| knéitschen (lok. kniitschen, knitschen) trans. V.: 1) «feine Wäsche mit den Händen im Wasser lose bearbeiten»; 2) s. knuutschen — dazu die Abl. Geknéitschs N.: «andauerndes Knéitschen», u. die Komp. durechknéitschen trans. V.: 1) (Ton 2): «gründlich in Waschwasser bearbeiten» — 2) (Ton 1): «das Gewebe durch zu starkes Reiben zerstören» — zerknéitschen trans. V.: «zerknittern» — 't huet än sech op säin Hutt gesat, deen as ganz zerknéitscht.
Knëllchen (Pl. Knëllercher — Dim. zu Knoll s. d. sub 4) F.: deen Hond mécht Knëllercher wéi Worfjhicken — dazu die Zussetz. Knëllerchesräfer M. s. Biskuitteräfer sub Biskuit I 2.
Knëpp F.: «unordentliche, nachlässige Frau» bes. in der Ra.: hätt ech meng Knauter erëm, ech géif meng K. drëm (hätte ich meine erste [nachlässige] Frau wieder, ich gäbe meine zweite [noch nachlässigere] dafür) — (dazu die volkläufige Deutung: die erste Frau (Knauter) nähte hastig zusammen, während die zweite (Knëpp) die Ränder der Löcher zusammenfaßte und mit einem Faden zuband) — ebenso: hätt ech meng K. erëm, ech géif meng Strëpp drëm — ähnl. Knëttesch, Rompel, Romplesch s. d.
Knëppchesmooss F.: vom Inhalt eines Sackes gesagt, der sich eben noch zubinden läßt — dat elo as K. (ist gut gemessen).
Knëppel M.: 1) s. Klëppel; 2) (lok. Remich) «Knicker».
Knëppelfäsch F.: «Knüppelfaschine».
knëppelen s. klëppelen sub 3 — am Éislek gin d'Hecke geknëppelt éier se geschlass gin.
knëppen trans. V.: 1) «knüpfen» — e Fëschgäl, en Tappi k. (ein Fischnetz, einen Teppich knüpfen) — geknëppte Fränjhelen; 2) a) «zusammenknüpfen» — knëpp dat Säl, dee Sak!; b) übtr. «verbinden» — lo sin se endlech geknëppt (ehelich verbunden); 3) «schlecht nähen» — cf. Knëpp; 4) nur als Vadj.: «rachitisch sein» (Ga) — dat Kand as geknëppt (ist rachitisch) — zu 1 u. 3 die Abl. Geknëpps N. iterat.
Knëpper M.: «Vorrichtung am Getreidemäher zum Knüpfen des Garbenknotens» — s. Knëttert.
Knërren (Knerren, Knéiren) F.: «Körnersteinbrech» (Saxifraga granulata L.).
Knëspel M.: 1) s. Héispel u. Mëspel; 2) in der Zussetz. Donnerknëspel: Interj. (Ausruf der Verwunderung, der Ungeduld) — cf. die Komp. Donner-.
knëspeleg Adj.: 1) «schwierig (weil klein), heikel» — bleif ewech mat dénge graffe Fangeren, 't as zevill eng k. Aarbecht (die Arbeit ist zu delikat für dich); 2) «beweglich» — déi Kanner sin därmoosse k., se si bal nët ze hidden (sie sind so lebhaft, sie sind kaum mehr zu bändigen).
knëspelen s. krëspelen I.
Knëttel F.: s. Knätzel sub 3a.
knëtten trans. V.: «knoten» — stéier en nët, en as am Gaang, de Schmack vun senger Gäissel ze k. (er steht im Begriff, die Schmicke seiner Peitsche zu knoten — cf. sub Gäissel).
Knëttert M.: s. Knëpper.
Knëttesch F.: s. Knëpp.
Knibes M.: «kleiner Junge, Knirps» — s. Quibes, Knëff(chen), Knuef.
Knicks I (Westen u. Hauptstadt — lautmalend) F.: «Druckknopf» — eng K. un enger Kap, engem Stuurz, enger Blus.
Knicks II s. Knécks.
