| -driisch häufiger Fn. Mosel — s. Dréisch; [Bd. 2, S. 15] -fouss M.: 1) «Geißfuß, Aegopodium»; 2) «einfältiger Mensch» (cf. Gäässekapp); 3) «Hebebock» (cf. das Simplex Gääss sub 3) — Instrument des Zahnarztes; -kléi M.: «dreiblättriger Fieberklee, überhaupt wilder Klee»; -kraut, -kraitchen N.: «großblumige Sternmiere, Stellaria»; -wäller, -wëller ON.: «Villers-la-Chèvre» (in Nordostfrankreich, Dept. Meurthe-et-Moselle).
Gäbberchen M.: 1) = Gäppchen «alte römische Lampe»; 2) «Tülle der Lampe» - dafür auch: Zull (s. d.).
Gäbberchen F.: 1) Dim. zu Gabber (s. d.) «Plappermäulchen»; 2) im. bes. «Spiel der kleinen Kinder mit den Fingern an den Lippen, wobei sie trällern» — auch: Spruddelgäbberchen, Spriddelchen.
Gäd, Geed F.: «Färberwaid, Isatis tinctoria» (beim Blaufärben verwandte Pflanze, frz. guède).
Gäert I F.: «Gerte» (Aangels-, Fëschgäert) lok. Giert.
Gäert II (Stadtlux. Giert, lok. Geert) weibl. Vorn.: «Gertrud» — erscheint meist als Traud(chen), bisw. als Jhert, Jhebbes, in Sprüchen als Gertraud, Gäertraud, Gierderaud, Giertraud (s. d.); Hausnamen: Giertchen, Giertches, a Géiert.
Gäertchen M.: Dim. zu Gaart (s. d.).
Gäertner (Stadtlux.: Giertner) M.: «Gärtner» — da's de Bock zum G. gemat (cf. Bock); dazu: Gäertnerei F. und Gäertnesch F. «Gärtnerin».
Gäertnesch- -hutt M.: «breitkrempiger Strohhut des Gärtners»; -meedchen N.: «Gärtnerstochter»; -schiertech N.: «Gärtnerschürze», mit Vordertasche.
Gäffelchen F.: Dim. zu Gafel (s. d.).
Gähäil, -häl, -heel (lok. Géi-) M.: «Feldgauchheil» - dafür auch: Vulle-, Gänsekraitchen.
Gäich, Gäisch F.: «Fehlstelle im Baumstamm (Nutzholz)» — Echt.: en eiche Madrill ounéi Knot a Gäichen.
gäicheg, gäischeg Adj.: «ringrissig, fehlerhaft (vom Holz)» — s. eilefiedereg.
Gäichel ON.: Sägemühle bei Eischen — dafür in der nächsten Umgegend lieber: Giechel, Giecher.
Gäifer(chen), Geifer (lok. Westen Gäfer, Gefer) N. u. M.: 1) «gemeiner Wacholder»; 2) bisw.: «Sadebaum» — wofür gewöhnlich: Siwebam (s. Wakelter).
Gäiferkä(e)rchen M.: «Wacholderbeere».
Gäilbock (Mosel) M.: «Schürzenjäger».
Gäilech ON.: «Geilich, Gouvy» — wallonischer Ort der Gem. Limerlé, im belg. Arrondissement de Bastogne, an der Sprachgrenze im Nordwesten Luxemburgs (Gäilech gehörte früher zur Pfarrei Niederbeßlingen im heutigen Großherzogtum, auf deren Friedhof noch heute der ehedem den Wallonen vorbehaltene Teil vorhanden ist — cf. Legros, La frontière des dialectes romans en Belgique, S. 50) — heute weitgehend Gouvy vorgezogen.
Gäip F.: «Angelgerät, meist Handangel, gelegtl. auch für das Hebegarn» (so Wb. 06 — und zwar M.).
gäipeg Adj.: «begierig heischend».
gäipen intr. Verb.: «mit offenem Munde nach etwas schauen» — e steet do ze g. (er lauert darauf, etwas zu bekommen, namentlich beim Essen) — e gäipt drop wéi der Deiwel op eng arem Séil — dazu Gegäips N.
Gäiperei F.: «im Mienenspiel sich kundgebende Gier» — gëf dem Hond eppes op säin Teller, ech hun där G. genuch.
Gäipert M., Gäipesch F.: «gieriger Mensch».
Gäipeknapp ON.: Weiler westlich von Arlon.
Gäipkuch M.: «zur Hochzeit gebackener Kuchen, der entweder unter die vor der Haustür gäipenden Kinder od. beim Rundgang des Hochzeitszuges im Dorf, gelegentlich zusammen mit Branntwein, verteilt wird».
Gäipmännchen M.: «Klitoris».
Gäissel (Osten lok. Gäässel, Westen Geessel) F.: «Peitsche» (dafür auch Baatsch) — Teile: die G. besteht aus dem Stronk (Geißelstiel — auch Gäisselstronk), der Kap (Lederkappe um das obere Ende des Stiels), in der das Gehänk (die Öse) zur Befestigung des Läfer (der Peitschenschnur - aus dräi oder véier Tëllen getrëtzt, geknëppelt) angebracht ist; das Ende der Peitschenschnur heißt d(e) Schmack, lok. de Klak (die Schmicke — auch Gäisselschmack) — sief stëll, soss kriss de d'G. ze schmaachen — zum studierenden Sohn sagt der Bauer: wann s de nët léiers, kriss de d'G. an d'Hand. — Die Zussetz. Kutschegäissel bezeichnet eine feinere Peitsche ohne Kap, bei der der obere Teil des Läfer im Bogen abgerundet ist. Im Nösl. heißt die Geißel auch Schmack, die Schmicke Klack. [Bd. 2, S. 16]
gäisselen trans. Verb.: «geißeln» — e gesäit eraus ewéi gegäisselt (nach einer großen Anstrengung, nach einem ausgelassenen Trinkgelage).
Gäiz I (meist im Pl. gebr.) F.: 1) «Wasserschößlinge» (im bes.: in den Blattachseln der Reben) - dafür auch: (H)ouerelaf (s. d.); 2) übtr.: «Pflugsterz» — dafür auch: Haren («Hörner» — s. d.); 3) «Nebenhäute an Gedärmen».
Gäiz II F.: «Wasserspinne, Wasserläufer, Argyroneta aquatica» — dafür meist: Waasserspann, Schneider, bei den Kindern in Echt. auch Mock (= gemeinlux. Mouk — s. d.).
Gäiz III M.: «Messerrücken» (so Wb. 06). | |