LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Korrespondent bis Causerie (Bd. 2, Sp. 444b bis 445b)
 
Korrespondent M.: 1) a. «Berichterstatter», auch gelgtl. «Mitarbeiter einer Zeitung»; b. «Vertrauensmann, der auswärts wohnt, und über dortige Vorkommnisse und Verhältnisse regelmäßig berichtet»; 2) «Büroangestellter, der die Korrespondenz erledigt» — dazu die Zussetz.: Handelskorrespondent; 3) «jemand, mit dem man im Briefwechsel steht»; 4) «korrespondierendes Mitglied einer gelehrten Gesellschaft».
 
Korrespondenz F.: 1) «Briefverkehr» — as K. komm? s. Courrier; 2) «sämtliche Briefschaften u. Drucksachen einer Briefverteilung»; 3) «Dienstzweig, wo die Korrespondenz erledigt wird»; 4) «Verbindung, Anschluß» (im Verkehrswesen) — den Zuch huet keng K. — für letzteres auch Verbindung.
 
Corridor, Kollidor M.: «Hausgang» — dafür meist Gank s. d. — s. Är.
 
korrijhéieren trans. V.: 1) «verbessern, richtig stellen» — ech muss d'Aufgaben nach k. — auch refl.: en huet sech korrijhéiert (hat seine Behauptung richtig gestellt) — cf. erëmhuelen; 2) «zurechtweisen, strafen» — dee Bouf muss korrijhéiert gin.
 
korrupt Adj.: 1) «verdorben» (von Menschen gesagt) — wat as dat fir eng k. Gesellschaft; 2) «bestechlich».
 
Corsage (wie frz., doch Ton 1) M.: 1) «Oberleib, Büste» (Ga) — besonders von Frauen gesagt; 2) «Oberteil eines Damenkleides, Bluse».
 
Corselet, Corset (beide wie frz., doch Ton 1), dafür häufig Korssi, Korsseli, Korsseléi M.: «Schnürleib, Mieder» — dafür auch Strämmläif s. d., spaßh.: Biskadedder (s. d.), Biskaledder.
 
Korsselisschnouer F.: «Schnur zum Zuschnüren des Mieders».
 
Korsselisstaangen Pl. F.: «Miederstäbchen».
 
Korssonär, Korzinär F.: «spanische Schwarzwurzel» (Scorzonera hispanica) — frz. scorsonère. [Bd. 2, S. 445]
 
Cortège (wie frz., Ton 1 oder 2), Kortääsch (Ton 2), Korteesch (Ton 2) — (Südwest.) M.: «Aufzug, Umzug, Ehrengeleit, Leichenzug» — mer gi mat dem C. — 't as kä K. (die Beerdigung findet ohne Leichenzug statt).
 
Kortes (Ton 1) ON.: Courtil (Dorf in der belgischen Provinz Luxemburg).
 
Corvée (wie frz.), Korwi (beide Ton 1) F. (Wiltz und Umgebung auch M.): 1) «mühevolle, lästige Arbeit, verdrießlicher Gang» — wat eng C. — déi C. maachen ech och alt nach — 't as e schéine K. (Wiltz) — cf. Krauecht; 2) «Hantierung im Haushalt» — de Mann mecht de K., wann d'Fra geleën as (wenn sie bettlägerig ist); 3) «niedere Arbeiten, die von sämtlichen Soldaten abwechselnd, oder von einzelnen als Strafe ausgeführt werden»; 4) «die mit der C. betrauten Soldaten» — d'C. eraus!
 
Korwi (lok. Schüttringen) M.: «dienstwilliger Gehilfe».
 
Kos, Kosi s. Constant.
 
Kosak (Ton 2, Echt. Ton 1) M.: 1) früher allgemein für «russischer Soldat» (bes. zur Zeit Napoleons I.); 2) «strammes, energisches Weib».
 
Kosanen: Gassen- und Hausname in Echternach.
 
Koschenell M.: «Koschenille» (rote Schildlaus — Coccus cacti — sowie daraus bereiteter roter Farbstoff).
 
koscher, kooscher s. kauscher.
 
