LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Briedemes bis Brochband (Bd. 1, Sp. 155a bis 156b)
 
Briedemes, lok. bisw. Briims ON. «Bredimus», für: 1) Stadbriedemes «Stadtbredimus» (s. d.); 2) Waldbriedemes «Waldbredimus» (s. d.).
 
Briemberen bisw. Primberen Plur. F.: «Brombeeren» (s. Bréim u. folg.).
 
Briet (phV. cf. Ltb. 24) Pl. Brieder N.: 1) allgem.: «Brett» — en ääche, dänne . . . B. (ein Brett aus Eichen-, Tannen- . . . holz) — stäif ewéi e B. (steif wie ein B., für einen ungelenken, oder übtr.: einen arg betrunkenen Menschen) — riichteran, platt ewéi e B. (gerade herunter, platt wie ein B., für eine schwachbusige Frau) — en huet e B. virum Kapp (er begreift äußerst schwer) — ech léiss mer de Kapp mat engem (hölze) B. ewechhaën, wann ech dat maache sollt, misst maachen (ich ließe mir den Kopf mit einem Brett weghauen, wenn ich das tun sollte) — am Hondséisléck, wou d'Welt mat Brieder zougeneelt as (im Nordösling, wo die Welt mit Brettern zugenagelt ist) — übtr.: bei deem hun ech e Steen am B. (der mag mich leiden, auf seine Hilfe kann ich zählen) — hie buert déi dënn Brieder (sehr faul); 2) bes. Bed.: «zu besonderen Zwecken dienendes Brett, oder: Bretterteile an Geräten»: a) Gerichtsspr.: «Gerichtsschranke» — hie (auch: déi Affär) könnt virun d'B. (er, die Angelegenheit kommt vors Gericht) — si hun e virun d'B. geholl; b) Pennälerspr.: «Anschlagbrett» (früher: Tafel, auf der die Gestraften öffentlich angeschlagen wurden) bes. d'schwaarzt B. (das schwarze B.) — en hänkt um B. — dann auch, aus der Gerichtsspr. (s. sub a) entlehnt: «Professorenkonferenz» in der Ra.: e könnt vrun d'B. — e steet bei mir um schwaarze B. (er ist bei mir schlecht empfohlen); c) Spiel: «Brett» des Brettspiels — mer spille B.; «Anschreibbrett beim Kegeln» — wivill steet um B.? (dafür meist: Lee — s. d.); d) Möbel: «Stellage, Bücherbrett, Brett im Schrank» usw.; — meist in Zussetz. näher bestimmt: Brout-, Hak-, Kelter-, Mous-, Nuddel-, Réi-, Wäsch-, Zeeche- . . . briet (s. d.).
 
Brigad (Ton: 2) F.: «Brigade» — Gendarmerieposten mit Brigadier — im Krieg 14/18: «Lebensmittelpolizei» (auch, aus dem Hd.: fliegend B.).
 
Brigang (Ton: 1) M.: 1) «Wegelagerer»; 2) scherzhaft: «Teufelskerl, Strolch» (bes. zu ungestümen, kleinen Kindern).
 
brigangzeg Adj.: 1) «verwahrlost»; 2) «ungestüm, ausgelassen»; 3) «roh, brutal»; Abl.: Brigangzegkeet F.
 
Brigardchen, Brigadier (bri'gArdje:) M.: «Brigadier» (der Gendarmerie) (Pl. bisw. wie ein Dim. behandelt: Brigardercher).
 
Brigel Pl. M. (bisw. dazu eine Pl.- bildung Brigelen), Vianden: 'bri:lən (Engelmann): «Prügel» — eng Druecht (Red.: Frotzecht) B. (eine Tracht P.).
 
Brigelholz N.: «dickes Faschinenholz» (auch: Klëppel- oder Knëppelholz).
 
brigelen trans. Verb.: «prügeln» — op ongeresch b. (auf ungarisch, = tüchtig p.).
 
Briicht F.: «Scherzlüge» (cf. beriichten, briichten sub be-).
 
Briims (neben: Brems) F.: «Klammer, Strick oder Nasenknebel zum Bändigen der Pferde beim Hufbeschlag».
 
Brikett F.: «Brikett» (Heizmittel) — übtr.: «Anisbonbon» von der Gestalt und der Farbe einer B.
 
Brill, lok. Bréil M.: «Brühl, sumpfige Wiese» (häufiger Flurn.); Brillplaz F.: «Hauptplatz in Esch a. d. Alz.» — op der B., oder kurz: um Brill; Bréilecks «Straße in Echt.».
 
