| Knäppchen (lok. Kneepchen — Dim. zu Knapp) M.: 1 a) «Kleiderknöpfchen»; b) s. Hiemerknäppchen, Kollisknäppchen, sub Koll; c) «Klingelknopf» — dréck op de K. (fir de Garçon — rufe den Kellner herbei); d) «Nabel» (Nösl.) in der Zss. Bauchknäppchen; 2) «hügelartige Erhöhung» — e kënnt op de K. leien (lok. Lannen: auf den Friedhof — dieser liegt etwas höher als die Umgebung); häufig in FN. wie Äächer Knäppchen, Gäässeknäppchen, Trooskneepchen — gelgtl. Bezeichnung eines Ortsteils, z. B. in Stegen; 3) «großer Wiesenknopf» (Sanguisorba officinalis); 4) «Anschnitt vom Brot» s. Bootsch, Knais-chen, Opschnatz.
knäppeg (lok. Echt. knepig) Adj.: 1) «mit Pusteln besetzt»; 2) «geklumpt, von Knötchen durchsetzt» (vom Mehl, Teig u. ä.); 3) von Kartoffeln, die beim Kochen nicht mehlig werden; 4) übertr.: «wählerisch, empfindlich» (bes. beim Essen) — du bas dach nët k. — dafür auch kläpeg (s. d. sub 2), kriddeleg (s. d.).
knäppen trans. V.: 1) «knöpfen» — knäpp däi Gueder mol zou, ier s de bei d'Leit gäs; dazu die Abl. Geknäpps N.: «wiederholtes Knöpfen» — wat hues de do fir e G. un dengem neie Kläd (wat as dat fir e G.); 2) «knoten» — knäpp däi Schongstréckel (deinen Schnürsenkel); 3) intr.: «klumpen» — gesäis de dann nët, datt däi Miel knäppt? (beim Bereiten einer Mehlschwitze und sonstiger Saucen) — s. verknäppen, lassknäppen, ofknäppen, zouknäppen.
Knärrchen s. Knierchen.
Knäschtchen M.: 1) «verschmutztes Schweinchen»; 2) «schmutziges (auch häßliches) Mädchen» — du klenge K.! — wat e K. — s. Knaschtmippelchen, -piddelchen; 3) übertr. «moralisch unsauber» (bes. von Mädchen).
Knätsch M.: 1) «Kaugummi» — dafür auch Knätschgummi; 2) «Modellierpaste» — dafür auch Knätz; 3) «Klebrigkeit»; 4) «der klebrige Teil des unausgebackenen Brotes» — dat Brout as (e) Rimm an (e) K. (ist total unausgebacken oder verbacken) s. Rimm; 5) «schlammige oder zähe Masse» (lok. auch F.) — dafür häufig (oder in Verbind. mit) Matsch, Mätsch, Bullimatsch — haut gët nët gespillt, den Terrain as ä K. an ä Mätsch (auch ä Matsch an eng K. — beim Fußballspiel).
knätsch, knätschdeg Interj.: s. knatschdeg.
knätscheg Adj.: 1) «überweich» — de Botter as elo rëm déi ganz Zeit k.; 2) «klebrig» (bes. von nicht ausgebackenem, teigigem Brot) — am véierzéngter Krich war d'Brout dacks rimmeg a k.
knätschen (lok. knatschen) intr. V.: 1) «schmatzend essen» — s. knatschen sub 2; 2) «Kaugummi kauen» — e knätscht an engem Stéck; 3) «das Geräusch hervorbringen, das beim Kneten oder Durchwaten einer schlammigzähen Masse entsteht, oder wenn Wasser in die Schuhe eingedrungen ist» — de naasse Schnéi knätscht ënner de Féiss — en trätscht a knätscht am Dreck — d'Wasser knätscht mer an de Schong — s. knatschen sub 1; 4) «etwas Weiches kneten»; 5) trans.: «eine schallende Ohrfeige versetzen» — en huet em eng elle geknätscht; 6) übtr. (Arlon u. Westen): «jemand mit verdienten oder unverdienten Vorwürfen belästigen» — dazu Knätschert M.: «Nörgler».
Knätz M. s. Knätsch sub 2.
Knätzchen F.: Dim. zu Knatz s. d.
Knätzel F.: 1) «Stück Fleisch, Butter, Teig» u. ä. — 't as eng K. Däg Rescht bliwen; 2) «Teigklümpchen» — s. Knapp sub 6a; 3) a) «Schmutzkruste am Hinterteil von Stalltieren» — d'Kou huet Knätzelen Dreck um Schwanz — dafür a. Kladder (s. d. sub 1); b) «Kotklumpen»; 4) «Knoten im Wollfaden beim Aufwickeln der Wolle, Knoten im Haar» — maach, dass de keng Knätzele méchs (beim Aufwickeln von Wolle — s. Warrel, Wurrel, cf. Knapp sub 6b) — d'Hor as voll Knätzelen, 't kann än et nët opkämmen; 5) «Hämorrhoide»; 6) «Klette» dafür a. Knätzelkapp s. d. — eng pickig Knätzel (Clerf) — s. Kliet; 7 a) (auch N.): «kleines (lebhaftes) Mädchen» (halb tadelnd, aber auch bewundernd) — déi krappeg K.! — kuck emol än déi K., 't as schon sou houfreg — 't as dach eréischt eng K., an 't wëllt sech scho bestueden — dazu das Dim. Knätzelchen; b) «kleine Frau» — 't as nëmmen esou eng K. [Bd. 2, S. 408]
Knätzel- -kättchen F. iron.: 1) «Göttin der Vernunft» (in Luxemburg-Stadt u. Arlon z. Zeit der ersten franz. Republik so genannt); 2) «schlampiges Frauenzimmer» — 't as e K. wéi et am Buch stät (vollkommen in seiner Art); -kapp M. s. Knätzel sub 6; -kuch M.: «Kuchen aus Teigresten»; -stack M.: «Klette» (die ganze Pflanze).