Koschmar (Ton 1), Cauchemar (wie frz., doch Ton 1) M.: «Alpdruck, Angsttraum» — meist in übertr. Bedeutung: deen Examen as de rengste K. — dat Déngschtmeedchen as eise C. — wär ech dach dees C. lass (ein unangenehmes Vorhaben).
 
Koscht s. Kuuscht.
 
Koschter (Osten, Nösl. Koster) M.: «Küster» — e schmunzt wéi e K., deen op d'Kiirmes gät — wann et reent op de Paschtouer, dann drëpst et op de K. (wenn ein Höherer etwas verdient, fällt auch für den kleinen Mann etwas ab) — ech wäärt dech léieren, an d'Kiirch houschten (fuurzen) ze goen, ouni de K. ze froen (misch dich nicht in fremde Angelegenheiten) — e brave Mann helleft wou e kann, sot de K., du huet en dem Kiirchendéif d'Leeder ugehalen — 't as näischt iwer e Geschäft, sot de K., lo sin ech nëmme K., ech hun awer alt mäi Geliichs fir näischt (er hat die Kerzen in der Kirche gestohlen) — mir man esou eise K. (wir verrichten unsere häuslichen Kleinarbeiten selbst) — Kinderreime: Pater noster/schlo de K./hannert d'Ouer/datt e fléit bis an de Kouer (datt e mengt e wär de Paschtouer) — Pater noster/den Här schléit de K./de K. schléit d'Kou/déi dät den Aasch op an zou — Pater noster/schiele K.
 
Koschterei F.: 1) «Stelle des Küsters»; 2) «Hantierung im Haushalt».
 
Koschterkätt (lok. Westen) N.: «Kind, das seine Spielsachen (Puppen) überall hinlegt» — s. Koschterer.
 
koschteren intr. V.: 1) «nebensächliche Arbeiten im Haushalt verrichten» — doheem hampischen a k. (herumbasteln) — dazu die Abl.: Gekoschters N: «andauerndes Herumbasteln.» — s. knoschteren; 2) «herumschnüffeln» — wat koschters de do? — dorëmmer k. a moschteren — dazu die Abl.: Gekoschters, Gekoschperes N.: «heimliches Getue» — wat as dat fir e Gekoschters a Gemoschters?
 
Koschterer M.: «jemand, der gerne nebensächliche Arbeiten verrichtet» — dafür auch Koschtermates, Koschtertinnes u. ä.
 
Cause (wie frz.) F.: 1) «Rechtshandel, Prozeß» — en huet vill Causen ze plädéieren — e vertrëtt deem seng C. — 't as en Affekot ouni C. (ohne Praxis); 2) «Anliegen» — e plädéiert ëmmer d'C. vun deenen aarme Kanner (tritt für sie ein).
 
kosen I intr. V.: «plaudern» — cf. Causette.
 
kosen II trans. V. (selten): «auswählen» — wann än dat allerschlechtst wëllt k. — cf. hd. kiesen.
 
Koséng, Kosing (Südw.), Cousin (wie frz., doch Ton 1) — letzteres im Nösl. ausschließlich gebraucht, sonst sporadischer statt der gängigen, an erster Stelle genannten Formen — M.: 1) «Vetter» — K. Schläifstän (vertraute Anrede) — K. hier, K. hin, bleif mer vum Kiischtebam erof (laß meine Frau in Ruhe) — dazu: klenge K.: eigtl. «Kind von Geschwisterkindern», allgem.: «weitläufiger Verwandter letzten Grades, der noch zur Familie gerechnet wird» — 't as nach e klenge K.; 2) a. «Moskito» (Stechmücke)b. «Pferdebremse» (z. B. in Küntzig) — dafür meist Beel s. d.
 
Koséngesch (Ton 1) F.: «Base» — meist spaßh. od. iron. statt des gängigen Cousine (s. d.). — en huet der Koséngeschen nawell vill (ist befreundet mit vielen Mädchen).
 
Causerie (wie frz.) F.: «Plauderei» (zwangloser, öffentlicher Vortrag).

 

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