LWB Luxemburger Wörterbuch
 
Landpuecht bis Lanter (Bd. 3, Sp. 12a bis 13b)
 
-puecht F.: «Landpacht» — Mäertesdag gët d'L. bezuelt; -rass F.: «Landrasse» (einheimische Viehrasse); -recht N.: 1) «Ausbeutungsrecht» (z. B. in Steingruben — im Ösling dauerte das L. in den Lohhecken noch einige Jahre nach der Abrindung); 2) «Rente für das Ausbeutungsrecht» — ech muss d'L. nach bezuelen — hie brécht Steng, e freet emol nët nom L.; 3) «Vorderteil des Pfluges»; -reen, -reenchen (Ton 2) M.: «Dauerregen»; -scha(a)ft (Ton 1) F.: «Landschaft» — du méchs gutt an der L. (iron. du passest nicht in diese Gesellschaft); -schlécher (Ton 1) M.: «Blindschleiche» — dafür auch Blannschlécher (s. d.); -schwäin (Ton 1) N.: «im Inland gezüchtetes Schwein»; -spektakel M. s. Landgeschrä; -stänn Plur. tant.: «Landstände» (ehemalige Volksvertretung); -sträicher M.: «Landstreicher, Vagabund»; -strooss (Ton 2) F.: «Landstraße»; -sturem M.: «Landsturm» — 't wor dämools, wi de Landsturrem hei luç (Nösl. zur Zeit, als der Landsturm hier lag, im Krieg 1914-1918) — du wiers nach gutt fir an de L. (spaßh. Bezeichnung für ältere Leute); -wäin M.: «im Inland gewachsener Wein»; -wiréngen Plur. tant. FN. zwischen Greiveldingen und Bous; -wuel N.: «Landwohl» (ehemalige Vereinigung zur Verhinderung der Landflucht).
 
Landauer M.: «Landauer» (viersitziger Wagen mit zusammenlegbarem Verdeck).
 
landen intr. Verb.: 1) «landen» (Flugzeug) — se sin ëm elef Auer um Findel gelant; 2) «heimkommen» — a wéini sid dir da gelant? (um wieviel Uhr seid ihr nach Hause gekommen?) — a wéini solls du da wuel vun deem Tur do l. (wann wirst du wohl von diesem Ausflug nach Hause kommen?) — wéi solle mer dann elo l.? (wie sollen wir wohl zu Hause ankommen); 3) «hinkommen, ankommen» — ech hat mech am Bësch veriirt a wéi ech eraus wor (koum), sin ech zu Déngens gelant (hatte mich im Wald verirrt und als ich herauskam, befand ich mich in X.) — wou l. mer dann elo? (wo kommen wir denn hin, auf diesem unbekannten Weg? — übtr.: wohin mag das führen?).
 
Ladru (lok. Hosingen, Ton 1) M.: «Taugenichts» (Mensch mit guten Anlagen, der jedoch zu allem fähig ist, Vgl. mit dem Frauenmörder in Paris vor etwa 40 Jahren).
 
Landsmann M.: «Landsmann» — s. Päï (pays).
 
lanen s. lännen.
 
Langage (wie frz., Ton 1 oder 2) Langaasch M.: «Sprechweise» (meist iron.) — e schwätzt e gewielte L. — wat en distiguéierte L. — wat e L. (welch derbe Sprechweise) — wat en ordinäre L. (welch gemeine Ausdrucksweise).
 
Langouste (wie frz., Pl. Lagusten) F.: «Languste».
 
Languette (wie frz., doch Ton 1) F.: 1) «Zünglein an einem Instrument»; 2) «Bodenstreifen».
 
langweileg Adj.: «langweilig» (wie hd.).
 
Langkëf (Vianden Langkof) M.: «Langbaum» (das lange Rundholz oder Kantholz am Wagen, welches das Vorder- und Hintergestell miteinander verbindet) — dat do as e Bam, deen as gutt fir L.
 
