Brannt(e)wäinskluckBrannt(e)wäinskoppBrannt(e)wäinsnuesBrannt(e)wäinstutBrannt(e)wäinswoBrantenBrasageBraschenBraschenzillenbraséiertBrasilienBrasilienholzBrassardbratschBratschbratschbratschmëllBratschbratschegbratschenbratschelenBratschertBratzelBratzel-BratzelgrasBratzelstackBratzelszalotBratzelenzalotBratzelszoppBratzelBratzel(e)sonndegBrauBrau-BrauhausBraukesselBraumääschterBraupanBrauchbrauchenBrauechtbrauenBrauereiBrauereispäärdBraulechtBrolëntBrullechtbraukesbrauschBrauschbrauscheg, braujhegBrautBraut-BrautbouquetBrautfrackBrautgezeiBrauthiemBrauthuesenBrautklädBrautkranzBrautkränzchenBrautkrounBrautleitBrautpuerBrautnuechtBrautrackBrautrankBrautrénkBrautschlärBrautschongBrautstandBrautstullBrautwäinBrautwuelbravbravBravheetbravoBräch, BrächelchenBrächbrächenBräckelchenBrädelerBrädel, BreedelBrädelt, Bree-, Bréi-bräden, breedenbräden, breedenBräiBrei-, BräichenBräi--däiwel, -digel, -sakBräidigelBräidoapBräiklosBräiläffelBräipanBräischärbräiegBräitche(s)mann, BräitjemaanBrautemännchenBräitchen | -kluck F.: 1) «bauchiger Krug mit engem Hals»; 2) «Säufer»; -kopp F.: 1) «Destillierhaube»; 2) «Schnapsbruder» (auch: -kinnek, -kluck, -tut); -nues F.: eigtl.: «vom häufigen Branntweinsgenuß gerötete, aufgedunsene Nase», erweitert: «Rosarea der Nase» (med.); -tut F.: «Schnapsbruder» (cf. -kopp sub 2); -wo F.: «Alkoholometer».
Branten Pl. F.: «Meerzwiebel, Urginia scilla» — mit Olivenöl zu Brandsaleft (s. d.) verarbeitet.
Brasage (brA'za:S) M.: «Art brüchigen Alabasters, kristallinischer Gips in den Schichten des Keuper» (z. B. in der Scharte am Ernzerberg bei Echternach) — auch: Schwéngszocker genannt.
Braschen (seltener Braaschen) Pl. F.: «Kohlengestiebe» (Überreste von verbrannten Steinkohlen, Asche und Schlacken); — Braschenzillen Pl. F.: «mit Zement, Sand und Wasser hergestellte Tuffziegel» (bes. zum Bau von leichten Innenwänden).
braséiert Verbadj.: «verkalkt» (Bergbau) — b. Stéch «verkalkte, ausgefüllte Kluft» — cf. Brasage, Braschen.
Brasilien ON.: nach 1828 Ortsbezeichnung für primitive Neuansiedlung mittellos nach der Heimat zurückkehrender Brasilienfahrer, so noch heute Neubrasilien bei Grevels (frz. Grevels-Brésil); nach dem Brasilien 1822 unter Dom Pedro ein unabhängiges Kaiserreich geworden war, hatten zahlreiche Agenten, besonders in Bremen, Ansiedler für B. angeworben.
Brasilienholz N.: «Brasilienholz Caesalpinia bijuga» (frz. brésillot).
Brassard (Ton: 1) M.: «Armbinde» (frz. brassard).
bratsch Interj.: schallnachahmend, z. B. beim unverhofften Einsinken in Schlamm, beim Zerquetschen eines weichen, matschigen Gegenstandes usw.
Bratsch M.: «Schlamm, schlammige, breiige Masse» — 't war ee B. an ee Matsch (der Boden war ganz aufgeweicht).
bratsch Adj.: «weich (gekocht)», auch: bratschmëll.
Bratsch (seltener Braatsch, Brätsch) F.: «dickes, plumpes Weib».
bratscheg Adj.: «plump, dickwanstig».
bratschen Verb.: 1) trans.: «langsam kochen, braten lassen», auch pejor.: «unordentlich kochen»; 2) intr.: «langsam und mit Geräusch braten», in dieser Bed. auch: bratschelen (neben bratzelen, braddelen, prabbelen) — d'Gebeess (Marmelade) bratsch(el)t am Kessel (wirft Blasen auf); 3) intr.: «mit Geräusch zu Stuhl gehen»; 4) intr.: «sich schwerfällig bewegen» — se bratscht esou e wéineg no enger Säit.
Bratschert M.: «lästiger, plumper Mensch» — en ale, décke B.
Bratzel I F.: «Schnittlauch, Allium schoenoprasum» — bes. im Frühling in Suppen, Kartoffelgerichten, Eierkuchen (Ammelett), Stoffi (od. wäisse Kéis) als Zutat — Ra.: ech haen dech, dass de Bratzele säächs (s. auch Bock).
Bratzel-: -gras N.: «Drahtschmiele, Aira» (Grasart); -stack M.: 1) «Schnittlauchpflanze»; 2) übtr. (spaßh.): a) pudendum virile, b) ovarium muliebre; 3) bisw. spaßh. Kosename für «Kind»; -szalot, -enzalot F.: «Schnittlauchsalat»; -szopp F.: «Schnittlauchsuppe» — z. B.: Broutzopp mat Bratzelen (zur Frühjahrsblutkur).
