WLM Wörterbuch der Luxemburgischen Mundart
 
bis Ablerei (Bd. 1, Sp. 1 bis 2)
 
A1. Der erste Buchstabe, der Anfang. — dén A sét, muss och B sôen, wer A sagt, muß auch B sagen. — 2. conj. und, für ann. — Papp a Mamm, Vater und Mutter. — 3. praep., in, für an. — a guddem Glâf, in gutem Glauben.
 
 n., Auge, engl. eye. — mat èngem  kreischen a mat dem ânere lâchen, mit einem Auge weinen und mit dem andern lachen, dh., leicht von der Traurigkeit zur Lustigkeit übergehen. — se schlôfe net all, deⁱ d Âen zo hun, sie schlafen nicht alle, welche die Augen geschlossen haben, d. h. Schein trügt. — aus den Âen, aus dem Hⁱerz, aus den Augen, aus dem Herz. — Neischt ass gutt fir d Âen, Nichts (auch eine Augensalbe, deshalb das Wortspiel) ist gut für die Augen. — un d Âen duref ê neme mam ⁱElebo reⁱeren, an die Augen darf man nur mit dem Ellenbogen rühren, d. h. weil unmöglich, gar nicht. — d Âen op oder de Beidel op, die Augen oder den Beutel offen, d. h. durch Schaden wird man klug. — ên op t  dreken, jemanden aufs Auge drücken, d. h. betrügen. — èngem an t  tⁱechen, einem ins Auge stechen, d. h. gefallen. — mat èngem blôen  dervu kommen, mit einem blauen Auge davon kommen. — sech d Âen auskreischen, sich zu Tode weinen. — èngem Sad an d Âe tréen, einen täuschen. [Bd. 1, S. 1b] — ên  gin, fir dat den ânere kênt hätt, ein Auge drum geben, damit der andere (Nächste) keines habe, d. h. Mißgunst hegen. — sech an d Âe schummen, sich in die Augen schämen, d. h. weil kein Platz da ist, sehr wenig oder gar nicht. — en  zodreken, ein Auge zudrücken, durch die Finger sehen. — èngem en  z., jemand ein Auge zudrücken, einen heimlichen Wink geben. — e?n  op ên hun, an jemanden Gefallen finden. — ên am  hâlen, im Auge behalten. — Âen opreissen eweⁱ e getachene Bock, Augen aufreißen wie ein gestochener Bock, d. h. große Augen machen. — Âen eweⁱ 1. e Špurvull, 2. e Lux, 3. Krista, 4. Krällen, 5. Tâseköppercher, 6. èng Frèll; Augen wie 1. ein Habicht, 2. ein Luchs, 3. Kristall, 4. Korallen, 5. Unterschalen (rund und groß), 6. eine Forelle. — d Âe meⁱ gross eweⁱ de Bauch hun, mehr Eßgier als Verdauungsvermögen haben, bes. von Kindern, die größere Portionen haben wollen, als sie essen können. — 't get mer gring a gⁱel vir den Âen, es wird mir grün und gelb vor den Augen. — d Âe furen èngem op eweⁱ Ginzeschêken, die Augen springen auf wie Ginsterschoten (Verwunderung). —  em  schlôfen, die ganze Nacht hindurch schlafen (Kêspelt).
 
â! interj., ah!
 
aba!ah, so! bah!
 
Â-band m., Einband.
 
â-bannen va., einbinden.[Bd. 1, S. 2a]
 
abbelen van., schmausen, s. nabbelen.
 
Abberzul f., Wortschwall, durch Weitschweifigkeit ermüdende Erzählung. — ma. aberziel, Alphabet, Predigt, s. Labberzul.
 
abé!wohlan! fr. ah bien! s. abéng.
 
â-begreifen va., einbegreifen.
 
abejéren va., einwilligen, eig. abéjo sagen.
 
abéjo!na, na! fr. ah bien und jo.
 
Abelchen  nprf., Apollonia, s. Plunich.
 
abéng!s. abé. Els.: abeng, abing.
 
Abes f., Eidechse.
 
Äbes f., Eidechse.
 
â-beⁱssen — va., einbüßen.
 
A-betⁱetnes n., Heirat ins Elternhaus, eig. Einverheiratung, s. Betⁱetnes, wf. inbestiednis.
 
â-betuden va., ins Elternhaus verheiraten, eig. einverheiraten.
 
Abeⁱzeⁱ n., Alphabet.
 
â-bêzen va., einbeizen.
 
â-beⁱzen va., annähen (Ulflingen, Weiswampach), s. ubitzen.
 
â-bitzen va., einnähen.
 
abgaschtech — a. mißgünstig.
 
Abgauscht m., 1. Mißgunst; 2. neidischer Mensch.
 
Abgott m., Abgott, Jdol; 't ass sein A.
 
âbilen (sech-), sich einbilden.
 
Âbileng f., Einbildung.
 
â-bⁱerden va., verbrämen, borten, vergl. fr. border. — e kritt d Oeren âgebⁱert, er wird gezüchtigt.
 
Aberglâf m., Aberglaube.
 
â-billen (sech-), sich einbilden.
 
Â-billeng f., Einbildung.
 
â-binnen vn., einhauen (beim Bergbau), s. Binn.
 
â-bîrjeren va., einbürgern.
 
âbîrjeren (sech-), sich einbürgern.
 
Âblack — m., Augenblick, (auf dem Lande) s. Ablek.
 
Â-blaz m., efeublättrige Gundelrebe.
 
Âblek m., Augenblick, (in der Stadt Luxemburg); den Â., sofort, s. Ablack.
 
âblekelech a., augenblicklich.
 
Abler(l), Abweiler (Dorf).[Bd. 1, S. 2b]
 
Ablerei — f., dummes Zeug, fr. hâblerie.

 

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