LWB Luxemburger Wörterbuch
 
dëlden bis den, de (Bd. 1, Sp. 201a bis 202a)
 
dëlden intr. Verb.: = dëllen (s. d.).
 
delegéieren trans. Verb.: «delegieren»; Abl.: Delegéierten M., Delegatioun F. (Osten: -sjun).
 
deliberéieren intr. Verb.: «beraten, in Erwägung ziehen»; Abl.: Deliberee, Deliberi (Ton: 2) M.: «Unterhaltung vor der Beschlußfassung» — si hun d'Saach an D. geholl — si hun d'Affär nach am D. (die Entscheidung ist noch nicht gefallen); Deliberasjunsrejhëschter N.
 
delikat, delekat (Echt.: tëlekat) Adj.: 1) «lecker» — en delikate Mäifelchen (ein Leckerbissen — auch übtr.: ein hübsches Mädchen); 2) «fein, zart, überempfindlich» — eng d. Haut; 3) «eigenartig, heikel» — eng d. Affär — déi do ass delekat! 4) mit abfälliger Ironie: «schlimm» — du bas mer en Delikaten!
 
Delikatess Pl. -en (Ton: 4) F.: «Leckerbissen».
 
Dëll, Dell (ə/ε) M.: «gemeiner Dill, Anethum graveloens» — auch: Kornischongskraut.
 
dëllen trans. Verb.: «beilegen, beschwichtigen» — sich dëllen, gedëllen — dëll dich än Ament! (nur ein bißchen Geduld!) — laang gedëllt, ëmmer noach geschëllt (eine Schuld, wie alt sie auch sei, bleibt Schuld) — dat dëllt kän Eengel, kän Herrgott (das hält der Geduldigste nicht aus).
 
dëlleg, dëllig Adj.: «duldsam, verträglich» (von Kindern, Tieren) — den Hond wir nach ewell dëlleg, ma d'Kaz as et nët (letztere duldet nicht, daß der Hund mit ihr aus derselben Schüssel frißt).
 
Dellen ON. «Dellen», Gem. Grosbous, Kant. Redingen — 155.
 
Dëlpes M.: 1) «Dummkopf, Tölpel»; 2) imaginäres Tier, das am frühen Morgen an einsamer Stelle gefangen werden soll, wobei der Unerfahrene, den man verulken will, den Sack aufzuhalten hat; Dëlpesse fänken (allerlei Ulk mit einem treiben) — Nau fal nët iwwer den D. (wenn man vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht) — den D. stät de Bam bäi deem (die Flegelhaftigkeit ist bei ihm auffällig).
 
dëlpesseg, dëlpessig Adj.: «tölpelhaft».
 
Dëlpessegkät, Dëlpelzegkeet F.: «Tölpelhaftigkeit».
 
Delphine (Ton: 1) weibl. Vorname «Delphine, Adolfine».
 
Demade (Ã:), Demand (-Annt), Dimant, Pl.: Demanten F.: «Gesuch, Bittschrift»; Abl.: Demanteschreiwer M. (früher im Dorf der Mann, der für die des Schreibens Unkundigen die Gesuche schrieb).
 
Démarche, Dëmarsch F.: «Intervention, Fürsprache, Einschreiten» — ech hun allerhand Démarchen an der Stad gemaach.
 
demaskéieren trans. Verb.: «die Maske abnehmen».
 
demäng in dem Ausdruck: a demäng (Ton: 2) «Auf Wiedersehen! Bis Morgen!» (frz. à demain).
 
dementéieren trans. Verb.: «in Abrede stellen, Lügen strafen».
 
Dementi (Ton: 2) M.: «Berichtigung» — ech hun em en D. gin (ich habe ihn Lügen gestraft).
 
Demissioun (Osten: -sjun) F.: «Abdankung, Amtsaustritt».
 
demissionnéieren intr. Verb.: «sich aus einem Amt zurückziehen» — de President huet demissionnéiert.
 
Dëmmchen M.: 1) s. Daimchen; 2) Zaunkönig, Troglodytes — s. Maiskinnek; 3) Däumling (im Märchen).
 
Dëmmeleck, Dëmmleck M.: «Däumling» (daumenähnliche Hülle aus Leder, die über einen verletzten Finger gezogen wird) — (s. Daim(er)léck).
 
Dëmmendeck, auch Dëmmvillchen M.: (s. Domm. . .) «Winter- und Sommergoldhähnchen, Regulus regulus, und Regulus ignicapillus».
 
demoléieren trans. Verb.: «zerstören, abtragen», dazu: Demolitioun F.: [Bd. 1, S. 202] «Abbauarbeiten» — e schafft an den Demolitiounen.
 
demols, demolos, dumols, dämols Adv.: «damals» — ech hun dat schon d. gesot (unbestimmt, wann).
 
demotéieren trans. Verb.: «abtragen, in seine Teile zerlegen» (bes. eine Maschine); dazu Demotage M.
 
Dëmpecht (lok. -icht) F.: «soviel man zu gleicher Zeit schmort» (s. dëmpen) — eng D. Äppel (eine Portion Apfelmus).
 
Dëmpel M.: 1) «Tümpel» (trübes, stehendes Gewässer); 2) «tiefe Stelle in einem fließenden Gewässer»; 3) «große Menge, bes. Flüssiges» — en D. Zopp — en D. Zalot; Zuss.: Schéissendëmpel (Schießentümpel — Ortsbezeichnung an der Schwarzen Ernz im Müllertal).
 
dëmpen (lok. phV. cf. Ltb. 30) trans. Verb.: «schmoren, in geschlossenem Topf braten» — cf. auch: dämpen sub B/5.
 
den, de (zum Abfall des auslautenden -n s. Fußn. S. 5) bestimmter Artikel: 1) Sg. M. Nom. u. Akk. — den Hond huet de Bouf gebass; Gebrauch und Flexion: vor Subst. mit Epitheton bisw. durch das demonstrative Pronominaladj. deen, dee ersetzt (de bloen Emer, neben: dee bloen Emer) — Familien- und Vornamen immer mit dem best. Artikel gebr.: de Schmit, den Hari, de Jhang — das Nordösling, auch manchmal der Südwesten, z. B. Niederkerschen, läßt den Artikel weg: Hari, Jann — in formelhaften Ausdrücken steht im Nom. u. Akk. dafür

 

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