| Brach-: -döppen N.: «irdener Topf, in dem geronnene Milch aufbewahrt wird»; -frësser M.: «Eichelhäher, Garrulus glandarius» (dafür meist: Maarkollef); -jhak M.: 1) spaßh.: «junger Rabe» (weil meist mit Brach gefüttert); 2) «Schwätzer» (cf. Brach sub 3); -kapp, -klos, -maathes M. = d. vor. sub 2; -kiewer M.: «grüner Gartenlaufkäfer», auch: Broutfrësser, fälschlich Goldschmatt gen.; -vugel M.: übtr.: «Schwätzer» (der große Brachvogel heißt Schneppekinnek); -schësser M.: = frësser (wegen seiner weißlichen, breiigen Exkremente); -wuurzel F.: «Heckenwinde».
brachen intr. Verb.: 1) in der Ra.: ech muss kachen a brachen (alle Arbeiten des Haushalts verrichten); 2) «sinnlos reden» (zu Brach sub 3).
Brachert M.: «langweiliger Schwätzer» (z. vor. sub 2) — auch: Brachjhak, -kapp, -klos, -maathes).
brachfälleg, -wenneg Adj. in der Ra.: sech b. gin «erkennen, daß man unrecht hat»; Wb. 06 unterscheidet: brachfälleg = «straffällig», brachwenneg = «wortbrüchig».
Brack M.: «Bracke, Leithund» — Éislécker oder Stäbrack «Steinbracke».
Bracken F. Pl.: «dornige Ranken der Brombeerhecke» — entdornt und in Streifen geschlitzt zur Herstellung von Korbsachen.
bracken intr. Verb.: 1) «mit Hunden jagen»; 2) übtr.: «wechselvollen Flirten nachgehen».
Brackett F.: «steifes, gesteiftes, wollenes Hausmachergewebe».
Braconnage (brAko'na:S) M.: 1) «Wilddieberei»; 2) übtr.: «ungezügelte, frivole Liebesabenteuer».
braconnéieren intr. Verb.: 1) «wildern»; 2) «nicht waidgerecht jagen» (alles schießen, was einem vor die Flinte kommt); 3) übtr.: «wechselvollen Flirten nachgehen».
Braconnier (Ton: 2), Brakonnéier (Ton: 3), Prëgunier (Ton: 2) M.: 1) «Wilderer, Wilddieb» (auch: Huesestrëppert); 2) «skrupelloser Jäger» (s. d. vor. sub 2); 3) lokales Schimpfwort mit oder ohne Anspielung auf 1 — déi Osweller, Boxer (Boxhorner) Brakonnéier; 4) «Schürzenjäger» (cf. D. — Op der Juegd: D'Léift as eng Juegd, op där ä kä B. leid).
Braddel M.: «breiter Fladen Menschenkot».
Braddel F.: «vorlautes Maul» — hal déng B.
Braddelaasch M.: «seichter Schwätzer», auch: Braddelklos, -tinnes = Braddeler sub 4.
braddeleg Adj.: 1) «dumm, ungereimt, unverständlich» (bes. vom Geschwätz) — hal déng b. Schnëss zou; 2) «gurgelnd» (von Geräuschen) — en huet e braddelechen Houscht. [Bd. 1, S. 143]
braddelen intr. Verb.: 1) «brodeln» (bes. auf das dabei erzeugte gurgelnde Geräusch bezogen) — d'Päif braddelt (die Tabakpfeife gibt beim Rauchen ein brodelndes Geräusch von sich, durch eingesickerten Speichel) — d'Grompere braddelen um Feier (auch: bratschelen) — d'Gebeess braddelt (das Obstmus wirft beim Kochen Blasen — auch: prabbelt); 2) «unnötige Worte machen, unverständlich reden» — en huet mer de Kapp voll gebraddelt — auch trans.: wat braddels du dann do fir e Kabes? (was sprichst du für einen Kohl) — ähnl.: tozen, tuddelen, tuten; 3) «mit Geräusch seine Notdurft verrichten».
Braddeler M.: 1) «brodelndes, gurgelndes Geräusch»; 2) «Bronchitis, geräuschvoller, pfeifender Atem» — en huet de B. (auch: Rabbeler); 3) «geräuschvolle Notdurft, feuchter Wind»; 4) «seichter Schwätzer» (s. Braddelaasch), auch: Prahler.
Braddelesch F.: «Schwätzerin» (Fem. zum Vor. sub 4).
bradeiwels, -däiwels (Ton: 2) Adv.: «sehr», in negativen Sätzen: «keineswegs» — ech hätt b. nët wollt, datt e mech geséich (bisw. auch: fradeiwels).
Braderie F.: «Verkauf (bes. von Ladenhütern) nach nordfrz. Brauch auf offener Straße zu Schleuderpreisen» — seit etwa 1930 besteht der Brauch, an einem festgesetzten, von Ort zu Ort verschiedenem Datum (in Stadtlux. am Kirmesmontag — Schuebermeendeg, in Esch a. d. Alzette am 14. Juli, dem frz. Nationalfeiertag) einen großen Ausverkauf («kermesse commerciale») auf den Bürgersteigen der Hauptstraßen zu veranstalten, wobei mancherorts, besonders im Erzbecken, Volksbelustigungen stattfinden; dazu die Verben: bradéieren trans./intr. «auf der B. verkaufen» — mir b. nëmmen éischtklasseg Wuer; bradderen, spaßh. braddelen trans./ intr. «auf der B. kaufen» — hut der gutt gebraddert haut? (haben Sie gut eingekauft?).
Braier M.: «Bierbrauer» (bes. im Norden, in der sub Braupan — s. d. — angegebenen Bed. gebraucht).
brajhekeleg (brA'ʒe:kəleç) Adj.: «wackelig» (von Möbeln) — wat e brajhekelegen Dësch.
Brak (Dim. Bräkelchen) F.: 1) «Baracke, Bretterhütte» (frz. baraque); 2) «altes, verwahrlostes Haus, Gebäude»; 3) spaßh. für «Haus, Eigenheim» mir hun eis B. — mir spuere fir eng B. — eng äge B. — übtr.: elo rabbelt et an der B. (jetzt werde ich Krach machen); 4) häufig als ON. zur Bez. von Häusergruppen, z. Bsp.: Blo B., Dräi Braken, Tratter Braken usw.
Braken Hausname in der Ra.: Braken hir Gääss.
bralen intr. Verb.: «prahlen».
braleresch Adj.: «prahlerisch».
Braler(t) M.: «Prahler». | |