LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Dixionär bis dobanns (Bd. 1, Sp. 212a bis 213b)
 
Dixionär M.: «Wörterbuch» — e schwätzt ewéi en D. ouni Deckelen (redet ins Blaue hinein, unüberlegt) — en huet e Kapp wéi en D. (gutes Gedächtnis, viel Wissen).
 
Djiipsert, J(h)iipsert M.: 1) «armseliger Mensch»; 2) «Piepsen» (von Vögeln, Küken), «Knirschen» (von Rädern, Eisenteilen), (s. jhipsen).
 
dj(h)ip(p) Inter.: 1) «Lockruf für die Hühner»; 2) dj(h)ip, dj(h)ip! (ruft man dem Kartenspieler zu, der nichts wagen will) — maach du djhip, wann d'Vullen päifen! (hal dech kleng!)
 
Djipen, tschipen, djiipsen, tschiipsen intrans. Verb.: «Piepen» (der Küchlein).
 
Do (lok.: dou) Adv.: A. örtlich: 1) «da, dort» — wou as en? do! — do kënnt en — bas de erëm do? (bist du wieder da?) — hei gäs de erëm do! (ruft der Hirt der Kuh zu, die weglaufen will); 2) «zugegen» — ech sin do, wann ët gëlt — du bas ni do, wann een dech brauch — en as fir keen do; B. zuständlich: en as nët esou do, wéi e schwätzt (er gibt sich anders, als er tatsächlich ist) — en as nët esou do (nicht so dumm) — en as nët deck do (er ist mittellos); C. zeitlich: 1) statt häufigerem du, dun «da(mals)» — do, du war d'Bëtschel fett — hei ans do (hie und da) — do get nët méi gefaart; 2) als Flickwort häufig konjunkt. gebr.: wéi et gedonnert huet, do hun ech gefaart; 3) «nun nunmehr» — do hues d'et mat déngem «'t deet näischt» — do gesäi(s de)! — do hu mer et! — auch einfach: do! (Echt.) — wat mécht än do? (was machen wir nun?); D. Interj. 1): Ausruf der Verwunderung, des Ärgers, der Überraschung; verstärkt: do dermäin! —häufig bei starker Aufregung: do, do! — kuck do, en Hues, en Hues! 2) Hinweis, wenn man einem etwas übergeben will — do, ech gin der et — flektiert: dot (da habt ihr es) — hei doten gediirten! (überhöfliche Wendung); E. flektiert als Demonstrativum: «Jener» — den do, doten, doen — mat där do(t)er as nët gutt Kiischten iessen — ech hun des doen ewell vëlleg a genuch! (im Überdruß).
 
