| lanen s. lännen.
Langage (wie frz., Ton 1 oder 2) Langaasch M.: «Sprechweise» (meist iron.) — e schwätzt e gewielte L. — wat en distiguéierte L. — wat e L. (welch derbe Sprechweise) — wat en ordinäre L. (welch gemeine Ausdrucksweise).
Langouste (wie frz., Pl. Lagusten) F.: «Languste».
Languette (wie frz., doch Ton 1) F.: 1) «Zünglein an einem Instrument»; 2) «Bodenstreifen».
langweileg Adj.: «langweilig» (wie hd.).
Langkëf (Vianden Langkof) M.: «Langbaum» (das lange Rundholz oder Kantholz am Wagen, welches das Vorder- und Hintergestell miteinander verbindet) — dat do as e Bam, deen as gutt fir L.
Langkëfsplach M.: «Arm am Vordergestell des Wagens» (Wb. 06).
Lankhallem M.: 1) «Schmiele, Schmielengras» (Futterpflanze); 2) «Riedgras» — (der L., der eine Höhe von 60 - 100 cm erreicht, wächst auf Waldwiesen, in Lehmböden; es wurden Seile daraus verfertigt, die als Gebinde für Garben oder Rebstöcke [Bd. 3, S. 13] benutzt wurden) — 't muss än de L. äänzel rappen, dass en aus de Boxe (s. Box sub 2) kënnt; d'Biirden (s. d.) oder d'Schief (s. d.) gin am Schiet gedréchent; 't war verbueden, de L. an Härebëscher rappen ze goën, duerfir sin déi arem Leit d'meescht nuets drop lassgaangen — s. sub Eilespill.
Lankhallemrappen N.: «Rupfen des Riedgrases».
lanksem, lanzem, lantzem, laassem (Nösl.) Adj.: «langsam» (im Schwinden, heute meist lues (s. d. sub 2)) — l. mat der Braut (Vorsicht) — en as lanksem — 't as e Lantzemen (lok. Strassen) — l. am Iessen a l. an der Aarbecht — Anekdote des Öslinger Dorfpfarrers, der sich beim jährlichen Examen vor dem Bischof von Lüttich verspätet hatte; er fand seine Konfratres beisammen, glaubte aber, die an ihn gerichtete lateinische Begrüßung sei schon eine gestellte Frage, worauf er antwortete: 'Laassem, laassem, dir Hären, 't kënnt engem aneren nët esou liicht' (siër).
Lanzemkät, -keet F.: «Langsamkeit» (Wb. 06).
Lann F.: 1) «Linde» (kleine und langblättrige Art, Wb. 06) — d'Lanne bléien nëmmen ee Jor iw(w)ert d'anert (Volksglaube) — häufige Stellenbezeichnung: op (ënner, hanner) der Lann — cf. Lannepäsch; 2) «Ulme» (lokal) — eng wëll L. (Flatter-Ulme) — auch: Routholz; 3) (Ösl., Wiltz) «Roßkastanie» (Aesculus) s. sub Käscht; 4) «Frucht der Roßkastanie» (lokal Wiltz) — de Jhämpi huet mech mat Lanne gehäit; 5) «Anschlagkasten der Gemeinde» (lokal Mertert) — en huet ewell an der Lann ausgehaangen an dach huet en d'Meedchen nët bestued (die Heiratsverkündigung war bereits im Anschlagkasten angeschlagen).
Lanne(n)- -bam M.: «Lindenbaum»; -bléi F.: «Lindenblüte»; -far M.: «sagenhafter Stier» (in der Lann zwischen Elvingen und Bürmeringen brennt nach der Sage (s. GREDT, II.Aufl., Nr. 716), alle 7 Jahre ein Geldfeuer, das von einem Stier bewacht wird; dieser versetzt jed. Stöße, der in die Nähe kommt; wer in dieser Gegend verprügelt wird, von dem sagt man: deen huet de Lannefar gestouss — cf. Far II sub 4); -päsch M.: «eingefriedigte Wiese mit Lindenbaum» (früher oft als Gerichtsstätte benutzt); -téi M.: «Lindenblütentee» — L. as gutt fir alles.
