| Ha M.: «Buchstabe H» — dafür ebensohäufig Hasch (dem frz. nachgebildet).
ha Interjekt.: 1) lang ha:, halblang ha· zum Zeichen der Überraschung, des Entzückens, der Freude, der Bewunderung — ha, wéi schéin! — ha, elo verstin ech! 2) kurz hA zum Zeichen der Geringschätzung oder als Schallwort beim Lachen — ha, nach laang nët! — ha, wéi komesch, wéi schappeg . . .
Ha (cf. Ltb. 89 — Pl. Hä, Hee) M.: 1) «Hieb» — op den éischten Ha fällt kee Bam — en huet en Ha (er ist schwachsinnig) — en huet en Ha zevill, ze mann (er ist geistig nicht ganz normal — cf. Broutschéiss) — dat géing dir an däin Ha (das könnte dir so passen) — ech schloën an engem Ha de ganze Buttek huddel a fatz — ech hun em en Ha gin (eigtl.: ich habe ihm einen Hieb versetzt; übtr.: ich habe ihn zurechtgewiesen, ihm eine Frechheit gemacht, einen Ausfall gemacht gegen) — dat do war en Ha géint mech; 2) «Holzschlag» (in dieser Bed. häufig auch als Waldrevier) s. Coupe; 3) «Holzhammer»; 4) «Kerbe» — déi haën all an een Ha — hien heet mat mir an een Ha (ist immer einverstanden mit mir).
Ha F.: 1) «grober Eisenhammer zum Zerschlagen schwerer Steinblöcke» — dafür meist: Mërrel, Schlo; 2) «Gartenhacke».
Ha- (zu dem vor. oder zum Verb. haën) -briet N.: «Brett, auf dem die Wäsche geklopft wurde» (cf. Wäschkutsch); -eisen N.: «Kreuzhacke» — meist Pioche; -geschir N.: «beim Holzen gebrauchte Handwerkzeuge»; -kléng F.: 1) «Wirkeisen der Hufschmiede» — bisw.: Hakelin (Ton: 3); 2) «Hauklinge des Schusters»; -kromm F.: «Krummbeil zum Bearbeiten von Untergehölz, Hippe» — Ra.: 't gät än nët an de Bësch ouni H;. -stän, -steen, -rsteen M.: «Haustein»; -zant M.: «Hauer des Wildschweins».
Ha(a)cher, Ha(a)ch auch Ach F.: «Ähre» — d'Huewer geet an Haachen, an d'Haacht (lok. Mertzig) — cf. Acher I/13).
Haalmännchen (lok.) M.: «Distelfink» (cf. Dëschteldiitchen I/207).
Haals (Pl. Haalsen, lok. Ösl. auch Halsen) F.: «um Hals und Brust gelegte Tragvorrichtung» im bes. etwa: 1) «Zuggeschirr des Pferdes, Siele» — dazu die Zussetz.: Haalsketten F.: «Halskette der Kühe» (die sie am schnellen Laufen hindert); 2) meist im Pl.: «Hosenträger» (bei Kleinkindern: «breite Tragbänder, die die Hosenträger ersetzen» = Leifchen; an der Damenwäsche: «Schulterschlaufe» (wofür auch Bride, aus dem Frz.)); 3) «Zugriemen am Handkarren».
Ha(a)lwer- / ha(a)lwer- (zu hallefs. d.) -owend M. = gegen 4 Uhr nachmittags; -owe(s)brout N.: «Vesperbrot» — s. Ombrout; -wees Adv.: «halbwegs» (nach Wb. 06); -weis M.: «(Halb)narr»;
Haans männl. Vorn.: «Hans» — andere Var. sub Gehan(es) — esou en H. (Dummkopf); dazu die Doppelnamen: Haansbärend «Johann Bernhard»; Haansdomenek «Hansdominik», auch: Hansdëmmi, Haanssonndeg; Haansjak «Hansjakob, Jean-Jacques» (die frz. Form heute geläufig) auch Haansjekel, Haansjokel; Haansméchel «Johann Michel»; Haansnéckel «Johann Nikolaus» auch Haansklos, Jannéckel, Hinzéi — lok.: en alen Haansnéckel (ein alter Junggeselle, auch allgemein: alter Trottel); Haanspéiter «Johann Peter, Jean-Pierre» (die frz. Form heute geläufig) auch Ha(a)nspéit, -péitchen, -pitter, -pitt(chen), -pier, Gehaanspéiter usw., Hanepéip, -pipp, Jhampier, Jhamper, Jhamp(i), Jhämp(i), Jhämper, Jhäm, Jhim, Jhimmi, Jhipp(i), Ämpi, Jhampes, Jhumpes; Haansuedem «Hans Adam»; Haanswëllem «Johann Wilhelm»; s. auch Hans — dazu: an Haanzen, Haanches (Hausname).
Haans F.: «Geburtsteile der Kuh».
Haangeisen N.: «langer, eiserner Haken» — e schäisst H. (er vergeht vor Angst). [Bd. 2, S. 98]
haangelzen intr. Verb.: «das Gefühl der Sättigung nicht geben» — d'Rëndflääschzopp haangelst.
haangelzeg (lok. Echt.) Adj.: «heißhungrig» — in Vianden in dieser Bed.: hangels.
Haapches nur in Verb. mit: Hippches, -chen (s. Happchen).
haapt- / Haapt- (lok. phV. cf. Ltb. 88, daneben häufig auch haup(t)-) Präf.: «haupt-» — vor konsonantisch, bes. dental oder mit Konsonantenhäufung anlautenden Grundwörtern häufig nur haap-; gelegtl. auch superlativisch als Adj. gebr.: dat as d'Haapst «das ist die Hauptsache» — den Haapsten (= Haaptmann — s. d.) — cf. auch hääpst-; -artikel M.: «das Wichtigste» — da's en H. (an der Saach); -dir F.: «Haupttür»; -feler M.: bei Ga. im bes. «redhibitorischer Fehler» (beim Viehhandel); -mann M.: «der Tonangebende, Verantwortliche bei einem Unternehmen» (häufig auch beim Kinderspiel) — Pl.: -leit; | |