| Bongen Pl. M.: «Bonbons» (Mosel). [Bd. 1, S. 132]
Bongert I M.: «schwarz-gelb gegürtete Waldbiene» (so im Südosten belegt — Canach, Wormeldingen).
Bongert II (lok. Bungert, Südwesten: Bommert s. d.) M.: «Baum-, Obstgarten» — en huet de B. (auch: Päsch) vum Haus ewech verkaaft (er hat eine große Dummheit begangen).
Bon(g)kraitchen M.: «Christbirnbaum» (frz. bon chrétien); Zussetz.: Bon(g)kraitchesbir F.: «Christbirne» — übtr. bed. Bongkraitchen N.: «gute Speise, guter Trank» (lok.) — Ra.: Bong Krettchen, gudde Béier.
Boni M.: «Überschuß» (cf. Benefice).
Boniën, Bonommen (bisw. auch: Banommen) Pl. F.: «Magnum Bonum, Kartoffelsorte».
Bonifazius, s. Bounefaz.
Bonjour (Ton: meist 2 aber auch 1) (phV.: bə'ʒu·ər, Osten: pə'ʒu·ər): 1) Interj.: «guten Tag» (auch beim Weggehen gebraucht) — ech wäärd em scho b. soen (iron.: ich werde ihn zurechtweisen, hart anfahren) — mir kommen der Ham b. soen (wir kommen, um Ihrem Schinken tüchtig zuzusprechen) — b. an arwuer (s. d.) a merci (spaßhaft, wenn jem. es eilig hat) — d'Akaul seet dem Hënner b. (von einem Kahlköpfigen) — immer häufiger dafür, zu jeder Tageszeit Moien (s. d.); 2) M.: «Gruß» — e schéine B. (einen schönen Gruß) — e B. doheem (a gréisst mer är Hénger) — de B. ausriichten (einen Gruß bestellen) — huel méng Bonjoure mat — en huet mer e B. matgeschéckt fir iech.
Bon mot (wie frz.) N.: «Scherzwort, witzige Anekdote».
Bonnauder Interj.: a la B., sot d'Fra, du huet se de Bock gestrach (= Verballhornung von frz. à la bonne heure, wofür auch: à la bonne odeur).
Bonne (wie frz.) F.: «Kinderwärterin».
Bonne note (Pl. Bonnotten) F.: «Belohnung für gute Schulleistung» - ähnl. gebr. wie Bildchen sub 1 (s. d.).
Bonnet de nuit M.: spaßh. für Schlofdröppchen «ein letztes Gläschen Branntwein vor dem Schlafengehen» (= eigtl. «Nachtmütze»).
Bonsekraut N.: «Blutschierling».
bont Adv.: «übertrieben» (nicht als Adj. in der hd. Bed.) — et geet b. erof (von einer ausgelassenen Gesellschaft) — en dreift et ze b. — dat gët mer ze b.
Böntel (seltener: Böndel) M. (N.): «Bündel» — maach däi B. a géi! — ee B. mam aner(en) (alles zusammen).
Böntelchesdag M.: «Gesindetermin» (Stefanstag, 26. Dezember) — s. Stiefesdag — am B. heißt es: iess dech sat, maach däi Pak.
böntelen trans. Verb.: 1) «unordentlich zusammennehmen, -binden»; 2) «herumschlendern» — wuer waars de da geböntelt?
Böntelklos M.: «Spottname».
Bontschel F. u. M.: «Bündel» (s. auch: Bonzel).
Böntschel M. u. N.: «Büschel» — e Böntschelche Péiterséilig (ein Büschel Petersilie).
bonz in der Ra.: bonz ënne bonz uewen «kopfüber» — als Subst.: Bonzënnebonzuewen, «die Nummer 69 beim Lottospiel» (cf. bonzelen).
Bonzebir F.: «normannische Obstweinbirne» (frz. bezy).
Bonzel I F.: «Bunzlauer Geschirr», ein Satz feuerfeste Töpfe (auf der Schobermesse am Allee, s. d., verkauft).
Bonzel II meist M. (Oesl. F.) (neben: Bontschel): «Bündel, Armvoll» e(ng) B. Stréi (Stroh), Drot (Draht), Lieder (Leder) usw.
