| Kiche(n)- -auer F.: «Küchenuhr» (Schwarzwälderuhr in Wohnküchen, sonst oft ein Wecker); -dësch M.: 1) «Küchentisch, mit starker Holzplatte und Schublade (Auszock, Tirang) für Messer, Löffel, Gabel in besonderen Abteilen oder flachen Körbchen, früher oft mit erhöhter Holzlage über dem Boden (Buert) zum Abstellen von Metallgefäßen»; 2) «einfacher Tisch» — si hun e Kichendësch am Salon stoën; -dir F.: «Küchentüre» (im alten Bauernhaus war die Küche häufig nicht durch eine Türe vom Hausgang abgeschlossen) — en huet de ganzen Dag d'K. am Grapp (von einem Kichekueder sub 2), Kichepitter); -draach, -dragouner M.: 1) «(strenge, starke) Köchin» (die andere Frauen, aber bes. Männer in der Küche nicht duldet); 2) verallgem.: «kräftiges, korpulentes Küchen-, Hauspersonal»; -duch N.: «Küchentuch» — déi al Leindicher gin als Kichendicher opgez(er)rass — e rout karéiert K. (im Gegs. vor allem zum épogen/époschen Handduch «Frottierhandtuch»); -gäppchen M.: «ärmliche Küchenbeleuchtung» (cf. -luucht); -geroch M.: «Küchengeruch» — de K. geet duurch d'ganzt Haus; -geschir N.: «Küchengeschirr»; -känki M.: «Petroleumlampe in der Küche» — im Gegs. zum Stuwwekänki; -knäip(chen) M.: «Schälmesser» (kleineren Formats); -kueder M.: 1) «Küchen-, Dienstmädchen» (so heißt vor allem das weibliche Küchenpersonal des bischöflichen Konvikts in der Pennälerspr.); 2) «Mann, der sich um die Küche kümmert, der die Ehefrau beim Kochen hindert» — auch: -pitter; -latäin N.: «schlechtes Latein» — Wb. 06: «Mönchslatein»; ähnlich aber kann es auch heißen: Kichefranséisch N.: «schlechtes Französisch»; -läffel M.: «nur in der Küche gebrauchter Löffel» (weil er zerbeult, glanzlos oder der letzte eines Service ist) — auch: en hëlze K.; -luucht F.: «Küchenlampe» — früher ein Känki (s. d.) mit seitlichem Rundschild (gewöhnlich aus Messing), zum Stellen oder zum Hängen (an die Wand); -meeschter M.: 1) «Küchenchef» — im Gasthausgewerbe, dem frz. Sprachgebr. entsprechend, auch Chef; 2) spaßh. anerkennend für «Köchin, Hausfrau»; 3) bisw. wie -kueder sub 2 und -pitter; -messer N.: «größeres Tischmesser» (Wb. 06: «zum Gebrauche der Dienstboten im Gegensatz zum feineren Messer, dessen sich die Herrschaft bedient» — cf. auch -läffel) — en as mam K. op e lassgaang; -miwwelen Pl. M.: «Küchenmöbel»; -pan F.: «gestielte, ziemlich flache Eisenpfanne» (zum Backen von Eiern, Fischen, Braten von Träipen, Aufwärmen von Kartoffeln); -pitter M.: = -kueder sub 2, -meeschter sub 3; -schaf M.: «Küchenschrank» — wann hien an de K. geréit, da geet et fir e Pond Zocker, fir e Ruecht Brout, fir e Glas Gebeess usw. — mir hun d'Mais am K. (auch spaßh., wenn die Mutter merkt, daß die Kinder am Zucker oder an der Marmelade naschten) — 't as een ewéi e K. (breitschultriger Kerl — auch: wéi e Kläderschaf) ähnlich: eppes ewéi e K. (etwas von unbequemen Ausmaßen); bei unbemittelten Leuten ist der Kicheschaf durch ein Regal (Buert, Brieder) mit einem Vorhang (Rido) ersetzt — cf. Kréibänk. -schéier F.: «größere, in der Küche gebrauchte Schere»; -schiirtech N.: «Küchenschürze» — auch abfällig: dat as dat rengste K. (von einem schmutzigen, geschmacklosen Kleid); -stull M.: «Küchenstuhl, einfacher Stuhl» (cf. -dësch); -ueleg M.: «Öl zum Braten, zur Salatbereitung» (cf. Bamueleg); -uewen M.: «Zimmerkochofen» (cf. Kachuewen); [Bd. 2, S. 345] -wo F.: «Küchenwaage» (meist Standwaage, bis zu 5 kg); -wop F.: «Rußfleck in der Küche oder im Gesicht der Köchin».