Kniecht (Kniet, Kneet, Ostrand Kneecht, Nösl. Kniät neben Kniäächt) M.: 1) «Knecht, Gehilfe» (meist in der Landwirtschaft), auch «Hausdiener» — si hun dräi Kniecht — ech sin däi K. nët — in einer Variante des Fragespiels vom Hausgesinde heißt es: wou as de Kniet aus desem Haus, dee Selefrou? / en as an der Scheier, e schneid säi Strou!/Gudde Muergen, gudde Muergen, du Selefrou. (MERSCH, Kinderreime Nr. 690); 2) die alte Bedeutung «junger Bursche, Partner einer Dame bei Hochzeiten» fand sich noch vor etwa sechzig Jahren in der bäuerlichen Ra.: jidder K. seng Mod — zevill Kniet, zewéineg Med — Sprw.: en ale K. an eng jong Mod gët e grousse Stot (ein alter Bursche und eine junge Braut gibt eine zahlreiche Nachkommenschaft) — zu 1 die Zss.: Kichekniecht, Mëllerkniecht, Päerdskniecht, Stallkniecht, Stiwelkniecht, Zärekniecht.
kniedeg Adj.: «knotig» — déi Dänn as ze k., dat gët keng zergutztert Dill.
Kniedel (Kniddel, Ostrand Knidel. Knedel, Ösl. Kniäddel) F. (lok. a. M.): 1) «Knödel, Kloß» — a) im bes. «Knödel aus Heidekornmehl», dafür auch wëll K., Wëllkëschkniedel s. d. — in diesem Sinne heißt es abfällig: dee frësst Kniedelen — e Plättel wëll Kniäddelen war bis vor 50—60 Jahren im Ösling die einzige Speise des Bauern [Bd. 2, S. 411] am Morgen (im Nösl. abwechselnd mit Hawerbräi s. sub Huewerbräi), heute wird Heidekorn kaum mehr gesät — mer gin eis nët, esou laang wéi eng K. am Dëppen as — jo, wann et e Pletel voll Knidele wär (Echt.) — e séngt, wéi wann en eng K. am Hals hätt (mit unreinem Ton), zu letzterem die Abl. Gekniedels N.: «unfreie Töne beim Singen» — deem sei G. gät engem op d'Nerven; — Knödel aus Hafer- oder Heidekornmehl heißen Stäärzelen (s. d.); b) von sonstigen Knödelarten sind bekannt: Flääschkniedel (s. Flääschkichelchen), Gromperekniedel (aus roh geriebenen Kartoffeln), Liewerkniedel s. d., Mielkniedel (auch wäiss K.) s. d.; 2) in den Zss. Päerdskniddel s. d., Donnerkniedel s. sub Donner-; 3) «steifer, saumseliger Mensch»; 4) «Teigrest» (lok. der als Däässem (s. d.) aufbewahrt wird).
Kniedel-/Knid(d)el- -britt F.: «Knödelbrühe»; -grond M.: «Vollerde»; -klos M.: «steifer, saumseliger Mensch»; -zopp F.: «Knödelsuppe».
knieden (Ostrand kneden, Nösl. kniädden) trans. V.: 1) «kneten, eine weiche Masse mit den Händen bearbeiten» — den Däg, d'Wäsch, Bulli, Mastik k. (den Teig, die Wäsche, eine schlammige Masse, Glaserkitt kneten) — de Botter as gekniet — den Däg vum Brout gët an der Mull gekniet (der Brotteig wird im Backtrog geknetet) — gekniet a gutt verschafft; 2) «knetende Bewegungen machen» — im bes. a. «massieren» — e léisst sech de Bauch, d'Muskele k.; b. von der Katze gesagt: d'Kaz kniet mat de Patten (die Katze macht langsame automatische Bewegungen mit den Vorderpfoten, wenn sie gestreichelt wird u. ä.); 3) übtr. in der Ra.: deen as vu Falschhät (Nidderträchtegkät) gekniet (er ist durch u. durch falsch); dazu die Abl.: Gekniets N. und die Zuss.: durechknieden trans. V.: «durch und durch kneten» — den Däg as nët richteg durechgekniet.
Kniedenhällem (Wb 06: Kniddenhällem) Pl. M., oben II S. 105 gedeutet als Kniet an Hällem (das Los mit Hilfe zweier gleich langer Halmstücke ziehen, wovon das eine einen Knoten aufweist, das andere nicht C. — dazu: unter mehreren, in der Hand versteckten Halmen gibt es eines oder verschiedene mit Knoten, durch die das Los entschieden wird C. (Mos.)).
Knierchen (Osten; lok. Westen Knärrchen) F.: 1) «kleiner Brotanschnitt» — s. Knais-chen; 2) «weiße Stelle am Brotende, die entsteht, wenn zwei Brote imBackofen aneinanderstoßen».
Kniet s. Kniecht. | |