Brilléck (Ton: 1) lok. Bréiléck, Bréilénk M.: «Brühling, junges (halbjähr.) Schwein» (dessen Borsten nach dem Schlachten durch heißes Wasser ausgebrüht werden, ohne daß man sie sengt) — übtr. für «junger, ausgelassener Bursche»; Abl.: brilléckzeg Adj.
 
brilliant Adj.: «glänzend» im übtr. Sinn — eng b. Affär.
 
brimsen, brimzen I intr. Verb.: 1) «prickeln» (in Mund oder Nase) — de Limonad, d'Kuelesaier, de Béier, de Moschter(t) brimst; 2) «scharf riechen» — bes. vom gärenden Wein: e brimzt engem an der Nues — en huet aus dem Mond eraus gebrimzt (übler Mundgeruch).
 
brimzen II Verb.: 1) trans.: «sengen, sieden, anbrennen lassen»; 2) «nach Brand riechen».
 
brimzeg Adj.: 1) «prickelnd»; 2) «scharf riechend».
 
Brimzert M.: 1) «Prickeln in der Nase oder auf der Zunge, prickelnder Geschmack»; 2) «scharfer Geruch» (bes. beim gärenden Most); 3) «kurzes Aufstoßen» (bes. durch Kohlensäure verursacht).
 
Brioche, Briosch (Ton: 1) F.: 1) «Feingebäck»; 2) Ga.: «Schnitzer, Dummheit» (frz. brioche). [Bd. 1, S. 156]
 
Briquet, Bricki M.: «Feuerzeug» (frz. briquet).
 
Brise-bise (wie frz. — auch: 'brisbi:z) F.: «kurze Gardinen für die unteren Fensterscheiben».
 
Britt (phV. cf. Ltb. 73) F.: 1) «Fleischbrühe» — eng dënn (Ga.: laang) B. (eine magere B.) — übtr.: elo hues de d'B. op der Box (jetzt bist du in der Klemme); 2) «trübe, dicke Flüssigkeit» im allgem. — z. B. Seifenlauge, Harn, tierische Jauche, Beize, schlechter Kaffee; 3) übtr.: «trübe, unangenehme Angelegenheit, Bescherung» — deen huet séng B. (auch: säin Téi, säi Kont — der hat sein Teil weg) — ähnl.: ech hun em séng B. gin — d'B. as ëm (die Angelegenheit ist verfahren) — du koum e mat der B. erausgefuer (auch: geplättelt — da rückte er mit der schlechten Nachricht heraus); 4) übtr. auf Menschen: eng deierlich B. «ein armseliger Mensch» (bes. für Frauen); cf. die Zussetz.: Äer-, Hame-, Héngerbritt.
 
Brittschlupper(t) M.: «Feinschmecker».
 
Brittener M.: «Zollbeamter zu Pferd» (Wb. 06 erklärt: als Adjutant des Oberkontrolleurs).
 
britzeg Adj. = lok. Var. zu bréieg (s. d.).
 
Bro I M.: «(emaillierter) Krug aus Metall», in dem das Wasser in das Schlafzimmer gebracht wurde (= frz. broc).
 
Bro II (Norden: bro:n — bisw.: bra·) F.: «Rand, Kante, Brame, Waldesrand» — beim Kegelspiel heißt es: d'Kloaz op d'Bro opseezen (die Kugel auf den Brettrand aufsetzen) — d'Klatz huet d'B. nach (nët méi) kritt (die Kugel ist noch just auf dem Brett geblieben, ist über den Brettrand hinausgelaufen — in dieser Bed. auch: Dill s. d.) — d'Broë briechen (die Kanten abhobeln, bes. bei den Weinbergspfählen) — Norden: et goung op der Bron eraus (dafür allgem.: op der Nuef s. d. — es reichte eben noch) — Mosel: der obere Knochenrand über den Augen.
 
Brobant (Ton: 1): «Brabant».
 
Brobänner M.: 1) den eigtl. Sinn s. sub Brabännermancherorts bezeichnet das Wort irgendwelchen Hausierer (z. B. Mosel); 2) übtr. auf Objekte brabantischer Herkunft: a) «Wendepflug»; b) «schweres, belgisches Pferd» (Kaltblut).
 
Broch M.: 1) «Bruch» in seinen gängigen hd. Bed.: a) «Handlung und Resultat des Brechens» — d'Affär as an d'Bréch gaangen (fehlgeschlagen); b) «Bruchzahl»; c) «Eingeweidebruch, Hernie» — ech hu mer bal e B. gelaacht — en huet sech e B. gehuewen, gelaf, gedréckt . . .; d) «Knochenbruch»; 2) «minderwertige Töpferware»; 3) «Steinbruch» — e schafft am B.
 
Broch- : -band N.;

 

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