knätzeleg Adj.: 1) «klumpig»; 2) «klein, verwachsen» — esou k. Miertercher, 't as jo bal nët der Wäärt, fir se an d'Dëppen ze dongen (von allzu kleinen Möhren); 3) «klatrig, unsauber».
knätzelen V.: 1) intr. «langsam, lässig arbeiten, geschäftig müßiggehen» — e knätzelt bal am Gaard, bal an der Scheier — en huet stonnelaang dru geknätzelt an dach näischt Richteges fäerdeg bruecht — wat has de nëmmen souvill ze k., datt s de sou laang ewech waars? — dazu die Abl. Geknätzels N., Knätzelerei F. — cf. aknätzelen, verknätzelen; 2) reflex. in der Ra.: sech eng k. (sich einen Rausch antrinken) — mer haten ons eng kleng geknätzelt — wat hat dee sech nammel eng geknätzelt.
Knätz(e)ler M.: 1) «Junge»; 2) «Bastler» — dazu das F.: Knätz(e)- lesch — s. Kniweler.
Knebercher Pl. M.: «Knäbchen» in dem Heischelied: Hei kommen déi kleng (u. ä.) K. (MERSCH, Luxbg. Kinderr. Nr. 668-670).
Knéchel M. (Wb 06 F.): 1) «Hand-, Fuß-, Fingerknöchel» — ech hu mer de K. geschant (den Handknöchel wund gerieben) — un de Knéchele vun den Fangeren zielt än d'Méint erof (durch Abzählen der Monate an den Fingerknöcheln und deren Zwischenräumen kann man die längeren Monate von den kürzeren unterscheiden); 2) «der engere, knochige Teil des Schinkens» — dafür häufig Héiss s. d. sub 3.
Knéchelchen (Dim. zu Knéchel, Pl. Knéchelcher) F.: «Knöchelchen» — dazu die Zss.: Muerechknéchelchen (s. d.), geckeg K. (s. geckeg sub 6) — zum Kinderspiel Béckel (s. d. sub II, sub Kaul u. sub Spillschanken).
Knéchelchesdag M.: «Donnerstag nach der Kirmes» (an dem es angeblich nur mehr Knochen zu nagen gibt) — dafür auch Bändelsdag M. cf. Bändel sub 2.
knécheleg Adj.: 1) von schwieriger, zeitraubender Kleinarbeit gesagt — d'Aureflécken as eng k. Aarbecht — s. kniweleg; 2) übtr.: «verzwickt» — das eng k. Geschicht.
knéchelen trans. V.: 1) «Kleinarbeit verrichten» (in gutem und schlechtem Sinn) — en huet un allerhand erëm geknéchelt — wat knéchels de do? — wann s de aus geknéchelt hues, dann as den Zuch fort — dazu die Zss. Knéchelaarbecht F.: «Kleinarbeit» und die Abl. Geknéchels N. — e féiert vill G., an 't gët kä Stéck; 2) «versetzen (einen Streich, Hieb)» — en huet ëm eng geknéchelt; 3) intr.: «unbeholfen gehen» — hei kënnt e geknéchelt.
Knécheler M.: 1) «Mensch, der allerhand knifflige Arbeiten verrichten kann»; 2) «Mensch, der eine komische Gangart hat, oder eine merkwürdige Art, sich zu benehmen oder etwas zu tun» (lok. Wiltz) — zu 1 u. 2 das F.: Knéchelesch; 3) früher: «Akzidenzsetzer, der knifflige Arbeiten verrichtet», heute: «Gummistempelsetzer» (Druckerspr.).
Knéck F.: 1) (lok.) «eingebogene Ecke einer Buchseite als Merkzeichen» dafür meist Ouer s. d.; 2) übtr. (lok. Echt.) in der Ra.: en K. breechen (sein Glück nochmal versuchen) — äm en K. breechen (jemand Gelegenheit geben, sich zu bessern); 3) allg. «Geizhals».
knéckeg Adj.: «geizig» — k. wéi all näischt Gudds (wéi e Stäfuuss s. d., wéi en ale Judd).
Knéckegkät F.: «Geiz, Knauserei» — vun elauter K. ësst en sech nët sat.
knécken V.: 1) intr. «knausern» — dee knéckt an allen Ecken an Ennen (überall); 2) trans. «zerdrücken» (von Ungeziefer) — Lais k. — s. knécksen — Abl.: | |