LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Kräiz- / kräiz- bis Kräizspann (Bd. 2, Sp. 459b bis 460b)
 
Kräiz- / kräiz- -al Adj.: «hochbetagt» — k. Leit; -älter M.: «Kreuzaltar»; -band N.: «Kreuzband» (Streifband für Drucksache); -bäässel M.: «Kreuzmeißel»; -bän N.: in dem Ausruf der Verwunderung oder Enttäuschung — K. iwerenän; -blumm F.: 1) «Kuckucksblume, Stendel» (Platanthera); 2) «Kreuzenzian» (Gentiana cruciata); -brav Adj.: «grundehrlich» — sou e gudde, kräizbrave Jong, muss deem dat nach geschéien — arem awer k.; -bridder Pl. tant.: «Orden, der sich der verlassenen Kinder annahm» — s. Engelsbridder; -brudderschaaft F.: spaßh. für «Ehe»; -dag M.: «Fest der Kreuzerhöhung» -deeg Pl.: «die drei Tage vor Christi Himmelfahrt, an denen die Bittprozessionen stattfinden»; -dänn F.: 1) «Edeltanne» (Abies pectinata); 2) «Fichte» (Picea excelsa); -domm Adj.: «erzdumm» — sou e kräizdomme Kärel huet d'Sonn nach nët beschéngt; -donnerwieder M.: «zwei sich begegnende Gewitter» — cf. unten unter Ausrufe und Flüche; -eisen N.: «Ankerkreuz» (an Häusern und Mühlsteinen); -feier N.: «Kreuzverhör» in der Ra.: än an d'K. huelen — cf. Gebiet sub b, Gedei, Geschir sub 4; -gaass F.: «Kreuzstraße»; [Bd. 2, S. 460] -gank (Ton 1 oder 2) M.: 1) «Kreuzgang in einem Kloster»; 2) «Franziskanerinnenkloster mit Kreuzgang und Klinik auf dem Fischmarkt in Luxemburg-Stadt» — hie leit an der Klinik am K.; -grëndlech Adj.: «von Grund aus» — 't huet sech emol k. bei mir ausgekrasch; -grëndchen M.: «Kreuzgründchen» (Stadtviertel in Luxemburg); -haff M.: «Kreuzhof» (südöstlich Kockelscheier s. d.) — früher auch Schnapshaff genannt — die Sage bringt den Namen K. in Verbindung mit einem Kruzifix, das einem Haus, an dem es angebracht war, Unglück gebracht haben soll. Der letzte Besitzer habe es dann an einer Buche beim Schnapshaff angebracht. Als man den Baum gegen 1855 fällte, soll das Kreuz beim Spalten des Stammes in dessen Innern aufgefunden worden sein (DE LA FONTAINE, Luxemburger Sagen und Legenden, 1882 Nr. 276). Dazu sagt GREDT im Jahr 1883, von diesem Vorgang wisse niemand zu erzählen (Luxemburger Sagenschatz Nr. 54). Von einem zuverlässigen Augenzeugen wird berichtet, daß vor etwa sechzig Jahren die Rinde einer beim K. stehenden Buche über ein an ihr angebrachtes Kreuz gewachsen war und dieses vollständig eingeschlossen hatte. Damals scheint auch von mehreren Kreuzen die Rede gewesen zu sein, die von der Rinde des Baumes überwachsen waren; -holz N:: «Feldahorn» (Acer campestre); -hummer M.: «Kreuzschläger» (zum Ausdehnen des Schmiedeeisens); -irger Adj. (lok. Syrtal) — dat as k. (das ist noch viel ärger); -kanaaljen F.: «Erzschuft»; -kapell F.: «Kreuzkapelle» (z. B. in Echternach und Grevenmacher) — Folkl.: Veranlassung zum Bau der K. in Grevenmacher soll vor ca. 200 Jahren folgender Vorgang gewesen sein: ein etwa 2 Meter hohes steinernes Kreuz soll damals die Mosel stromaufwärts geschwommen u. gegenüber der Pfarrkirche stehen geblieben sein, wobei es mit einem Arm auf den östlich der Stadt gelegenen Kräizerberreg (s. d.) zeigte. Nachdem es in die Pfarrkirche gebracht worden war, fand man es am nächsten Morgen hinter der Kirchtür, mit dem Arm wieder nach dem Berg zeigend. Dies wiederholte sich mehrmals, bis man sich zum Bau der K. auf dem Kräizerberreg entschloß, wo es über dem Hauptaltar angebracht wurde; -kapp M.: «Kreuzkopf» (Gelenk an der Dampfmaschine); -kéier Adj.: «kreuzweise» — k. iwerenän; -kraitchen N. s. Hunnekapp sub 3; -kriddelkräitchen N.: «Gauchheil» (C); -ketten F.: «Kreuzkette» (kreuzweise Anordnung der Zugketten bei Pferdegespann). -lam Adj.: «lendenlahm» (von Tieren und Menschen); -maark F.: «Grenzstein, wo vier Parzellen aneinanderstoßen»; -otter F.: «Kreuzotter» (Vipera berus L.); -pawee M.: «Kreuzpflaster»; -polka F.: «Kreuzpolka»; -rimm M.: «Kreuzriemen»; -schlamm s. kräizlam; -schniewel M.: «Kreuzschnabel» — man unterscheidet a. klenge K.: «Fichtenkreuzschnabel» (Loxia curvirostra)b. grousse K.: «Kiefernkreuzschnabel» (Loxia pytyopsittacus); -spann F.: «Kreuzspinne»;

 

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