| Knubberdulles, Knupperdulles M.: 1) «plumper Mensch, Grobian»; 2) «grob angefertigter Gegenstand» (z. B. Wanderschuhe) — donk deng Knubberdullessen un!; 3) «saurer Wein» — s. Batzko, Dräimännerwäin, Knéibrécher, Knout sub 7, Kruppes, Kofferbotz sub 2, Nassauer.
knubberdullesseg Adj. Adv.: «plump, grob» — esou k. Manéieren — en huet sech k. opgeféiert.
Knueb M.: «Knabe, Bursche» (veraltet) — e gesonden, e ferme K. — cf. Kniecht sub 2 — s. Knëff, Knuef.
knuedig s. knoutereg.
Knuedler M.: 1) urspr. «Franziskanermönch» (weil er einen Knotengürtel trägt). — Franziskanerkloster, -kirche u. Dependenzien (s. unten) standen ehemals auf dem jetzigen Wilhelmsplatz in Luxemburg-Stadt — die Erinnerung an den im Jahre 1795 aufgehobenen Orden hat sich im Platznamen und in der Sage erhalten (GREDT, Sagenschatz Nr. 904) — dazu auch wohl die Ra.: ech wëll der mei K. sin (ich gebe dir mein Wort drauf) — daher: 2) «Wilhelmsplatz in Luxemburg» mit Stadthaus (seit 1838) und dem 1884 errichteten Reiterstandbild Wilhelms II., Königs der Niederlande und Großherzogs von Luxemburg (1840-1849) — ma. gilt nur K. — dort wird auch der Knuedlermaart und das Oktavmäärtchen s. d. abgehalten — de Wëllem um K.
Knuedler- -gaart M.: 1) «ehemaliger Garten des Franziskanerklosters» (auf dem westlichen Teil des jetzigen Wilhelmsplatzes gelegen), wurde in den Jahren 1804 u. 1805 nebst Franziskanerkirche, -kloster u. -kirchhof von Napoleon I. [Bd. 2, S. 414] der Stadtverwaltung geschenkt; 2) «ehemalige baumbestandene Promenade», von der Stadtverwaltung nach 1805 an der Stelle des Franziskanerklosters u. -kirchhofs angelegt und PLACE NAPOLÉON genannt, 1817 in PLACE GUILLAUME umbenannt zu Ehren des neuen Landesherrn Wilhelms I., Königs der Niederlande und Großherzogs von Luxemburg (1815 bis 1840) — der Name war noch vor kurzem geläufig: mer gin an de K. spillen, sagten die Kinder — der K. dient seit 1959 vornehmlich als Park- u. Wochenmarktplatz; -gaass F.: «ehemaliger Name der östlich der Franziskanerkirche gelegenen Straße»; -gäertchen (Pl. -gäerdercher) M.: «Plätze in der Liebfrauenstraße zu beiden Seiten des Stadthauses», früher Krammarkt (s. Fripiersmaart), heute Parkplätze; -kierfech M.: «ehemaliger Franziskanerkirchhof» — s. sub Knuedlergaart; -kirech F.: «ehemalige Franziskanerkirche» (um 1230 gegründet, 1662 Neubau, 1795 säkularisiert, 1830/33 abgebrochen); -klouschter N.: «ehemaliges Franziskanerkloster» (um 1230 gegründet, 1817 u. 1830 abgebrochen) — cf. oben sub Knuedler 1; -lach N.: «früherer Name eines südöstlich des Knuedler gelegenen Straßenteils»; -maart M.: 1) «ehemaliger Wochenmarkt in und beim Knuedlerklouschter» — der Fruuchtmaart befand sich damals nördlich der Knuedlerkirech (s. d.) und wurde 1838 in die Fruuchthal (s. Hal II) verlegt; 2) «jetziger Markt, der zweimal in der Woche auf dem Knuedler abgehalten wird».
Knuef (Dim.: Kniefchen) M.: als «Knappe, Page» gedeutet im Lied vom Tod des Marlborough: seng Fra déi gréit an d'Ängschten, se klëmmt op de Mënstertur / Wat gesouch se vu färe kommen? hire K. aus Flandreland./ O K., mei léiwe Kniefchen (Var.: O Knaf, o K., mei Kniefchen), wéi gät et a Flandreland? / A Flandre sténken d'Lompen, de Malbruck deen as dout — s. Knaf II, Knëff, Knueb.
Knuel F.: s. Knuer sub 2.
Knuer (phV. cf. Ltb. 38) F.: 1) «Knorren, grobes, dickes Stück» — eng K. Brout, Flääsch, Holz, Zocker; 2) «knorriger Auswuchs am Baum» — eng déck K. am Uewen; 3) «Frau, die immer hinter ihrem Mann her ist und ihn zurechtweist» — cf. Knouter.
Knuer- -hénkel N.: «murrende, nörgelnde Frau»; -kapp M.: «ungeschliffener, eigensinniger Mensch» — ähnlich: Knures, Knorres, Knorri, Knuerert, Knuerkert sub 1.
knuereg Adj.: 1) «gern knurrend» (vom Hund); 2) «mürrisch, mißtrauisch» — e knuerege Kärel — s. knuerkeleg sub 3.
knueren (Nösl. knoarren) intr. V.: 1) «knurren» (vom Hund); 2) «murren, nörgeln» — dä knoarrt de ganzen Daach (Nösl.) — dazu die Abl.: Geknuers N. u. das Vadj.: verknuert s. verknorrt.
