| Këttel † F.: «Quitte» — in der Zussetz. këttelgiel Adj.: «quittengelb».
këttelen trans. Verb. = lok. phV. zu këddelen (s .d.).
Këttel- s. Këddel-.
Ketten (lok. bes. Westen Kett, Ostrand Keet, Keten) F.: «Kette» — und zwar: 1) «Gliederkette» (zum Binden, Verbinden, Anbinden, Ziehen) — die einzelnen (runden) Glieder heißen Rank, Rénk (Pl. Réng), die flachen auch Gläich (II/61), bisw. Glidd — oft (etwa in der Landwirtschaft) ist ein Ende mit einem Haken Kramp versehen — je nach dem Gebrauch wird unterschieden, u. a.: Bur(e)- (Brunnen-), Kéi-, Ochse-, Plou-, Pëtz- (Brunnen-), Piff- (Jauche-), Päerds-, Schleef- (Schleif-), Stéier-, Woons- oder Spärketten (s. d. einz. Bestimmungswörter), am Kraftwagen: Schnéiketten — Rätsel: 't as elauter Lach, an t' hält dach? Eng K. — ähnlich: elauter Lächer, an dach nach ganz — Spww.: 't si ('t gët, 't gi) méi K. wéi rosen Honn (der Übeltäter entgeht der Strafe nicht — so Wb. 06; aber auch lediglich drohend an verstockte Kinder, Schüler) — Eng gëlle K. as ëmmer eng K. (Zeichen der Abhängigkeit); [Bd. 2, S. 341] Raa.: ech bannen, krämpen, zéien d'K. un — maach, hänk d'K. an! (die Sperrkette an der Haustür) — lee den Hond un d'K. — den Hond läit (as) un der K. — dee Biddi wëllt nët an der K. goën (leit d'K. nët, schléit géint d'K.) — d'Päerd as an d'K. gefuer (huet sech an d'K. gehäit) wéi bännzeg — d'Fra huet hire Mann un der K. (cf. auch Gidd II/54); 2) «Bolzenkette» (in techn. Verw., zum Antrieb) vor allem am Zweirad — ech hun de Velo misse schlefen, d'K. as mer erofgesprongen (gebrach) — d'K. as ze labber (locker), ze stramm (straff) — d'K. kraacht, graatscht . . ., du muss se schmieren; 3) «Förderkette» (am Raupenschlepper, Bulldozer); 4) «gekettetes Meßband des Geometers» (von 10 oder 20 m) — de Geometer schleeft d'K.; 5) «Schmuckkette» (auch Halsketten, Collier) — d'Meedche kritt fir d'Kommioun eng gëlle (gëlde) K. mat engem Kräiz vu sénger Giedel — d'K. vum Rousekranz — eng Pärelketten — eng Auerketten (Kette für die Taschenuhr) — d'Medercher maache sech eng K. aus Bettseecheschblummen, Maargréidercher (eng Blummeketten) — s. Ketteblumm; 6) übtr.: wann et brennt am Duerf, da maachen d'Leit eng K. fir ze läschen — d'Kanner maachen eng K. (oder: eng Schlaang — die Kinder fassen sich an den Händen); 7) «Aufzug zum Weben, Webzettel» — d'K. an den Aschlag (s. d. I/S. 28).
Kette(n)- -blumm F.: «Löwenzahn» (weil die Kinder damit Ketten anfertigen, indem sie aus den Hohlstengeln, deren Enden sie ineinanderstülpen, Ringe bilden oder durch den unterhalb des Blütenstandes gespaltenen Stengel einen andern hindurchziehen und so fort) — lok. auch: Ketzestack, bisw. Ketteplausch; -hond M.: «Kettenhund» (auf dem Bauernhof dafür auch Hafftock — s. d. II/101) — ondugen, rosen aber auch trei a brav ewéi e K.; -bréif M.: «Kettenbrief» (ein Brief mit Gebet zu bestimmtem Zweck wird an eine Person geschickt, die ihn mehrere Male abschreiben und an ihr bekannte andere Personen schicken soll, bei Androhung imaginärer Strafen im Falle von Nichterfüllen des Auftrags); -handel M., -händeler M.: wie hd. — Kettenhänd(e)ler, dat sin déi mat de giele Getten (s. d. II/S. 53); -kranz M.: «aus Löwenzahnstengeln gefertigter Kranz» (cf. -blumm); -kugel (Wb. 06: -kujel) F.: wie hd. (früher gebrauchtes Geschoß, aus zwei mittels einer Kette verbundenen Kugeln oder Halbkugeln bestehend); -raacher(t) M.: «Kettenraucher» (e fänkt déi nei un där aler un); -stéch M.: «Kettenstich» (Näherei, bei welcher die einzelnen Stiche wie Glieder einer Kette ineinanderfassen) — du däerfs d'Not nët a K. bitzen, wann ee Stéch räisst, da gi s'all lass — Wb. 06: «Kettenstich» (Weberei).
