| Gebäck(s) N.: «Gebäck» (cf. dagegen Gebaaks) — Kinderreim (beim Hex Spielen): Hex, G. am Uewe gebak (s. Hex); dazu die Zussetz.: Gebäcksmännercher Pl. M.: «St. Nikolausgebäck» — s. Boxemann.
Gebäerds (lok. Gebierds) N.: «Bordrand des Schiffes» — dafür auch: Schaandeckel (s. d.).
Gebäichels N.: «lang dauerndes, oft resultatloses Buttern».
Gebätz N.: «das aus Kartoffeln, Äpfeln Herausgeschälte, sowie die entspr. Handlung» — s. bëtzen, bätzen.
Gebéchs (-ks) N.: 1) «bis zum Überdruß verabreichte Nahrung aus Konserverbüchsen»; 2) «sinnloses Ochsen» (Pennälerspr.).
Gebéck N.: «Kinnlade» — en huet d'G. auserneen — e schléit em d'G. an [Bd. 2, S. 19] — en neit G. (künstliches Gebiß) — dazu bei Dicks Gebécksschënner M.: «schlechter Zahnarzt».
Gebéckels N.: «unablässiges, leidenschaftliches Spielen mit dem Béckel» (s. Béckel II).
Gebécks N.: 1) «häufiges Bücken»; 2) «Anbinden der Reben in Bogenform».
Gebeichts N.: bes. «heimliche Unterhaltung, Geflüster».
Gebeiers N.: «armseliges Geläute».
Gebengels N. = Gebalechs sub 2.
Gebënn N.: 1) «Bindemittel» (an der Mosel: «Bast-, Binsen-, Stroh-, Weidenband zum Anbinden der Rebzweige» — in dieser Bed. auch Gebënner M.); 2) «Bindevorrichtung bei Maschinen» — de Bënner bënnt nët am G.; 3) «Stelle, an der etwas zusammengebunden ist» — d'Bausch Stréi as am G. futti gefuer; 4) «durch einen Faden zusammengeraffte Strähne (25 Gramm) eines Stranges Wolle» (cf. Gebond).
Gebënns N.: 1) «Verbandzeug»; 2) «schlechte Bindearbeit».
Gebëntels, Gebëndels N.: 1) «geschäftiges, hastiges Zusammenbündeln»; 2) «die gebündelte Traglast» — huel däi G. a géi! 3) übtr.: «umständliches Getue» (cf. Gëabberzuels).
Gebësels N.: «emsiges Hin- und Hereilen, heillose Flucht» (meist vom Rindvieh).
Gebëss N.: 1) «Gebiß» — spaßh.: en huet d'G. nei ersielt kritt — hal däi G.! (sei still) — en as em bal (mam Aasch) an d'G. gesprongen; 2) «Backen am Schraubstock»; 3) «Gebiß, Mundstück eines Zaumes».
Gebëtzels N.: «Überreste, Abfälle».
Gebichers N.: «Ansammlung von Büchern, Bücherkram».
gebicht, gebucht Verbadj. immer in Verbindung mit einem bestimmenden Adv.: d'Kou as gutt, schlecht, brät, schmuel g. auch: d'Kou stät brät (die Kuh hat einen breiten, schmalen Bug) — s. Buch I.
gebidden trans. Verb.: 1) «anbieten» — wat d'Haus gebitt (alles, was das Haus bieten kann) — en huet mer d'Zäit nët gebueden (er hat mich nicht gegrüßt) — hääschen a g. mécht de Maart — Echt.: gebéid mer dein Hand (gib mir deine Hand gutwillig) — gebéid mer Zäit (Echt. auch: laß mir Zeit dazu!) — d'Familje fir d'Läich g. goën (Läichegebidder «Leichenbitter»); 2) «befehlen» — soss kriss du Feierowend, Rou gebueden — du hues mer näischt ze g. — d'Schäffe gouwen an d'Gemeng gebueden (zur Versammlung in die Gemeinde eingeladen) — den Zentener as g. gaange fir de Schwéngert ze dangen (der Zehntmann — Dorfvorsteher — macht das Aufgebot zur Einstellung eines Schweinehirten) — dazu: Gebidds N.: «Bieten und Überbieten bei der Versteigerung» — duerch vill G. geet de Präis an d'Luucht.
Gebiedels N.: «Bettelei».
gebieren I trans. Verb. = lok. für begieren (s. d.) — Red.: ech hätt sénger nët gebuer(t) (cf. auch bieren, entbieren).
gebieren II trans Verb.: «gebären» (so nur Wb. 06) — davon geläufig nur das Verbadj. gebuer(en) — s. d.; sonst immer: op d'Welt setzen.
Gebiet (Pl. Gebieder, Nösl. gə/bjεt, Osten Gebeet) N.: «Gebet» — a) zunächst kirchlich: léier emol d'Gebieder, ier s de d'Mass dénge wëlls — Amen am G. (s. d.) — d'véierzegstënnegt G. (dreitägige Anbetung des hl. Altersakraments); b) übtr.: ech huelen en an d'G. (ich verhöre ihn, mache ihm den Standpunkt klar) — ähnlich: en huet mer Gebieder ageluegt (er hat mich verwarnt, er hat mir Verhaltungsmaßregeln gegeben).
Gebietbuch N.: «Gebetbuch» — dafür auch: Bietbuch (s. d.).
Gebiichts N.: 1) «allzu langes Zielen»; 2) übtr.: «allzu genaues, bedächtiges Arbeiten»; 3) übtr.: «resultatloses Zögern» — féier keen esou e G. a fänk un.
gebiirlech Adj.: «gebührlich».
gebiirteg lok. gebiirdeg Adj.: «gebürtig» — en as aus der Stad g. — e gebiirtege Mierscher, Miseler.
gebilt Verbadj.: 1) «geistig und seelisch gebildet» - e gebilte Geck (iron.); 2) «gemustert, mit eingewebter roter oder blauer Streifen- oder Würfelzeichnung» (vom Leinen).
Gebills N.: «Gebell».
Gebimmels N.: «Geläute».
Gebinners N.: «Kleinkrämerei, lästiges Betteln».
Gebirels N.: «Gebrüll».
gebiren intr. Verb.: «gebühren» — Dem Eelste (den Ale) gebiirt d'Éier — e Glas Wäin iwwer Dësch gebiirt sech (fir) Iech.
Gebitt (lok. Ostrand Gebéit, Westösl. um Wiltz Gebikt, Pl. Gebitter, Gebidder) N.: 1) «Gebiet» — bleif op déngem [Bd. 2, S. 20] G. (du hast nichts auf meinem Eigentum verloren); 2) «oberer Teil einer Mahlmühle».
Gebitz N.: 1) «Nähzeug»; 2) «Näharbeit» — auch für ungeschicktes Nähen. | |