Knuerk M.: «Zwergmensch» — s. Knuerkert sub 2.
knuerkeleg (Merschertal: knuerkeg) Adj.: 1) «knorpelig» (vom Fleisch); 2) «knotig» (vom Holz u. ä.) — lauter sou knuerkelegt Geschir (lauter so knotiges Gehölz) — übtr. eng knuerkeg Hand (eine abgearbeitete Hand); 3) «mürrisch».
Knuerkert M.: 1) «mürrischer Mensch»; 2) «Zwergmensch».
knuerksen (Echt. knoarksen) intr. V.: «schnarchen» (von Eulen) — s. schnuerksen.
knuerzen, gnuerzen s. gnuzen.
Knuet (Pl. Kniet, Esch-Alz., Rümelingen Knut, Pl. Knit, Ostrand Knot, Pl. Kneet, Nösl. Knott, Pl. Knëtt) M.: 1) «durch Knüpfen entstandener Knoten» — Sprw.: maach e K. wéi eng Bamnoss (eng Hakernoss), da méchs de kä Stéch emsoss (beim Nähen) — der Däiwel soll dee K. do lass man — en duebele K. am Schongstréckel hält am beschten (ein Doppelknoten im Schnürsenkel) — maach der e K. an d'Nueschnappeg (spaßh. e K. an d'Nues, an de Läpp), da vergëss d'et nët (einen Knoten ins Taschentuch, in die Nase, in den Hemdzipfel, dann vergißt du die Sache nicht) — maach der e K. dran (bei zu starkem erotischen Bedürfnis) — en huet e K. an der Leitong (ist schwer von Begriff) — cf. Hunnekapp, Metzleschknuet; 2) «durch Zufall entstandene Verknüpfung von Fäden, Ketten u. ä.» — dat Gar as voller Kniet (das Garn ist voll Knoten) — 't as ä K. an elauter K.; 3) «Knoten im Holz, Aststumpf, knorriger Auswuchs am Baum» — do si Kniet dran (im Baumstamm, beim Dilleschneiden s. d.) — elo sin ech op engem K. (jetzt bin ich auf einen Knoten [Bd. 2, S. 415] gestoßen, beim Sägen) — übtr. en as elo grad un engem K. (wenn jemand besonders laut schnarcht); 4) «Halmknoten» — den Hallem schafft um zwäte (drëtte) K. (der Halm steht im Begriff, den zweiten, dritten Knoten zu bilden); 5) «Fruchtknoten» — übtr. in der Ra.: en huet de K. gutt opgedun (er hat sich kräftig entwickelt); 6) «Verdickung am menschlichen Körper» (z. B. Gichtknoten); 7) übtr. «Schwierigkeit» — do as de K. (da liegt die Schwierigkeit) — d'Saach huet hire K. (die Sache ist nicht so einfach) — das en haarde K. (ein schwieriges Problem); 8) übtr. «Hehl» — e mécht kä K. dran (er macht kein Hehl draus, spricht ohne Umschweife) — di lo maachen och kä Knot an hir Breet (Echt.); 9) übertr. «gesunder, kräftiger (untersetzter) Mensch, furchtloser Junge» — e ferme, gesonde K. — en zergutzterte K. (dralles Mädchen) — dat as keng Joffer méi, dat as e gälleche K. — in den Pensionaten hießen die Dienstmädchen Kniet — Zss.: Bullettsknuet M.: «Dienstmädchen im Luxemburger Konvikt» (cf. Boulette) — Bauereknuet M.: «dralles Bauernmädchen»; 10) «schlechter Wein» — der 1877er wurde allgemein so genannt — 't as e feschte K. (Mosel, von einem sehr sauren Wein) — s. Knubberdulles sub 3.
Knuetlesch F.: «ästiger Igelkolben» (Sparganium ramosum).
knuetrig, knuedig (lok. Echt.) Adj./ Adv.: «unfreundlich, halsstarrig» — wat kuckt deen esu k. de Moarjen? — cf. knoutereg.
Knuewelek I, Knuewelenk (Knueweleng Ga), Osten: Knowelek, Nösl. Knuawelek M.: 1) «Knoblauch» (Allium sativum) — sonstige Arten: Heckeknuewelek M.: «Bärenlauch» (Allium ursinum) — wëlle K. (auch Hondsknuewelek) M.: «Ackerknoblauch, Feldlauch» (Allium vineale) — — e Kranz K. ëm den Hals gehaangen as e patent Mëttel géint Giicht (Co); 2) a. «starker Geruch» (z. B. der Geschlechtsteile) — cf. Knuewelekskréimer sub 2; b. übtr. «anrüchige Sache».
Knuewelek II (lok. Mosel) «Maikäfer» — auch in der Form Knewelek, Knuerelek, Knuwelek (z. B. Canach, Lenningen) — s. Kiewerlek.
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