Bratzel(e)sonndegBrauBrau-BrauhausBraukesselBraumääschterBraupanBrauchbrauchenBrauechtbrauenBrauereiBrauereispäärdBraulechtBrolëntBrullechtbraukesbrauschBrauschbrauscheg, braujhegBrautBraut-BrautbouquetBrautfrackBrautgezeiBrauthiemBrauthuesenBrautklädBrautkranzBrautkränzchenBrautkrounBrautleitBrautpuerBrautnuechtBrautrackBrautrankBrautrénkBrautschlärBrautschongBrautstandBrautstullBrautwäinBrautwuelbravbravBravheetbravoBräch, BrächelchenBrächbrächenBräckelchenBrädelerBrädel, BreedelBrädelt, Bree-, Bréi-bräden, breedenbräden, breedenBräiBrei-, BräichenBräi--däiwel, -digel, -sakBräidigelBräidoapBräiklosBräiläffelBräipanBräischärbräiegBräitche(s)mann, BräitjemaanBrautemännchenBräitchenBrändchenBrännechtBränniBrätBräcktbrät, breetBreedeweeBreedewuesBrät, BreetBrät-, Breet- / brät-, breet-BrätdrescherBreetdrescherBrätmäeschBrätmeiëschBreetmäeschBreetmeiëschBrätpännchenBreetpännchenBrätschëf(t)BrätschofBreetschëf(t)BreetschofbrätspuregbreetspuregBréchelBréchelsdappBréckBréckBréckBréckenhällegen | Bratzel(e)sonndeg M.: «Sonntag Laetare, Halbfastensonntag» — folkl.: an Mosel und Sauer erstehen die jungen Burschen besonders in den Städtchen Remich, Grevenmacher oder Echternach eine Fastenbrezel für ihre Erwählte; nimmt sie sie an, so kommt der Schenkgeber als möglicher Freier in Betracht und darf sich bei ihr zu Ostern zum Empfang der Ostereier einfinden (HVk. S. 255) — In Remich war der Marktplatz mit Händlern besetzt, die Brezeln und Heringe (daher heißt dieser Sonntag in Schüttringen [Bd. 1, S. 146] z. B.: Hierkesonndeg «Heringsonntag») auch Zuckerplätzchen und Zuckerherzen, sowie Karamellen, mit verliebten Spruchzetteln umhüllt, feilboten; neuerdings ist die Brezel durch andere (teuere) Geschenke ersetzt worden.
Brau Hausname für Häuser, wo früher Bierbrauer wohnten — ech war a B.
Brau- (phV.: Bra-) : (in allen Kompos. Ton: 1); -haus N.; -kessel M.: wie hd. — Blindekuhspiel: der Ruf B. bedeutet «nimm dich in Acht, daß du nicht anstößt» (Ga.); -määschter (-ee-) M.; -pan F.: «tiefe Pfanne aus Kupfer zum Rösten der Maische, die zur Herstellung von obergärigem Bier diente» — Ehemals war das Bierbrauen eine Angelegenheit des Hauses. Es wurde obergäriges Bier gebraut. Dazu wurde Getreide in der Braupfanne geröstet; ein zünftiger Brauer ging mit Braupfanne und sonstigem Zubehör seines Gewerbes von Haus zu Haus sein Handwerk ausüben.
Brauch (phV. cf. Ltb. 79) M.: «Brauch, Sitte» — 't as kee B. — 't as nët B. bei äis — da's esou de B. (auch: Gebrauch, seltener Usus); Spw.: Wou et B. as, leet een d'Kou an d'Bett (andere Länder, andere Sitten); cf. auch: Moud.