ketten(en) trans. Verb.: «eine Kette anfertigen, ketten» — de Rousekranz muss nei gekettent gin — im Renert I heißt es: schéi Kräizer kann e schnëtzlen, e kettent Rousekränz; dazu die Abl.: Geketts, Gekettens N. «Kettenarbeit».
Ketzer M.: wie hd. — e schléit dra wéi d'K. an d'Biller (richtet eine sinnlose Verwüstung an); dazu die Abl.: Ketzerei F.: vor allem in der Bed. «Verdrehung der Wahrheit, Irrtum oder den herrschenden Ansichten zuwiderlaufende Behauptung» — wat seet deen nees do fir Ketzereien (in dieser Bed. gerne im Pl. gebr.).
Ketzestack M.: «Löwenzahn» (lok. — s. Ketteblumm) — lok. bisw. Ketzelstack.
Queue (wie frz.) F.: s. Kéi, Kee.
Kewitsch, Kéiwitsch, Kiwitsch M.: «Kiebitz» — cf. Kibiz, Piwéck, Piwitsch.
Ki M.: «Gesäß» (= frz. cul) — lëf de Ki, da geet den Hënner mat (da kënnt den Aasch no) — cf. Kickes, Kicki, Kiskidi.
Kib (neben Küb) M.: 1) «Kubus» (zu frz. cube); 2) = Meter Kib (frz. mètre cube) «Kubikmeter» (oft kurz kip gespr.); 3) «Suppenwürfel» — bes. in dieser Bed. häufiger Küb (dem frz. entspr.), dazu das Komp.: Kibenzopp neben Kübenzopp F.: «aus Suppenwürfeln bereitete Suppe».
kibéieren, kipéieren trans. Verb.: «(Holz) kubikmeterweise schichten».
Kibberchen M.: 1) «Dreikäsehoch, kleiner Junge» — ähnliche Synonyma: Däbbes(chen), Dibbes(chen), Sträbbes(chen), Stribbes(chen), Binnert, Spréngerlek, Binnes-chen, Baudeschen; 2) lok.: «Eichhörnchen» — auch: Ääche-/Eechekibberchen (neben -kieber).
Kib(b)o M.: «Knecht Rupprecht» (Wb. 06) — noch vor 50 Jahren galt dafür im Bereich der Hauptstadt (Bonneweg): Kib(b)ock M.
Kibiz M.: 1) «Kiebitz»; 2) «ungebetener Ratgeber, Zuschauer beim Kartenspiel» [Bd. 2, S. 342] — d'Kibize sollen de Mond halen, an der Täsch hun!
kibizen intr. Verb.: «beim Kartenspiel zusehen und gelegtl. unerbetene Ratschläge erteilen» — hannert dem Spill gët nët gekibizt.
