LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Hääschemann bis Hädestän (Bd. 2, Sp. 126b bis 127b)
 
-mann M.: «Bettler»; dazu die Zussetz.: Heeschemannsspill N.: «eine arme Hand beim Kartenspiel, womit man nichts auszurichten weiß und seinem Partner wenig helfen kann»; -sak M.: 1) «Bettelsack» — elo kritt en den H. (er wird zum Bettler) — hänk der den H. un; 2) übtr.: «Bettler».
 
Hääscherei F.: «wiederholtes, lästiges Betteln» (= Gehääschs).
 
Hääscher(t), Heescher(t) M.: «Bettler» — Hääschesch (-ee-) F.: «Bettlerin».
 
Hääschpelt, Heeschpelt (-sp-) ON.: «Heispelt» — Gem. Wahl, Kant. Redingen — 153; Echt.: hei säin di Heeschpelter Nutthellefer oam Een (hier ist alle Mühe umsonst). [Bd. 2, S. 127]
 
Hääschtert ON.: «Heinstert» — deutschsprach. Dorf der belg. Prov. Lux. — B 12.
 
hääss, heess Adj.: «heiß», nur in formelhaften Wendungen: wat ech nët wees, mécht mech nët h. (= wat mech nët brennt, dat blosen ech nët) — en huet drageschloën wéi d'Sau an den häässe Bräi (vielleicht auch als Häässebräi «Hirsebrei» zu verstehen — cf. Hiijhem) — statt hääss, heess heißt es in der Ammenspr. häufig warnend: 't as häss, heiss(i).
 
Häd, Heed (halblang — lok. Nösl., Héid, Westösl. sporadisch hεkt) F.: 1) «Heidelandschaft» — op der H. «auf der Heide» (an vielen Orten, etwa: Befërter, Hapschter, Heischter, Kopleschter, Stuppech(er) . . . H.) — vor der Erschließung des öslinger Ackerlandes hieß es geläufig: do uewen op der H. (Nordösling, wofür auch: Hondséislek) — op der H. as schlecht Wäd — verwünschend: ech wëllt, e séiz op der Koplëschter H. (op engem dire Bam) — bäi de Gääschter an den Hexen op der Koplëschter H.; 2) «Heidekraut, Erika» — dafür lok. Mosel: Ramett — gitt H. rappen (eigtl. Heidekraut als Streu einsammeln; übtr.: sich irgendwie nützlich machen) — am liichte Buedem wiisst H.
 
Häd-/Heed- -buedem M.: «Humuserde»; -hatt F.: «Hotte zum Einsammeln von Heidestreu»; -hunneg M.: «Honig von der Heide» — (ist dunkler und schmackhafter); -kar s. Hädwann; -scheier ON.: «Heidscheuer» — Gehöft bei Dalheim; -séissel F.: «Heidesense» (halb so lang wie die gewöhnliche Sense, um Heidestreu zu mähen); -wann F.: «Buchwinde, Polygonum convolvulus» (bot.), dafür auch: wëll Hädkar.
 
Häde(n)-/Hede(n)- -blumm F.: 1) «Strohblümchen» (bot.); 2) gelegtl. für «Enzian»; -grond M.: «Humuserde» (= Bëschbuedem); -kraut M.: «Heidekraut» — (s. Häd 2).
 
Häd, Heed (lang) M.: «Heide» — 't as nach en H. (ungetauftes Kind) — gängige Bez. der Römer in der Sage.
 
Häde(n)-/Hede(n)- (in vielen Komp. in der Bed.: «gewaltig, riesig») -aarbecht F.: «schwierige, langwierige Arbeit»; -angscht F.: «große Angst»; -älter M.: «Heidenaltar» (gelegtl. als Flurn.); -bierg M.: «Flurbezeichnung bei Waldbillig»; Zussetz.: Hedebiergsmännchen M.: «Berggeist aus dem Hedebierg»; -geld N.: «übermäßig viel Geld» — dee Bouf huet mech schon en H. kascht — déi Affär huet em en H. abruecht; -hais-chen N.: «Heidenhäuschen» — FN.: op dem H. bei Wahlhausen (der Sage nach eine unterirdische Wichtelwohnung); -kand N.: «Heidenkind» — ech kafen en H. (heißt es, wenn ein Schulkind Briefmarken, Stanniol u. ä. zugunsten der Missionen sammelt); -kapp M.: «römische Münze mit Kaiserkopf»; -kar (lok. Heide-, Hädde-) N.: «Heidekorn, gemeiner Buchweizen» — dafür weitgehend einfach: wëll Kar (Kurzform Wëllker); eine bes. ertragreiche Abart heißt geckegt H. oder einfach de Geck; dagegen: wëll H. «Heckenknöterich», gënzen od. gréng H. «tatarischer Buchweizen»; -karpaangech M.: «Heidekornpfannkuchen» — der kritt et nët fir e H. (Wëllkeschpaangech) (nicht für vieles); -kiirch F.: «Heidenkirche» (beliebte Bezeichnung alter Kirchen, die der Volksglaube auf einen römischen Tempel zurückführen möchte), im bes.: 1) Flurn. bei Heiderscheid — lok. Sage: an der Krëschtnuecht lääft bei der Häddekiirch Wäin; 2) volktüml. Name der Kirche von Rindschleiden (der Sage nach stürzte der hl. Willibrord dort die Götzenbilder und bekehrte die Heiden zum Christentum); -klatz (-kloaz lok. Grevenmacher) F.: «dicke Gartenerdbeere» — s. Kloazberen; -lach N.: «Heidenloch» (lok. auch im Pl. gebr.) — häufiger Flurn., der mit dem Fund römischer Münzen u. altertümer zusammenhängt (so etwa zwischen Beles u. Esch a. d. Alz., zwischen Niederdonven und Machtum); -méi F.: «große Anstrengung» — e gët sech eng H. (meist vergeblich); -schlass N.: «Heidenschloß» — mehrfach von der Sage lokalisierter Flurn. (so etwa bei Itzig, Vichten); -spektakel M.: «Heidenlärm»; -stän, -steen M.: 1) «einzelner Felsblock im Gelände, Findling» (als [Bd. 2, S. 128] römischer Altar angesehen, cf. Deiwelsälter bei Diekirch); 2)

 

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