Langkëfsplach M.: «Arm am Vordergestell des Wagens» (Wb. 06).
 
Lankhallem M.: 1) «Schmiele, Schmielengras» (Futterpflanze); 2) «Riedgras» — (der L., der eine Höhe von 60 - 100 cm erreicht, wächst auf Waldwiesen, in Lehmböden; es wurden Seile daraus verfertigt, die als Gebinde für Garben oder Rebstöcke [Bd. 3, S. 13] benutzt wurden) — 't muss än de L. äänzel rappen, dass en aus de Boxe (s. Box sub 2) kënnt; d'Biirden (s. d.) oder d'Schief (s. d.) gin am Schiet gedréchent; 't war verbueden, de L. an Härebëscher rappen ze goën, duerfir sin déi arem Leit d'meescht nuets drop lassgaangen — s. sub Eilespill.
 
Lankhallemrappen N.: «Rupfen des Riedgrases».
 
lanksem, lanzem, lantzem, laassem (Nösl.) Adj.: «langsam» (im Schwinden, heute meist lues (s. d. sub 2)) — l. mat der Braut (Vorsicht) — en as lanksem — 't as e Lantzemen (lok. Strassen) — l. am Iessen a l. an der Aarbecht — Anekdote des Öslinger Dorfpfarrers, der sich beim jährlichen Examen vor dem Bischof von Lüttich verspätet hatte; er fand seine Konfratres beisammen, glaubte aber, die an ihn gerichtete lateinische Begrüßung sei schon eine gestellte Frage, worauf er antwortete: 'Laassem, laassem, dir Hären, 't kënnt engem aneren nët esou liicht' (siër).
 
Lanzemkät, -keet F.: «Langsamkeit» (Wb. 06).
 
Lann F.: 1) «Linde» (kleine und langblättrige Art, Wb. 06) — d'Lanne bléien nëmmen ee Jor iw(w)ert d'anert (Volksglaube) — häufige Stellenbezeichnung: op (ënner, hanner) der Lann — cf. Lannepäsch; 2) «Ulme» (lokal) — eng wëll L. (Flatter-Ulme) — auch: Routholz; 3) (Ösl., Wiltz) «Roßkastanie» (Aesculus) s. sub Käscht; 4) «Frucht der Roßkastanie» (lokal Wiltz) — de Jhämpi huet mech mat Lanne gehäit; 5) «Anschlagkasten der Gemeinde» (lokal Mertert) — en huet ewell an der Lann ausgehaangen an dach huet en d'Meedchen nët bestued (die Heiratsverkündigung war bereits im Anschlagkasten angeschlagen).
 
Lanne(n)- -bam M.: «Lindenbaum»; -bléi F.: «Lindenblüte»; -far M.: «sagenhafter Stier» (in der Lann zwischen Elvingen und Bürmeringen brennt nach der Sage (s. GREDT, II.Aufl., Nr. 716), alle 7 Jahre ein Geldfeuer, das von einem Stier bewacht wird; dieser versetzt jed. Stöße, der in die Nähe kommt; wer in dieser Gegend verprügelt wird, von dem sagt man: deen huet de Lannefar gestouss — cf. Far II sub 4); -päsch M.: «eingefriedigte Wiese mit Lindenbaum» (früher oft als Gerichtsstätte benutzt); -téi M.: «Lindenblütentee» — L. as gutt fir alles.
 
Lannen ON.: «Lannen» — Gemeinde Redingen, Kant. Redingen — 216.
 
Lantago F.: «Balsampappel».
 
Lanter F.: 1) «Laterne» (Leuchte in Gehäuse) a. «tragbare Laterne, früher in viereckigem Glasgehäuse, in dem eine Kerze brannte, später Rundlaterne mit Steinöl oder Petroleumleuchte in Glasgehäuse» — dazu die Zussetz. Stallanter (s. d.) — Abart

 

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