| kuel (Echt. kol) Adj./Adv. «kahl» — d'Wiss as k. geméit (kurz abgemäht) — d'Kéi hun alles k. opgefriess — schneid mer d'Hor nët ze k. — dazu die Zussetz. Kuelebierg M.: häufiger Bergname, z. B. bei Beckerich, Folkendingen, Gilsdorf, Oetringen — en huet geschwat wéi de Paschtouer um K. (bei Beckerich — von einem guten Redner, aber auch von einem Schönschwätzer).
Kuel (Echt. Kol) M. u. F.: 1) «Kohle» — en as schwaarz wéi K. — si huet Aën ewéi Kuelen — ausse Kuelen (erloschene Kohlen) — mat K. zäächenen — waart, ech huele mer nach e K. fir op d'Päif — fir än d'Kuelen aus dem Feier huelen — ech stoung do wéi op gliddeche Kuelen — verbrenn dech nët u frieme Kuelen (kümmere dich nicht um fremde Angelegenheiten) — Arten: holze Kuelen (Holzkohlen), Schmitskuelen (Schmiedekohlen), Kichekuelen (Küchenkohlen), Saarkuelen, Anthracite, Kock; 2) «verkohltes Ende des Dochtes».
kuelgréng Adj.: «fettgrün, ganz grün» — zu Koul.
Kuelhaf (Ga) M. s. Kueleplaz.
kuelkapps s. schuerkapps.
Kuelscheier F.: Felsengruppe bei Consdorf, mit schmalem, nach oben geschlossenem Spalt (Art Grotte).
kuelschwaarz Adj.: «kohlschwarz».
Kuele- -bootsch (Ton 1 oder 3) F.: 1) Art Korbwagen (zum Abtransport der Holzkohle vom Meiler zur Eisenhütte — veraltet) — eng K. voll (bestimmtes Quantum); 2) Spottname für ein dickes Frauenzimmer; -brenner M.: 1) «Köhler» — schwaarz wéi e K. — du gesäis eraus wéi e K. (zu einem Kind, das sich schmutzig gemacht hat); 2) Fuchs mit schwärzlichem Fell — dafür auch Kueleschoupert. -feier N.: «Kohlenfeuer» (im Gegensatz zum Holzfeuer) — Folkl. s. Geldfeier; -gel(le)p F.: «Kohleneimer» — s. Gel(le)p. -grouf F.: «Kohlengrube» — früher gingen manche Oeslinger den Winter über in die belgischen Kohlengruben arbeiten; -këscht F.: «Kohlenkasten»; -liss F.: Übername einer Frau in Luxemburg-Stadt, die noch zu Beginn dieses Jh. einen Kleinhandel mit Kohlen betrieb, die sie auf einer Stousskar (s. d.) beförderte. Sie belieferte beispielsweise Büglerinnen und Schneider mit Holzkohle; -plaz F.: frühere «Kohlenmeilerstelle» — in Wäldern, noch heute erkennbar an der horizontalen Lage, der kreisrunden Abgrenzung und der dunkel-schwarzen Färbung des Bodens; sie werden heute manchmal als Hexentanzplätze gedeutet; der Boden der Meilerstellen wird auch als Kiirfechsbuedem bezeichnet, weil er als Pflanzerde auf den Gräbern der Dorfkirchhöfe verwandt wird; -sak M.: «Kohlensack» — aus engem K. schëdd ä kä wäisst Miel (ein schlechter Mensch ist keiner guten Handlung fähig); -schëppert M.: «Mann, der die Kohlen in die Häuser einschippt»; -schoupert M.: s. Kuelebrenner sub 2; -schuppert M.: «Kärrner, der Kohlen befördert»; -stëps M.: «Kohlenstaub» — wurde früher als Bindemittel bei der Betonbereitung gebraucht — e muss vill K. schlécken (z. B. ein Heizer).
Quell (Echt. Queel) F.: 1) «Quelle» (hervorsprudelndes Wasser) — eng kleng Q. gët e grousst Waasser (kleine Ursache, große Wirkung); 2) «Schulhaft, Nachsitzen» (früher hauptsächlich in Luxemburg-Stadt, heute veraltet) — s. Quiiss, Retenue. [Bd. 2, S. 481]
quellen I (Part. Prät. gequoll[en]) intr. V.: 1) «hervorsprudeln»; 2) «zur Strafe nachsitzen» (Part. Prät. gequellt) (Schülersprache, veraltet); 3) refl.: «gierig nach etwas verlangen» — ech muss mech q. nom beschte Muselwäin.
quellen II (Part. Prät. gequellt) trans. V.: «quellen machen» (z. B. Kartoffel mit der Schale kochen, so daß Pellkartoffeln entstehen) — gequellte Gromperen (Pellkartoffel), dafür auch Gequellter, Quellessen (Echt.: Quällessen, Quälleken) — e mecht e Gesiicht wéi e Plättel gequellter Däiwelen.
quëllen (Part. Prät. gequoll[en]) intr. V.: «anschwellen» — de Buedem quëllt — d'Fënstere si gequollen — den Dësch, d'Dir as gequoll — dazu die Zussetz. erausquëllen (mit gleicher Bedeutung).
Quënt I ON.: «Quint» (mit früherer Eisenhütte, Landkreis Trier) — deen Uewen as nach op der Q. gegoss gin.
Quënt II M.: «Grille, Schrulle, wunderlicher Einfall» — wat hues de fir Quënten an der Kopp?
Quënt III s. Quant II.
Quënt IV: beim Piketspiel, 5 aufeinander folgende Karten gleicher Farbe.
Quëntebëddel (lok. Remich) M.: «Nörgler» — s. Knouterjhang.
quënteg, quënterlich (Echt.) Adj.: «launisch».
Quëntert, Quëntepittchen M. s. Klëntert — cf. Quant(es) sub 1, Quënt II.
Kuer I s. Kor.
Kuer II s. Kar II.
Kuer III M.: «Korn der Visiereinrichtung des Gewehrs».
Kuerbel (Kuurbel, Dim. Kierbelchen s. d., Nösl. Kurwel) F.: 1) «Backkorb» — mer missen den Däg an d'Kuerbelen dun — ech wääss nët méi, sot de Bäcker, wou ech mat de Kuerbelen dru sin, du konnt en se nët méi vunenän ënnerschäden (die Backkörbe der einzelnen Kunden) — sou än, wéi s du ä bas, hu mer dohäm ënner enger K. sëtzen (du taugst nicht viel) — eng K. voll Gold (voll Napoljomen) — im Oesling wurden früher während des Winters die Kuerbelen in der Uucht (s. d.) gemacht; 2) «Nest des Eichhörnchens»; 3) «Kurbel» — dréi mol un der K.
Kuerbelerei F.: «Schnitzer, Durcheinander» — s. Kue(r)berei.
kuerbeleweis Adv.: «in großer Menge»: | |