) intr.: «von nachhaltiger Wirkung sein» (von der Nahrung) — dat as Kascht, dee bäihält; 2) trans.: «für jem. eintreten, parteiisch sein» — du hues him nach allzäit bäigehal(en) — dafür häufiger zou-; 3) «beieinanderhalten» (von zwei Gegenständen, die auseinanderstreben); -hälen, -heelen intr. Verb.: med. «zuheilen» — d'Wonn as bäigehäält (etwas zugeheilt); -kafen (sech) refl. Verb.: beim Spiel «nachzahlen um (überhaupt weiter od. wieder) mitspielen zu dürfen»; -känteg Adv.: «dabei, herbei» (aus dem Jenischen, wo es auch als Adj. u. Subst. gebr. wird); -kommen intr. Verb.: 1) «an die Reihe, zu Wort kommen zugelassen werden» — mir kommen haut nët méi bäi (beim Arzt, Schlangestehen) — Echt.: mat der Red b. — unpers.: 't as em nët bäizekommen (er ist nicht zu übertrumpfen); 2) «hinzukommen», bes. vom Einsatz ins Kegelspiel beim Rampo (s. d.) — et kommen zéng Frang bäi; 3) «zu Schaden kommen» — lo säin ich fär en Zenner (Hundertfrankenschein) bäikom (Echt);

 

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