| Läe(n)-/läe(n)- (s. auch die Komposita sub Lä-, Lee-) -blo Adj.: «schieferblau»; -brécher (lok.) M.: «Eidechse» — cf. Ädeler; -buedem M.: «schieferhaltiger Boden»; -daach M.: «Schieferdach»; -decker M.: 1) «Dachdecker, Schieferdecker» — dafür auch lok. Läer (s. d.) — übtr. (spaßh.) d'L. sin do (hämmernde Kopfschmerzen nach einer durchzechten Nacht); 2) «Mauersegler» (Apus apus); -deckeschhummer M.: «Dachhammer der Schieferdecker» — 't brauch een nach kee L. an der Säit hänken ze hu, fir ze saufen (Hinweis auf die angebliche Trunksucht der Schieferdecker); -deckesch-Mëtteg M.: «Mittag um 11.30 Uhr» (wenn die Schornsteine um 12 Uhr rauchen, kann der Dachdecker nicht arbeiten); -deckeschnol N.: «Dachdeckerstift»; -këppert M.: «Schiefergrubenarbeiter»; -stän, -steen M.: «unförmige Schieferplatte» — cf. Lä sub 3.
Läer, Leër I M.: s. Läendecker.
Lä(e)r, Leër II (Nösl. Läjer, Echt. Leier) M. und N.: 1) «Lager» — im bes. a. «Bettlager» — en huet e laange (kuurze) L. gemaach (war lange, kurze Zeit bettlägerig) — 't as säi leschte L. (seine letzte Krankheit); b. übtr.: «Bettruhe» — ech fannen den Owend kä L. — ech hun hënt e schlechte L. gemaach — wat huet dee vill Läere gehalen an der Keelt, am Reen an am Schnéi (von einem Gewohnheitstrinker, der oft im Freien schläft) — (Pfadfinder-, Militärlager werden mit Camp (wie frz.), ersteres auch mit Camping bezeichnet); c. «Lager des Wildes» — deen nidderträchtege Kärel huet den Hues am L. geschoss; d. «Winterlager der Fische» (Loch im Schlamm der Gewässer, in dem die Fische überwintern) — dazu die Zus.: Doude-, Grompere- (Lagerplatz der Kartoffeln im Keller, lok. z. B. Ehnen, Ettelbrück), Heede-, Kranke-, Nuets-, Rouse-, Wanterläer (s. d.); 2) «Lagerfuge bei Maurerarbeiten»; 3) «Lagerschicht» (in Stein- und Erzvorkommen) — beim Minett (s. d.) unterscheidet man: de roude, de bronge, de groë L. — cf. Lo; 4) «eingebauter Balken als Fenstersturz»; 5) «Maschinenlager» — cf. Lager sub 2; 6) nur M. Pl.: Lä(e)ren: «Lagerbäume im Keller, auf denen die Fässer liegen».
lä(e)ren refl. Verb.: «sich lagern» — se hun sech op d'Wis gelä(e)rt.
Lä(e)rfaass N.: «Lagerfaß» (Faß, das auf dem Lager bleibt) — cf. Läer sub 6).
läf(er)eg Adj.: 1) «flüssig, schmelzend» (von Lebensmitteln, von Dingen, die eigentlich fest sein sollten) — de Kéis, d'Gebääss, de Botter as l. — dat Schmier as l. gin; 2) «brünstig» (von der Hündin) — übtr. e koum do wéi e l. Hond — en as ëm d'Haus geschlach wéi e l. Hond.
Läfer, Lefer M.: 1) «Läufer» (der gut laufen kann, bes. als Sport) — den Hari as dem Club säi beschte L. 2) «Bote» — s. Landläfer; 3) (verächtl.) a. «Arbeiter, der den Arbeitsplatz häufig wechselt»; b. «(meist jung) Verheirateter, der hinter andern Frauen her ist»; 4) «junges Schwein, das schon mit der Herde läuft»; 5) a. «Figur im Schachspiel»; b. (Folkl.) «Figur im Amecht-Spiel» (veraltet); 6) «Läuferteppich»; 7) «Peitschenschnur aus Weißleder» — s. sub Gäissel; 8) «dicker Knicker»; 9) «oberer Mühlstein»; 10) «Art Knabenspielzeug» (Ga).
Läferchen M. s. Bamläferchen.
Läferei, Laferei (Loferei) F.: «Lauferei, Hetze, lästige Gänge» — wat hate mer eng Läferei (Läfereie), bis mer dat an d'Rei kruten — s. Gelääfs.