Bonzel III N.: 1) «kleines Singrün» (cf. Biersäälchen); 2) «Bindseil» — eigtl. die Ranken von Lonicera (Jelängerjelieber) und Clematis vitalba (Juddesäl), früher zum Binden, beim Herstellen von Strohdächern verwandt.
Bonzelach N.: in den Raa.: liewen ewéi e Kinnek a B. (Redingen), an der Mosel dafür: Batzelach — en huet sech gestallt wéi (der) Däiwel zu B.
bonzeleg Adj.: «dick, puffig, gedunsen, wulstig» (auch: bompeg).
bonzelen, bunzelen intr. Verb.: «kopfüber fallen, purzeln» (cf. bonz) — d'Kanner kommen nëmmen esou gebonzelt (reicher Kindersegen).
Bonzelkapp M.: «Purzelbaum» — Osten: de B. scheiwen (einen Purzelbaum schlagen) — cf.: Bockelibunz, Bockelschierz, Koppelibunz.
Bootsch F. I: 1) «Wagenkorb», worin zur Zeit der Bohn- und Rasenerzverarbeitung die Bauern die Holzkohlen zur Eisenhütte fuhren; Ra.: du vergees bis op eng B. (auch das häufigere Kompos.: Kuelebootsch) voll (zu jem. der sehr korpulent wird); 2) «Kohlenbehälter» (Kompos.: Kuelebootsch).
Bootsch F. II: 1) «Endstück am Brotlaib, Anstoß am Brot» (dafür eine Anzahl anderer Ausdrücke, wie [Bd. 1, S. 133] z. B.: Baus, Jhack, Kiwwel, Kniwwel, Knaus, Kuercht, Kruucht, Kuuscht, Opschnatz usw. — s. d.); 2) «Kruste» — ech hun eng B. Dreck, Blutt . . . um Gezei — auch an der heilenden Wunde (cf. Vjbl. 1949, 29-30, S. 73 ff.).
bootschen Verb.: 1) intr.: «Krusten bilden» — den Dreck bootscht mer ënnen un der Box (zesummen); 2) trans.: früh. landläufige Art der Kartoffelzubereitung: «kleine, geschälte Kartoffeln mit wenig Wasser (oder schwarzem Kaffee) angefeuchtet in einem Eisentopf ansetzen, damit sie am Boden anbrennen» (das Fett, Grieben oder Speck, wird erst auf der Schüssel beigegeben) — haut gët et gebootschte Gromperen — dafür lok. auch: putschen, duppen, etwas verschieden: fochsen, fuussen (s. d. — cf. auch: Brulles).
Bootsch(j)a, lok. Botia M.: «häufiger Spitzname für Italiener» (Pl. -aen) — von norditalienischen Bauarbeitern übernommen, die mit diesem Namen ihre Buben oder jugendlichen Baugehilfen vom Baugerüst herunter anriefen (cf. ital. bocia, boccia, botia in Lokalmundarten).
Bopa, Bopapa, Bop(el)i M.: «Großvater» (Kosewort der Ammenspr.).
bor, boër Adj.: 1) «bar» — de boren Drot, Su (Bargeld, Geld im allgem.) — häufig beim Kartenspiel: du bas esou gutt ewéi b. Geld (eigtl. zu jem. der sehr gut spielt, dann iron. zu einem Verlierer) — als Adv.: ech hun alles b. berappt, bezuelt, geblecht — b. Mënz auch in übtr. Raa.: en hölt alles fir b. Mënz (un, of, op) — et muss een nët alles fir b. Mënz huelen (leichtgläubig); Spw.: Gutt Leit si besser wéi boer(t) Geld; 2) «wirklich» — ech hat mäi bore Kommer, Verdross dermat — en huet säi boort Gespréich (er redet tüchtig mit sich selbst) — en huet séng b. Freiesch, säi bore Rank um Fanger (wenn jem. sich etwas vorzeitig leistet) — 't as e bore Segen (vorteilhaft) — e bore Genoss (großer Genuß); ähnlich: gälleg (s. d.). | |