LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Gefénkels bis gegäästert (Bd. 2, Sp. 24b bis 25b)
 
Gefénkels N.: 1) «Gefunkel» (etwa der Sterne, des schnee- und eisbedeckten Bodens usw.); 2) «Augenzwinkern» (zum Zwecke der unauffälligen Verständigung).
 
Gefenn N.: «Hochmoor» — de Wand kënnt vum Hugefenn op Wampech (vom Hohen Venn nach Weiswampach).
 
Gefënsels, Gefënzels N.: «das Ausgefaserte».
 
Gefëschs N.: 1) «Fischerei» — dazu übtr.: «Nasenbohren» — hal op mat deem G.; 2) «allerlei Fische»; 3) «Fischgeruch».
 
Gefëspels N.: «übereifriges Getue» — esu e G. gät mer widder d'Geméit (Echt.).
 
Gefess N.: «Fessel der Huftiere, Köte» — dafür Ga.: Gefessgewierf N.: — de Schnaff vum G. (die Zotte).
 
Gefier (Pl. Gefierer) (Nösl.: gəfjεr) N.: 1) «Gefährt» (zunächst: kleine Bauernkutsche, dann: Fuhrwerk überhaupt); 2) «Fortgang, Handlungsweise» — in dieser Bed. auch: Gefiers [Bd. 2, S. 25] — mat deem G. komme mer zu näischt (langsame Handlungsweise) — 't as seines Gefeers (Echt.).
 
Gefierfs N.: «Schminke, das Schminken» — s. auch: Fierfchen.
 
Gefill (lok. phV. cf. fillen) N.: 1) «Gefühl» (körperlich und seelisch) — ech hu kee G. am Fanger — en huet kee G. am Leif (Rohling) — dat muss een am G. hun (Fingerspitzengefühl); 2) «Mitleid» — wann s d'eng Grimmel G. am Leif häss.
 
Gefisel(s) (kurzes i) N.: «Sprühregen» — dafür auch: Gefisems.
 
Gefisems (kurzes i) N.: 1) «langsames Arbeiten»; 2) «ausgefranster Stoff»; 3) «Sprühregen» (cf. auch: Gefisel).
 
Gefiz N.: «übertriebenes Aufputzen» — Echt.: 't heelt ä G. an ä Gerësts oa sich dräi Stonne laang.
 
Geflad(d)ers, Geflanters N.: «flatterhaftes Herumziehen».
 
geflappt Verbadj.: 1) «verrückt, närrisch, übergeschnappt»; 2) «übermäßig empfindlich, leicht beleidigt» — da's emol ee geflappte Geck — in dieser Bed. dafür lok. auch: gefockt, gefoppt, geflaamt, geflattert.
 
geflääscht, gefleescht Verbadj.: s. flääschen sub 2.
 
Geflääschs N.: «Fleischwaren».
 
Geflääts, Gefleets N.: «lästiges Gepfeife» — bei sou G. gët et Reen.
 
geflämmst Verbadj.: Art der Kartoffelzubereitung — g. Gromperen (von Pellkartoffeln).
 
Geflécks N.: 1) «Flickarbeit» (auch übtr.); 2) «Flickzeug» — in dieser Bed. dafür auch Fléckes; 3) «zu flickendes Zeug» — in dieser Bed. dafür auch: Fléck.
 
Gefléifs N.: «Zureden» (bes. beim Essen) — dafür auch: Fléiwes.
 
Gefliich(t)s, Gefliichtel(s), neuerdings auch Gefligel N.: «Geflügel».
 
Gefléiz, Geflutz N.: «angeschwemmtes Erdreich».
 
Geflingflangs N.: «auffälliges Auftreten» — cf. Dausch.
 
gefockt Adj.: «eigensinnig» — e gefockte Geck (cf. auch geflappt).
 
Gefolleg(s) N.: 1) «Folge» in der Ra.: am G. (im Verfolg) — 't wääss een nët wat dat am G. huet; 2) nur Gefollegs: «Gehorsam» — 't as kee G. méi ënnert de Kanner — cf. auch Folleg sub 2.
 
Gefolls phV. für Gefëlls (s. d.).
 
Gefoosch(s) N.: 1) «Fadenschlag»; 2) «schlechte, oberflächliche Arbeit».
 
Gefor (lok. phV. cf. Ltb. 54) F.: «Gefahr» — e kennt, gesäit keng G. (er stürzt sich blindlings in die Gefahr) — op d'G. hin — ('t as) keng G. (es besteht keine Aussicht — ablehnend) — hien hält sech aus der Gefor.
 
Gefréckels N.: 1) «unruhiges Gebaren»; 2) «Lockerungsversuch»; 3) «vorsichtiges, unauffällig sein sollendes Forschen».
 
Gefree(t)s, Gefro(ot)s N.: «das ewige Fragen, Gefrage».
 
Gefréiss N.: 1) «Fresserei, übermäßiges Essen»; 2) «Fraß, schlechtes Essen»; 3) «Fresse» — wann s de d'Maul nët hälls, da kriss d'eng an d'G.
 
gefréisseg Adj.: «gefräßig» (Raa. cf. faul) — g. ewéi d'Raupen um Kabes.
 
Gefréissegkät, -keet F.: «Gefräßigkeit».
 
Gefrei(t)s N.: «langwierige Freite» — dat laangt G. daagt näischt.
 
gefrënt Verbadj.: 1) «befreundet»; 2) «verwandt».
 
Gevueder M., Gevuedesch F.: «Gevatter(in)» — dafür auch: Komper, Kompesch oder Commère — mit den gängigen Bed. des hd. Wortes; im bes.: 1) «gegenseitige Anrede der Väter u. Mütter zweier Eheleute» 2) «gegenseitige Anrede der Paten desselben Täuflings»; 3) «Partnerin bei einem Hochzeitszug»; 4) «freundschaftliche Anrede» — a wéi as et da, G.?
 
Gefuersch N.: cf. Gefréckels sub 3.
Von den Komposita mit der Vorsilbe Ge-, deren Stammwort mit g- anlautet an, werden nur jene berücksichtigt, die sich nicht ohne weiteres von einem Verbum herleiten lassen. Die übrigen stehen vom zweiten Band an unter dem entsprechenden Simplex.
 
gegäästert (lok. Echt.) Verbadj.: in der Ra.: g. Gromperen «Art Pellkartoffeln» (wann e Kräs ronderëm geschnidden as).

 

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