brauchen (phV. cf. Ltb. 79) trans. Verb.: 1) «benutzen, verwenden» — versuerg et, ech kann et nach eng Kéier (ge)b. — deen ale Kniwweler kann alles b. (dieser alte Bastler kann alles verwerten) — en as fir näischt ze (ge)b. (er taugt zu nichts) — d'Uursaache sin (do) fir ze (ge-)brauchen (wenn jem. versucht, sich zu entschulgen) — en as a kenger Sauce (Zooss) ze b.; 2) «aufbrauchen, vertun» — ech brauch dat nët alles — séng Fra brauch zevill am Stot (seine Frau gibt zuviel für den Haushalt aus); 3) «bedürfen, nötig haben» — brauchs de d'Zaang nach? — ech brauch kengem sénger (ich beanspruche niemandes Dienste) — ech brauch därs (dat do) nët (ich kann darauf verzichten) — du brauchs Kläpp (du verdienst Prügel) — hu mir dat gebraucht? (war das nötig?) — wat een nët b. kann, as geschenkt ze deier; 4) negativ gebr.: «müssen, dürfen» — du brauchs mer näischt ze schwieren (D.) — deem brauchs de näischt ze léinen (dem darfst du nichts leihen, er wird dir es nicht zurückerstatten) — du brauchs elo nët ze pinschen (du hast keinen Grund zum Weinen); 5) «leiden mögen, auskommen mit» (wie: leiden, ausstoen, richen) — ech kann e gutt b., nët b. — ech hun e gutt ze b. — e ka sech selwer nët b. (er kann sich vor übler Laune selbst nicht ausstehen) — en as nët ze b. (unausstehlich, schlechter Laune).
Brauecht F.: «das gebraute Quantum» (urspr.: Bier, dann auch erweitert) — eng gutt B. (ein gutes Getränk) — eng B. Kaffi, Téi (bisw. mit pejor. Beigeschmack) — ech hun em eng gutt B. agin (ich habe ihm viel Arbeit zur Erledigung zugedacht).
brauen trans. Verb.: 1) eigtl.: «Bier brauen» — auch abs.: haut hu se erëm gebraut; 2) erweitert: «(heiße) Getränke zubereiten» — se huet eis eng staark Taass Kaffi gebraut — pejor.: wat hues de do eppes gebraut; 3) übtr.: «nachsinnen, ausdenken» — e braut ewell eng Zäitlaang un eppes, ech mengen et wier näischt Gutts (ähnlich: brucken s. d.) — der Deiwel weess, wat déi zesumme b.!; 4) refl.: «sich einbrocken» — dee braut sech eng!; 5) unpersönl. intr.: «sich zusammenballen, im Anzug sein» (vom Wetter) — 't huet de ganzen Dag eppes iwwert der Stad gebraut, dat gët Reen (Regen) oder en Dimmer (Gewitter) (ähnlich: brucken s. d.).
Brauerei F.: «Brauerei»; Zussetz.: Brauereispäärd N.: 1) «schweres belgisches Pferd»; 2) übtr.: «kräftige Frau».
Braulecht F.: eigtl. «Brautlauf», hat hier wie im Rhein. und Hess. die Bed. «Hochzeit» angenommen, — anders die folg. phV.: Brolënt (Mosel) F.: «ausgelassene Freude bei der Hochzeit» (Brolëntsleit Pl. «die Hochzeitsgesellschaft») — Brullecht (lokal) F.: «mehrere Tage dauernde Zecherei» (ähnlich: Néngchen, Rull s. d.).
braukes Adj.: «verrückt» (aus dem Jenischen).
brausch (brA:uS) Adj.: 1) «spröde, brüchig» — d'Päärd huet e brauschen Huff — den Deeg as b. (der Teig ist leicht, luftig — es heißt auch ähnlich: liicht, linn); 2) vom Haar: «kraus» — en huet esou b. Hoer ewéi en Neger (in dieser Bed. auch: braujheg, brauscheg); 3) übtr.: «widerwärtig, kurzabfertigend» bisw. auch: «verschroben» — dat as emol e brausche Kärel (ein wortkarger Kerl) — e schwätzt esou b., en as schlecht opgeluegt (er spricht so unfreundlich, er ist schlecht gelaunt).
Brausch (brA:uS) M.: «verschnittener Eber». [Bd. 1, S. 147]
brauscheg, braujheg Adj.: 1) «brünstig» (beim Schwein) (cf. raujheg); 2) «vielästig, verwachsen».
