| Nonne- -bauch M. — in der spaßh. Ra.: glat ewéi en N.; -bok M.: «Nonnenhaube»; -bréiderchercheskraut N. — s. Bréidercheskraut; -bréitchen (lok. Lenningen: Onnebréitchen) N.: 1) «Fastnachtsgebäck» — s. -fascht; 2) «rundes, plattes, kleines [Bd. 3, S. 227] Gebäck aus Mehl und Milch»; 3) — s. Bréidercheskraut; -brout N. — s. Bréidercheskraut; -fascht (Pl. -fäscht, -fëscht, Dim. -fäschtchen, -fëstchen, Pl. -fäschtercher) M.: 1) «Fastnachtsgebäck»; 2) «Nonnenkrapfen» (Art Zuckerbackwerk) — dafür auch: Mauzen, Muzen, Nauzen, Tortelen (s. d.). -fierzchen M. — s. d. Vor.; -flääsch, -fleesch N. — in der Ra.: dat Meedchen huet keen N. (keine Neigung zum Klosterleben); -gezei N.: «Nonnenkleidung, Ordenskleidung der Nonnen»; -kascht M.: «Klosterkost»; -klouschter N.: «Nonnenkloster»; -millen Mühlenbez. bei Echt.: «Nonnenmühle»; -piipchen M. — s. -fascht; -spéngel F.: «Stecknadel mit weißem oder schwarzem Glaskopf» (von den Nonnen gebraucht).
Noojhem ON.: «Nagem» — Dorf der Gemeinde und des Kantons Redingen — 217 — lok.: Spott in Redingen auf die kleine Ausdehnung des Ortes Nagem: N. as fond gin wéi der vu Réiden (Redingen) an de Bësch Laf (Laub) schäre gaang sin — spöttische Bez.: Narenhausen, (von der früheren Namenform Nierenhausen, Noirhusen [1473] abgeleitet).
Nools-/nools- -déck Adj.: «nageldick, nagelbreit» — substantiv.: nët emol eng N. as et laanscht gaang; -kapp M.: «Nagelkopf»; -nei Adj.: «nagelneu» — meist: fonkelnoolsnei (s. d.); -rutt F.: «Nagelschaft»:
noost Steigerung von no I (s. d.).
Noper M.: 1) «Nachbar» — Raa.: e gudden N. as dacks méi wäert wéi Geld an der Kääss (wéi d'äge Familjen, wéi e färe Frënd) — am Noper säi Gaart as gutt kraude gon — dem N. séng Kiischte sin déi bescht (cf. Kiischtebam) — ënner Nopere geet et op e Grappvoll nët un (gute Nachbarn sind nicht kleinlich) — mir hun en neien N. kritt (heißt es, wenn der erste Schnee gefallen ist, auch: wir haben einen andern, neuen Nachbar) — mir wore fréier N. — hien as mam N. séngem Meedche bestuet gin — bei den N. gon (austreten); 2) «Nebenmann».
Noper- -danz M. — s. -stupp; -scha(a)ft (lok. Echt. veraltet: -schoft) F.: 1) «Nachbarschaft, Gesamtheit der Nachbarn» — Die Einteilung in Nachbarschaften ist von altersher bestimmt und umfaßt nicht immer nur die nächstgelegenen Häuser (Nachbarhäuser). Sie leistet sich gegenseitig Hilfe, besonders bei Todesfällen, bei Kindtaufen, Hochzeiten und verschiedenen Arbeiten im Haus wie: Backen, Waschen, Kinderaufsicht usw. Die Männer der Nachbarschaft schaufeln das Grab für den verstorbenen Nachbarn (Mann, Frau, Kind); die Männer tragen den erwachsenen Toten, die Frauen (örtlich Nösl.) die Tote, Jünglinge und Mädchen die verstorbenen Gleichaltrigen, Kinder das tote Kind zu Grabe und werden zum Totenmahl eingeladen. Die Nachbarin hilft beim Herrichten des Toten. Bei Hochzeiten, Kindtaufen werden die Nachbarn eingeladen, die Frauen eigens zum Nopeschkaffi (s. d.) — du méchs d'ganz N. opréiesch (rabellesch — bringst die Nachbarschaft in Aufruhr) — d'N. as zesummegelaf; 2) «Verhältnis zwischen den Nachbarn» — si halen N. — mir halen d'N. virun (halten die nachbarlichen Beziehungen aufrecht, nach dem Wegziehen in einen andern Ortsteil) — mat hinnen hale mir keng N. méi — et as eriwwer (aus) mat der N. (auch: die Freundschaft ist zu Ende) — d'N. ufänken (nachbarliche Beziehungen beim Einziehen in das neuerbaute Wohnhaus aufnehmen, meist durch Nopeschkaffi — s. d.) — durech Kanner an Hénger gët dacks Sträit a Kaméidi an der N. (geet d'N. dacks an d'Bréch, fläten); 3) «Nähe, Umgebung» — et as an der N. geschitt — hie geet an d'N. freien; -stupp M.: (lok. verschieden) a. «Tanz der Dorfjugend am Abend der Hochzeit»; b. «Feier der Nachbarn am Abend nach der Hochzeit» — (Am Abend der Hochzeitsfeier oder am nächstfolgenden Sonntag kam die männliche Dorfjugend im Hause der Brautleute zusammen zum sogen. N. — Pletschette: Dorfgebräuche — Bulletin linguist. et ethnolog., fasc. 7/1957 S. 23).
noperen refl. Verb.: 1) «sich anbiedern, annähern» — en hat sech séier bei dat flott Meedche genopert; 2) «sich einfinden» — wann et eppes fir näischt gët, da nopert en sech, fir ze schaffen as en nët do; 3) «sich (heimlich) aneignen» — wann ech nët do gewiescht wir, dann hätt en sech dat Stéck séier genopert (gehat) — cf. neperen; 4) intr. (Wb.06): «sich nachbarlich unterhalten».
noperlech Adj.: «nachbarlich». [Bd. 3, S. 228]
Nopesch F.: «Nachbarin» — all Nopeschen a Gefuedesche schwätzen dervun.
Nopesch- -duerf N.: «Nachbardorf» — d'Nopeschdierfer komme mat der Prëssioun heihinner — d'Nopeschdierfer maachen dacks de Spott matenaner; -gaart M.: «Nachbarsgarten»; -gemeng F.: «Nachbargemeinde»; -haus N.: «Nachbarhaus»; -kaffi (lok. Westen dafür: Gass — s. d.) M.: «Kaffeekränzchen der Nachbarfrauen bei einer Hochzeit, Kindtaufe, gelegtl. beim Einzug eines neuen Nachbarn»; -kand (meist Pl. -kanner) N.: «Nachbarkind» — si woren Nopeschkanner; -land N.: «Nachbarland»; -mëscht F.: «Steine, die ein übelwollender Nachbar in einen fremden Garten wirft» (Wb.06); -stad F.: «Nachbarstadt»; -stéck N.: «Nachbarfeld»; | |