| Kockerällercher Pl. F.: «kleine rote Wildnelken» (Ösling).
Kockill (Ton 1 oder 2, Pl. Kockillen) F.: 1) «flache Muschelschale» — frz. coquille; 2) «gratiniertes Fischgericht in einer derartigen Schale» — frz. coquille Saint-Jacques; 3) «Mehlspeise in Form kleiner Muscheln»; 4) «feste Gußform aus Eisen oder Stahl» — dazu die Zss. Kockillegoss M.: «Kokillenguß»; 5) a. «falscher Buchstabe beim Setzen, der in einem falschen Gefach lag» (Druckerspr.); b. «Druckfehler» (überhaupt).
Kockliko (Ton 1, Pl. Kocklikoën) M.: 1) «Klatschrose, wilder Mohn» (Papaver rhoeas) — s. Engelsblumm — frz. coquelicot; 2) «Zuckerplätzchen» (wozu angeblich Mohn gebraucht wird — Mosel).
Kockmar, Kochmar (Ton 1) M.: 1) «Kessel, in dem das Wasser zum Sieden [Bd. 2, S. 418] gebracht wird»; 2) «Kaffekanne» (die auf dem Küchenherd steht, damit man immer warmen Kaffee zur Verfügung hat) — kuck emol, op nach eppes am K. as — s. Kaffisbiz — s. a. Koppmar — frz. coquemar.
Kocko I M.: Kosename a. für Menschen (unterschiedlos, ohne Beziehung auf bestimmte Vornamen) — frz. coco — auch in verächtlichem Sinn gebraucht — 't as e gelungene K. (ein sonderbarer Heiliger); b. für gewisse Tiere, so als Pferde- (s. Hükoko) und Papageienname.
Kocko II M.: «Art Lakritzensaft» (Erfrischungsgetränk v. verschiedener Farbe, das früher den Industriearbeitern an heißen Sommertagen zur Verfügung stand) — frz. coco.
Kocko III M.: «Kokain» (Milieusprache).
Cocktail (wie engl.) M.: 1) «alkoholhaltiges Mischgetränk»; 2) «gesellschaftliche Zusammenkunft, bei der C. getrunken wird» — se hun e fuppege C. gin — dazu die Zussetz. Cocktailskläd N.: «Nachmittagskleid für Damen».
Cocotte (wie frz.) F.: «Dirne».
Cocu (wie frz.) M.: «Hahnrei» — en as wivilmol C.
Code (wie frz.) M.: 1) «Telegraphenschlüssel»; 2) «Gesetzbuch» — stät dat am C.? — insbes. auch a. Code civil (wie frz.), Koodziwil, Koodzewil M.: 1) «Zivilgesetzbuch»; 2) spaßh. «jemand, der angeblich in den Gesetzen bewandert ist und sich bei allen Gelegenheiten auf das Gesetzbuch beruft» — b. Code pénal (wie frz.) M.: «Strafgesetzbuch» — c. Code de la route (wie frz.) M. (Neolog., in letzter Zeit viel gebraucht): «amtliche Regelung des Straßenverkehrs».
Codex (Pl. Codices und Codexen) M.: 1) «Gesetzbuch» — dee kennt sei C. — komm mer nët mam C. — du kriss de C. ugehaang; 2) «Schmöker in Schweinsledereinband»; 3) «Art Kartenspiel».
Koffer (Echt. auch Këffer) I M.: «Kupfer» — es werden unterschieden roude K. (rotes Kupfer) und giele K. (gelbes Kupfer), wobei das erstere das eigentliche Kupfer, das zweite aber Messing bedeutet — K. botzen, schaueren s. Kofferbotz sub 1.
Koffer- / koffer- -äerz N.: «Kupfererz»; -blech M.: «Kupferblech»; -botz F.: 1) «Poliermittel für Kupfer- und Messinggegenstände»; 2) «saurer Wein» s. Knubberdulles sub 3; -britt F.: «Kupferbrühe» (zum Bespritzen der Reben) — s. Kofferspritz; -drot M.: «Kupferdraht»; -faarweg Adj.: «kupferfarben»; -geld N.: «Kupfergeld»; -giel Adj.: «kupfergelb»; -grëff M.: «Kupfergriff»; -grouf F.: «Kupfergrube» — hierzulande nur mehr als FN. in Stolzemburg belegt, wo früher Kupferkies gewonnen wurde; -kessel M.: «Kupferkessel» (bes. zum Kochen von Quetschekraut s. d.); -knapp M.: «Kupferknopf»; -klen(t)sch F.: «Türklinke aus Messing»; -krunn M.: «Kupferhahn»; -mënz F.: «Kupfermünze»; -nol M.: «Kupfernagel» — wenn man sehr arm ist und keine anständigen Kleider mehr hat, heißt es: da musse mer eis vir blo usträichen an den Hënner mat Kofferneel beschloen (so in Ospern 1918); -schmatt M.: «Kupferschmied»; -spritz F.: s. Kofferbritt; -stéch M.: «Kupferstich»; -su M.: «Sousstück aus Kupfer» — deemols (scil.: vor dem ersten Weltkrieg) krut ä fir e gréngespounegen K. méi wéi hautzudaags fir e blénkege Frang; -vitrioul s. Kofferbritt.
koffer, koffereg (letzteres nur bildlich) Adj.: «kupfern» — e koffere Kessel, e koffer Rouer, kofferen Drot — (für vorhergeh. werden meist die Komposita gebraucht s. d.) — koffert Geschir — eng koffer(eg) Nues (eine Weinnase).
Koffer II M.: 1) «großer Reisekoffer» (im Gegensatz zum handkoffer, dim. | |