Kichen M.: = Dim. zu Coup, Ku «Schlag, Hieb» (s. d.) — e fällt schon em, wann en e klinzege K. kritt — cf. auch den Plural: en huet Ki kritt, Dim.: Kiërcher.
Kick F.: «Dachluke» — dafür auch: Daachaup, -käik, -liicht und das Simplex Käik (s. d.).
Kickel F.: 1) «Tonfall beim Kichern» — du hues emol eng hell, eng frech, eng gräisslech K.; 2) = Kickelesch (s. d.).
kickeleg Adj.: «zum Kichern neigend, wenig ernst» — kickelegt Vollek — e kickelegt Framënsch, Stéck.
kickelen (lok. kéckelen) intr. Verb.: «kichern, leise, verstohlen lachen» — wat hues de rëm ze k.? — mat K. geet et nët duer (Spott allein genügt nicht); dazu die Abl.: Gekickels N. — Gekickels a Gespaass, G. a Gelächs — looss dat dommt G. op der Säit a maach Geschéck — drückt oft gutes Einvernehmen bes. unter Backfischen aus: dat war der e G. a keen Enn!; lok. auch gickelen, kicksen.
Kickeler M., Kickelesch F.: «jem. der gerne kichert, Schäker(in)» — Echt.: 't as esu en Kickelesch di sich läicht zum Laache brénge lisst an doarfer och sich verhantéiere lisst (abfällig: «sich leicht bearbeiten, beeinflussen läßt» — diese Bed. zu verhantéieren I/335 nachzutragen) — neben Kickelesch auch einfach Kickel F. (s. d.).
kicken I trans./intr. Verb.: «gucken» (spaßh. statt kucken — s. d.). — da looss(e) mer emol k. (sot de Blannen).
kicken II trans./intr. Verb.: «stoßen» (bes. den Fußball — Sportjargon).
Kickert M.: 1) «überspannter Mensch» — soviel wie Stärekickert, Stäregickert «Sterngucker» (dazu in Echt. das Komp. Schlësselloachkickert — s .d.); 2) «Narrheit» in der Ra.: en huet e K. am Kapp (er ist närrisch); 3) «ausgebauter Ein- u. Ausgang am Taubenschlag» — d'Dauwe ruckelen am K.; cf. auch Käik.
Kickes, Kicki (Ammenspr.) M.: «der Hintere» (Spielform zu frz. cul) — du kriss de K. gefrueden, gebeetscht — du kriss es (der) op de K. (op de blouse K. — auch einfach: op de Blousen) — 't gët Mackes op de Kickes — hief de Kickes, da kënnt den Hënner no (da geet den Hënner mat), wofür gelgtl. auch: lëf de Ki (= frz. lève le cul) — d'Kënni huet e fiichte K. (feuchte Windeln) — dafür gilt gelegtl. auch: Kéckes, Käckes (dies anklingend an Kacka — s. d.) — andere (ammensprachliche) Synonyma: Daukes, Dokes, Duck, Duckes (diese Bed. I/235 nachzutragen), Duddeli (idem), Kiskedi(ri) — spaßh. auch: Dous, Kadaster, Kastout, Këscht, Su. Mit lux. Lautwandel -ck- ^> -tsch auch Kitsch. | |