do- in zusammengesetzten Adverbien (cf. auch der-) A. zur Bezeichnung des Ortes (lokativ) -an Adv.: «darin» neben dodran, doran(ner) — d. gi mir nët gefrot, wann den Härgott eppes mécht (Schicksal, Gottes Fügung) — d. as ee virum aner (der eine kann es besser, lernt es schneller als der andere); -bannen Adv.: «drinnen», neben dodran, doran(ner); -baussen Adv.: «draußen» — en as d. doheem (er hat zuhause nichts mehr zu sagen, hat kein Heim mehr) — d'Gréit d. (die Nachbarin Grete) — déi d.! (geringschätzig für den Nachbarn, einen vor der Türe Stehenden); -bäi, -bei Adv.: «dabei», bisw. doderbäi — an dobäi [Bd. 1, S. 213] (doderbäi) bleift et! (kategorisch) — dobäi as näischt ze wannen; -ënnen Adv.: «da unten», gesteigert: -ënnechen — déi doënnen (geringschätzig für die Nachbarsleute); -ënner Adv.: «darunter», neben dodrënner, dorënner — stouss et dorënner; -erëmm(er) Adv.: 1) «da herum, dort in der Nähe»; 2) verallgemeinernd «rings im Lande» (cf. das folgende) — e gät do(e)rëm(mer) wéi en Hääschesak (er geht umher wie ein Bettler) — et war him nët doarëm (er war nicht dazu aufgelegt); -eruechter Adv.: 1) «rings»; 2) «hin und her, durcheinander» — d. lafen; 3) «verwirrt, irre» (konkr. u. übertragen) — en huet d'Hoer d. — d. rieden; auch adjektivisch: en as ganz d.; 4) «irgendwo, rings im Lande» — d'Leit d. schwätzen alt allerhand; -hannen Adv.: «dahinten», gesteigert: -hannech(t)engesteigert in: -hanichen (die Steigerung wird durch die Verlängerung des a ausgedrückt) — déi dohannen (geringschätzig wenn auf Personen bezogen); -hannert Adv.: «dahinter»; -heem Adv.: «zu Hause, daheim» — d. as et am beschten, der best — d. nët wuel, néire wuel — wee seng Fra gär huet, dee léisst se d. (an dee se ganz gär huet, deen hëlt se mat) — dobaussen, op der Gaass, um Pawee d. (kein Obdach haben); übertragen: Ra.: mir sin nach nët d. dermat, nach nët op der gewonnener Säit, mer kënnt et nach bereien, beräpsen (man soll den Tag nicht vor dem Abend loben) — e Bonjour dohäm (Schönen Gruß zu Hause!) — am Rechnen as en nët d. (weiß wenig in dem Fach); substantiviert: Doheem M.: «Daheim» — sein D., keen D. hun — Echt.: 't as näist iwert en Dohäm, sot d'Lous an der Graazkaul (sot den Eilespill, du sutz en hannert äm Kapesblat); bisw.: Doheembleifskäärchen, meist Heibleifskäärchen F., auch: Dobleifskäärchen (Ton: 1) in der Ra.: mat der D. verresen (zu Hause bleiben); doiwer Adv.: 1) «drüben» — hien as nach nët d. (am Ziel, durch alle Schwierigkeiten hindurch) — den d. (geringschätzig für den Nachbarn); 2) «jenseits der Grenzflüsse» — déi vun d.; -nidden Adv.: «drunten», gesteigert -niden, -nid(d)echen (auch für das Gefängnis in der Unterstadt, im Grund); -niewen(t), -nieft, -niewenter Adv.: «daneben»; -op Adv.: «da(d)- rauf» neben dodrop, dorop(per), donop — bild der näischt an d.! — stäip dech nët dodrop!; B. zur Bezeichnung der Richtung oder der Herkunft; -hin(ner), -nen Adv.: 1) «dahin» (statt duer) — d. geet es nach! (z. B. beim Verschütten von Wein); 2) «ungefähr» (bei Zeitangaben) — d. en Donneschteg — d. ëm eis Kirmes; -hier Adv.: «von da her» — ah, doh. kennst den en! — dohier, verkürzt zu doer-, dor-, tritt wieder an andere Adverbien zur Bezeichnung der Richtung od. der Herkunft — E kënnt d. wéi e Säckdréier: -(e)ran(ner) Adv.: «dahinein» — schëtt et d.! — d. schwätzen ech nët (darein mische ich mich nicht) — d. hu mir näischt ze soen; -(e)raus Adv.: «daraus» — ah, du kucks doeraus, da waard!; -rausser Adv.: «da heraus» do(e)rausser gët näischt (daraus wird nichts); -(e)rduurch, -duurcher Adv.: «dadurch, daher» — dat as d. komm datt ... - dat kënnt d. (dovun) (kausal) - he gät d. (übertrag.) 1) Schwierigkeiten, 2) Wetter; -erduurch Adv.: «da hindurch»; -(e)rënner Adv.: «darunter» — et läit dorënner: -erforter Adv.: 1) «von da her» — e koum vun d. — auch zeitlich 2) «von der Zeit an»; -(e)riw(w)er Adv.: «da herüber» (Greiveldingen -riff); -(e)rop(per), -robber, -enopper, doenobben Adv.: «da hinauf, da rauf» — klamm d. — lee den Apel doerop!; -(e)rof, -(e)rower Adv.: «da herunter» — géi d.! — bleif d.!; C. in andern adv. Verbind.: -banns Adv.: «mittlerweile»;

 

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