| Linn III F. s. Lien.
Linn IV F. s. Linien.
Linn V (Nösl. Lomm) M.: 1) «Achsennagel, Lünse» — engem d'Linnen aus dem Won zéien (jem. einen Streich spielen) — e kënnt do, ass hätt en all Linne verluer (so verstört); 2) «Stelleisen am Zugbogen des Pfluges» — auch: Lim.
Linn VI F. s. Ligen.
linn, glinn (Nbform). — s. liën — en as l. am Koap (Echt. er ist nicht recht gescheit) — für letzteres auch linnkepeg (Echt.).
Linner(t) M. s. Ligener.
Linneschësser M. s. Lienschësser.
Linnsteken M. (lok. Echt.) s. Luedstack.
Lino M.: 1) «Linoleum» (Kurzwort); 2) «Linolschnitt».
Linolä(i)um (Ton 3) M.: 1) «Linoleum»; 2) «linoleumähnlicher Bodenbelag» (z. B. Balatum).
Linon (wie frz., Ton 1) M.: «weiße oder farbige Leinwand» — cf. Battist.
Lintchen N. s. Léin I — Dim. Léinchen.
Lipong M. s. Läipchen.
Lioner (Ton 1 oder 2) F.: «Lyoner Wurst» — gët mer e Kranz L.
Liqueur M. u. F. s. Likör.
Liquidateur (wie frz.) M.: «Vertrauensmann, der mit der Liquidatioun (s. d.) betraut ist».
Liquidatioun (Ton 4) F.: 1) «Flüssigmachung von Konten, Hinterlassenschaften, Gesellschaften, auch von Gantmassen»; 2) «endgültige Festsetzung dieser Beträge»; 3) «Kostenberechnung»; 4) «Erledigung, Abwicklung irgendeiner Sache»; 5) «Verkauf zu herabgesetzten Preisen» (bei totalem Ausverkauf oder Aufgabe eines Artikels, den man im Geschäft nicht mehr führen will); 6) «Auflösung eines Unternehmens».
liquidéieren trans. Verb.: 1) «flüssig machen» — e Kont l. — eng Ierfschaft l.; 2) «zu herabgesetzten Preisen verkaufen» — e Geschäftsfong l.; 3) «sich entledigen» — si hun hie liquidéiert (haben ihn entlassen); 4) «auflösen» (ein Unternehmen); 5) «erledigen» — d'Saach as liquidéiert (ist erledigt, man spricht nicht mehr davon); 6) «vernichten» — en as am KZ liquidéiert gin.
Liri M.: «leichtsinniger Mensch» — cf. Lari.
Lis, Liss weiblicher Vorname «Elisabeth» — erscheint als Lisa, Lisi, Liséi, Léiséi, Liseléi, Lissbett, Lisett, Lisebett (auch abschätzig), Lissbettchen — Liss auch als Kuhname — Kinderreime: Lis(s), Lis(s), (Lis Pis Var. in Wasserbillig) dreif déng Hénger aus der Wis(s)/looss den Hunn goën/en huet der näischt gedoën; — Gloria, Alleluja/ Sauerampel aus dem Neiewee/ Butschkiss Liss! (alter Spottvers auf Vorstadtfigur — Luxemburg) — cf. Elis I.
Lis(s)-chen N.: 1) Dim. zu Vor.; 2) N.: «fleißiges Lieschen» (Impatiens sultani) — s. Waasserblumm.
Liselott weiblicher Vorname: «Elisabeth-Charlotte».
Lisär (Ton 1) M.: «Luzerner Klee» — frz. luzerne — dazu die Abart: russesche L. «weißblühender Honigklee».
Liseree (Ton 1) M.: «Randschnur» — frz. liséré.
liseréieren trans. Verb.: «mit Schnur einfassen, besetzen» — frz. lisérer — s. abäärden.
Lisett (Ton 1) 1) weibl. Vorn. zu Elisabeth s. Lis; 2) «Kuhname»; 3) in der Ra. ee bei d'L. loossen (jem. anschmieren, hintergehen, hereinlegen) — dien huet äis gutt (al) bei d'L. gelooss.
Liseuse (wie frz., Ton 1) F.: 1) «Buchhülle»; 2) «gestrickter Überwurf mit Ärmeln für Frauen».
Litanei, Littnei, Lët(e)nei, Lat(e)nei F.: 1) «katholische Litanei» — d'L. vun allen Hellegen; 2) «eintöniges Gerede, ermüdende Aufzählung, Wiederholung» — so riichteraus, wat s de gären hätts a maach keng L. draus — en hat eng ganz L. opgesot, éier en op dat koum, wat e wollt — da's nees déi al L. — lo kommen se rëm mat hiren ale Litaneien (z. B. Parteien in Wahlzeiten); 3) «Gejammer» — hal mol op mat där L. — déi L. hätts de missen héieren! — dazu die Zussetz. Gelit(e)neis N.: «wiederholtes Klagen».
Liter (litər) M.: «Liter» — e L. huet zwou Schappen (s. d.) a véier Miiss-cher (s. Miiss-chen), an aacht Kareliën, all Kareli (s. d.) aacht Dröppen (s. Drëpp) — mir hun et am L. kaaft — Folkl.: früher kam in den Wirtsstuben an der Mosel und auch sonst im Land der Wein zum gemeinsamen Trunk in einem hohen Glasgefäß von einem Liter Inhalt (s. Lanter sub 2) oder einem weißen Tonkrug auf den Tisch mit so und soviel Gläsern für die Kunden; beim Schnapstrinken nur ein Glas zum Kareli (s. d.), [Bd. 3, S. 56] das von Zeit zu Zeit die Runde machte.
Liter- -fläsch F.: «Literflasche» — s. Liteschfläsch; -mooss F.: «Litermaß».
Litesch- -fläsch F. s. Literfläsch; -krou M.: «Krug aus Steingut, einen Liter fassend»; -wäin M.: «Wein, der in offenen Litern verzapft wird — auch: offener Wein überhaupt».
Literatur F.: 1) «Literatur»; 2) «ein für den Setzer nur schwer verständliches Manuskript» (Druckerspr.) — dat as L. (auch: großspuriges Gerede).
Literie (wie frz.) F.: 1) «Bettzeug»; 2) «Geschäft, in dem Bettzeug verkauft wird».
Litloun M.: «Tagelohn» (veraltet). | |