Läfesch F.: 1) «Frauenzimmer, das sich viel herumtreibt» — cf. verlafen; 2) «Magd, die den Dienst häufig wechselt».
Läffel (s. LSA Karte Nr. 30) M.: 1) a. «Löffel» (Eß- und Schöpflöffel) — e bläie, en eise, e gëlle, en hëlze, e sëlwer, en zënne L. — e grousse, klenge L. — 't bleift him emol kä L. méi (so arm ist er geworden) — en as mat dem L. ëm de Bräi (erëm) gefuer (hat Umschweife gemacht) — kaum (knaps) hat en de L. aus der Hand (aus dem Monn), du wor e fort (sofort nach dem Essen) — d'Kënnche kritt d'Iesse mam L. (dem Kleinkind wird das Essen mit dem Löffel gereicht) — Ra.: 't huet erëm een de Läffel néier geluegt (wenn die Totenglocke [Bd. 3, S. 26] läutet: es ist jemand gestorben) — Zussetz.: Bräi-, Iess-, Kach-, Kaffis-, Minne-, Schaum-, Schäff-, Schmier-, Schong-, Téi-, Zalote-, Zoppeläffel (s. d.) — (der mündlichen Überlieferung gemäß sollen noch unter Napoleon I. die französischen Soldaten einen Eßlöffel am Hutband getragen haben); b. «Inhalt eines Löffels» (Medizin und Küche) — huel der nach e L. Zopp — ee L. nom Iessen; 2) «Schuhlöffel» — s. Schongläffel; 3) «Ohr des Hasen und des Kaninchens» — spaßh. auf Menschen übtr.: wann s de nët gehéiert hues, wat ech gesot hun, dann donk eng aner Kéier déng Läffele besser op — du kriss eng hanner d'Läffelen (eine Ohrfeige); 4) «Scheuklappe der Pferde» (Süden); 5) «Winkelhaken» (Druckerspr.) — dafür auch Traufel (s. d.); 6) übtr.: «Hand» — d'Läffelen drécken (die Hände drücken beim Abschied).
Läffel-/läffel- auch: Läffels-/ läffels- -biskuitten (Plur. tant.): «Gebäck in Löffelform»; -blech N.: «Gehänge aus Blech an der Küchenwand zum Aufhängen von Schaumlöffel, großer Gabel und sonstigem Küchengerät»; -blumm F.: «Windröschen» (Anemone nemorosa) — s. Abrëllsblumm sub 2); -buer M. (Nösl. N.): «Löffelbohrer» (hinter dessen Schneide sich eine löffelartige Vertiefung zur Aufnahme des Bohrmehls befindet); -eisen N. s. Läffelblech; -geriecht Adj.: «mundgerecht»; -geschir N.: 1) «Eßgerät, Eßgeschirr» (Besteck: Löffel, Gabel, Messer) — lee d'L. eraus; 2) s. Läffelblech; -gesond Adj. in der Ra.: bettcheskrank (s. d.) a l. (nur scheinbar krank); -klack F.: «Essenszeit» — in der Ra.: d'L. lauden (wenn die Kinder in Erwartung des Essens mit den Löffeln ungeduldig auf den Tisch klimpern) — héiers de d'L. nët méi? (sagen die Eltern zu Kindern, die zu spät zu Tisch kommen) — s. Läffelspill sub 2); -komp M. s. Läffelblech; -kraut N.: «weiße Narzisse» (Narcissus poeticus); -spill N.: 1) «Besteck zum Anmachen des Salates»; 2) s. Läffelsklack; -still M.: «Löffelstiel» — dazu das Kinderrätsel: Lirum, larum, L./alte Weiber essen vill/schreib mir 'das' mit drei Buchstaben (Mersch, Kinderreime Nr. 755).
läffelen (Echt. lefelen) intr. Verb.: 1) «tüchtig essen» — dazu die Abl. Läffelerei F.: «Esserei»; 2) «durch Schmeicheln zu gewinnen suchen» — e gät ëm dat Meedche l.; 3) (Mosel, selten) «übel riechen» — hei läffelt et faméis!
Läffer M. Var. zu Lëffer (s. d.).
Läib, Leib M.: (nach dem Hd. gebildete Nebenform zu Läif s. d. — cf. Ltb. 63) «Leib» — Ra.: Mann a Wäib as ee L. Zusatz: sou sot de Paschtouer am Brautexamen zu engem Puer, du huet d'Fra duergebass: aber nicht ein Träip! (s. d.). | |