Kichelchen (Pl. Kichelcher, Westen Kichelerchen, -cher) M.: Dim. zu Kuch (s. d.) «kleines, meist süßes Backwerk» (allerdings auch: Salzkichelchen) — bes.: 1) «Kaffeegebäck» — Kaffi mat Kichelcher (cf. Kaffiskichelchen) — géi der eng Tut (Düte) gewéinlech Kichelcher kafen (etwa: Aachtercher, Croissaen, Straiselcher, Schleken usw.) — für feineres Kaffeegebäck gilt gerne das Synonym: Patisserie (Kichelcher mat Schlagsahn, vornehmer: Chantilly — mat Bottercrème — kleng Täertercher, Éclairen, Mouerekäpp, Schuën = «choux à la crème», Crèmeflütten, Meriguen (-ken), Macaroen oder Makrounen, Madeleinen usw.) — e K. mat Rëff (spaßh. für Streuselkuchen) — Ooschkichelchen (Milchbrötchen, spaßh. für Tréiesch Bréitchen); 2) «kleines, trockenes Feingebäck» (hd. Keks, frz. petits fours — die frz. Bezeichnung auch im Lux. üblich: Petifuren Pl.) — git mer wann ech gelift e Pak (gelegtl. auch: eng Packong, e Sachet) melagéiert Kichelcher — die gängigsten fabrikmäßig hergestellten Keksarten sind etwa: Petibeurren = «petits-beurre», Kazenzongen, Biskuitten, Boudoiren, Läffelbiskuitten, gefëllte Wäffelcher, Spekulazius usw. — die vom Konditor hergestellten tragen ihre frz. Namen, z. B.: Tuilen (wofür allerdings auch Schandelen üblich ist); 3) «aus feuchtem Sand geformte backwerkähnliche Gebilde» — der Sand wird in einem Blechpfännchen, an enger Pännchen (gängige Formen: Madeleinen, Bëntercher) festgeschlagen, dabei wird gesungen: Backe, backe Kuchen, Der Bäcker hat gerufen, Wer will guten Kuchen backen (machen), Der muß haben sieben Sachen: Butter und Salz, Eier und Schmalz, Milch und Mehl, Safran macht den Kuchen gel, Schieb ihn in den Ofen — der Anfang ist häufig, der bei diesem «Kuchenbacken» so wichtigen Prozedur des Festschlagens entsprechend, umgedeutet: Batsche, batsche Kuchen (s. sub batschen I/S. 73) — d'Kënnercher maache (bake) Kichelcher am Sänti (Dim. zu Sand).
Kichen (Ostrand und sonst vereinzelt Kéchen, Këchen) F.: 1) «Küche als Koch- u. Wohnraum». Die Kichen mit dem Häerd (II/128) ist seit je der Mittelpunkt des in den lux. Dörfern überwiegenden ebenerdigen quergeteilten Einhauses, in dem der Wohnteil, Stall und Scheune unter einem Dach mit je einem Eingang nebeneinanderliegen. Auch im städtischen Haus bildet sie das Zentrum des Wohnteils. Früher trat man durch die Haustür unmittelbar in die Kichen, von dort gelangte man in die übrigen Wohnräume: die gute Stube Stuff (s. d.) und die (meist im Obergeschoß op dem Späicher gelegenen) Schlafzimmer (Schlof-)Kummeren (s .d.). Heute gelangt man in Bauernhäusern durch den Hausgang Är(en) I/59, jetzt meist (Haus-)Gank II/8 u. 122, genannt, in die Kichen, und erst von da in die Stuff: «so hält man die Stube, das Heiligtum des Hauses, in dem sich der Bauer nur an Sonn- und Festtagen aufhält, wärmer und reservierter» (HESS, Vk. S. 46). Der moderne Wohnbau ersetzt den Gank, der in einem jüngeren Grundriß zwischen den Wohnräumen quer durch das Erdgeschoß von der viischter Dir zur hënneschter Dir, von der Gaass in den Haff (Häffchen) oder die Plätz führt, durch den Hall II/105 oder die Entrée I/271, von wo aus nunmehr alle Zimmer des Hauses zu erreichen sind. Im alten Bauernhaus haben Hausgang und Küche als Bodenbelag Estrich Äserech I/59 oder Platen (Steinplatten). Auf einer Steinplatte gegenüber dem oft türlosen Kücheneingang brennt das Herdfeuer, zwischen den Brandrudden I/144, Feierbéck oder -eisen I/316 oder Téck, unter der Haascht II/99. Von einem Tragbalken in der Haascht hängt der Héil II/145 