Bratzel (neben: Brëtzel, Bretzel) II F.: «Brezel, Gebäck in Gestalt verschlungener Arme».
Bratzel(e)sonndeg M.: «Sonntag Laetare, Halbfastensonntag» — folkl.: an Mosel und Sauer erstehen die jungen Burschen besonders in den Städtchen Remich, Grevenmacher oder Echternach eine Fastenbrezel für ihre Erwählte; nimmt sie sie an, so kommt der Schenkgeber als möglicher Freier in Betracht und darf sich bei ihr zu Ostern zum Empfang der Ostereier einfinden (HVk. S. 255) — In Remich war der Marktplatz mit Händlern besetzt, die Brezeln und Heringe (daher heißt dieser Sonntag in Schüttringen [Bd. 1, S. 146] z. B.: Hierkesonndeg «Heringsonntag») auch Zuckerplätzchen und Zuckerherzen, sowie Karamellen, mit verliebten Spruchzetteln umhüllt, feilboten; neuerdings ist die Brezel durch andere (teuere) Geschenke ersetzt worden.
Brau Hausname für Häuser, wo früher Bierbrauer wohnten — ech war a B.
Brau- (phV.: Bra-) : (in allen Kompos. Ton: 1); -haus N.; -kessel M.: wie hd. — Blindekuhspiel: der Ruf B. bedeutet «nimm dich in Acht, daß du nicht anstößt» (Ga.); -määschter (-ee-) M.; -pan F.: «tiefe Pfanne aus Kupfer zum Rösten der Maische, die zur Herstellung von obergärigem Bier diente» — Ehemals war das Bierbrauen eine Angelegenheit des Hauses. Es wurde obergäriges Bier gebraut. Dazu wurde Getreide in der Braupfanne geröstet; ein zünftiger Brauer ging mit Braupfanne und sonstigem Zubehör seines Gewerbes von Haus zu Haus sein Handwerk ausüben.
Brauch (phV. cf. Ltb. 79) M.: «Brauch, Sitte» — 't as kee B. — 't as nët B. bei äis — da's esou de B. (auch: Gebrauch, seltener Usus); Spw.: Wou et B. as, leet een d'Kou an d'Bett (andere Länder, andere Sitten); cf. auch: Moud.
brauchen (phV. cf. Ltb. 79) trans. Verb.: 1) «benutzen, verwenden» — versuerg et, ech kann et nach eng Kéier (ge)b. — deen ale Kniwweler kann alles b. (dieser alte Bastler kann alles verwerten) — en as fir näischt ze (ge)b. (er taugt zu nichts) — d'Uursaache sin (do) fir ze (ge-)brauchen (wenn jem. versucht, sich zu entschulgen) — en as a kenger Sauce (Zooss) ze b.; 2) «aufbrauchen, vertun» — ech brauch dat nët alles — séng Fra brauch zevill am Stot (seine Frau gibt zuviel für den Haushalt aus); 3) «bedürfen, nötig haben» — brauchs de d'Zaang nach? — ech brauch kengem sénger (ich beanspruche niemandes Dienste) — ech brauch därs (dat do) nët (ich kann darauf verzichten) — du brauchs Kläpp (du verdienst Prügel) — hu mir dat gebraucht? (war das nötig?) — wat een nët b. kann, as geschenkt ze deier; 4) negativ gebr.: «müssen, dürfen» — du brauchs mer näischt ze schwieren (D.) — deem brauchs de näischt ze léinen (dem darfst du nichts leihen, er wird dir es nicht zurückerstatten) — du brauchs elo nët ze pinschen (du hast keinen Grund zum Weinen); 5) «leiden mögen, auskommen mit» (wie: leiden, ausstoen, richen) — ech kann e gutt b., nët b. — ech hun e gutt ze b. — e ka sech selwer nët b. (er kann sich vor übler Laune selbst nicht ausstehen) — en as nët ze b. (unausstehlich, schlechter Laune).
Brauecht F.: «das gebraute Quantum» (urspr.: Bier, dann auch erweitert) — eng gutt B. (ein gutes Getränk) — eng B. Kaffi, Téi (bisw. mit pejor. Beigeschmack) — ech hun em eng gutt B. agin (ich habe ihm viel Arbeit zur Erledigung zugedacht).
brauen trans. Verb.: 1) eigtl.: «Bier brauen» — auch abs.: haut hu se erëm gebraut; 2) erweitert: «(heiße) Getränke zubereiten» — se huet eis eng staark Taass Kaffi gebraut — pejor.: wat hues de do eppes gebraut; 3) übtr.: «nachsinnen, ausdenken» — e braut ewell eng Zäitlaang un eppes, ech mengen et wier näischt Gutts (ähnlich: brucken s. d.) — der Deiwel weess, wat déi zesumme b.!; 4) refl.: «sich einbrocken» — dee braut sech eng!; 5) unpersönl. intr.: «sich zusammenballen, im Anzug sein» (vom Wetter) — 't huet de ganzen Dag eppes iwwert der Stad gebraut, dat gët Reen (Regen) oder en Dimmer (Gewitter) (ähnlich: brucken s. d.).
Brauerei F.: «Brauerei»; Zussetz.: | |