LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Bombonn bis Bonbonnière (Bd. 1, Sp. 130a bis 131b)
 
Bombonn (bõ·m'bon, Nord.: bo'bon) F.: «Korbflasche» — frz. bonbonne.
 
Bomm F.: 1) «Bombe, Granate» — d'Bomme falen — soss höllt dech eng kromm (ronn, gro) B. (spaßhafte Drohung) — nu schlo eng kromm B. dran (das hat noch gefehlt, da haben wir die Bescherung) — do soll dach eng ronn B. dra fueren — warnend: gare la B. (wie: gare la mine); 2) «dicker Klicker» (aus Stein oder aus Eisen — heute meist aus Kugellagern gesammelt) — en as ronn ewéi eng B. (ganz betrunken); 3) «großes, stumpfes Faß» (fremdländischer Herkunft — 600 Liter); 4) spaßhaft: «Kopf» (cf. Klatz) — ech hun d'B. wéi, geschwollen (bes. nach einem Trinkgelage) — du kriss eng op d'B. (ich werde dich schlagen, auch übtr.: du wirst schlechte Erfahrungen machen); 5) von kleinen, dicken Menschen: 't as esou eng kleng ronn B.
 
Bömmchen F.: Dim. zum vor. — bez. bes. «dicker Klicker» — mat de Bömmercher spillen — Bömmerches spillen.
 
bomme-: -fest Adj.: «bombenfest»; -sécher Adj.: 1) «sicher gegen Bomben»; 2) «absolut sicher».
 
Bommekessel M.: «Mörser» (s. Hok, Kazekapp, Kleckeljoun); Bommelach N.: «Trichter eines Bomben- od. Granateneinschlags».
 
Bommel ON. «Bonnal» — Dorf der Gem. Neunhausen, Kant. Wiltz — 143; um B. (in Bonnal).
 
Bommel M. I: im allgem. «etwas von kleiner, kurzer, rundlicher Gestalt» und zwar: 1) «kleiner, rundlicher Hund» (meist für Spitz oder Pommer) — stréck du däi Phylax (Hundename) un, dann hidden ech mäi B. (kümmere dich zuerst um deine Angelegenheiten — ähnlich: haalt dir är Hénger dobannen, dann deet eisen Hunn hinnen näischt); folkl.: die Kinder singen (lok.): Bauer, strick dei B. an, Daß er mich nicht beißen kann, Beißt er mich, so klag ich dich, Tausend Taler kost es dich; 2) «dicker Junge», lok. (Mosel) auch: «kleines, gedrungenes Mädchen»; 3) «kurzes Faß» (s. Bomm sub 3); Dim.: Bömmelchen M.
 
Bommel M. II: 1) «Hummel» — auch: Bommert M. (Südwesten), Lommert M. (Oesl.), Bongert M. (Südosten), Bommeléck M. (spor.), Bommelschléier M. (spor.), Bomm F. (Consdorf); Wb. 06: Bommel F.: «Erdhummel, bombus terrestris» (s. auch: Bongert, Rommel); 2) «verbummelter Mensch, Schürzenjäger» (bes. Norden; dort bisw. auch für «leichtsinniges Mädchen, das sich auffällig benimmt»).
 
Bommel F.: 1) «Quaste, Troddel» — eng B. un der Kap (Mütze); 2) «zitzenähnliches Gebilde am Halse der Ziege» (dafür lok.: Zinzelchen, Zippchen, Bömmelchen, Kläck(el)chen, [Bd. 1, S. 131] Mänzelchen); 3) «Laus» (Kinderspr.); Dim.: Bömmelchen F.
 
Bommelbei F.: «Bremse».
 
bommel(z)eg Adj.: 1) «unbeholfen dick, plump»; 2) «flatterhaft» (von Frauen — Norden).
 
bommelen intr. Verb.: 1) «baumeln» (wie bompelen s. d.); 2) «ziellos sich zu schaffen machen, zum Zeitvertreib herumtrippeln» — wat hues de nëmmen do ze b.? — déi al Leit b. ëm d'Haus (cf.: koschteren) — in dieser Bed. auch umgelautet: bömmelen (bes. Norden).
 
Bommenastik, Bommelastik (Ton: 3) N., M.: «elastisches Gummi» (frz. gomme élastique); Zussetz.: B.smännchen M.: «Gummimännchen» (Spielzeug); B.sbauch M.: «Schmerbauch».
 
Bommenzinnes, Bommenzënnes M.: «Statue des hl. Johannes Nepomuk» (lat. Nepomucênus), auf der Viandener Ourbrücke seit 1865 (möglicherweise auch in Esch a. d. Sauer und Echternach auf der Sauerbrücke) — Nach der 1670 vom Jesuiten Balbinus abgefaßten Legende wurde er 1383 als Beichtvater der Königin Johanna von Böhmen auf Geheiß des Königs Wenzel des IV. in die Moldau gestürzt, weil er trotz Drohungen und Folterqualen das Beichtgeheimnis gewahrt hatte; die Geschichte kennt einen Johann von Pomuk, der 1393 wegen kirchenpolitischer Meinungsverschiedenheiten auf Befehl Wenzels ertränkt worden ist. — Schon vor seiner 1729 durch Papst Benedikt XIII. erfolgten Heiligsprechung wurde er als Schutzpatron gegen Verleumdungen, sowie als Helfer gegen Wassernot (Brücken- und Brunnenheiliger) verehrt: in Vianden teilt er letztere Ehre mit dem hl. Nikolaus, dessen Kirche nicht weit von der Ourbrücke in der Viandener Unterstadt steht. — Nach einer einheimischen Sage soll sich das Bild des hl. Nepomuk dreimal umdrehen, wenn es Mitternacht vom Turm der Nikolauskirche schlägt. — phV.: Bommezinnes, Zënnebommes (= Skt. Nepomucenus) — Ra.: wat bas du e B. (feierlicher, salbungsvoller Mensch — s. Älterhällegen).
 
Bommert (lok. phV. des Südwestens) M. = Bongert (s. d.) — als ON. bez. B. eine Häusergruppe der Gemeinde Niederkerschen (Kant. Capellen).
 
Bommes (Dim.: Bömmeschen (-sç-)) M.: «bauchiger, irdener Krug mit verengtem Hals» (zum Mitnehmen ins Feld); Abl.: bommësseg Adj.: «bauchig».
 
Bommëscht N.: in der Ra. op (d') B. dreiwen (zur Verzweiflung bringen), daneben: op Bongersch, op Bongeresch dreiwen (auch: ongeresch s. d.).
 
bompeg Adj.: «bauchig, geschweift» (cf. bombéiert).
 
Bompel F.: «Quaste» (s. auch: Pompel).
 
bompelen intr. Verb.: 1) «beweglich herabhangen, baumeln» — a wat hues du do b.? — mat de Féiss b.; 2) lok. Consdorf: «läuten, bimmeln» (bes. wenn die Kinder läuten) — wat as dat erëm en deierlecht Gebompels; (lok. auch: pompelen).
 
Bompes, Bompches, s. Bombes.
 
bon ami (wie frz.) Adj.: «gut Freund» — déi si b. matteneen — wann s de dat méchs, da si mer nët méi b. (matteneen).
 
Bonbon ('bõ:mbõ·, 'bomboŋ; Pl.: 'bõ:mboən) M. (bisw. F.): «Bonbon»; Bonbonnière (Ton: 1, sonst wie frz.) F.: «verzierte Bonbonschachtel», wird bes. bei Kindtaufen von Pate (Pätter) und Patin (Giedel) an Angehörige und Bekannte verteilt (s. auch: Tiitchen).

 

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