| Lou- / lou- -baach F.: «Bachname» (z. B. unterhalb Grevenmacher); -bau M.: «Gerbereigebäude»; -bënner M.: «Arbeiter, der die Eichenlohe zu Biirden (s. Loubiird) bindet»; -bett N.: «Wagenbett zum Lohtransport» (Tafelwagen) — s. Louwon; -bidden F.: «Gerbereibütte»; -biird F.: «Eichenrindenbürde», (als Handelsware zu 52 Pfund, davon 2 Pfund für die «Seile»); -faarweg Adj.: «lohfarben, braun»; -faassel (Nösl. — meist das Simpl. Fassel) F.: «Lohgrube» (zum nassen Aufbewahren des Leders während der Gewinnung); -gäreg Adj.: «lohgar» (?); -haus N. s. Loubau; -heck F.: «Lohhecke»; -holz N.: «abgerindete Eichenstämmchen»; -kallef N. s. Kaalwer I; -kaul F.: «Lohgrube»; -kiirwer M.: «grüner Käfer» (bes. in den Lohhecken des Gutlands); -klëppel M.: 1) «abgeschältes Eichenstämmchen»; 2) a. «ungeschlachter Mensch» — Schnellsprechübung: so zéngmol noenän: L., Louklapp; b. «Spitzname für die (grobschrötigen) Öslinger» — s. sub éisslecker; -kuch (Pl. -kuchen) M.: «Lohkuchen» (früher als Heizmaterial verwendet; die ausgelaugte Lohe [Eichenrinde] wurde den Interessenten im Herbst zugeführt, der Lohhaufen im Winter ständig angefeuchtet, was den Verfall der Lohe beschleunigte; im Frühjahr wurden dann die Loukuche getrëppelt; zu diesem Zweck wurde eine runde oder viereckige Form Loureemchen [s. d.] aus Eisen gebraucht, die etwa vier cm hoch war; diese Form wurde nun mit dem feuchten Mulm der Lohe bis über den Rand hinaus gefüllt und vom Loutrëppeler [s. d.] festgetreten, um ein Zusammenkleben zu erreichen; er hielt sich dabei an einer Stütze an einem eigens dazu in der Mauer angebrachten Eisenring, oder auch nur an einem Stuhl fest. In der letzten Zeit wurde die Herstellung von Kindern vorgenommen. Der festgestampfte L. wurde dann aus der Form herausgenommen, danach in einem Gestell, das die Luftzirkulation ermöglichte, getrocknet); -millen F.: «Lohmühle»; -miller M.: «Lohmüller»; -reemchen F.: «Rahmen zum Herstellen von Lohkuchen» — s. Loukuch; -schapp M.: «Lohschuppen»; -schläisser M.: «Arbeiter, der die Eichenstämme entrindet» — s. schläissen; -schläisser, -schlëssel M.: «Gerät, womit die Eichenrinde, Lohe, gelöst oder abgeschält wird»; -schwoazen (lok. Echt.) M.: «grobe Lohe»; -sprenkel M.: «entrindeter Eichenast»; -trëppeler M.: «Lohkuchenformer»; -won M.: «Wagen ohne Leitern und Rungen».
Louch M. s. Luch. [Bd. 3, S. 63]
Louder (Dim. Léiderchen s. d.) N. oder F.: 1) «Aas» (veraltet) — féi L. (Ausruf des Ekels) — dat sténkt wéi eng L. —die alte Bedeutung findet sich auch noch in dem FN. Loudergaart (s. d.); 2) «Gassenhure»; 3) «Schimpfname», daneben auch, bes. im Dim., «Kosename für jemand, den man gewissermaßen bewundert» — du domm L. — sou eng kleng, léif L. — dat as emol ent L. vun engem Framënsch (abschätzig) — sou eng kromm L. (auch Mensch mit verkrüppeltem Wuchs, der schlechte Eigenschaften besitzt — manchmal mit Vornamen, z. B. du L. Néckel); 4) «bemitleidenswerter Mensch» (Mann oder Frau) — sou eng arem L. (armes Weib) — muss déi arem L. och nach déi Kränkt (dee Misär) kréien!; 5) in der Ra.: ënner aller L. (unter aller Kritik).
Louder- -gaart FN.: «Schindanger»; -mënsch N.: «schlechtes Weib»; -véi N.: «Schimpf- und manchmal Kosename» — sou e knaschtegt L. — du klengt L. do (etwa zu einem Kind); -vollek Kollekt.: «Gesindel»; -zatz F.: «gemeines Weib».
loud(e)reg Adj.: 1) «schwierig, unangenehm» — eng l. Aarbecht — eng l. Affär (eine verfluchte Geschichte); 2) «arg, heftig» (Ösl.) — e loudregt Wéi, e loudrige Wi (ein arges Weh).
Louderei F.: 1) «schwierige Sache, Unannehmlichkeit»; 2) «Ungebührlichkeit, dummer Streich».
louderen intr. Verb.: «einen unsittlichen Lebenswandel führen» — cf. verlouderen.
Loun I (Esch-Sauer) M.: «ein in das Eis gehauenes Loch zum Wasserschöpfen» — cf. Lau II.
Loun II (Pl. Léin, Echt. Lunn, Pl. Linn, Nösl. Lung, Pl. Ling, Linn) M.: 1) «Arbeitslohn, Entgelt» — d'Léin gi méi kleng an d'Mailer vun de Kanner méi grouss — Zussetz.: Do-, Fanner-, Fouer-, Hidder-, Lieser-, Lit-, Maacher-, Méierloun (s. d.); 2) «Belohnung, Strafe» — dee kritt nach säi L. (seine Strafe) — cf. merci. | |