über dem offenen Feuer. Die hervorstehende Holzeinfassung des Rauchfangs Feier- oder Haaschtmantel I/316 u. II/99 bildet ein Sims, auf dem in Reihen die Zinnteller, -töpfe und -krüge sowie die auf Hochglanz gescheuerten Kupferkessel stehen, oft auch (zum häufigen Zulangen) der Vizbatti oder -bäerend I/383. An der Wand neben der Haascht hängen die Panen und das Wafeleisen (cf. Eisekuch I/257). Neben dem Häerd, den später die Kachmaschin ersetzt, hängt etwas höher, aber gut erreichbar der Läffelsblech (auch: Läffeleisen), oben mit einer Leiste zum Aufhängen des Zoppen- oder Schäffläffel (cf. auch Boll I/S. 129), des Schaim- od. Schaumläffel, und der zwei- oder dreizinkigen Fleischgabel, unten mit einer Art Mulde (Kulang) versehen, in die anderes [Bd. 2, S. 343] Küchengerät, etwa der Schneebesen gelegt werden kann. Nicht weit von der Feuerstelle steht die Siddel, eine Bank mit hoher Rückenlehne, deren aufklappbare Sitzfläche zugleich der Deckel einer Truhe (s. Schräin) ist. In die gemeinsame Wand von Kichen und Stuff ist hinter dem Herdfeuer eine Tak (s. d.) eingelassen, die es erlaubt, beide Räume zugleich zu heizen. Meist zur Fensterseite befindet sich der Spülstein, Stäerz, Waasserstän, auf den eine Pumpe Pompel das Wasser aus dem Hausbrunnen (meist im Kellergeschoß) herauffördert. Nicht weit davon steht die Kréibänk (s. d.) auf einem schrankartigen Unterteil: hier hängen an hölzernen oder eisernen Haken Kreep die Tassen und die Henkelbecher (s. Gobelet II/65), hier stehen die henkellosen Jhatten (s. Jatte II/225), hier werden die Kasserollen (s. d.), Schüsseln und Teller verwahrt. Die Steingutteler neueren Datums stammen aus Siebenbrunnen, Echternach, Wallerfangen, Mettlach, Saargemünd und Trier; Bunzlauer Geschirr wurde auf der Schobermesse verkauft. In der alten Bauernküche wird die Milch verarbeitet, hier steht also auch der Bäichel I/80. Ist nicht eine besondere Bakes I/67 an das Quereinhaus angebaut, so wird auch in der Küche gebacken: über der Äschekaul I/59 neben dem gemauerten Küchenherd war der Bakuewen I/67, dessen Rückseite in halbrunder Ausbeulung in den Hof oder zur Straße ging, über dem Backofen häufig eine niedrige Abstellnische. Die Küche wird alljährlich zur Kiirmes (s. d.) getüncht (s. wäissen, Wäissert). — Neuerdings wird unterschieden: Kachkichen, «kleine, nur der Essenbereitung dienende Küche», Wunnkichen «Wohnküche alten Stils, oder Küche mit Eßnische»; schwaarz Kichen: früher fand sich in größeren Gehöften u. herrschaftlichen Häusern gelegentlich ein anderer Küchentyp; es handelt sich um das sog. «Schwarzküchenhaus», in dem die Kichen das Zentrum des Wohn- und Haushaltgeschoßes bildete (z. B. in dem alten Schloß von Kahler, auf dem Kinsickerhaff bei Rippig): durch den Hausgang erreichte man die Küche, die keine Außenwand besaß und daher ihre einzige Beleuchtung durch die Haascht über die Feuerstelle erhielt, von der zentral gelegenen Küche aus gelangte man in die ringsum gelegenen Wirtschaftsräume (Molkerei, Webstube, Backhaus), in die Wohn- und Schlafzimmer u. die anderen Geschoße; Spww.: An enger gudder Kichen as geschwë gekacht, an enger schlechter nach éischter (in einer guten Küche ist schnell gekocht, in einer schlechten noch eher) — Eisen Hond bascht vun Näid, wann en dem Noper säin an der Kiche gesäit — Kazen an Honn gehéieren nët an d'K. — ähnlich: Eng Sau as gut am Stall, awer nët an der K. (folkl.: in der Küche geduldete Haustiere gelten als Zeichen der Unordnung, Unsauberkeit; von unordentlichen