Lannen ON.: «Lannen» — Gemeinde Redingen, Kant. Redingen — 216.
Lantago F.: «Balsampappel».
Lanter F.: 1) «Laterne» (Leuchte in Gehäuse) a. «tragbare Laterne, früher in viereckigem Glasgehäuse, in dem eine Kerze brannte, später Rundlaterne mit Steinöl oder Petroleumleuchte in Glasgehäuse» — dazu die Zussetz. Stallanter (s. d.) — Abart Hur- oder Turlanter F.: «Sturmlaterne mit Hornseiten» — do kann een näischt maachen, du hues keng L. (unnützes Tun, mit dem undurchsichtigen, wohl spaßh. Zusatz: a wann s de eng hues, dann as se nët aus Holz) — sou eppes géings de nët mat enger L. sichen (so etwas Eigenartiges); b. «feststehende Laterne an der Kutsche, in viereckigem Glasgehäuse»; c. «Gaslaterne» (in viereckigem, später in rundem Glasgehäuse auf eisernem Pfosten oder an dreieckigem eisernen Tragbalken, der an der Hausfront befestigt ist; sie dient zur Straßenbeleuchtung) — se sin am Gaang d'Lanteren unzefänken (die Straßenlaternen) — übtr.: en huet d'Lanteren ugefaang (er ist betrunken); 2) «Glasflasche» (Literinhalt, hatte früher eine viereckige Bauchform mit breitem Rundhals — der Begriff wurde auf die Weinkaraffen ausgedehnt) — bréngt äis nach eng L. (bringen Sie uns noch eine Karaffe [Flasche] Wein); 3) «Trilling, Trieb am alten Holzkammrad der Wassermühle», auch «Schwungrad an der Kelter, auf die Schraubenmutter aufgesetzt»; übtr. 4) «Auge» — op eemol kriss d'eng iw(w)er d'Lanteren — wat huet en d'Lanteren opgerass, wéi e mech gesinn huet; 5) «Brille» — botz déng L.!; 6) «Samendolde des Löwenzahns» — eng L. ausblosen (die Samen wegblasen); 7) pejor. «magere Kuh» — Zussetz.: Kutschelanter (s. d.), Stroosselanter (s. d.).
Lanter- -gässelchen F.: «Genisterstraße in Luxemburg-Stadt»; -majhik (endbetont) F.: 1) «Zauberlaterne» (Laterna magica — die ältere Form des Bildwerfers, auch als Kinderspielzeug); 2) «Drehorgel, Leierkasten»; -majhiksmännchen M.: «Drehorgelspieler»; -(e)-mécher M.: «Spengler»; [Bd. 3, S. 14] -(e)-stäil M.: «Laternenpfahl».
Lantere- -botzer(t) M.: «Putzer der Straßenlaternen»; -männchen M.: «Mann, der die Straßenlaternen anzündet».
lanteren trans. Verb.: a. «kündigen, fortjagen, hinauswerfen» — deen has de huurteg gelantert; b. «verprügeln» — dazu das Verbadj.: gelantert «abgemagert».
Lanz F.: 1) «Lanze» (Waffe); 2) «Mündungsrohr an einer Spritze, einem Spritzapparat».
lanzem s. lanksem.
Lapp F.: «kleines, unartiges Mädchen» (Kinderspr.) — cf. Lappes; 2) «lüderliches Frauenzimmer, Dirne» — dafür auch Labett (s. d.).
Lap(p) (meist Pl.) M: «Lappen, Fetzen» — d'Blumme loossen d'Lappen hänken (die Blumen haben unter dem Mangel an Feuchtigkeit oder durch den Frost gelitten, sind welk) — hie léisst d'Lappen hänken (ist enttäuscht, niedergeschlagen, abgeschwächt, verdrießlich) — s. Läppen — cf. Brosch(t)- lapp.
Lapp- -jhang M.: «nachlässiger Mensch» — dafür auch Schlappjhang (s. d.); | |