Braut (phV. s. Ltb. 81), Dim. Braitchen, Pl. Bräit, Brait F.: «Braut» — Folkl.: d'B. eraus ruffen (ein Spielmann, umgeben von den Jünglingen des Dorfes forderte zum Hochzeitszug auf, dabei ward, bes. im Oesling, eine längere Szene mit feststehenden Liedern und Deklamationen gespielt, bei der Braut, Bräutigam und die gesamte Dorfjugend mitwirkten) — d'B. déi nët viraus kräischt, kräischt hanneno (es war Sitte, daß die B. vor dem Kirchgang geweint hatte, weil sie sonst leicht ihr ganzes Eheleben hindurch weinen müßte) — trauereg B. (bei der Aufforderung zum Hochzeitszug sangen die Jünglinge an verschiedenen Orten: Eraus, eraus, du trauereg Braut, Hei bausse steht eng liddereg Haut, während dem Gang zur Kirche sang die Jugend das «Lied von der traurigen Braut» (cf. Thill, Singendes Volk, S. 407)); d'B. fänken, d'B. lasskafen (nach der Messe ziehen die Dorfjungen od. die Freunde des Bräutigams ein Band über die Straße, angeblich um die B. zu fangen, die der Bräutigam loskaufen muß) — zu den Hochzeitsbräuchen cf. Hvk. S. 185 ff. und die Literaturangabe ibidem S. 308 Anm. 44; Spw.: Wien d'Gléck huet, dee féiert d'B. an d'Kiirch; Ra.: eng schéi B., d'B. as schéin ugeschiert (von der festlich gekleideten B.) — d'B. trëtt dem Bräitchemann op der Märei oder an der Kiirch op de Fous, da behält se d'Meeschterschaft — Kartenspiel: Rauten, dat gët schéi Brauten (als Trumpf).
Braut-: -bouquet M.: «weißer Blumenstrauß der Braut beim Kirchgang» (häufig aus künstlichen Blumen) — nach der Feier wurde er in die Kirche für den Muttergottesaltar abgegeben; -frack M.: «Frack des Bräutigams» (an der linken Brustseite mit einem weißen Blumensträußchen geschmückt); -gezei N.: «gesamte Ausstattung der Braut und des Bräutigams» — si gin d'B. kafen (der Bräutigam kaufte das Brautkleid, die Braut das Hemd des Bräutigams) — Titel eines bei Thill «Singendes Volk» Nr. 267 verzeichneten Liedes, worin der Bräutigam aufzählt, wie er seine Braut möglichst billig und dauerhaft ausstatten wird; -hiem N.: «Hemd des Bräutigams» — die Braut kauft es, der Bräutigam trägt es nur am Hochzeitstag, dann wird es häufig aufbewahrt um als Sterbehemd zu dienen; -huesen Pl. F.: «Strümpfe der Braut» — übtr.: d'Meedchen huet séng B. un (sie geht strumpflos); -kläd N.: «Brautkleid» — esou pipsroueg wéi d'Matten am B. (so mäuschenstill, wie die Motten im B.); -kranz, -kränzchen, M., -kroun F.: «Myrtenkranz der Braut» (alt: Mirekroun) — Die Braut trug in vielen Pfarreien die Krone der Muttergottes zum Kirchgang an ihrem Hochzeitstag. Dafür wurde ein Entgelt an die Kirche abgegeben. Nur unbescholtene Bräute hatten dazu das Recht. Stellte es sich nachträglich heraus, daß eine Braut widerrechtlich die Krone getragen hatte, so erfolgte eine öffentliche Kirchenstrafe; -leit Pl.: «Braut und Bräutigam»; -puer N.: «Brautpaar»; -nuecht F.: «Brautnacht» — gibt zu allerlei, oft derben Späßen Anlaß — folkl.: wenn es der Braut in der B. gelingt, ihre Kleider auf diejenigen des Bräutigams zu legen, so wird sie d'Box un hun, d. h. das Regiment führen; -rack M.: «Rock der Braut» (vom Bräutigam gekauft); -rank, -rénk M.: «Trauring»; -schlär M.: eigtl. «Brautschleier» — «Name des Pfeifenstrauchs, Philadelphus coronarius» wohl wegen der schneeweißen Blüten; -schong M. Pl.: «Schuhe der Braut und des Bräutigams» — früher wurden nur die B. fertig gekauft, die gewöhnl. Schuhe wurden im Hause selbst vom Dorfschuster angefertigt; -stand M.: «Brautstand» — das «Lied vom B.» (bei Thill, Singendes Volk, S. 405); -stull M.: eigtl. «der Platz, auf den sich die Verlobten sonntags im Hochamt setzten, nach der in der Frühmesse erfolgten Verkündigung des Heiratsaufgebots», dann: «Zeit zwischen Verlobung und Heirat» — si sin am B. (verlobt); -wäin M.: «warmer Wein mit Zucker und Zimtschale, den alle Hochzeitsgäste vor dem Kirchgang trinken»; -wuel M.: «Brautschleier» — nach der Feier häufig der Muttergottes geschenkt. | |