Bauern heißt es daher: si fidderen d'Hénger an der K.; der Volkswitz hat eine alte, in mannigfacher Variation weitverbreitete Schwankerzählung ersonnen, die das von Hund und Katze in der Küche angerichtete Unheil ausmalt; cf. das sub Kaz erwähnte Rätsel Isika a Schnorika, wozu noch folgende Variante mit engerem Bezug zu Küche und Feuerstelle überliefert ist: Himmlischer Vater, Habe und Schnabara haben Streit in der Küchen bekommen, Habe hat Schnabara ins Feuer geschmissen, Schnabara ist in die Scheune gelaufen und hat das Stroh angestichen, daß die Flamme hoch oben zum Schloßkoder, zum Schlenterlätenter hinaus ist geschlichen — ein von Karl MERSCH, S. 27 aus Vichten überliefertes Wiegenlied beginnt mit ähnlichen Motiven: D'Kaz kraazt d'Feier aus, Den Hunn dee rennt de Schoaschtech aus, De Mann leeft d'Diren aus, D'Fra kräischt Tréinen aus usw.; cf. dazu: THOMPSON, Motive-Index of Folk-Literature X, 1506); Raa.: et dämpt, 't as Damp an der K. (die Hausfrau ist schlechter Laune) — ähnlich: en huet Damp an der K. (Streit mit der Ehefrau) — bleif mer nëmmen aus der K. (vum Dëppen — sagt die Ehefrau zum Mann, die Mutter zum Kind) — spaßh.: da komm eran an d'K. (komme in den geheizten Raum — es braucht nicht die Küche zu sein, etwa das Innere der Straßenbahn im Gegs. zur Plattform) — häufig zusammen gebr.: K. a Keller — dat wier d'Meedchen fir a méng K. (das Mädchen könnte mir als Ehefrau passen), oder von den Eltern gesagt: dat wier d'Meedche fir an eis K.; 2) «Kochkunst» — eist Gréit féiert (mécht) eng gutt (schlecht, fett, moër . . .) K. — waarm K., kal K. (warme, kalte Mahlzeit) ähnlich, im Gasthausgewerbe: mir hu (féiere) waarm a kal K. (warme und kalte Speisen) — ech verdroën déi preisesch K. nët (ich vertrage die deutsche Küche nicht) — [Bd. 2, S. 344] auch in Zussetz.: Fësch-, Fleesch-, Päerdskichen (Fisch-, Fleisch-, Pferdefleischgerichte); 3) «Raum, in dem gekocht wird, aber nicht nur menschl. Nahrungsbereitung», meist nur in Zussetz.: Fudder- od. Schwéngskichen «Raum, in dem das Schweinefutter zubereitet wird» — (im Véi- oder im Schwéngskessel), Wäschkichen «Raum, in dem die häusliche Wäsche gemacht wird» (meist im Keller, wo sich zu diesem Zweck zwei Baséngen I/73 und das Wäschdëppen oder der Wäschkessel befinden — heute weitgehend, auch auf dem Lande, durch die moderne Wäschmaschin ersetzt); 4) «kleines (unordentliches) Laboratorium, Apothekeroffizin» — wat soll en erëm a sénger K. abrächen, zesummebrauen?; 5) cf. Vollekskichen I/398.
Kiche(n)- -auer F.: «Küchenuhr» (Schwarzwälderuhr in Wohnküchen, sonst oft ein Wecker); -dësch M.: 1) «Küchentisch, mit starker Holzplatte und Schublade (Auszock, Tirang) für Messer, Löffel, Gabel in besonderen Abteilen oder flachen Körbchen, früher oft mit erhöhter Holzlage über dem Boden (Buert) zum Abstellen von Metallgefäßen»; 2) «einfacher Tisch» — si hun e Kichendësch am Salon stoën; -dir F.: «Küchentüre» (im alten Bauernhaus war die Küche häufig nicht durch eine Türe vom Hausgang abgeschlossen) — en huet de ganzen Dag d'K. am Grapp (von einem Kichekueder sub 2), Kichepitter); -draach, -dragouner M.: 1) «(strenge, starke) Köchin» (die andere Frauen, aber bes. Männer in der Küche nicht duldet); 2) verallgem.: «kräftiges, korpulentes Küchen-, Hauspersonal»; -duch N.: «Küchentuch» — déi al Leindicher gin als Kichendicher opgez(er)rass — e rout karéiert K. (im Gegs. vor allem zum épogen/époschen Handduch «Frottierhandtuch»); -gäppchen M.: «ärmliche Küchenbeleuchtung» (cf. -luucht); | |