LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Beates bis Beel (Bd. 1, Sp. 95a bis 96a)
 
Beates M.: «dummer Junge, Nullität» — hie sëtzt do fir (als) B. — mengs de, ech wär däi B.? — Zussetz.: e Beatesmännchen.
 
Bëbé N.: «kleines Kind» (frz. bébé).
 
Bebel M.: «pflichtige Naturabgabe der Pfarrangehörigen» (wurde an den Meistbietenden versteigert, der das nötige Wachs zu liefern hatte — so z. B. in Ospern).
 
Bebi Vorn. zu «Barbara» (s. d.).
 
Bech (Osten: Beech) ON.: 1) Dorf der Gem. Bech, Kant. Echternach — 289 — Ra. Di Beecher am Loach, Der Deiwel hoat se gestoach; 2) «Bech-Kleinmacher» — Gem. Wellenstein, Kant. Remich — 532.
 
Béchel M.: «Abhang», häufig als Flurname (z. B. in Vianden: ein im Abhang des Hügels gelegener Teil der Vorstadt).
 
becheren trans./intr. Verb.: «viel trinken, bechern» (burschikos); Becher M. eng am B. han (Norden: betrunken sein).
 
Béchs (beks) F.: allgem. «Büchse» — im bes.: 1) «Flinte» mit gezogenem Lauf; 2) «Buchse» (Hülse, meist aus Metall, bisw. aus Holz, zwischen zwei sich ineinanderdrehenden Maschinenteilen, bes. in den Naben der Wagenräder) — cf. auch die Formen mit h-Schwund: Biiss F. M. («Lädchen, Behälter») und Buuss M. («Buchse im Wagenrad») cf. auch: Biisch — Ra.: e könnt do wéi aus enger (der) Béchs — propper ewéi aus enger B. (auch: enger Liedchen); 3) obszön: «pudendum muliebre».
 
Béchse(n)- (zum Abfall des silbenauslaut. -n s. S. 5, Fußnote): im allgem. zur Bez. von Konservennahrungsmitteln, z. B.: -flääsch N., -geméis N., -mëllech F.; -schäffer M.: «Büchsenmacher».
 
béchsen ('beksən) trans./intr. Verb.: «mühsam auswendig lernen, büffeln» — dazu die Abl.: eng Béchs, e Béchsert, eng Béchsesch, eng Béchskëscht, e Béchsfach (alle in der Pennälerspr.).
 
béckeg Adj.: «brünstig» (Ziege) — s. bockeg.
 
Béckel I M.: «Spitzhacke, Pike».
 
Béckel II M.: «Spielknöchelchen» (kleiner würfelförmiger Knochen aus den Gelenken der Hintergliedmaßen bes. von Hämmeln und Schweinen) — Béckels, Béckelches spillen; dafür auch die Zussetz.: B.schank, -schänkelchen.
 
Béckel III M.: 1) ursprüngl. «Salzlake, in der das Salzfleisch (oder auch andere zu konservierende Nahrungsmittel: Fische, Gemüse) eine Zeitlang gestanden hat»; 2) «eingesalzene, stark gesalzene Speise»; 3) Wb. 06: «Bückling» — Raa.: dat kann ee jo nët iessen, da's ee B. an elauter (ee [Bd. 1, S. 96] B. an ee Salz) — bisw. auch: ee Béckléng an ee Salz; Zussetz.: Béckelsalz N.: 1) «Salzbrühe»; 2) «stark versalzte Speise» (cf. mnd. pickel) — dazu das Adj.: béckelsälzeg.
 
Beckel ('bεkəl) M.: «Weidenstand» (Wb. 06); meist: Weidebock (Weidenstumpf, an dem alle Äste abgehauen sind).
 
Béckelcher Pl. M.: spaßhaft für «Läuse» (Ammenspr.), eigtl. «Böckchen».
 
béckelen intr. Verb.: 1) zu Béckel II — «in die Luft schnellen und wieder auffangen» (mhd. bickeln «mit Würfeln spielen»); 2) ähnlich wie bockelen (s. d.), zu Bockel — a. trans.: «auf den Rücken werfen»; b. intr.: «purzeln, fallen» (dafür im Jenischen auch beekelen) — Ga.: «unregelmäßige Krümmungen machen».
 
bécken trans. refl. Verb.: 1) «bücken» — ech brauch de Kapp nët virun him ze b. — die Wachtel ruft dem Bauern zu: béck de Réck — Spw.: Vum Bécke viru klenge Leit huet nach keen e kromme Bockel kritt — Echt.: äich kann de Koap an d'Luucht hale, wann heen e muss b.; 2) im bes.: «biegen» (Rebzweige).
 
Bécklek (Béckelek, Béckeléng, Béckelénk, Béckerlénk) M.: 1) eigtl.: «Bückling» — dir wéi e B. (ganz mager); 2) übtr.: «dünner, hagerer Mensch»; 3) landschaftl. Spottname für «Lehrer».
 
béckseg Adj.: «stinkend» (wie ein Bock).
 
bécksen intr. Verb.: «nach dem Bock riechen, schmecken», (auch vom Wildbret, das zu lange gelagert hat) — cf. auch bocksen — Mos.: auffälliger Geschmack beim Wein.
 
Béckser(t) M.: «auffälliger Geruch oder Geschmack» — de Greechen huet e B. (ähnlich: Failzert «fauliger Geschmack», s. d.).
 
Béckweiden F. Pl.: «Weiden zum Anbinden der Büglinge» (cf. Begelek, Bigelek, bécken sub 2).
 
Bedeau M.: 1) † «Pedell, Schulpförtner»; 2) «Kirchenschweizer».
 
Beddeler ('bədələr, 'bεdələr) = Beidler (s. d.).
 
Bëddelschnedder M.: «Libelle» (lok. — z. B. in Walferdingen belegt) — s. Schneider und Beidelschneider.
 
Beeb, Beebchen häufige Var. zu Barbara (s. d.) — Ra.: D'B. an de Jeep, an zwéi raschteger Kreep (von einem liederlichen Ehepaar).
 
Beel, lok. Bäl F. (M.): «Bremse» (Insekt — Familie der tabanidae); déck Päärds B. «Regenbremse, haematopoda pluvialis» — schiel B. «Goldaugenbremse, chrysops caecutiens»; (dafür lok. auch: Baier M., Bäer M., Bärlek M. — bisw. gebr. für Hummel — s. Bommel); Ra.: E Faass (Sieschter) Beelen as méi wäärt ewéi e Sak Huewer (Spruch der Fuhrleute); im ON.

 

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